
Archiv der Kategorie: Nazis
Pius-Marsch stoppen!

Am 16.11.2024 werden die klerikalfaschistischen Piusbrüder wieder zum „Marsch für das Leben“ durch die Straßen ziehen und versuchen ihre Frauen- und Queerfeindlichkeit, ihren Antisemitismus, ihren Rassismus und ihren Hass gegenüber progressiven Ideen laut kund zu tun. Unsere Antwort darauf muss ein umso lauterer Gegenprotest sein!
Deshalb rufen wir um 12 Uhr zu einer Kundgebung an der Europagalerie auf. Kommt vorbei, verteidigt eure Rechte, sodass wir gemeinsam für unsere Ziele einstehen können:
Klerikalfaschismus Einhalt gebieten!
Antifeminismus und Fundamentalismus raus aus den Köpfen!
Piusbrüder bekämpfen!
In Erinnerung an Samuel Yeboah
Am 19. September 2024 jährt sich der rassistische Brandanschlag in Saarlouis-Fraulautern, bei dem Samuel Kofi Yeboah ermordet wurde, zum 33. Mal.
Fast 30 Jahre lang wurde die Forderung nach Aufklärung, Konsequenzen und einem würdigen Gedenken an Samuel Kofi Yeboah alleine von antifaschistischen Gruppen getragen und entgegen der offiziellen Version immer wieder angeprangert: Es war ein rassistischer Brandanschlag, begangen von organisierten und militanten Naziskins, er war getragen von einer pogromartigen Stimmung in der deutschen Bevölkerung und wurde durch Verleugnen und Verharmlosen der damaligen Behörden gedeckt.
Jetzt ist die Tat juristisch aufgeklärt. Jetzt kann die Stadt Saarlouis nicht weiter leugnen, dass es ein rassistischer Brandanschlag war. Die saarländische Ministerpräsidentin entschuldigte sich bei den Opfern, der saarländische Polizeipräsident entschuldigte sich für „Versäumnisse“ in den damaligen Ermittlungen, ein Entschädigungsfonds für Opfer rassistischer Gewalt ist beschlossen und ein Untersuchungsausschuss im saarländischen Landtag soll jetzt die politische und gesellschaftliche Dimension aufarbeiten.
Über 30 Jahre später ist es aber für viele zu spät. Für die Betroffenen, die nicht mehr leben, die abgeschoben wurden, oder die diese Jahre in Angst und ohne jede Unterstützung ertragen mussten. Auch die Erinnerung der Zeug:innen – selbst wenn sie sich bemühten – ist verblasst. Aber als Signal, dass Verbrechen auch spät noch aufgeklärt werden können, ist die Entwicklung sehr wichtig. Und als Signal auch an die Täter, niemals sicher sein zu können.
Aufgeklärt ist indes vieles eben noch nicht. Eine unfassbare Reihe von über 20 rechten Brand- und Bombenanschlägen, einige im unmittelbaren Umfeld in Saarlouis zu Beginn der 1990er Jahre, will jetzt der Untersuchungsausschuss aufarbeiten, auch das Versagen von Politik und Behörden dabei.
Das Gedenken an Samuel Kofi Yeboah wird uns immer begleiten, mit Trauer und Wut über das Verbrechen, aber auch mit dem Wissen um die Notwendigkeit unabhängiger antifaschistischer Aufklärung.
KEIN SCHLUSSSTRICH.
Aufklärung statt Verharmlosung des Rechten Terrors!
Für ein würdiges Gedenken an die Opfer rechter Gewalt!
Organisiert den Antifaschistischen Selbstschutz!
Judenhass Underground — Buchvorstellung am 23. Mai 2024

