Am heutigen Samstag demonstrierten 150 AntifaschistInnen vom Saarbrücker Landwehrplatz vorbei am Rathaus zu dem Sitz des saarländischen Verfassungsschutzes im Neugrabenweg und dann weiter zu einer Abschlusskundgebung auf dem Max-Ophüls-Platz. Zu der Demonstration aufgerufen hatten neben der Antifa Saar / Projekt AK, die Gruppe ConnAct Saar, die Seebrücke Saar, FemUp und die neu gegründete SchülerInnen-Antifa. Anlass der Demonstration waren die jüngsten Entwicklungen im Fall Samuel Yeboah, der 1991 bei einem rassistischen Brandanschlag in Saarlouis ermordet wurde.
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Pressemitteilung: Antifa Saar / Projekt AK kündigt Demonstration zu Samuel Yeboah in Saarbrücken an am 30.04.2022
Gefordert wird die Offenlegung aller Akten in dem Fall und die Auflösung des „Verfassungsschutz“
Für kommenden Samstag, den 30.04.2022 rufen die Antifa Saar / Projekt AK und die Gruppe ConnAct Saar zu einer Demonstration in Saarbrücken auf. Weitere Gruppen wie die Seebrücke Saar und die neu gegründete SchülerInnen-Antifa haben ebenfalls ihre Beteiligung angekündigt. Startpunkt ist um 15.00 Uhr auf dem Landwehrplatz. Anlass sind die jüngsten Entwicklungen im Fall des rassistischen Mordes an Samuel Yeboah vor über 30 Jahren in Saarlouis. Mit der Demonstration soll noch einmal die Arbeit von Polizei und Inlands-Geheimdienst in den Fokus gerückt werden.
Nächsten Sonntag: Nazis mobilisieren zu Impfgegner-Aktion in Saarbrücken
Nach einem ersten Propagandaerfolg der saarländischen Impfgegner-Szene am vergangenen Sonntag mobilisieren abermals bekannte Nazis zu einer Demonstration gegen Corona-Schutzmaßnahmen, die am kommenden Sonntag, den 19.12.2021 um 15 Uhr, auf dem Saarbrücker Landwehrplatz starten soll.
Schon vergangenen Sonntag hatten sich zwischen 250 und 300 Impfgegner zusammen mit Reichsbürgern und Angehörigen der rechten Szene am Saarbrücker Gesundheitsamt versammelt. Sowohl die Saarbrücker Zeitung, als auch der Saarländische Rundfunk, die vor Ort nicht erkennbar waren, hatten im Anschluss übereinstimmend von angeblich 600 Teilnehmenden berichtet. Übersichtsaufnahmen von Beginn und Ende der Veranstaltung sowie Schilderungen von Beobachtern belegen jedoch unzweifelhaft, dass diese Zahl deutlich übertrieben ist. Tatsächlich waren – was schlimm genug ist – nur etwa 300 Personen an dem Aufzug, der sich weitgehend durch menschenleere Straßen bewegte, beteiligt. Die Berichterstattung der saarländischen Lokalmedien setzt damit ihre traurige Serie von Übertreibungen in Bezug auf öffentliche Aufmärsche von Impfgegnern und Querdenkern fort. Und so verwundert es auch wenig, dass die Tatsache, dass am vergangenen Sonntag auch zahlreiche Reichsbürger und Angehörige der rechten Szene an der Veranstaltung teilnahmen, unerwähnt blieb.
Für Kenner der saarländischen Impfgegner- und Querdenker-Szene ist es jedoch keineswegs verwunderlich, dass der für den kommenden Sonntag, den 19.12.2021 um 15 Uhr am Landwehrplatz angekündigte Aufmarsch – wie andere Veranstaltungen in der Vergangenheit auch offensiv von extrem Rechten, wie z.B. Jacqueline Süßdorf und Elfi Kämmer, beworben wird. Dies belegen unter anderem entsprechende Postings in den einschlägigen Telegram-Kanälen.
Nach #ZeroCovid-Kundgebung: Repression gegen Aktivisten
Am 10. April 2021 folgten in Anbetracht der Covid-19-Pandemie über 120 Menschen dem Aufruf des Bündnis „Zero Covid Saarland“ zu einer Kundgebung auf den Saarbrücker Ludwigsplatz für einen solidarischen Lockdown. Die Kundgebung fand im Rahmen des internationalen Aktionstags der Kampagne #ZeroCovid statt.
