Entschlossener Widerstand gegen Naziaufmarsch in Saarlouis

Am Sam­stag, den 26. April 2025, ver­sam­melten sich in Saar­louis zahlre­iche Antifaschist*innen, um gegen einen recht­en Auf­marsch zu demonstrieren.

Der Auf­marsch in Saar­louis war Teil ein­er bun­desweit­en Mobil­isierung, bei der rechte Grup­pen unter dem Titel „Gemein­sam für Deutsch­land“ auf die Straßen gin­gen. Bere­its im März hat­ten solche Grup­pen in Lebach demon­stri­ert, wobei ein knapp 400-köp­figer Mob – beste­hend aus Neon­azis, „besorgten Bürger*innen“ und Teilen der Quer­denken-Bewe­gung – mit Reichs- und Deutsch­land­fah­nen durch die Stadt zog und unter anderem schär­fere Gren­zkon­trollen forderte.

Für den 26. April 2025 riefen diesel­ben Grup­pen erneut zu Demon­stra­tio­nen in mehreren Städten auf, darunter auch Saar­louis. Dort bracht­en sie 300 Per­so­n­en auf die Straße. Die Organisator*innen der Proteste im Saar­land gehören zur Gruppe „Selb­st­denker Kell/Hermeskeil“, die enge Verbindun­gen ins rechte Milieu pfle­gen. Entsprechend wur­den die The­men am offe­nen Mikro geset­zt: Von “Mut und Wahrheit” sowie “Mei­n­ungs­frei­heit”, über Coro­na-Imp­fun­gen bis zur Het­ze gegen trans Per­so­n­en und Sex­u­alaufk­lärung. Ähn­lich schmerzhaft klang ihr Ver­such, die deutsche Nation­al­hymne vorzutragen.

Heute stell­ten sich über 200 Antifaschist*innen aus dem gesamten Saar­land dem schwarz-rot-braunen Auf­marsch ent­ge­gen. Bere­its zu Beginn machte die Antifa Saar / Pro­jekt AK klar, dass es am heuti­gen Tag nicht um lang­wierige Reden, son­dern um entschlosse­nen Wider­stand gegen die rechte Mobil­isierung gehe. In der Rede wurde auch die Geschichte Saar­louis’ als ehe­ma­lige Hochburg der Neon­azi-Szene the­ma­tisiert. Beson­ders erin­nert wurde an den ras­sis­tisch motivierten Mord an Samuel Yeboah 1991, der jahre­lang von der Stadt ver­schleiert wurde, bevor er 2023 offiziell als ras­sis­tis­ches Ver­brechen anerkan­nt wurde.

Die Antifa Saar / Pro­jekt AK ent­larvte die Strate­gie der Recht­en, sich unter dem Deck­man­tel von „Friedens­be­we­gung“ und Sym­bol­en wie Frieden­stauben zu präsen­tieren, während ihre Ide­olo­gie weit­er­hin nation­al­is­tisch und ras­sis­tisch bleibt. Der Erfolg rechter Mobil­isierun­gen sei ein alarmieren­des Zeichen, das entschlosse­nen Gegen­protest erfordere. Die Antifa Saar / Pro­jekt AK rief alle Anwe­senden und nicht-Anwe­senden auf, sich an den Gege­nak­tio­nen zu beteili­gen und sich antifaschis­tisch zu organ­isieren, um dem gesellschaftlichen Recht­sruck entgegenzutreten.

Was immer wieder auf­fällt: Die soge­nan­nte bürg­er­liche Mitte läuft zusam­men mit radikalen Recht­en und Verschwörungsideolog*innen. Wer wirk­lich für Zusam­men­halt und Gerechtigkeit ein­ste­hen und nicht vor allem die eige­nen Vor­rechte sich­ern will, ste­ht Seite an Seite mit uns. Danke an alle Antifaschist*innen, die heute durch eine Kundge­bung sowie Block­aden und Störun­gen gemein­sam ein deut­lich­es Zeichen für gelebten Wider­stand und Sol­i­dar­ität im Kampf gegen den recht­en Vor­marsch geset­zt haben.

