Am Samstag, dem 24. September 2016, gingen über 250 Menschen bei der abschließenden Demonstration der Kampagne „Hass hat Konsequenzen“ in Saarlouis auf die Straße. Im Rahmen der Veranstaltung erinnerte die Antifa Saar / Projekt AK gemeinsam mit einem breiten Bündnis an den rassistischen Brandanschlag auf das Wohnhaus Samuel Yeboahs vor 25 Jahren. Dabei vertraten zahlreiche Organisationen mit Redebeiträgen und Transparenten die Forderung nach einem würdigen Gedenken an die Opfer rechter Gewalt. Am Tatort legten sie im Rahmen eines stillen Gedenkens weiße Rosen nieder. Weiterlesen
Archiv des Autors: fritzpford
Gedenken am 25. Todestag von Samuel Yeboah
Am gestrigen Montag, den 19. September 2016, jährte sich der Todestag von Samuel Yeboah zum fünfundzwanzigsten Mal. Aus diesem Grund besuchte die Antifa Saar / Projekt AK gestern Morgen zunächst den Ort des Geschehens und legte am Tatort in der Saarlouiser Straße ein Blumengesteck nieder. Ein weiteres Blumengesteck wurde anschließend im Rahmen einer Gedenkveranstaltung am Grab von Samuel Yeboah abgelegt. Während der Gedenkveranstaltung provozierte der Kameradschafts- und NPD-Aktivist Markus Karl-Heinz Mang durch seine Anwesenheit. Außerdem wurde während der Gedenkveranstaltung auf dem Friedhofsparkplatz eine Autoscheibe eingeschlagen. Die Antifa Saar / Projekt AK fordert ein würdiges Gedenken und ruft für den kommenden Samstag zu einer Demonstration in Saarlouis auf.
Kreative Aktionen in Gedenken an Samuel Yeboah
Im Laufe des heutigen Tages (18.09.16) haben Antifa-Aktivisten verschiedene Aktionen in Gedenken an Samuel Yeboah, dessen Todestag sich morgen am 19.09.16 zum 25mal jährt, durchgeführt: Eine Straßenumbennung, eine Verschickung von über 100 Postkarten an Politik, Justiz und Verwaltung, eine symbolische Anbringung mehrerer Gedenksteine in Saarlouis und eine Aktion bei der mehrere Gedenk-Transparente in Saarlouis und Saarbrücken aufgehängt wurden. Die Aktionen dienen auch als Hinweis auf eine antifaschistische Demonstration in Saarlouis, die am Samstag, den 24.09.16 um 14:00 am Saarlouiser Hauptbahnhof startet.
Bericht zur Nazidemonstration am 17.09.2016 in Saarbrücken
Jacqueline Süßdorfs Nazidemo durch Saarbrücken wurde von der Polizei durchgesetzt. Der Demonstrationszug und die Abschlusskundgebung an der Europagalerie wurde erfolgreich von Gegendemonstrant_innen gestört.
Am Samstag, dem 17.9.2016 durfte Jacqueline Süßdorf mit ihrer Bande von rund 30 Nazis unter dem Schutz der Polizei ihre widerwärtige und menschenverachtende Propaganda in Saarbrücken verbreiten. Die Nazidemo startete mit rund 18 Personen an der ehemaligen Kneipe Süßdorfs in Burbach, die aufgrund antifaschistischer Intervention schließen musste. Von dort aus ging es in Richtung der Moschee in Burbach, wo Ricarda Riefling eine Rede gegen den Islam und Israel hielt. Auf der Demo waren unter anderem Markus Walter, Stefan Gerlach, Thorsten Dauster, Markus Mang und Siegrid Krieczewsky zugegen. Auf viel Gegenliebe stieß die von Jacqueline Süßdorf angemeldete Demo nicht. Von allen Seiten wurde sie und ihre Begleiter_innen von Umstehenden angepöbelt und beschimpft.