Mehrere Personen aus dem Spektrum sogenannter „Corona-Rebellen“ störten die Versammlung und machten auch Fotos von Demonstrierenden. Von der Polizei blieben die Störenden weitgehend unbehelligt. Bekanntermaßen gehören zum Kreis der „Corona-Rebellen“ auch einige saarländische Nazis, die in der Vergangenheit wiederholt Bilder von politischen Gegner*innen machten und in Internetforen teilten. In den entsprechenden Foren und Telegram-Kanälen wird offen zur Gewalt gegen politische Gegner*innen aufgerufen — bis hin zum Mord. Nicht zuletzt die Ermordung eines jungen Tankstellenkassierers in Idar-Oberstein hat gezeigt, dass diesen Aufrufen auch Taten folgen.
Um sich vor solchen Gefahren zu schützen wurden bei dem Fahrzeug, welches die Lautsprecheranlage transportierte, während der Kundgebung die Kennzeichen unkenntlich gemacht. Gegen den Fahrzeughalter wurde durch die Repressionsbehörden ein Ermittlungsverfahren eröffnet und, nachdem ein Strafbefehl wegen des Vorwurfs der Urkundenfälschung nicht akzeptiert wurde, landet der Fall nun sogar vor Gericht.
Alexander Breser, Pressesprecher der Antifa Saar / Projekt AK hierzu:
„Die erhobenen Vorwürfe sind schlicht konstruiert und dürften politisch motiviert sein. Der Fahrzeughalter wollte sich gegen die Bedrohung durch selbsternannte „Corona-Rebellen“ schützen. Dass die Polizei ihre Aufgabe eher darin sieht, einer Kundgebung von Gewerkschafter*innen und Antifaschist*innen Steine in den Weg zu legen beziehungsweise Aktivist*innen im Nachgang abzustrafen überrascht uns nach Jahrzehnten der Erfahrung mit der Saarländischen Polizei nicht.“
Pressemitteilung: 150 Menschen nehmen an Kundgebung zur Erinnerung an Samuel Yeboah teil – Antifa Saar spricht von rechtem Terror-Netzwerk
150 Menschen folgten heute dem Aufruf der Antifa Saar / Projekt AK und weiterer Organisationen zur Gedenkkundgebung anlässlich des 29. Jahrestages der Ermordung Samuel Yeboahs. Dieser wurde durch einen rassistischen Brandanschlag in Saarlouis-Fraulautern ermordet. Erst vor kurzem wurden die Ermittlungen wieder aufgenommen und erst jetzt geht auch die Polizei von Tätern aus der Neonazi-Szene aus.
Sara Jost, Pressesprecherin der Antifa Saar / Projekt AK: „Wir sind mehr als gespannt, ob die Ermittlungen der saarländischen Polizei etwas Neues zu Tage fördern oder ob diese nur dazu führen den Fall endgültig wieder auf Eis zu legen. Es steht zu befürchten, dass verheerende Ermittlungsfehler oder gar Verstrickungen der damals eingesetzten Beamten und struktureller Rassismus bei der Polizei vertuscht werden, wenn nun die eigenen Kollegen und Amtsnachfolger ermitteln.“
Pressemitteilung: Antifa Saar / Projekt AK veranstaltet Kundgebung zur Erinnerung an Samuel Yeboah
Am kommenden Samstag, den 19.09.2020 veranstaltet die Antifa Saar / Projekt AK gemeinsam mit weiteren Gruppen in Saarlouis auf dem Kleinen Markt eine Kundgebung zur Erinnerung an Samuel Yeboah, der vor 29 Jahren durch einem rassistischen Brandanschlag ermordet wurde. Beginn ist um 15.00 Uhr.
Seit der Ermordung Samuel Yeboahs im Jahr 1991 weisen Aktivist_innen aus antifaschistischen Gruppen immer wieder auf den rassistischen Hintergrund der Tat hin, der sich vor allem auch aus dem Kontext der Tat ergibt. Die Ermittlungen wurden jedoch nach nicht mal einem Jahr eingestellt.
