Heute demonstrierten wir mit 150 AntifaschistInnen durch Saarbrücken. Anlass waren die jüngsten Entwicklungen im Mordfall Samuel Yeboah. Vom Landwehrplatz aus zogen wir vorbei an der Johanniskirche durch die Dudweiler Straße Richtung Amtssitz des saarländischen Verfassungsschutzes, wo wir unsere Rede hielten. Darin ging es vor allem um die Verstrickungen von Polizei und Geheimdienst in extrem rechte Strukturen. Unsere Forderungen lauteten, diese Behörde schnellstmöglich zu zerschlagen und abzuwickeln. Wir forderten die Offenlegung der Akten zu dem Fall und, dass Schluss sein muss mit der Finanzierung rechter Strukturen durch den VS. Auch soll die Bespitzelung antifaschistischer Gruppen sofort unterlassen werden.
Pressemitteilung: Demonstration fordert die Offenlegung aller Akten im Fall Samuel Yeboah und die Abschaffung des Verfassungsschutzes
Am heutigen Samstag demonstrierten 150 AntifaschistInnen vom Saarbrücker Landwehrplatz vorbei am Rathaus zu dem Sitz des saarländischen Verfassungsschutzes im Neugrabenweg und dann weiter zu einer Abschlusskundgebung auf dem Max-Ophüls-Platz. Zu der Demonstration aufgerufen hatten neben der Antifa Saar / Projekt AK, die Gruppe ConnAct Saar, die Seebrücke Saar, FemUp und die neu gegründete SchülerInnen-Antifa. Anlass der Demonstration waren die jüngsten Entwicklungen im Fall Samuel Yeboah, der 1991 bei einem rassistischen Brandanschlag in Saarlouis ermordet wurde.
Pressemitteilung: Antifa Saar / Projekt AK kündigt Demonstration zu Samuel Yeboah in Saarbrücken an am 30.04.2022
Gefordert wird die Offenlegung aller Akten in dem Fall und die Auflösung des „Verfassungsschutz“
Für kommenden Samstag, den 30.04.2022 rufen die Antifa Saar / Projekt AK und die Gruppe ConnAct Saar zu einer Demonstration in Saarbrücken auf. Weitere Gruppen wie die Seebrücke Saar und die neu gegründete SchülerInnen-Antifa haben ebenfalls ihre Beteiligung angekündigt. Startpunkt ist um 15.00 Uhr auf dem Landwehrplatz. Anlass sind die jüngsten Entwicklungen im Fall des rassistischen Mordes an Samuel Yeboah vor über 30 Jahren in Saarlouis. Mit der Demonstration soll noch einmal die Arbeit von Polizei und Inlands-Geheimdienst in den Fokus gerückt werden.
Konsequenzen ziehen nach dem Mord an Samuel Yeboah! Kein Schlussstrich!
Antifaschistische Demonstration am Samstag, 30. April 2022
Auftakt um 15 Uhr Landwehrplatz Saarbrücken
Am 19. September 1991 wurde Samuel Kofi Yeboah in Saarlouis durch einen rassistischen Brandanschlag ermordet. Er ist eines der ersten Opfer rassistischer Gewalt in Westdeutschland nach der Wiedervereinigung. Nach Wiederaufnahme der Ermittlungen 2020 wurde schließlich Peter Werner Schlappal, der heute Schröder heißt, wegen des dringenden Tatverdachts des Mordes an Samuel Yeboah verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, den Brand „aus seiner rechtsextremistischen und rassistischen Gesinnung heraus” gelegt zu haben. Weiterlesen
Samuel Yeboah: Nazi Peter Schlappal wegen Mordverdacht verhaftet
31 Jahre nach der Ermordung Samuel Yeboahs hat die Bundesanwaltschaft am heutigen 4. April 2022 den Saarlouiser Nazi Peter Werner Schlappal (50), der heute Schröder heißt, wegen des Brandanschlags am 19. September 1991 verhaften lassen. Schlappal wird der Mord an Samuel Yeboah sowie versuchter Mord in weiteren 20 Fällen und Brandstiftung mit Todesfolge vorgeworfen.

Schlappal ist am frühen Morgen in Saarlouis durch Polizeikräfte festgenommen worden. Er soll im Laufe des heutigen Tages dem Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof in Kralsruhe vorgeführt werden. Wie die Bundesanwaltschaft mitteilt, soll sich nach deren Ermittlungen die Ermordung Samuel Yeboahs wie folgt zugetragen haben:
Erfolgreiche Demonstration zum Internationalen Frauenkampftag
Rund 200–250 Personen sind am Dienstag dem Aufruf des Bündnisses zum Internationalen Frauenkampftag gefolgt und haben sich zur Demonstration am Saarbrücker Max-Ophüls-Platz getroffen.
WeiterlesenPleiten, Pannen und Rassismus – 5 Jahre AfD im Landtag
Online-Veranstaltung, Freitag, 11.03.2022 um 19 Uhr
In den letzten fünf Jahren machte die saarländische AfD vor allem durch ihre ständigen internen Kämpfe auf sich aufmerksam. Das bewirkte glücklicherweise auch eine weitgehende Unfähigkeit, politisch wirklich kampagnenfähig zu sein. Auf der anderen Seite lenkte der Dauerzank auch von der politischen Arbeit und den Aktivitäten der Partei, ihrer andauernden rassistischen Hetze und Propaganda, ab. Kurz vor den Landtagswahlen wollen wir deshalb gerade darauf einen Blick werfen und erklären, warum wir es im Saarland mit einem der radikalsten und rechtesten AfD-Landesverbände zu tun haben.
Dabei wollen wir zwei Perspektiven mit zwei Referenten beleuchten. Ein Vertreter von der Antifa Saar/Projekt AK wird für uns einen Blick darauf werfen, was die Partei außerhalb des Parlaments macht: Auf die Verbindungen zur extremen Rechten, auf ihre enge Verknüpfung mit rechten Burschenschaften und auf ihre Zusammenarbeit mit der Querdenker,- und Reichsbürgerszene. Linksjugendmitglied und Linken-Landtagsabgeordneter Dennis Lander wird sich hingegen die Arbeit der AfD im Landtag zuwenden und aufzeigen, welche faschistoiden Vorstellungen die Partei im Parlament verbreitet hat und wie die gespaltene Gruppe alter Männer sich dort aufgeführt hat.
Es bleibt zu hoffen, dass die AfD bei den kommenden Landtagswahlen die Quittung erhält und uns fünf weitere Jahre erspart bleiben.
Die Veranstaltung findet online statt. Aufgrund möglichen Störaktionen aus dem extrem rechten Millieu bitten die Veranstalter um vorherige Anmeldung über das Formular unter folgenden Link: https://linksjugend-saar.de/…/veranstaltung-pleiten…/
Heraus zum Internationalen Frauenkampftag am 8. März!
Saarbrücken: Schwurbel-Protest erfolgreich gestört
Am Abend des 24.01.2022 versuchten erneut 30 Personen aus der Szene der Corona-Leugnenden, eine Kundgebung vor dem Saarbrücker Rathaus abzuhalten. Mit dabei waren abermals bekannte Nazis, wie beispielsweise Jacqueline Süßdorf. Antifaschistischer Gegenprotest störte die Versammlung erfolgreich und vertrieb die Verschwörungsgläubigen aus der Saarbrücker Innenstadt, bis sich die Versammlung schließlich auflöste.

Recherche-Info: Die Corona-Proteste im Saarland und ihre Nähe zur extremen Rechten
Anlässlich der politischen Debatte zur Einführung einer Impfpflicht inszenieren im Saarland seit mehreren Wochen Impfgegner_innen, Esoteriker_innen und Verschwörungsgläubige gemeinsam mit fundamentalistischen Christ_innen und der extremen Rechten einen vermeintlich bürgerlichen Protest. Dieser äußert sich insbesondere in als „Spaziergängen“ getarnten Aufzügen mit bis zu einigen Hundert Teilnehmenden und in Demonstrationen mit mehreren Tausend Menschen. Bindeglied der heterogenen Demonstrierenden sind verschwörungsideologische und antisemitische Denkmuster. Es verwundert daher wenig, dass sich die saarländische extreme Rechte nicht nur an den Protesten beteiligt, sondern diese zum Teil auch organisiert.

Das Transparent mit der rechten Parole “Heimatschutz statt Mundschutz” am 19.12.2021 direkt hinter dem Fronttransparent.
Die extreme Rechte von Beginn an dabei
Die Beteiligung von extrem Rechten an Corona-Protesten ist kein neues Phänomen. Bereits im Frühjahr 2020, als die ersten Proteste gegen Corona-Maßnahmen im Saarland stattfanden, nahmen etwa 30 Nazis an dem damals mit 250 Teilnehmer_innen noch überschaubaren Protest teil.1 Die ungebrochene Kontinuität, mit der sich die extrem rechte Szene seither an den Protesten beteiligt, kann – ebenso wie der Unwille der Organisator_innen, Nazis konsequent von ihren Aktionen auszuschließen – auf eine ideologische Nähe zurückgeführt werden. Wenn innerhalb der Proteste etwa von einer vermeintlich übermächtigen Bedrohung durch Pharmakonzerne, Bill Gates oder George Soros die Rede ist, passt dies hervorragend in das völkisch-antisemitische Weltbild der extremen Rechten. Weitere ideologische Parallelen sind das Narrativ einer vermeintlichen Volksgesundheit, die vor einer Manipulation durch mRNA-Impfstoffe zu schützen sei oder das innerhalb der Bewegung weit verbreitete reaktionäre Frauenbild, welches Frauen nahezu ausschließlich als Mütter und Beschützerinnen der Kinder inszeniert. Für Nazis herrscht bei Corona-Protesten in der Regel eine Wohlfühlatmosphäre.