Kurzbericht (Dokumentation von der facebook-Seite Streets of Saarbrooklyn)
500 (!) Leute auf der Demo zum Internationalen Frauenkampftag in Saarbrücken
Teilnehmer*innenrekord trotz strömenden Regens.
500 Menschen folgten am heutigen Mittwoch, dem 8. März dem Aufruf des Saarbrücker Bündnis Internationaler Frauenkampftag zur jährlich stattfindenden Demonstration in der Landeshauptstadt. Diese stand in diesem Jahr unter dem Motto „Frau. Leben. Freiheit.“.
Bereits am Vormittag beteiligten sich AktivistInnen des Bündnisses an der Streikkundgebung der Sozial- und Erziehungsdienste auf dem Tbilisser Platz und verteilten dort den vierseitigen Aufruf. Eine Rednerin der GEW rief in ihrer Rede zur Teilnahme an der Abend-Demonstration auf. Weiterlesen
Archiv der Kategorie: Feminismus
Pius-Marsch in Saarbrücken massiv gestört
Am 15.10.2022 versammelten sich in Saarbrücken wieder rund 200 Anhänger:innen der klerikal-faschistischen Pius-Bruderschaft, um mit ihrem sogenannten „Marsch für das Leben” gegen das Recht der Frau, über ihren Körper selbst zu bestimmen, zu demonstrieren. Gegen den Aufmarsch der religiösen Fundamentalist:innen demonstrierten mehr als 300 Menschen. So konnte der Aufmarsch nachhaltig gestört werden, durch eine Blockade auf der Demonstrationsstrecke kam es zu langen Verzögerungen. Weiterlesen
Stoppt christlichen Fundamentalismus!
Das Bündnis “my body, my choice Saarbrücken” ruft auf zum Protest gegen die Piusbruderschaft:
1.) Kundgebung: 09.10. um 10:15
vor der ProFamilia
Heinestraße 2–4, 66121 Saarbrücken
2.) Kundgebung: am 9.10 ab 12:15
vor der Europagalerie
Der Aufruf:
Die Piusbrüder – rechte religiöse Fanatiker
Die Piusbruderschaft ist eine fundametalistisch-christliche Bruderschaft und betreibt ihr saarländisches Priorat in Saarbrücken in der Julius-Kiefer-Straße. Die Selbstinszenierung als wohltätige Gemeinschaft ist hier aber lediglich Fassade. Die Piusbrüder bilden in Wirklichkeit eine mittelalterlich anmutende Parallelgesellschaft. Dabei geht es nicht einfach um ein rückständiges religiöses Denken — Ihr Ziel ist ein katholischer Gottesstaat, der sich durch und durch gegen die Moderne und eine aufgeklärte Gesellschaft richtet: Ihre Ideologie strebt eine von Männern beherrschte Gesellschaft an, in der Frauen lediglich der Fortpflanzung dienen und sich unterzuordnen haben. Entsprechend lustfeindlich ist ihre Position daher nicht nur gegenüber weiblicher Sexualtät, sie richtet sich generell gegen jede sexuelle Freizügigkeit und ist durch und durch homo- und transfeindlich. Dieser Ruf nach einer kulturellen und politischen Gegenrevolution ist eingebettet in ein Weltbild, das von Antisemitismus, völkischem Denken, Verschwörungsideologien, anti-muslimischer Hetze und Rassismus geprägt ist. Im Saarland betreiben die Anhänger:innen der Piusbruderschaft mehrere Schulen und haben so die Möglichkeit, Kinder zu indoktrinieren. Finanziell unterstützt werden diese Schulen bis heute vom saarländischen Bildungsministerium.
Macht mit bei der Aufklärung über diesen Drecksverein!
Kämpft mit uns gegen religiöse Fremdbestimmung!
