Pressemitteilung: Demonstration fordert die Offenlegung aller Akten im Fall Samuel Yeboah und die Abschaffung des Verfassungsschutzes

Am heuti­gen Sam­stag demon­stri­erten 150 AntifaschistIn­nen vom Saar­brück­er Landwehrplatz vor­bei am Rathaus zu dem Sitz des saar­ländis­chen Ver­fas­sungss­chutzes im Neu­graben­weg und dann weit­er zu ein­er Abschlusskundge­bung auf dem Max-Ophüls-Platz. Zu der Demon­stra­tion aufgerufen hat­ten neben der Antifa Saar / Pro­jekt AK, die Gruppe Con­n­Act Saar, die See­brücke Saar, FemUp und die neu gegrün­dete Schü­lerIn­nen-Antifa. Anlass der Demon­stra­tion waren die jüng­sten Entwick­lun­gen im Fall Samuel Yeboah, der 1991 bei einem ras­sis­tis­chen Bran­dan­schlag in Saar­louis ermordet wurde.

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Pressemitteilung: Antifa Saar / Projekt AK kündigt Demonstration zu Samuel Yeboah in Saarbrücken an am 30.04.2022

Gefordert wird die Offen­le­gung aller Akten in dem Fall und die Auflö­sung des „Ver­fas­sungss­chutz“

Für kom­menden Sam­stag, den 30.04.2022 rufen die Antifa Saar / Pro­jekt AK und die Gruppe Con­n­Act Saar zu ein­er Demon­stra­tion in Saar­brück­en auf. Weit­ere Grup­pen wie die See­brücke Saar und die neu gegrün­dete Schü­lerIn­nen-Antifa haben eben­falls ihre Beteili­gung angekündigt. Start­punkt ist um 15.00 Uhr auf dem Landwehrplatz. Anlass sind die jüng­sten Entwick­lun­gen im Fall des ras­sis­tis­chen Mordes an Samuel Yeboah vor über 30 Jahren in Saar­louis. Mit der Demon­stra­tion soll noch ein­mal die Arbeit von Polizei und Inlands-Geheim­di­enst in den Fokus gerückt werden.

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Konsequenzen ziehen nach dem Mord an Samuel Yeboah! Kein Schlussstrich!

Antifaschis­tis­che Demon­stra­tion am Sam­stag, 30. April 2022
Auf­takt um 15 Uhr Landwehrplatz Saarbrücken

Am 19. Sep­tem­ber 1991 wurde Samuel Kofi Yeboah in Saar­louis durch einen ras­sis­tis­chen Bran­dan­schlag ermordet. Er ist eines der ersten Opfer ras­sis­tis­ch­er Gewalt in West­deutsch­land nach der Wiedervere­ini­gung. Nach Wieder­auf­nahme der Ermit­tlun­gen 2020 wurde schließlich Peter Wern­er Schlap­pal, der heute Schröder heißt, wegen des drin­gen­den Tatver­dachts des Mordes an Samuel Yeboah ver­haftet. Ihm wird vorge­wor­fen, den Brand „aus sein­er recht­sex­trem­istis­chen und ras­sis­tis­chen Gesin­nung her­aus” gelegt zu haben. Weit­er­lesen

Samuel Yeboah: Nazi Peter Schlappal wegen Mordverdacht verhaftet

31 Jahre nach der Ermor­dung Samuel Yeboahs hat die Bun­de­san­waltschaft am heuti­gen 4. April 2022 den Saar­louis­er Nazi Peter Wern­er Schlap­pal (50), der heute Schröder heißt, wegen des Bran­dan­schlags am 19. Sep­tem­ber 1991 ver­haften lassen. Schlap­pal wird der Mord an Samuel Yeboah sowie ver­suchter Mord in weit­eren 20 Fällen und Brand­s­tiftung mit Todes­folge vorge­wor­fen.