Niemand will Antisemit sein. Erst recht nicht in Subkulturen und Bewegungen mit einem progressiven, emanzipatorischen Selbstbild. Judenhass geht aber auch underground – ob Rapper gegen Rothschilds, DJs for Palestine oder Punks Against Apartheid. BDS, die Boykottkampagne gegen den jüdischen Staat, will nahezu jedes Anliegen kapern, von Klassenkampf bis Klimagerechtigkeit. Altbekannte Mythen tauchen in alternativer Form wieder auf, bei Pride-Demos, auf der documenta oder beim Gedenken an den Terror von Hanau. Und viele Jüdinnen*Juden fragen sich, wo ihr Platz in solchen Szenen sein soll. Wie kann das sein? Wie machen sich die antisemitischen Züge in diesen Bewegungen bemerkbar? Und was kann man dagegen tun?
Diese und weitere Fragen möchten wir mit den Herausgebern Nicholas Potter und Stefan Lauer diskutieren.
Stefan Lauer ist Chefredakteur bei Belltower.News, der journalistischen Plattform der Amadeu Antonio Stiftung, und beschäftigt sich – auch als Referent der Stiftung – mit Antisemitismus, Rassismus und dem rechten Rand. Zwischen 2009 und 2017 arbeitete er als Senior Editor für VICE Deutschland und berichtete über Rechtsextremismus, Verschwörungserzählungen und LGBTQ*-Themen.
Nicholas Potter ist britisch-deutscher Journalist und arbeitet bei der Amadeu Antonio Stiftung in Berlin. Er schreibt für diverse Medien wie die taz, Jungle World, Belltower.News und Jüdische Allgemeine über die extreme Rechte, Antisemitismus, Rassismus, Subkulturen, Bewegungen und mehr. Zuvor war er Theaterredakteur beim Exberliner Magazine. Er studierte am King’s College London und der Humboldt-Universität zu Berlin.
Donnerstag 23. Mai 2024 im Hinterhaus der commune. Futterstraße 4. 66111 Saarbrücken
Eine Veranstaltung von Heinrich-Böll-Stiftung Saar, Antifa Saar / Projekt AK, Aktion 3. Welt Saar, Connact Saar, CriThink! e.V., Junges Forum Saar, Deutsch-Israelische Gesellschaft Saar, Linksjugend [solid] Saar.




Nicolas Benyoucef – Vorsitzender der Jungen Alternative Saar, Burschenschaftler, Nazi-Aktivist
Nach den Recherchen von Correctiv über ein konspiratives Treffen von Nazis, an dem unter anderem solche der AfD und Martin Sellner teilnahmen, demonstrieren in den letzten Wochen bundesweit viele Menschen gegen die AfD. Auch im Saarland zeigt sich, dass die AfD schlicht eine Nazi-Partei ist. Das gilt auch für deren Jugendorganisation Junge Alternative mit ihrem Vorsitzenden Nicolas Benyoucef.

Foto: Kai Schwerdt. CC BY-NC 2.0 https://www.flickr.com/photos/kaischwerdt/51845157143/in/album-72177720296247116/
Es kann auch im Saarland niemanden überraschen, dass die AfD eine extrem rechte Partei und wohlige Heimat für Alt- und Neu-Nazis ist. Die Antifa Saar / Projekt AK berichtete bereits 2016 über die Verbindungen der saarländischen AfD zu zahlreichen anderen Nazis von „Freier Bürger Union“, der extrem rechten Burschenschaft „Ghibellinia zu Prag“ in Saarbrücken bis zur NPD. Recherchen des SR belegen nun aufs Neue die Vernetzung führender saarländischer AfD-Funktionäre mit Nazis über die Landes- und Bundesgrenze hinaus.3 Der Vorsitzende der AfD im Saarland, Carsten Becker, zeigte nicht nur seine Unterstützung für Deportationspläne, die von Correctiv aufgedeckt wurden.4
Er hat auch Verbindungen zur Identitären Bewegung (IB) um Martin Sellner und gab unter anderem in deren Hauspostille, dem Heimatkurier, ein Interview. Becker hatte bereits im August 2023 offen seine Nähe zur extrem rechten IB gezeigt: Während einer Diskussionsveranstaltung mit Schüler:innen in Saarlouis trat er mit einem T‑Shirt mit deren Slogan „Unser Volk zuerst. Autarkie – Souveränität – Remigration“ auf.5
Neben der Verbindung des saarländischen AfD-Vorsitzenden Becker hat auch der Vorsitzende der Jugendorganisation Junge Alternative im Saarland, Nicolas Christopher Benyoucef, gute Kontakte zur Identitären Bewegung und zu anderen Nazis außerhalb des Saarlands. Weiterlesen
Gegen die AfD — an jedem Tag!
Wir unterstützen den Aufruf für den Gegenprotest gegen die AfD-Veranstaltung am
26.01.2014 — 17:30 Landwehrplatz Saarbrücken
(von dort Demo mit Kundgebung am Schloss)

