Pressemitteilung: Antifa Saar / Projekt AK kündigt Demonstration zu Samuel Yeboah in Saarbrücken an am 30.04.2022

Gefordert wird die Offen­le­gung aller Akten in dem Fall und die Auflö­sung des „Ver­fas­sungss­chutz“

Für kom­menden Sam­stag, den 30.04.2022 rufen die Antifa Saar / Pro­jekt AK und die Gruppe Con­n­Act Saar zu ein­er Demon­stra­tion in Saar­brück­en auf. Weit­ere Grup­pen wie die See­brücke Saar und die neu gegrün­dete Schü­lerIn­nen-Antifa haben eben­falls ihre Beteili­gung angekündigt. Start­punkt ist um 15.00 Uhr auf dem Landwehrplatz. Anlass sind die jüng­sten Entwick­lun­gen im Fall des ras­sis­tis­chen Mordes an Samuel Yeboah vor über 30 Jahren in Saar­louis. Mit der Demon­stra­tion soll noch ein­mal die Arbeit von Polizei und Inlands-Geheim­di­enst in den Fokus gerückt werden.

Erst Anfang April wurde der bekan­nte Saar­louis­er Neon­azi Peter Wern­er S. wegen des drin­gen­den Tatver­dachts des Mordes an Samuel Yeboah ver­haftet. Dabei wiesen Grup­pen wie die Aktion 3. Welt Saar, der Saar­ländis­che Flüchtlingsrat und die Antifa Saar / Pro­jekt AK bere­its seit Jahrzehn­ten darauf hin, dass die Täter im Umfeld der Saar­louis­er Neon­aziszene zu suchen sind. Die Hin­weise wur­den offenkundig von den zuständi­gen Behör­den genau­so lange nicht Ernst genom­men oder sog­ar bewusst ignoriert.

Daran ändert nun auch das Eingeständ­nis von Fehlern bei den Ermit­tlun­gen durch das Lan­despolizeiprä­sid­i­um nur wenig.

Sara Jost, Press­esprecherin der Antifa Saar / Pro­jekt AK dazu:

Auch die Entschuldigung des Polizeipräsi­den­ten in der Sache ist nicht mehr als poli­tis­che Kos­metik. Uns ist wed­er bekan­nt, dass sich direkt bei den Betrof­fe­nen des Bran­dan­schlags, die damals das Gefühl ver­mit­telt bekom­men haben eher als Täter denn als Opfer durch die Behör­den behan­delt zu wer­den, entschuldigt wurde, noch bei den Men­schen, die sich seit Jahrzehn­ten für die Aufk­lärung der Tat ein­set­zen und teil­weise auch mit Ermit­tlun­gen und Strafver­fahren kon­fron­tiert wurden.“

Um eine möglichst lück­en­lose Aufk­lärung zu gewährleis­ten fordert die Antifa Saar / Pro­jekt AK:

  • die Offen­le­gung der noch nicht ver­nichteten Akten und
  • die Auflö­sung des Verfassungsschutz.

Deshalb wird die Demon­stra­tion auch im Neu­graben­weg eine Zwis­chenkundge­bung abhal­ten, wo der saar­ländis­che Inlands­ge­heim­di­enst seine offizielle Adresse unterhält.