Aktuelles facebook-Profil-Foto von Peter Schröder (geb. Schlappal)
Peter Wern­er Schlappal

Schlap­pal ist am frühen Mor­gen in Saar­louis durch Polizeikräfte festgenom­men wor­den. Er soll im Laufe des heuti­gen Tages dem Ermit­tlungsrichter beim Bun­des­gericht­shof in Kral­sruhe vorge­führt wer­den. Wie die Bun­de­san­waltschaft mit­teilt, soll sich nach deren Ermit­tlun­gen die Ermor­dung Samuel Yeboahs wie fol­gt zuge­tra­gen haben:

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180 Menschen demonstrierten heute in Erinnerung an Samuel Yeboah in Saarlouis

Erst ein­mal ein großes Dankeschön an Euch alle, die Ihr heute da wart, mitor­gan­isiert und mit­demon­stri­ert habt. 180 Leute waren wir durchge­hend von Anfang bis Ende. Es hät­ten gerne auch ein paar mehr sein dür­fen. Wir denken es ist uns jedoch zusam­men gelun­gen ein deut­lich­es Zeichen gegen das Vergessen zu set­zen. Unter dem Mot­to „Aufk­lären – Ein­mis­chen – Kon­se­quen­zen ziehen“ sind wir ganze dreiein­halb Stun­den durch Saar­louis gezo­gen. Nach zahlre­ichen Kundge­bun­gen der ver­gan­genen Zeit unsere erste gemein­same Demo unter Pan­demiebe­din­gun­gen. Ein fettes Dankeschön, dass Ihr alle so gut aufeinan­der aufgepasst habt. Ges­tartet sind wir am Saar­louis­er Haupt­bahn­hof, wo eine Grußbotschaft der Ini­tia­tive pogrom91 ver­lesen wurde, die eben­falls seit Jahrzehn­ten an die genau vor 30 Jahren stattge­fun­de­nen Pogrome in Hoy­er­swer­da erin­nert und vor ähn­lichen Her­aus­forderun­gen ste­ht wie wir in Saar­louis. Vom Haupt­bahn­hof ging es dann in die Saar­louis­er Straße, wo der ras­sis­tis­che Bran­dan­schlag stattge­fun­den hat­te. Es wurde auf den etwas kläglichen Ver­such der Stadt einge­gan­gen dort nun mit ein­er kaum wahrnehm­baren Hin­weistafel, die vor drei Tagen erst ange­bracht wurde, die öffentliche Diskus­sion um das Gedenken an Samuel Yeboah zu beruhi­gen. Aber es wurde schon auch zur Ken­nt­nis genom­men, das immer­hin etwas in Rich­tung Erin­nerungsar­beit ver­sucht wurde. In stillem Gedenken an Samuel Yeboah legten zahlre­iche Men­schen Blu­men an der Infotafel ab. Danach wur­den ein paar Worte aus dem gestern veröf­fentlicht­en Inter­view mit einem Betrof­fe­nen des Anschlags und sein­er Anwältin ver­lesen. Ihm galt ein beson­der­er Gruß der Demoteil­nehmenden mit sehr viel Applaus. „Danke für Deinen Mut nun an die Öffentlichkeit zu gehen“.

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Überlebender des Brandanschlags vom 19.09.1991 in Saarlouis meldet sich zu Wort — Podcast nsu-watch

30 Jahre nach dem Mord an Samuel Yeboah und dem Bran­dan­schlag in Saar­louis meldet sich nun ein Über­leben­der zu Wort. Wir empfehlen aus­drück­lich sich diesen gelun­genen Pod­cast anzuhören!
“Der Mord an Samuel Kofi Yeboah am 19. Sep­tem­ber 1991 und der 18-fache Mord­ver­such an den Bewohn­ern ein­er Flüchtling­sun­terkun­ft in Saar­louis (Saar­land) ste­hen im Mit­telpunkt der Folge #21 von „Vor Ort“. Im Gespräch mit Abdul S., Über­leben­der des Bran­dan­schlags am 19. Sep­tem­ber 1991, Recht­san­wältin und Neben­klagev­ertreterin Kristin Pietrzyk und Ursel, ein­er anti­ras­sis­tis­chen Aktivistin aus dem Saar­land, geht es um den lan­gen Kampf um eine Aufk­lärung zu den mut­maßlichen neon­azis­tis­chen Tat­beteiligten des Bran­dan­schlags und des Mordes an Samuel Kofi Yeboah, um drei Jahrzehnte währende Straflosigkeit für schw­er­ste rechte Gewalt­tat­en, um ver­weigerte Aktenein­sicht­en, die Krim­i­nal­isierung des Gedenkens und um die Notwendigkeit sol­i­darisch­er Unterstützung.”