Alle zusammen gegen den Faschismus!
Unter dieser Parole haben sich allein in Saarbrücken letztes und dieses Wochenende mehr als 15000 Menschen versammelt. Menschen, die genug haben von Rassismus, von Antisemitismus, von Menschenfeindlichkeit. Menschen, die genug haben von der AfD. Es ist ein Lichtblick in Zeiten eines weltweiten Rechtsrutschs, dass bundesweit hunderttausende auf den Straßen waren und klar gemacht haben: “AfD — ihr kotzt uns an”.
Doch die AfD gibt es noch. Und sie ist auch im Saarland aktiv. Die innerparteilichen Querelen sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass die AfD im Saarland genauso gefährlich ist wie anderswo. So hat der Landesvorsitzende Carsten Becker die Correctiv-Recherche nicht nur als “Denunziantentum” tituliert, sondern hielt weiterhin an der Forderung nach “Remigration” fest. Diese Forderung trug er bereits im August 2023 auf seinem Shirt — bei einer Schulveranstaltung in Saarlouis. Ein weiteres Beispiel ist Nicole Höchst, eine AfD-Bundestagsabgeordnete aus der Region, die regelmäßig bei dem rechtsextremen “Marsch für das Leben” spricht und sich dabei nicht nur gegen das Recht auf Abtreibung, sondern sich auch für ein ethnisch definiertes deutsches Volk ausspricht. Das ist nur die Spitze des Eisberges. Die AfD verachtet Menschen mit Migrationshintergrund, verachtet Muslim:innen, Jüd:innen, Frauen und Queers. Und die AfD will am Freitag, dem 26.01.2024, auf dem Saarbrücker Schlossplatz eine als “Bürgerdialog” getarnte Veranstaltung machen. Dort werden u. a. Christian Wirth, Sebastian Münzenmaier und Rainer Kraft den Hass und die Lügen der AfD verbreiten.
Der saarländische AfD-Bundestagsabgeordnete Christian Wirth hat Verbindungen zu mehreren Saarbrücker Burschenschaften, wo völkisches Elite-Denken, Rassismus und Antisemitismus an der Tagesordnung sind. Mit Sebastian Münzenmaier kommt nicht nur der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD im Bundestag, sondern auch ein verurteilter Hooligan. Der bayerische AfD-Abgeordnete Rainer Kraft ist nicht nur ein Gründungsmitglied des offen faschistischen “Flügels” der AfD, er war auch Mitglied einer Chatgruppe, in der Umsturzphantasien besprochen wurden.
Aber wir sagen Nein! Mischen wir uns ein! Wir zeigen der AfD vor Ort und Angesicht zu Angesicht, was wir von ihr halten! Wir übertönen ihren Hass und lassen sie nicht zu Wort kommen! Lasst uns ihnen gemeinsam den Abend versauen!
Kommt mit uns zum Landwehrplatz um 17:30, um von dort als laute Demo zum Schloss zur Gegenkundgebung zu gehen.
Bringt Schilder, Plakate, Fahnen mit — und seid laut!
Ideologiekritik und Film — Vortrag und Diskussion mit Wolfgang M. Schmitt
Mittwoch 24. Januar 2024 ab 19.00 Uhr im KOSMOS / Futterstraße 4 / 66111 Saarbrücken


