Nachdem im Mai 2017 in Saarbrücken-Rußhütte ein Spaziergänger durch eine Selbstschussanlage verletzt worden war, wurde bei einer Durchsuchung des Grundstücks des Verdächtigen neben diversen Waffen auch eine Reichskriegsflagge und ein auf der Terrasse ausgelegtes Hakenkreuz gefunden. Bei dem Beschuldigten handelt es sich nach Informationen der Antifa Saar / Projekt AK um Heinrich Landau, der bereits an mehreren Kundgebungen der saarländischen Naziszene teilgenommen hat. Die Antifa Saar / Projekt AK wendet sich entschieden dagegen, bewaffnete Neonazis als „Waffennarren“ zu verharmlosen.
Archiv der Kategorie: Nazis
Neonazis erfolgreich blockiert
Die Neonazis um Jacqueline Süßdorfs „Bündnis Saar“ kamen am 30.9.2017 nicht weit. Nachdem über 200 Gegendemonstrant_innen die Auftaktkundgebung vor der Europagalerie in Saarbrücken lautstark störten, wurde der Mercedes von Jacqueline Süßdorf mitsamt den rund 30 Neonazis in der Bahnhofstraße gestoppt.
Samstag, 30.9.2017: Nazis blockieren in Saarbrücken!
Artikel über Nazistrukturen im Saarland
In der aktuellen Ausgabe #67 der Zeitung Lotta — Antifaschistische Zeitung aus NRW, Rheinlandpfalz und Hessen — ist ein Artikel über Nazistrukturen im Saarland erschienen. Unter dem Titel “Hoffnungsvoll zerstritten” gibt der Artikel einen Überblick über verschiedene Teile der Naziszene im Saarland. Die aktuelle Lotta erhaltet ihr am Infotisch der Antifa Saar / Projekt AK. Den Artikel bekommt ihr hier:
Erneute Schlappe für den Regionalverband — Das Saarbrücker Schloss bleibt Veranstaltungsort der NPD
Wieder einmal blamiert sich der Regionalverband Saarbrücken in der Auseinandersetzung mit der NPD. Das erneute Scheitern seiner Bemühungen, die NPD Saar aus dem Saarbrücker Schloss zu verbannen, zeugt nicht nur von mangelnder Kreativität, sondern auch von historischer Ahnungslosigkeit über seine Vergangenheit.
Der Regionalverband hat es wieder einmal verbockt. Ließ Regionalverbandspräsident Peter Gillo am 1. Juli 2017 noch verkünden, dass das Schloss ab sofort für Neonazis gesperrt sei,1 prahlt NPD-Anwalt und stellvertretender NPD-Landesvorsitzender Peter Richter knapp 10 Tage später über Facebook schon damit, dass das Oberverwaltungsgericht diesen Beschluss in seiner Entscheidung vom 10. Juli 2017 kassiert habe. Wie auch das Verwaltungsgericht in Gießen einige Monate zuvor2 sah das Gericht in Saarlouis das Verbot einer NPD-Veranstaltung in den Räumlichkeiten des Schlosses einzig aufgrund der Verfassungsfeindlichkeit der Partei als unzulässig an. Das Grundgesetz verbiete eine solche Diskriminierung und die NPD müsse wie alle anderen Parteien behandelt werden.3 So konnte am 12.7.2017 wiederum im Saarbrücker Schloss eine NPD-Veranstaltung, die Wahl des NPD-Oberbürgermeisterkandidaten für Völklingen, stattfinden. Weiterlesen
„SageSa“-Nazi arbeitet im Saarbrücker Nauwieser Viertel
Der Neonazi Julian Stolz arbeitet seit dem Sommer 2016 im „Gasthaus im Viertel“ in der Saarbrücker Blumenstraße. Er war in den vergangen Jahren einer der umtriebigsten Aktivisten im Umfeld von NPD1 und der Neonazi-Organisation „Saarländer gegen Salafisten“ („SageSa“)2. Auf Demonstrationen und Kundgebungen fiel Stolz wiederholt als gewaltbereit auf und war an Übergriffen auf politische Gegner beteiligt.
