Erfolgreicher Protest gegen Nazikundgebung in Saarbrücken

200 Antifaschist_innen ver­hin­dern Nazikundge­bung im Nauwieser Vier­tel – Nazis müssen geplanten Kundge­bung­sort aufgeben

Etwa 200 Antifaschist_innen stell­ten sich am heuti­gen Mon­tag, 29. Juli 2013, ein­er Naz­imah­nwache in der Saar­brück­er Innen­stadt ent­ge­gen. Der vom Lud­wigshafen­er Nazikad­er Chris­t­ian Hehl angemelde­ten Kundge­bung zur Freilas­sung des NS-Kriegsver­brech­ers Erich Priebke fol­gten weniger als 20 Nazis aus dem Saar­land und aus Rhein­land – Pfalz.
Die Nazi­wah­nwache kon­nte auf­grund des antifaschis­tis­chen Protests nicht wie geplant vor dem ital­ienis­chen Kon­sulat im Saar­brück­er Nauwieser Vier­tel stat­tfind­en, son­dern wurde von der Polizei vor die Europa Galerie ver­legt. Dort kon­nten sie anfangs nahezu ungestört ihre Mah­nwache abhal­ten. Nach Ankun­ft der Gegen­demon­stra­tion aus dem Nauwieser Vier­tel wurde die Nazikundge­bung laut­stark gestört, sodass die Nazis ihre Mah­nwache been­de­ten und den Rück­zug Rich­tung Saar­brück­er Haupt­bahn­hof antrat­en. Dabei grif­f­en sie trotz Polizeibegleitung auf Höhe der Saar­bahn­hal­testelle Gegendemonstrant_innen an.

Dazu führt Alexan­der Breser, Press­esprech­er der Antifa Saar / Pro­jekt AK, aus: „Die einge­set­zte Polizei war offen­sichtlich mit der Gesamt­si­t­u­a­tion über­fordert, konzen­tri­erte sich lediglich auf das Schikanieren von Gegendemonstrant_innen und war nicht in der Lage zu ver­hin­dern, dass Nazis Antifaschist_innen angreifen und ver­let­zen kon­nten.“

Im weit­eren Ver­lauf wur­den min­destens drei Antifaschist_innen ungerecht­fer­tigt vor­läu­fig festgenom­men. Die Polizei ver­frachtete die Nazis auf­grund der für sie unüber­sichtlichen Sit­u­a­tion am Saar­brück­er Haupt­bahn­hof in ihre Mannschaftswa­gen und ließ sie später in einem bere­it­gestell­ten Lin­ien­bus aus der Stadt fahren. Für die Antifaschist_innen endete der Tag mit ein­er Spon­tandemon­stra­tion durch die Saar­brück­er Fußgängerzone.

Alexan­der Breser zieht ein pos­i­tives Faz­it: „Dass es uns inner­halb sehr kurz­er Zeit gelun­gen ist so viele Men­schen auf die Straße zu brin­gen und die Nazikundge­bung nicht wie geplant stat­tfind­en zu lassen, ist als Erfolg zu bew­erten. Dafür danken wir allen engagierten Antifaschist_innen, die heute mit uns auf die Straße gegan­gen sind. Wir wer­den auch weit­er­hin unseren Wider­stand auf die Straße tra­gen, wenn Nazis in Saar­brück­en ver­suchen aktiv zu wer­den.“

Presseartikel:
Saar­brück­er Zeitung vom 30.07.2013: Krawall bei rechter Kundge­bung [PDF]
SR — Online vom 29.07.2013: Zusam­men­stöße mit Neon­azis in Saar­brück­en [PDF]
SR 3 vom 29.07.2013: Demo gegen Nazi-Mah­nwache [MP3]
Aktueller Bericht vom 29.07.2013: Proteste gegen Nazikundge­bung in Saar­brück­en [Youtube]

Weit­ere Bilder: http://www.flickr.com/photos/bundphotography/sets/72157634848755574/

Dokumentation der Berichterstattung über die Sturmdivsion Saar und neonazistische Strukturen im Saarland

Durch die Veröf­fentlichung des Recherche-Infos über die “Stur­m­di­vi­sion Saar” aus Dillin­gen und der all­ge­meinen Berichter­stat­tung über die Morde des “Nation­al­sozial­is­tis­ch­er Unter­grund” (NSU) wid­mete sich auch die regionale Berichter­stat­tung den braunen Umtrieben im Saar­land. So enstanden mehrere (Zeitungs-)Berichte, Inter­views und Fernse­hbeiträge, an denen auch Vertreter_innen der Antifa Saar / Pro­jekt AK beteiligt waren.
Nach Medi­en­bericht­en wird seit Okto­ber 2011 gegen die Stur­m­di­vi­sion Saar wegen des Ver­dachts auf Bil­dung ein­er krim­inellen Vere­ini­gung ermit­telt und im Zuge der Ermit­tlun­gen wur­den zahlre­iche Woh­nun­gen von Mit­gliedern der “Stur­m­di­vi­sion Saar” durch­sucht. Weit­er­lesen

Aktualisiert: Recherche-Information: Die „Sturmdivision Saar“


Down­load: Recherche — Info: Die “Stur­m­di­vi­sion Saar” [PDF]

Auf Nazidemon­stra­tio­nen im gesamten Bun­des­ge­bi­et erken­nt man sie an T‑Shirts mit der Auf­schrift “Stur­m­di­vi­sion Saar” und ein­er stil­isierten Triskele. Ihren Schw­er­punkt haben sie im saar­ländis­chen Dillin­gen. Ver­sucht diese “Stur­m­di­vi­sion Saar” das klägliche Scheit­ern der mit­tler­weile aufgelösten “Kam­er­ad­schaft Saarsturm” zu kom­pen­sieren oder han­delt es sich um einen gän­zlich neuen neon­azis­tis­chen Organ­i­sa­tionsver­such an der Saar? Mit der Recherche-Info über die “Stur­m­di­vi­sion Saar” soll diese neon­azis­tis­che Kam­er­ad­schaft und ihre Pro­tag­o­nis­ten näher beleuchtet werden.

Pressemitteilung: Neonazis prügeln Demo-Teilnehmer ins Krankenhaus

Saar­louis / Dillin­gen, den 28.09.2011
Nach Demon­stra­tion gegen Ras­sis­mus in Saar­louis — Neon­azis prügeln Demo-Teil­nehmer ins Krankenhaus

Wie erst jet­zt bekan­nt wurde, wur­den am ver­gan­genen Sam­stag min­destens zwei Men­schen Opfer neon­azis­tis­ch­er Attack­en in Saar­louis und Dillin­gen. Bei den Tätern han­delt es sich um Mit­glieder der Nazi-Kam­er­ad­schaft „Stur­m­di­vi­sion Saar“, die ihren Schw­er­punkt im saar­ländis­chen Dillin­gen hat. Bere­its während der Auf­tak­tkundge­bung der Demon­stra­tion anlässlich des 20. Todestages von Samuel Yeboah am Sam­stag Nach­mit­tag ver­sucht­en Mit­glieder dieser Kam­er­ad­schaft am Rande zu provozieren. Nach Infor­ma­tio­nen der Antifa Saar / Pro­jekt AK kam es auch schon im Vor­feld der Demon­stra­tion durch diese Gruppe zu einem Angriff auf einen anreisenden Teil­nehmer in Saar­louis. Weit­er­lesen