Verfassungsschutz spioniert — Anquatschversuch in Saarbrücken
Wir dokumentieren hier eine verifizierte Meldung von inymedia:
Am 12.12.2023 gab es auf dem Uni-Campus in Saarbrücken einen Anquatschversuch durch eine Verfassungsschutzmitarbeiterin. Im Folgenden schildern wir den Ablauf und teilen alle uns bekannten Informationen zu dem Vorfall:
Bereits am Montag, den 11.12.2023, wurde eine Person auf dem Campus von einer Frau nach dem Weg zur Mensa gefragt. Am nächsten Tag, Dienstag, den 12.12.2023, wurde die Person von derselben Frau in der Nähe der Bushaltestelle erneut angesprochen. Diesmal wurde der volle Name der angesprochenen Person genannt und die Frau stellte sich als Mitarbeiterin des Innenministeriums vor. Dies ist eine bekannte Umschreibung für VS-Mitarbeiter:innen. Nachdem die VS-Mitarbeiterin klarmachte, dass sie von der Teilnahme der Person an einem Gegenprotest Anfang des Jahres wusste, lud sie sie zu einem Gespräch über die rechte Szene an der Uni Saarbrücken ein. Die VS-Mitarbeiterin gab an, dass sie angeblich nur an einem Informationsaustausch interessiert sei. Sie bot ein Treffen in einem Café an, das sich nahe des Wohnorts der Person befindet. Die angesprochene Person ging nicht auf den Anquatschversuch ein und nahm auch das Angebot nicht wahr.
Die VS-Mitarbeiterin ist Anfang-Mitte 40, ungefähr 1,75 — 1,80 m groß, hat kurze blonde Haare (überschulterlang). Sie hatte eine Wollmütze und eine Winterjacke an.
Also haltet Augen und Ohren offen! Wenn ihr angequatscht werdet, ist das Wichtigste, keine Aussgaen zu tätigen und sich bei den örtlichen linken Strukturen zu melden. In dem Flyer der Roten Hilfe findet ihr weitere nützliche Tipps zum Thema Anquatschversuche.
Plädoyer für eine radikale Kritik der Prostitution
23. November 2023 / 19:00 – 22:00 / Kosmos / Futterstraße 4 / Saarbrücken
Nachholtermin am 6. Februar 2024
Veranstaltung muss wegen Erkrankung verschoben werden
Vortrag und Diskussion mit dem Feministischen Bündnis Heidelberg
Nach wie vor ist das Thema Prostitution Anlass für heftige Auseinandersetzungen sowohl gesamtgesellschaftlich als auch innerhalb der feministischen und linken Bewegung. In der Regel werden dabei die gesellschaftlichen Umstände ausgeblendet und die einzelne Frau zum Gegenstand moralisierender Diskurse. Ziel dieses Vortrages ist es stattdessen das soziale Phänomen der Prostitution einer radikalen Kritik zu unterziehen. Hierzu soll Eingangs die Verflechtung aus Patriarchat / Kapitalismus skizziert und die Situation der Frau innerhalb
der Prostitution in diesen Zusammenhang eingebettet werden. In einem zweiten Schritt soll der Freier als Täter in den Fokus gerückt werden. Abschließend werden Handlungsmöglichkeiten und Wege zu einem frauensolidarischen Umgang mit dem Thema Prostitution aufgezeigt.
Eine Veranstaltung des Bündnis Internationaler Frauentag in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Saar und der Rosa Luxemburg Stiftung Saarland / Peter Imandt Gesellschaft.


Vortrag: Erfolg und Scheitern: Die Geschichte des sozialistischen Jugoslawiens
Erfolg und Scheitern: Die Geschichte des sozialistischen Jugoslawiens
29 November / 19:00 – 21:00 / Filmhaus / Mainzer Straße 8 / Saarbrücken
Vortrag mit Prof. Dr. Marie-Janine Calic
Vor genau achtzig Jahren, am 29./30. November 1943, beschlossen Titos Partisanen nach dem Weltkrieg ein sozialistisches Jugoslawien aufzubauen. Als einzige Widerstandsbewegung in Europa gelang es ihnen die deutsche Besatzung aus eigener Kraft abzuschütteln. Wie ist dieser komplizierte Staat entstanden und was hielt ihn jahrzehntelang zusammen? Wie funktionierte das „System Tito“, wie kam es zum Zerfall Jugoslawiens und warum wird das Land von vielen Menschen positiv erinnert?
Prof. Dr. Marie-Janine Calic ist Deutschlands führende Historikerin für die Geschichte Südosteuropas. Sie lehrt und forscht an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Ihre Arbeiten haben internationale Anerkennung gefunden und werden in viele Sprachen übersetzt. Im Wintersemester 2023/24 ist Frau Calic als Gastprofessorin am Center For European Studies der Harvard University tätig.

Saarländische AntifaschistInnen besuchen das von Miodrag Živković entworfene monumentale Partisanendenkmal «Tal der Helden» im Nationalpark von Tjentište/Sutjeska in Bosnien-Herzegowina.
Eine Auswahl ihrer wichtigsten Veröffentlichungen:
– Sozialgeschichte Serbiens 1815–1941. Der aufhaltsame Fortschritt während der Industrialisierung
– Südosteuropa. Weltgeschichte einer Region
– Geschichte Jugoslawiens im 20. Jahrhundert
– Tito. Der ewige Partisan
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Heinrich Böll — Stiftung Saar und CriThink! e.V. – Gesellschaft zur Förderung des kritischen Denkens und Handelns