Link zum Pod­cast bei nsu-watch

Martina Renner (MdB, Die LINKE) zum 30. Jahrestag der Ermordung von Samuel Yeboah in Saarlouis

State­ment von Mar­ti­na Ren­ner, Mit­glied des Deutschen Bun­destags und stel­lvertre­tende Vor­sitzende der Partei DIE LINKE, zum 30. Jahrestag der Ermor­dung Samuel Yeboahs. Sie stellt klar, dass der Mor­dan­schlag am 19. Sep­tem­ber 1991 nicht im leeren Raum stat­tfand, son­dern einge­bet­tet war in ein Kli­ma ras­sis­tis­ch­er Het­ze und nicht zufäl­lig in der Stadt Saar­louis, die über­re­gion­al für ihre gewalt­tätige Neon­aziszene bekan­nt war, verübt wurde. Rechter Ter­ror, wie der Mord an Samuel Yeboah im saar­ländis­chen Saar­louis, zieht sich nicht erst seit den 1990er Jahren durch die BRD, und war mit der Selb­stent­tar­nung des “Nation­al­sozial­is­tis­chen Unter­grun­des” (NSU) nicht vorbei.

Kommt am Sam­stag, 18. Sep­tem­ber 2021, zur Demon­stra­tion nach Saarlouis!

Schock und Entsetzen, das waren die ersten Reaktionen als wir davon gehört haben.”

Inter­view mit der Aktion 3. Welt Saar e.V. zum Mord­fall Samuel Yeboah und den „Saar­louis­er Zuständen“

Samuel Yeboah

Die Aktion 3. Welt Saar arbeit­et seit nun­mehr 30 Jahren zu dem ras­sis­tis­chen Mord an Samuel Yeboah. Sie ist damit die einzige heute noch beste­hende Organ­i­sa­tion, die von Anfang an die Ereignisse begleit­et hat und dann später auch mit uns und dem Saar­ländis­chen Flüchtlingsrat über Jahrzehnte dafür gesorgt hat, dass die Erin­nerung daran nicht ver­schwindet. Vor weni­gen Tagen startete sie anlässlich dem sich näh­ern­den 30. Jahrestag des Bran­dan­schlags gemein­sam mit dem Saar­ländis­chen Flüchtlingsrat eine Plakatkam­pagne.
Wir haben nun mit zwei Vertretern der Aktion 3. Welt Saar ein Inter­view geführt:

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Aufruf zur Demonstration

Update (15.09.2021): Masken mit­brin­gen! Abstand hal­ten!
Bezüglich Pan­demielage: Wir haben uns entschlossen eine Demon­stra­tion durchzuführen und freuen uns sehr. Nach zahlre­ichen Kundge­bun­gen in den ver­gan­genen einein­halb Jahren freuen wir uns nun auch mal wieder mit Euch gemein­sam zu demon­stri­eren — und dann auch noch zu diesem wichti­gen Jahrestag. Wir starten um 14:00 Uhr am HBF Saar­louis, wer­den zum Ort des Bran­dan­schlags gehen, wo auch die Möglichkeit beste­ht Blu­men abzule­gen (kön­nt Ihr also gerne mit­brin­gen). Danach geht es weit­er Rich­tung Innen­stadt, am Rathaus vor­bei und dann zur Abschlusskundge­bung auf dem Kleinen Markt. Die Lauf­strecke beträgt in etwa 5km. Nehmt Euch also ein bis­chen Zeit und auch Getränke mit.
Wir nehmen die Pan­demie ernst und möcht­en den Schutz aller Teil­nehmenden vor ein­er etwaigen Ansteck­ung gewährleis­ten. Bringt Eure Masken mit und hal­tet auf der Demon­stra­tion nach Möglichkeit auch die Abstand­sregeln ein. Mit Polizei und Lan­drat­samt wurde durch die Anmelder vere­in­bart, dass uns die gesamte Straßen­bre­ite frei gehal­ten wird. Wir freuen uns darauf am kom­menden Sam­stag mit Euch endlich wieder auf der Straße demon­stri­eren zu kön­nen! (Antifa Saar / Pro­jekt AK)

