Die Antifa Saar / Projekt AK thematisierte Polizeigewalt bereits 2018 in einem Artikel über die skandalösen Zustände bei der saarländischen Polizei im zweiten Band der Schriftenreihe “Heimatgeschichten — Schlaglichter auf die extreme Rechte an der Saar”. Zwei Jahre später hat sich nichts zum Positiven geändert. Die Ermordung des 46-jährigen schwarzen Amerikaners George Floyd durch einen weißen Polizisten am 25. Mai 2020 in Minneapolis ist eines der jüngsten Beispiele rassistischer Polizeigewalt, die es nicht nur in den USA, sondern ebenso in Deutschland gibt. Die dadurch ausgelösten weltweiten Proteste gegen rassistische Gewalt durch Polizist_innen stießen auch in Deutschland eine Diskussion über Rassismus bei der Polizei und Gewalt durch Polizist_innen sowie die immer weiter reichenden Eingriffe von Repressionsbehörden in die Freiheit der Menschen an. Die Antifa Saar / Projekt AK veröffentlicht hier den aus 2018 stammenden Artikel als Diskussionsbeitrag.
Archiv des Autors: fritzpford
Saarländische Antifaschist_innen würdigen Max Braun zum 75. Todestag
Knapp 90 Antifaschist_innen aus unterschiedlichen Parteien und Organisationen versammelten sich heute auf dem Max Braun – Platz in Saarbrücken um seinen Namensgeber anlässlich seines 75. Todestages zu würdigen.
Kaum jemand kennt den kleinen Platz neben der Alten Feuerwache, eingepfercht zwischen, Großherzog-Friedrich Straße und Landwehrplatz. Und man muß schon genau hinschauen und suchen um die kleine Plakette zu finden, die seit 2012 an Max Braun erinnert.
Am 3. Juli 1945 starb der Sozialist und militante Antifaschist Max Braun in seinem Londoner Exil. Als Agitator gegen den Anschluss des Saarlandes an Nazideutschland stellte er eine Ausnahmeerscheinung in der politischen Landschaft des Saarlandes dar. Doch weder zu Lebzeiten, noch nach seinem Tod wurde sein Einsatz angemessen gewürdigt. An seiner Person lässt sich exemplarisch der skandalöse Umgang des Saarlandes mit Menschen aufzeigen, die ihre antifaschistische Gesinnung nicht erst am 9. Mai 1945 entdeckten.
Erich Später, Historiker und Autor der Monatszeitschrift Konkret nahm zu Beginn der Gedenkkundgebung eine Würdigung der Person Max Braun vor. Vertreter_innen des SPD-Ortsvereins St. Johann, der Peter Imandt – Gesellschaft, der Linksjugend Solid Saar, der Gruppe FemUp, der Intitiative Seebrücke Saar, der Studierendengruppe Linke Liste, der Gruppe ConnAct Saar und der Antifa Saar / Projekt AK stellten in kurzen Wortbeiträgen dar, welchen Stellenwert Erinnerungspolitik hat, und dass es auch heute immer noch und wieder in besonderem Maße einer engen Zusammenarbeit im Kampf gegen alte und neue Formen des Faschismus bedarf. Beendet wurde die Kundgebung mit der Niederlegung zahlreicher Blumen an der Gedenkplakette.
weiterführende Informationen zum Thema findet ihr hier: http://maxbraun.blogsport.de/
Hier können die einzelnen Kurzbeiträge eingesehen werden, sofern sie uns zur Verfügung gestellt wurden:
Solidaritätskundgebung: Rechte Störaktion
- Bericht zur Solidaritätskundgebung in der Saarbrücker Zeitung
- Unsere Analyse zu den Verschwörungskundgebungen der letzten Wochen
“Kunstaktionen”: Mythen und Nazis statt echter Kritik
eine Kurze Bestandsaufnahme und Analyse der Demonstrationen gegen die Maßnahmen zum Infektionsschutz
Seit knapp drei Wochen regt sich in Saarbrücken Protest gegen die Maßnahmen zum Infektionsschutz im Rahmen der Corona-Pandemie. Wir haben diese Proteste beobachtet und ziehen erste Schlüsse.
Alle haben Angst um die Wirtschaft, Verschwörungsdenken hat Hochkonjunktur
Generell kursieren zur Zeit viele Verschwörungserzählungen über das Coronavirus. Die Ideen reichen dabei von „Das Virus existiert gar nicht“ über „Das Virus ist im chinesischen Labor gezüchtet worden“ und „Das Virus ist ein Angriff von den USA und Großbritannien“ bis zu der Erzählung, das Coronavirus fungiere als Ablenkung und Vertuschung der Gefahr durch den Funkstandard 5G. In Saarbrücken erschienen am vergangenen Samstag auf der Demonstration gegen die Maßnahmen zum Infektionsschutz Schilder mit Aufschriften wie „Für freie Impfentscheidung“, „Stop Virus Diktatur“, „Freiheit keine Diktatur auch für die Impfentscheidung“ , „Immunitätspass? Denkpass!“. Dabei gibt es noch gar keinen Impfstoff. Und wer bitte hat denn von Zwang gesprochen außer denen, die sich davor fürchten? Genau: niemand. Und dass in einer Gesellschaft bestimmte Regeln gelten, bedeutet nicht, dass Diktatur herrscht.