Sowohl die Stadt Saarlouis als auch die Polizei leugnen seitdem, dass sich in Saarlouis eine militante rechte Szene etabliert hatte, deren Vertreter bereits 1986 in einem Interview mit dem Stern ankündigten, auch Morde begehen zu wollen.
WeiterlesenPressemitteilung: Burschenschaft Ghibellinia aus Saarbrücken offenbar in antisemitischen Übergriff in Heidelberg involviert
Wie die Antifaschistische Initiative Heidelberg (AIHD/iL) in einer Presseerklärung mitteilt, scheint auch ein Mitglied der Saarbrücker Burschenschaft „Ghibellinia zu Prag“ in eine antisemitische Gewalttat verwickelt zu sein.
Mehrere Burschenschafter sollen demnach am Abend des 28. August 2020 im Haus der „Normannia“ in Heidelberg ein Mitglied der „Alten Leipziger Landsmannschaft Afrania“ als Juden beschimpft, mit Geldmünzen beworfen und mit Gürteln verprügelt haben. An dem Angriff seien neben Aktiven Studenten der „Normannia“ auch Mitglieder der Burschenschaften „Ghibellinia zu Prag in Saarbrücken“ und „Germania Köln“ beteiligt gewesen.
WeiterlesenPressemitteilung: Polizei setzt erneut Nazikonzert im Saarland durch
Am 22. Februar 2019 feierten rund 50 Nazis und Hooligans mit der Naziband „Kategorie C“ in Heiligenwald / Polizei erzwingt Durchführung gegen den Willen des Verpächters.
Pressemitteilung vom Abend des 22. Februar:
Im Schiffweiler Ortsteil Heiligenwald findet zur Stunde ein Konzert der Rechtsrockband „Kategorie C“ statt. Rund 50 Neonazis aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern feiern unter Polizeischutz in einem Veranstaltungslokal in der Pestalozzistraße zu der „Musik“ der Hooligan-Rocker aus Bremen. Dass – und vor allem wie – das konspirativ beworbene Konzert in dieser Form stattfinden kann, ist ein politischer Skandal.
Der Verpächter der Lokalität wurde über den Hintergrund der Veranstaltung bewusst getäuscht: angekündigt wurde eine „kleine Feier mit Gitarre“. Nachdem der wahre Charakter am gestrigen Donnerstag bekannt wurde, wollte der Verpächter seine Räume nicht länger zur Verfügung stellen. Die Neunkircher Polizei sowie der polizeiliche Staatsschutz setzten ihn jedoch mit falschen Behauptungen unter Druck und drängten ihn zur Schlüsselübergabe an die Nazis.
WeiterlesenPressemitteilung zum „Nationalen Widerstand Zweibrücken“
Die Antifa Saar / Projekt AK hat eine Recherche über die Nazikameradschaft „Nationaler Widerstand Zweibrücken“ (NWZ) veröffentlicht. Außerdem ist es gelungen, die vom NWZ in der Vergangenheit für die Verbreitung ihrer menschenverachtender Propaganda genutzte Internetdomain (www.nationaler-widerstand-zweibrücken.org) zu übernehmen. Statt Naziparolen sind dort nun Informationen über Aktivitäten und Personen der Zweibrücker Naziszene zu finden.

Am 10.03.2018 (nach der Veröffentlichung unseres Recherche-Infos unter www.nationaler-widerstand-zweibrücken.org) präsentierte der NWZ sich mit diesem Transparent in Homburg und machte damit selbst auf unsere Recherche aufmerksam. 😀
(Bildquelle: Kai Schwerdt)
Zur aktuellen Berichterstattung: Saarländische „Hammerskins“ seit Jahren in Grenzregion aktiv
Ein Gedenkstein für eine SS-Division, den saarländische Neonazis auf einem Grundstück im grenznahen französischen Ort Eschviller aufgestellt hatten, sorgt in Frankreich wie auch im Saarland für einiges Aufsehen. Am vergangenen Donnerstag wurde die Nazi-Stele von der Gendarmerie beschlagnahmt und ein Ermittlungsverfahren wegen Störung der öffentlichen Ordnung eingeleitet. Weiterlesen