Sam­stag 18. Sep­tem­ber 2021 / 14:00 Uhr / Saar­louis Hauptbahnhof

Kein Schlussstrich – 30 Jahre nach dem rassistischen Mord an Samuel Yeboah
Aufklären ⋆ Einmischen ⋆ Konsequenzen ziehen

Der ras­sis­tis­che Bran­dan­schlag und der Mord an Samuel Yeboah jähren sich am 19. Sep­tem­ber 2021 zum dreißig­sten Mal. Und noch immer sind seine Mörder auf freiem Fuß. Dabei schien im Som­mer let­zten Jahres Bewe­gung in die Sache gekom­men zu sein. Anfang August 2020 wurde bekan­nt, dass die Polizei wieder ermit­telt. Die Gen­er­al­bun­de­san­waltschaft wurde eingeschal­tet und verkün­dete, dass jet­zt (sic!) „gravierende Anhalt­spunk­te auf einen recht­sex­trem­istis­chen und frem­den­feindlichen Hin­ter­grund des Anschlags“ hin­deuteten. Die Ermit­tlun­gen wegen achtzehn­fachen ver­sucht­en Mordes sowie wegen Mordes an dem damals 27-jähri­gen Samuel Yeboah wur­den allerd­ings bei der saar­ländis­chen Polizei belassen. Eben­so eine polizeiliche Ermit­tlungs­gruppe, die schw­er­wiegende Vor­würfe gegen die 1991 ermit­tel­nden Polizeibeamten prüfen sollte. Es kam sog­ar – nach­dem die Täter 29 Jahre lang Zeit hat­ten Beweis­mit­tel ver­schwinden zu lassen – zu mehreren Haus­durch­suchun­gen bei ehe­mals führen­den Kadern der Saar­louis­er Neon­azi-Szene, auch ein Tatverdächtiger wurde präsentiert.

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Leseempfehlung: Saarbrücker Hefte # 122

Die neue Aus­gabe der Saar­brück­er Hefte hat als Titelthe­ma den Mord an Samuel Yeboah und den Umgang der saar­ländis­chen Behör­den und der Öffentlichkeit damit. Im Leitar­tikel von Wil­fried Voigt wird auf die schlecht­en Ermit­tlun­gen durch Polizei und Staatss­chutz einge­gan­gen.
Dem ein­lei­t­en­den Artikel fol­gt eine Chronolo­gie nazis­tis­ch­er Gewalt im Saar­land, die auf den Recherchen der Antifa Saar beruht. Auf den fol­gen­den acht Seit­en wer­den hier Bran­dan­schläge, Bombe­nan­schläge, Atten­tate, schwere Gewalt­tat­en, gewalt­tätige Über­griffe und Mord­ver­suche aufge­lis­tet, die durch organ­sisierte Nazis, rechte Skins und Rassist_innen seit 1990 im Saar­land began­gen wur­den. Es sind unzäh­lige Ein­träge zu Ver­brechen, die selb­st in dieser nüchter­nen Aufzäh­lung die Qual­ität des all­ge­gen­wär­ti­gen ras­sis­tis­chen Ter­rors erah­nen lassen. Wir müssen lei­der davon aus­ge­hen, dass die Dunkelz­if­fer groß ist, dass weit­ere Gewalt­tat­en nicht öffentlich bekan­nt wur­den und nicht in der Chronik erfasst wer­den kon­nten. Weit­er­lesen