Kurzfilm in Gedenken an Samuel Yeboah
Die Antifa Saar / Projekt Ak hat im Rahmen der Kampagne „Hass hat Konsequenzen“ einen Kurzfilm veröffentlicht, der an das Schicksal von Samuel Yeboah erinnert. Yeboah wurde am 19.09.1991 bei einem rassistischen Brandanschlag in Saarlouis ermordet. Bis heute weigert sich die Stadt Saarlouis den rassistischen Charakter des Mordes anzuerkennen. Aus diesem Grund wird am 24. September um 14:00 eine Demonstration in Saarlouis (Hauptbahnhof) stattfinden.
Oberbürgermeister in Saarlouis kommen und gehen. — Die Erinnerung an Samuel Yeboah bleibt! — Plakatenthüllung in Saarlouis
Am Donnerstag, dem 1. September 1991 führten mehrere Aktivist_innen der Kampagne HASSHATKONSEQUENZEN eine Aktion in Saarlouis durch. Direkt vor dem Rathaus wurde eine Plakat enthüllt, dass an den rassistischen Mord an Samuel Yeboah vor nunmehr 25 Jahren erinnert. Bis heute verweigern sich die verschiedenen Oberbürgermeister einem Gedenken an zentraler Stelle und bestreiten den rassistischen Hintergrund der Tat.
Oberbürgermeister in Saarlouis kommen und gehen. -
Die Erinnerung an Samuel Yeboah bleibt!
Aufruf zur Demonstration: Samstag, 24.09 in Saarlouis, 14.00 Uhr, Hauptbahnhof
Update 24.09.2016:
Anreise von Saarbrücken nach Saarlouis: Zugtreffpunkt um 13.10 Uhr vor dem HBF Saarbrücken. Bitte seid pünktlich!
Zum 25. Jahrestag des Mordes an Samuel Yeboah
Wir schreiben das Jahr 2016, überall in Deutschland brennen Flüchtlingsheime. Häufig werden Parallelen zu den frühen 90er Jahren gezogen, als Orte wie Rostock-Lichtenhagen und Mölln traurige Schlagzeilen machten. Auch das Saarland kennt diese Geschichten: 1991 kam Samuel Kofi Yeboah, geflüchtet aus Ghana, bei einem rassistischen Brandanschlag auf seine Unterkunft in Saarlouis ums Leben. Am 19. September 2016 jährt sich sein Todestag zum 25. Mal.
In den vergangenen Monaten haben wir mit unserer Kampagne „Hass hat Konsequenzen“ auf verschiedene Akte rechten Terrors im Saarland hingewiesen. Wir nehmen den Jahrestag dieses schrecklichen Ereignisses zum Anlass, unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Deshalb rufen wir für den 24.09.2016 zu einer Demonstration in Saarlouis auf.
Wenn wir Taten wie den Mord an Samuel Yeboah im gesellschaftlichen Kontext von damals bis heute betrachten, wird deutlich, wohin uns der Mob führen wird, der aktuell auf den Straßen, in sozialen Netzwerken und in den Parlamenten gegen Geflüchtete und andere als fremd empfundene Menschen hetzt.
Von damals…
Neben den Ressentiments gegenüber Geflüchteten speist sich die rechte Mobilisierung aktuell aus dem Mythos des sogenannten „Schuldkults“. Die Forderung nach einem Schlussstrich unter das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus ist nach wie vor präsent. Es sei doch nun genug gesühnt, die Generation von heute trage keine Schuld an den Verbrechen ihrer Großeltern. Dabei wird die Frage der Schuld bewusst mit der Frage der Verantwortung verknüpft, um sich so gleich beider entledigen zu können. Doch auch wenn diejenigen, die nach der Zeit des Nationalsozialismus geboren wurden keine Schuld an den begangenen Verbrechen tragen, so stehen doch alle Menschen in der Verantwortung, dafür Sorge zu tragen, dass sich ein Verbrechen wie der Holocaust nicht wiederholen kann: Durch unser Handeln prägen wir aktuelle und zukünftige Entwicklungen. Hier besteht Nachholbedarf. Noch immer werden beispielsweise in Riegelsberg Zwangsarbeiter euphemistisch als „Ostarbeiter“ bezeichnet und neben ihren Mördern begraben. Ehrliches, würdiges Gedenken sieht anders aus.
Offener Brief an Saarlouiser Oberbürgermeister Henz
Mit einem Offenen Brief hat sich die Antifa Saar / Projekt AK gemeinsam mit weiteren Unterstützer_innen der Kampagne HASSHATKONSEQUENZEN an den Saarlouiser Oberbürgermeister Roland Henz gewandt. Darin wird er aufgefordert, anlässlich des 25. Todestages Samuel Yeboahs endlich ein würdiges Gedenken zu verwirklichen und die rassistische Tatmotivation anzuerkennen.
Sarah Jost, Pressesprecherin der Antifa Saar / Projekt AK, erklärt:
„Seit Jahrzehnten leugnet die Saarlouiser Lokalpolitik den rassistischen Hintergrund des Brandanschlags. Selbst die Bundesregierung erkennt die Ermordung Samuel Yeboahs als ‘rechts motivierte Gewalttat’ an. Die Opfer rechten Terrors nicht als solche zu benennen verharmlost die menschenverachtenden Taten in unerträglicher Weise!“
Hintergrund:
Am 19.09.1991 wurde der aus Ghana geflohene Samuel Yeboah in Saarlouis durch einen rassistischen Brandanschlag ermordet. Der Brandanschlag jährt sich zum 25. Mal. Anlässlich dieses traurigen Jubiläums erinnern die Initiatoren der Kampagne HASSHATKONSEQUENZEN an die Ermordung Yeboahs und machen auch auf andere Akte rechten Terrors im Saarland aufmerksam. Es fanden bereits u.a. drei Kundgebungen in Völklingen, Dillingen und Sulzbach statt.
Abschluss der Kampagne ist eine Demonstration am 24. September in Saarlouis in Erinnerung an Samuel Yeboah (14 Uhr, Hauptbahnhof).
Neben der Antifa Saar / Projekt AK unterstützen die Kampagne die Antifa Nordwest-Saar, CriThink! e.V., Die Falken Kreisverband Saarlouis, die Heinrich Böll Stiftung Saar, die Jusos Kreisverband Saarlouis, die Linksjugend [’solid] Saarland, das Multikulturelle Zentrum Trier, die Peter Imandt Gesellschaft / Rosa-Luxemburg-Stiftung Saar, …resist! sowie die Solidarische Rose Zweibrücken.
50 Teilnehmer_innen auf antifaschistischer Kundgebung in Sulzbach
Am Mittwoch folgten 50 Teilnehmer_innen dem Aufruf von Antifa Saar / Projekt AK und weiterer Gruppen zu einer Kundgebung in Sulzbach. Die Versammlung auf dem Ravanusa-Platz stand unter dem Motto „Gegen die Verharmlosung rechten Terrors“. Die Teilnehmer_innen erinnerten an den vor 14 Jahren auf dem Sulzbacher Salzbrunnenfest durch Neonazis ermordeten Ahmed Şarlak.
In mehreren Redebeiträgen wurde kritisiert, dass bis heute das rassistische Motiv des Mordes geleugnet wird und in Sulzbach keinerlei Gedenken an Ahmed Şarlak und die menschenverachtende Tat statt findet. Weiterlesen
Kurzbericht: Antifaschistischer Protest gegen Nazikundgebung an der Europagalerie
// 12.08.2016: Redebeitrag ergänzt*
Für Freitag, den 5. August 2016 riefen die rechten Splitterorganisationen „Die Rechte“ und „Bündnis Saar“ wieder einmal zu einer gemeinsamen Mahnwache vor der Europagalerie auf. Angemeldet wurde die Kundgebung von der Nazi-Aktivistin Jaqueline Süßdorf, die neben ihrem Engagement bei „Bündnis Saar“ und dem Verein „Deutschland muss leben e.V.“ (Dml) auch Vorsitzende des NPD-Ortsverbandes in Saarbrücken-Burbach ist.