Rechtes Treiben gegen körperliche Selbstbestimmung
Die Piusbrüder bleiben aber nicht in ihren Schulen und Gotteshäusern, sondern sind im Saarbrücker Stadtbild regelmäßig sichtbar. Jeden 2. Samstag im Monat versammeln sie sich vor der einzigen Beratungsstelle für Schwangerschaftsabbrüche, um ihre Gebete abzuhalten. Damit setzen sie Frauen unter Druck, die ohnehin schon gezwungen sind, sich im Rahmen eines Schwangerschaftsabbruchs dort beraten zu lassen und belästigen und bedrängen auch die Beratenden vor Ort. Inzwischen stören sie sogar offen feministische Veranstaltungen, wie beispielsweise eine Kundgebung für sichere, legale und kostenlose Schwangerschaftsabbrüche im September 2019 in Saarbrücken und eine Lesung der Gynäkologin Christina Hänel im November 2019 im Saarbrücker Rathaus. Die Agitation gegen körperliche Selbstbestimmung gipfelt jährlich in Saarbrückens größtem regelmäßig stattfindenden faschistischen Aufmarsch. Hier laufen nicht nur die Klerikalfaschist:innen der Piusbruderschaft samt ihrer Kinder auf, sondern immer wieder auch Kader und Mitglieder der Identitären Bewegung und der NPD. Enge Verbindungen gibt es zudem zur AfD: Jeannette Schweitzer, welche bis 2019 lange Jahre Hauptrednerin des Marsches, war Fraktionsvorsitzende der AfD im St. Ingberter Stadtrat.
Die Prozession der Piusbrüder und ihrer Anhänger:innen ist kein Gebetszug und auch keine harmlose Ansammlung von Gläubigen. Sie ist ein rechter Aufmarsch von Klerikalfaschist:innen, Frauenfeind:innen, Antisemit:innen und reaktionären Hetzer:innen und muss gestoppt werden. Die Schulen dieser reaktionären Fanatiker:innen gehören dichtgemacht und ihnen muss der Geldhahn zugedreht werden!
Hierfür laden wir alle Feminist_innen, Antifaschist_innen, Demokrat_innen ein, um 10:15 Uhr auf unsere Kundgebung vor die Beratungsstelle der ProFamilia ( Heinestr. 2–4, Saarbrücken) zu kommen und kreativ, laut und kämpferisch den Piusbrüdern ihre Anfangskundgebung zu vermasseln!
Ab 12:15 treffen wir uns an der Europa Galarie in Saarbrücken, um mit einer weiteren Kundgebung unseren Protest in der Innenstadt zu verbreiten.
Solidarität mit Tbilisi Pride – Über 130 Menschen senden Zeichen der Solidarität nach Tbilisi
Über 130 Menschen folgten am heutigen Samstag, dem 10.07.2021 dem Aufruf von uns und weiteren Gruppen Solidarität mit dem „Tbilisi Pride“ in Georgien zum Ausdruck zu bringen.
Am vergangenen Montag hatten hunderte Nationalisten und radikale orthodoxe Christen, teilweise angefeuert von Priestern und größtenteils unbehelligt von der Polizei, stundenlang in der Innenstadt randaliert, wo am Nachmittag eine CSD-Demo stattfinden sollte. Die Angreifer griffen Infostände der Opposition an und zerstörten eine EU-Flagge am Parlament. Im Laufe des Tages attackierten sie mehr als 50 Journalist:innen und stürmten die Büros einer oppositionellen Organisation sowie der Pride-Veranstalter:innen. Die Organisator:innen sagten die Demo schließlich ab, da die Regierung ihnen keinen Schutz garantieren wollte. Regierungschef Irakli Garibaschwili hatte gar betont, dass Pride-Demonstrationen, “für einen Großteil der georgischen Gesellschaft inakzeptabel” seien. Das Oberhaupt der mächtigen georgischen orthodoxen Kirche, Patriarch Ilja II., hatte vorab zu Protest und Gebeten aufgerufen; er sprach auch von einem “pervertiertem Lebensstil” und von “LGBTQ-Propaganda-Aktivitäten”. Die Angreifer wussten also genau, dass sie die Regierung und die Kirche auf ihrer Seite hatten.
Saarbrücken und die georgische Hauptstadt Tbilisi verbindet eine mittlerweile 46-jährige Städtepartnerschaft. Am 22. März 1975 wurde im Tbiliser Rathaus der erste offizielle Freundschaftsvertrag zwischen einer westdeutschen Stadt und einer Stadt der ehemaligen Sowjetrepublik Georgien geschlossen, unter dem damaligen Saarbrücker Oberbürgermeister Oskar Lafontaine.
Im Redebeitrag der Antifa Saar / Projekt Ak hieß es: „In Europa, wo sich mit der Propaganda über Toleranz und Freiheiten Geld verdienen lässt, erstrahlen BMW, Mercedes oder Lenovo im Regenbogenlook. Im Nahen Osten dagegen, wo pro-LGTBIQ-Statements dem Geschäft schaden könnten, bleibt alles beim Alten.“ Das Bündnis My Body My Choice zeigte am Beispiel der Piusbruderschaft auf, dass in Saarbrücken christliche Fundamentalisten sogar staatlich geförderte Schulen betreiben dürfen. Die Seebrücke Saar thematisierte Fluchtgründe am Beispiel Georgien und kritisiserte die deutsche (Nicht-)Praxis bei der Anerkennung von Verfolgung aus LGTBIQ-feindlichen Gründen. Die kommunistische Gruppe ConnAct Saar stellte klar, dass die katholische Kirche auch in ihrer Gesamtheit und nicht nur in ihren radikalen Ausprägungen global an der Speerspitze der Bewegung des Hasses gegen alles nicht-heteronormative steht. Dies müsse gerade hier im Saarland, wo selbst liberal eingestellte Menschen oft meinen, die Kirche tue ja auch soviel Gutes, nochmal betont werden. Und auch die feministische Gruppe FemUp drückte mit ihrem Redebeitrag ihre Solidarität aus.
Aufgerufen zu der heutigen Kundgebung hatten: Antifa Saar / Projekt AK; ConnAct Saar; FemUp; Grüne Jugend Saar; Linksjugend Solid Saar; das Bündnis My Body My Choice und die Seebrücke Saar
Stoppt christlichen Fundamentalismus — der Piusbruderschaft Einhalt gebieten!
Am 14.11.2020 werden die Anhänger:innen der Piusbruderschaft wieder einmal in Saarbrücken ihr Unwesen treiben. Wir möchten euch daher auf den Flyer des Bündnisses “My body — my choice Saarbrücken” hinweisen.
Die Piusbrüder – rechte religiöse Fanatiker
Die Piusbruderschaft ist eine fundamentalistisch-christliche Bruderschaft mit Sitz in der Julius-Kiefer-Straße in Saarbrücken. Die Selbstinszenierung als wohltätige Gemeinschaft ist hier aber lediglich Fassade. Sie bilden in Wirklichkeit eine mittelalterlich anmutende Parallelgesellschaft. Dabei geht es nicht einfach um ein rückständiges religiöses Denken — Ihr Ziel ist der katholische Gottesstaat , der sich durch und durch gegen die Moderne und eine aufgeklärte Gesellschaft richtet: Ihre Ideologie strebt eine von Männern beherrschte Gesellschaft an, in der Frauen lediglich der Fortpflanzung dienen und sich unterzuordnen haben. Entsprechend lustfeindlich ist ihre Position daher nicht nur im Bezug auf Frauen, sie richtet sich generell gegen jede sexuelle Freizügigkeit und ist durch und durch homo- und transfeindlich. Dieser Ruf nach einer kulturellen Gegenrevolution ist eingebettet in ein Weltbild, das von Antisemitismus, völkischem Denken, Verschwörungsideologien, anti-muslimischer Hetze und Rassismus geprägt ist.
WeiterlesenHeraus zum Frauenkampftag! Redebeitrag der Antifa Saar / Projekt AK zum Internationalen Frauenkampftag

Deutschland, 2005: Eine Frau wird mit drei Kopfschüssen ermordet. Hatun Sürücü hatte sich emanzipiert von den streng religiösen Strukturen, in denen sie aufgewachsen war; sie hatte ihr Kopftuch abgelegt und ihren Mann aus der Zwangsheirat sowie ihre Familie verlassen; sie hat sich gegen die islamische familiäre Tradition gestellt und begonnen ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Dafür wurde sie vor 15 Jahren, kurz vor ihrer Abschlussprüfung als Elektroinstallateurin, von ihrem Bruder ermordet. Die Polizei hatte Hatun Sürücüs Meldung wegen der Morddrohungen gegen sie nicht ernst genommen.
Gewalt gegen – vor allem – emanzipierte Frauen spielt auch bei den vielen rechten Attentätern der letzten Jahre eine Rolle. Das Tatmotiv Frauenhass wurde wenig beleuchtet, rückte aber in den letzten Monaten und Wochen endlich mehr in den Blick. Und dabei ist es so offensichtlich:
Heraus zum Internationalen Frauenkampftag!
Diesen Aufruf zum Internationalen Frauenkampftag teilen wir gerne:
Hinaus zum internationalen Frauenkampftag!
8. März 2020, 15:00 Uhr, Ludwigskirche
Hinaus! Seit über 150 Jahren kämpfen Frauen weltweit am 8. März für ihre Rechte. Alltäglich sind besonders Frauen von patriarchaler Gewalt betroffen, und das nicht nur aufgrund des aktuellen Rechtsrucks. Besonders wegen des Erstarkens antifeministischer Positionen ist es wichtig, unsere bisherigen Errungenschaften zu verteidigen und den feministischen Kampf fortzusetzen. Wir sehen uns in der historischen Linie unserer Vorgänger_innen und tragen unseren Widerstand auf die Straße. Wir rufen dazu auf, am 8. März in Saarbrücken mit uns zu demonstrieren.

Klerikalfaschistischer Aufmarsch massiv gestört!
Am heutigen Samstag, den 16. November 2019, gelang es einem Bündnis aus feministischen, linken und antifaschistischen Gruppen den rechten Aufmarsch der sogenannten „Pius Brüder“ zu stören.
Für 16 Uhr hatte ein “Aktionskommittee Christen für das Leben — Aktion Leben e.V.“ zu einem Aufmarsch gegen das Recht auf Abtreibung aufgerufen. Maßgeblich mitgetragen wird der jährlich stattfindende Aufmarsch von den “Pius-Brüdern” vom Saarbrücker “Priorat St. Maria zu den Engeln”. Das Priorat ist Teil der antimodernen und antisemitischen „Priesterbruderschaft St. Pius X.“ (auch Pius-Bruderschaft). Die christlich-fundamentalistische Organisation will einen Gottesstaat auf Grundlage der katholischen Lehre erschaffen, fiel in der Vergangenheit immer wieder wegen antisemitischer Äußerungen ihrer Vertreter_innen auf und lehnt das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung von Frauen ab. Nicht zufällig sollte ihre Demonstration daher Weiterlesen
Aufruf zur Demonstration am 16.11. gegen den “Marsch für das Leben”

Wie jedes Jahr will auch diesen November wieder die Piusbruderschaft ihren klerikalfaschistischen Marsch durch Saarbrücken abhalten. Wir rufen gemeinsam mit anderen Gruppen und Initiativen zu Gegenprotesten auf! Schließt euch zahlreich an!
Samstag, 16. November, 15:30 Uhr
Landwehrplatz, Saarbrücken
Heraus zum International Safe Abortion Day!

Für sichere Abtreibungen und körperliche Selbstbestimmung!
Heraus zum International Safe Abortion Day!
Der 28. September ist der bundesweite Aktionstag für die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. In über zwei Dutzend Städten finden parallel Aktionen statt, die Solidarität mit Frauen ausdrücken wollen und die die derzeitigen juristischen und medizinischen Regelungen ablehnen. Auch in Saarbrücken wird am Samstag, dem 28.09 um 14:00 Uhr eine Kundgebung vor der Europagalerie durchgeführt. Diese wird organisiert von einem feministischen Bündnis, in dem sich die Linksjugend [’solid] Saar, die Grüne Jugend Saar, die Jusos Saar, die LAG Lisa, die PARTEI Saar, der Arbeitskreis Feminismus des AStA, die Antifa Saar/Projekt AK, Fem Up und ConnAct Saar — sowie weitere Aktivistinnen engagieren.