Saarbrücker Lehrer fliegt aus dem Schuldienst
Der Saarbrücker Lehrer Markus Breidt aus Scheidt wurde wegen seiner extrem rechten Umtriebe aus dem Schuldienst entlassen. Der Aktivist der Naziszene ist in Saarbrücken in den letzten Jahren oft aufgefallen, sei es bei Naziveranstaltungen, aber auch im Umfeld von bürgerlichen oder sogar alternativen Veranstaltungen. Haltet die Augen offen!
Zu den Hintergründen der Kündigung und zum Prozess gegen Markus Breidt empfehlen wir die Lektüre dieses gut recherchierten Artikels in der Saarbrücker Zeitung:
Beschwerde vor dem Bundesarbeitsgericht erfolglos : Rechtsextremer Saar-Lehrer besorgte sich illegal Waffen – Fristlose Kündigung rechtens
Von Daniel Kirch, Saarbrücken. Ein Lehrer, der in der rechten Szene verkehrte und sich illegal mit Waffen eindeckte, darf im Saarland nie mehr unterrichten. Die fristlose Kündigung hatte in einem fast dreijährigen Rechtsstreit Bestand. Ganz abgetaucht ist der entlassene Pädagoge aber nicht.
Saarbrücken: Nazis bei Corona-Protest
Am heutigen Samstag versammelten sich etwa 250 Menschen vor dem Staatstheater, um gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. Unter den sich größtenteils alternativ gebenden Menschen fanden sich Impfgegner:Innen und Verschwörungstheoretiker:Innen. Auf Schildern wurden dunkle Mächte für die Maßnahmen verantwortlich gemacht und es wurden esoterische Tänze aufgeführt. Etwa 30 Neonazis aus dem Umfeld der ehemaligen Sagesa fühlten sich hier sichtlich wohl. Sie nahmen mit beschrifteten Westen und Nazi-Symbolik an der Veranstaltung teil. Zuvor hatten sie sich abseits gesammelt und kamen geschlossen an. Auch Jaqueline Süßdorf stand in der Menge, allerdings sichtlich isoliert von ihren Kamerad:Innen, die mit Sigrid Kieczewsky die weitaus größere Gruppe bildeten.
Heraus zum Frauenkampftag! Redebeitrag der Antifa Saar / Projekt AK zum Internationalen Frauenkampftag
Deutschland, 2005: Eine Frau wird mit drei Kopfschüssen ermordet. Hatun Sürücü hatte sich emanzipiert von den streng religiösen Strukturen, in denen sie aufgewachsen war; sie hatte ihr Kopftuch abgelegt und ihren Mann aus der Zwangsheirat sowie ihre Familie verlassen; sie hat sich gegen die islamische familiäre Tradition gestellt und begonnen ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Dafür wurde sie vor 15 Jahren, kurz vor ihrer Abschlussprüfung als Elektroinstallateurin, von ihrem Bruder ermordet. Die Polizei hatte Hatun Sürücüs Meldung wegen der Morddrohungen gegen sie nicht ernst genommen.
Gewalt gegen – vor allem – emanzipierte Frauen spielt auch bei den vielen rechten Attentätern der letzten Jahre eine Rolle. Das Tatmotiv Frauenhass wurde wenig beleuchtet, rückte aber in den letzten Monaten und Wochen endlich mehr in den Blick. Und dabei ist es so offensichtlich:
Seebrücke Saar Demo am 6. März
Heute folgten 400 Menschen dem Aufruf der Seebrücke Saar unter dem Motto: “Festung Europa einreißen — Leben retten”.
Wir dokumentieren hier den Aufruf der Seebrücke und den Redebeitrag der Antifa Saar / Projekt AK.
Kundgebung fällt aus.
Wegen des Coronavirus wurden alle öffentlichen Versammlungen und Veranstaltungen untersagt.
WeiterlesenHeraus zum Internationalen Frauenkampftag!
Diesen Aufruf zum Internationalen Frauenkampftag teilen wir gerne:
Hinaus zum internationalen Frauenkampftag!
8. März 2020, 15:00 Uhr, Ludwigskirche
Hinaus! Seit über 150 Jahren kämpfen Frauen weltweit am 8. März für ihre Rechte. Alltäglich sind besonders Frauen von patriarchaler Gewalt betroffen, und das nicht nur aufgrund des aktuellen Rechtsrucks. Besonders wegen des Erstarkens antifeministischer Positionen ist es wichtig, unsere bisherigen Errungenschaften zu verteidigen und den feministischen Kampf fortzusetzen. Wir sehen uns in der historischen Linie unserer Vorgänger_innen und tragen unseren Widerstand auf die Straße. Wir rufen dazu auf, am 8. März in Saarbrücken mit uns zu demonstrieren.
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