Der 20-jährige Julian Stolz hatte vor seiner Tätigkeit als Theker im „Gasthaus im Viertel“ bereits in der Gastronomie gearbeitet – und zwar in der Kneipe der bekannten Saarbrücker Nazi-Wirtin Jaqueline Süßdorf. Hier wurde auch gerne mal auf den Geburtstag Adolf Hitlers angestoßen oder Honigwein des mittlerweile wegen des Vorwurfs der Bildung einer terroristischen Vereinigung in U‑Haft sitzenden Nazi-Druiden Burghard Bangert verköstigt.3 Süßdorf ist Vorsitzende des NPD-Ortsvereins Saarbrücken-Burbach und kandidierte zur Bundestagswahl bereits für die NPD. Sie hatte ihre Nazi-Kneipe „Jacky‘s“ zuletzt schließen müssen. Weiterlesen
Plakataktion der Nazi-Partei „Der III. Weg“ zum CSD in Saarbrücken
In der Nacht vom 1. auf den 2. Juli haben Nazis der Partei „Der III. Weg“ vor dem diesjährigen „Cristopher Street Day“ (CSD) in Saarbrücken vorzugsweise auf der geplanten Strecke der Parade circa 50 homophobe und rassistische Plakate verklebt. Antifaschist_innen haben noch in der Nacht praktisch alle Plakate wieder entfernt. Auch das Parteibüro der DKP wurde mit Plakaten zugeklebt.
Pressemitteilung: Unterstützt die CDU Saar die NPD?
Die NPD konnte am Vorabend ihres Bundesparteitags in Saarbrücken erneut die Räumlichkeiten des Hotel Budapest in Saarbrücken-Fechingen nutzen. An der internen Veranstaltung am Abend des 10. März 2017 nahmen nach Informationen der Antifa Saar / Projekt AK circa 30 Personen, darunter hochrangige Kader der Landes- und Bundespartei, teil. Nachdem rechte Organisationen von NPD bis Stahlhelm über Jahrzehnte relativ ungestört die Räume des Hotel Budapest nutzen konnten, versprach Hotelinhaber Uwe Lukacs 2014, damals noch als Beisitzer des Vorstandes der CDU Halberg, keine Räume mehr für rechte Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen. Dass diese Distanzierung nicht ernst gemeint war, beweist die erneute Vermietung an die NPD vom 10. März.
300 Antifaschisten verzögern NPD-Bundesparteitag
Für den heutigen Samstag, den 11. März 2017, hatte die Antifa Saar / Projekt AK ab 8 Uhr zu einer Kundgebung unter dem Motto „Kein NPD Bundesparteitag in Saarbrücken” auf dem Schlossplatz aufgerufen. Im Umfeld der Kundgebung gelang es bis zu 300 Antifaschist_innen die Anreise der NPD Delegierten durch Blockaden der Zugänge erheblich zu verzögern. So konnte die NPD ihren Bundesparteitag erst mit zweistündiger Verspätung beginnen. Die Antifa Saar / Projekt AK bewertet die Blockaden als Erfolg und bedankt sich bei allen, die sich den Nazis heute in den Weg gestellt haben.
Dazu Alexander Breser, stellvertretender Pressesprecher der Antifa Saar / Projekt AK:
Offener Brief prangert Verhalten des Regionalverbandsdirektors an
Im Hinblick auf den anstehenden Bundesparteitag der NPD im Saarbrücker Schloss hat die Antifa Saar / Projekt AK hat sich in einem offenen Brief direkt an den Regionalverbandsdirektor gewandt. Darin fordern wir diesen auf der Partei nicht einfach die Räume des Regionalverbands zu überlassen. Außerdem gehen wir auf das vom Regionalverband intern verschickte Schreiben ein, in dem sich der Regionalverband hinter alten Gerichtsurteilen verschanzt um zu rechtfertigen, dass nichteinmal der Versuch unternommen wurde der NPD die Räumlichkeiten zu verwehren. Das Schreiben kann im Originaltext hier eingesehen werden.
An dieser Stelle dokumentieren wir den Inhalt des offenen Briefs, der hier als PDF eingesehen werden kann: