Die Antifa Saar / Projekt AK unterstützt den “Tag gegen den Rechtsruck” am 29. September 2018 im Garelly-Haus Saarbrücken.
Archiv des Autors: fritzpford
Farce um Franz-Josef Röder (NSDAP, CDU) erregt bundesweit aufsehen
Die saarländische Posse um die Reinwaschung des ehemaligen NSDAP-Aktivisten und späteren CDU-Ministerpräsidenten Franz-Josef Röder geht in die nächste Runde und erregt mittlerweile bundesweit Aufsehen. Dem saarländischen Landesarchivar Peter Wettmann-Jungblut ist dabei sogar der Vergleich Röders mit Oskar Schindler nicht zu dumm, auch wenn er auf Nachfrage einräumen muss, dass Röder „wohl keinen einzigen Juden“ gerettet habe. Weiterlesen
600 bei Demo gegen Ankerzentrum und für Seenotrettung!
“Daher richten wir uns konkret an die Stadt Saarbrücken: Erklären Sie laut und deutlich, dass Saarbrücken offen ist für Menschen in Not und weisen Sie Ihre Behörden an, nicht mitzumachen bei der Internierung Geflüchteter und der Abschottung unserer Gesellschaft.”
-Redebeitrag der Antifa Saar / Projekt AK
Wir freuen uns über die zahlreiche Teilnahme an der Demonstration vom 01. September gegen die Kriminalisierung, Ankerzentren und den gesellschaftlichen Rechtsruck. Auf Initiative (Initiative Seebrücke Saar) von ConnAct Saar, der Grünen Jugend, der Antifa Saar Projekt AK, Linke Liste und Linksjugend ’solid Saarland haben sich mehr als 400 Menschen zunächst an der Europagalerie versammelt und sind dann auf einem Demonstrationszug durch die Eisebahnstraße und die Innenstadt zum Innenministerium gezogen. Auf dem Weg vorbei am Staatstheater und durch die Mainzer Straße schloßen sich weitere Menschen dem Demonstrationszug an, sodass dieser auf etwa 600 Personen anwuchs. Unseren Redebeitrag, den wir auf Höhe des Mainzerstraßenfestes hielten dokumentieren wir im Folgenden ebenso wie ein paar Artikel und Berichte:
Schafft sichere Häfen! Aufruf zur Demonstration am 01. September
Die Antifa Saar / Projekt AK unterstützt den Aufruf zur “Seebrücke”-Demonstration am 1. September 2018 um 14 Uhr unterhalb der Europagalerie in Saarbrücken.
Ihr findet hier den Aufruf der Initiator_Innen im Wortlaut: Weiterlesen
Durchsuchung bei Hammerskin im April
Am 23. April wurde die Wohnung des Hammerskin Robert Kiefer in Püttlingen durchsucht. Kiefer hatte auf seinem Grundstück im französischen Volmunster einen SS-Gedenkstein aufgestellt (wir berichteten). Das Grundstück dient den Hammerskins regelmäßig auch als Konzertlocation. Die Durchsuchung wurde aufgrund eines Rechtshilfegesuch aus Sarreguemines durchgeführt. In Frankreich wird gegen Kiefer wegen Verherrlichung von Kriegsverbrechen und von Verbrechen gegen die Menschlichkeit ermittelt.
Presse zum Thema:
Saarbrücker Zeitung v. 12.01.18: Saarländer stellte SS-Gedenkstein im Bitscher Land auf
Saarbrücker Zeitung v. 12.07.18: Nazi-Gedenkstein: Justiz ermittelt gegen Saarländer
Antifa Saar / Projekt AK unterstützt den Appell des Saarländischen Flüchtlingsrates
Kein saarländisches AnkER-Zentrum
Ein Appell des Saarländischen Flüchtlingsrates e.V.
Willkommenskultur? Familienzusammenführung? Integration? Mit der AfD im Rücken haben heutzutage in der Flüchtlingspolitik Abschottung und Abschiebungen Konjunktur. Das beweist auch die Entscheidung des saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans (CDU), das Flüchtlingslager Lebach zu einem so genannten AnkER-Zentrum aufzurüsten, ohne überhaupt den Koalitionspartner (SPD) zu informieren.
Lesehinweis: Die Marschrichtung der “Lebensschützer”
Am 21. Oktober 2017 war es wieder soweit: Selbst ernannte „Lebensschützer” unter Federführung der „Priesterbruderschaft St. Pius X.”, die auch im katholischen Rheinland verankert ist, ziehen durch Saarbrükcken. Jeanette Schweitzer, Rednerin der Abschlusskundgebung, wettert gegen „Auswüchse irrsinniger feministischer Gender- und Abtreibungslobby”. Schilder proklamieren „Stoppt Gender-ideologie” und „Deutschland treibt seine Zukunft ab” — was als implizite Referenz zum Bestseller Thilo Sarrazins gelesen werden kann.
Der Artikel ist in der Ausgabe 70 der Zeitschrift Lotta — Antifaschistische Zeitung aus NRW, Rheinland-Pfalz und Hessen erschienen.
Download als PDF: Lotta #70: Die Marschrichtung der “Lebensschützer”
Veranstaltung: “Vor Siebzig Jahren – Die Gründung Israels und der Jüdisch-Arabische Krieg”
Vor Siebzig Jahren – Die Gründung Israels und der Jüdisch-Arabische Krieg
Vortrag mit Matthias Küntzel
Donnerstag, 07.06.2018
19:30 Uhr
Kino 8 1/2 (Nauwieserstraße 19, Saarbrücken)
Am 29. November 1947 stimmten die Vereinten Nationen für die Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat. Als die Juden von diesem UN-Beschluss hörten, tanzten sie vor Freude. Am Folgetag wurden acht von ihnen bei Angriffen arabischer Palästinenser getötet. Der Krieg der Araber gegen die Verwirklichung des UN-Plans hatte, zunächst als Guerilla-Krieg, begonnen. Die zweite Phase begann am 14. Mai 1948: Wenige Stunden nachdem Ben Gurion die Gründung Israels verkündet hatte, fielen vom Norden syrische und libanesische Truppen, vom Osten jordanische Streitkräfte und vom Süden ägyptische Einheiten in das Land ein.
Dieser erste Nahostkrieg kostete nicht nur 6.000 Juden sowie ungezählte Araber das Leben, sondern er führte auch zur Flucht und Vertreibung von hunderttausenden Arabern aus Palästina. Warum aber begannen die Araber 1948 diesen Krieg? Inwieweit wirkt die damalige Ablehnung des Teilungsplans bis heute nach?
Die Auseinandersetzung mit der Geschichte des israelischen Staates soll dazu beitragen, Mythen und Halbwahrheiten aufzuklären, und insbesondere den notwendigen Kampf gegen den wachsenden Antisemitismus zu führen.
Dr. Matthias Küntzel, Politikwissenschaftler und Historiker aus Hamburg, war von 2004 bis 2015 externer Associate Researcher beim Vidal Sassoon International Center for the Study of Antisemitism (SICSA) an der Hebrew University in Jerusalem. 2011 wurde er von der Anti-Defamation League (ADL) mit dem Ehrlich-Schwerin-Menschenrechtspreis ausgezeichnet.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Saar, CriThink! e.V. — Gesellschaft zur Förderung des kritischen Denkens und Handelns und Deutsch-Israelische-Gesellschaft AG Saar.
Zweibrücken: Neonazis bedrohen Familien und sprühen Hakenkreuze
In der Nacht vom 27. auf den 28. April ertappte ein Anwohner drei junge Männer, wie sie sich vor seinem Haus zu schaffen machten. Offensichtliche wollten die Männer etwas an die Fassade sprühen. Der Anwohner stellte die aggressiv auftretenden Männer zur Rede. Dabei äußerten sie deutliche ihre rechte Gesinnung und drohten den beiden in dem Haus lebenden Familien mit körperlichen Angriffen. Auch kündigten sie an, in den nächsten Tagen wieder zu kommen. Der Presse ist zu entnehmen, dass während den daraus entstandenen Handgreiflichkeiten einem der Neonazis die Nase gebrochen wurde. Daraufhin flüchteten die Männergruppe. Nach Augenzeugenberichten fingen die Neonazis auch noch Streit mit der später hinzugezogenen Polizei an. In der darauf folgenden Nacht wurden zwei der drei Männer wieder vor dem Haus beobachtet. Sie sprühten fünf Hakenkreuze und konnten verschwinden bevor die alarmierte Polizei eintraf.
Die Antifagruppe Solidarische Rose gibt an, dass ihr die drei jungen Neonazis als Mitglieder und Unterstützer der lokalen Kameradschaft Nationaler Widerstand Zweibrücken bekannt sind. Die Attacke auf das Haus, in der auch eine syrische Familie lebt, ist ein weiterer Beleg für die aktive Naziszene der Stadt. „Zweibrücken ist nicht so bunt und weltoffen wie es Offizielle gerne darstellen. Neonazis ist weder mit Verständnis, noch mit Verharmlosung oder der Sorge um ein schöneres Stadtbild zu begegnen, sonder nur mit entschlossener antifaschistischer Gegenwehr“ so eine Sprecherin der Gruppe.
Informationen zur Zweibrücker Naziszene sind unter nationaler-widerstand-zweibrücken.org verfügbar.

Die in der Nacht vom 28.04. schlecht gesprühten Hakenkreuze
Quelle: http://solidarischerose.blogsport.de/2018/04/30/neonazis-bedrohen-familien-und-spruehen-hakenkreuze/
Stadt Sulzbach und Polizei versöhnen sich mit Neonazis
Als „versöhnliche Geste“ (SR Aktuell vom 06.04.2018 / 21.45 Uhr) hätten die Stadt Sulzbach und die Polizei den knapp 100 Neonazis, die am Freitag, dem 6. April 2018, im Salzbrunnenhaus zu einer Propaganda-Veranstaltung eingeladen hatten, eine Verlängerung eingeräumt. Ohne diese Verlängerung hätte das Konzert mit der rechten Hooligan-Combo Kategorie C gar nicht erst stattfinden können. Denn die kamen – wegen eines Staus auf „des Führers Autobahn“ erst mit mehrstündiger Verspätung in Sulzbach an.
Sara Jost, Pressesprecherin der Antifa Saar / Projekt AK hierzu:
„Das schlägt dem Fass nun endgültig den Boden aus. Sollte es sich bewahrheiten, dass die Stadt Sulzbach und die Polizei den versammelten Neonazis aus der halben Republik mit einer Verlängerung der Veranstaltungserlaubnis nun entgegengekommen ist und somit diese auf dem Silbertablett servierte Chance vertan hat, den Auftritt dieser Band doch noch auf den letzten Drücker zu verhindern, dann kann man an die Verantwortlichen eigentlich nur noch die Frage richten: Wer hat Euch denn ins Gehirn geschissen?“ Weiterlesen