Bundesweit Naziaufmärsche am 26. April 2025 verhindern! Naziaufmarsch in Saarlouis stoppen!

Im ver­gan­genen März gin­gen bun­desweit faschis­tis­che Grup­pen unter dem Titel „Gemein­sam für Deutsch­land“ auf die Straßen.

Auch im Saar­land wurde demon­stri­ert. Unter Reichs‑, Deutsch­land- und Frieden­stauben­fah­nen zog ein knapp 400-köp­figer Mob aus grotesk anmu­ten­den Frieden­ship­pies, Neon­azis von NPD bis AfD und „besorgten Bürgern“

von der Lebach­er Innen­stadt zu der zen­tralen Unterkun­ft für Geflüchtete und forderte unter anderem schär­fere Gren­zkon­trollen. Der Mobil­isierungser­folg der Recht­en war für viele Antifaschist*innen – auch für uns – eine böse Über­raschung. Spür­bar­er Gegen­protest blieb aus. Das wird dies­mal anders.

Für kom­menden Sam­stag, den 26. April, mobil­isieren rechte Grup­pen unter dem gle­ichen Titel wie im März wieder bun­desweit zu Demon­stra­tio­nen. So in Flens­burg, Itze­hoe, Bad Schwartau, Cux­haven, Ros­tock, Ham­burg, Bre­men, Oranien­burg, Berlin, Magde­burg, Dort­mund, Thor­gau, Weimar, Koblenz, Frank­furt am Main, Aschaf­fen­burg, Nürn­berg, Karl­sruhe, Reut­lin­gen, Balin­gen, München und Saarlouis.

Organ­isiert wer­den sie meist vom recht­en Rand von Quer­denken. Hin­ter den Aufmärschen im Saar­land steckt Moni­ka Trodler mit ihrer Gruppe „Selb­st­denker Kell/ Hermeskeil“.

Antifaschist*innen aus dem ganzen Saar­land mobil­isieren nach Saar­louis um den Nazi­auf­marsch zu verhindern!

Wir rufen dazu auf sich an der Demo und den Aktio­nen am 26. April 2025 in Saar­louis zu beteiligen.

Organ­isiert Euch in antifaschis­tis­chen Gruppen!

Kommt zum Offe­nen Antifa Tre­f­fen in Saarbrücken!

Auf den Staat ist im Kampf gegen Rechts kein Ver­lass – Nur gemein­sam schaf­fen wir es den Recht­sruck auf Dauer zurückzudrängen!

Antifa Saar / Pro­jekt AK

In Erinnerung an Samuel Yeboah

Blumen am TatortAm 19. Sep­tem­ber 2024 jährt sich der ras­sis­tis­che Bran­dan­schlag in Saar­louis-Fraulautern, bei dem Samuel Kofi Yeboah ermordet wurde, zum 33. Mal.

Fast 30 Jahre lang wurde die Forderung nach Aufk­lärung, Kon­se­quen­zen und einem würdi­gen Gedenken an Samuel Kofi Yeboah alleine von antifaschis­tis­chen Grup­pen getra­gen und ent­ge­gen der offiziellen Ver­sion immer wieder angeprangert: Es war ein ras­sis­tis­ch­er Bran­dan­schlag, began­gen von organ­isierten und mil­i­tan­ten Naziskins, er war getra­gen von ein­er pogro­mar­ti­gen Stim­mung in der deutschen Bevölkerung und wurde durch Ver­leug­nen und Ver­harm­losen der dama­li­gen Behör­den gedeckt.

Jet­zt ist die Tat juris­tisch aufgek­lärt. Jet­zt kann die Stadt Saar­louis nicht weit­er leug­nen, dass es ein ras­sis­tis­ch­er Bran­dan­schlag war. Die saar­ländis­che Min­is­ter­präsi­dentin entschuldigte sich bei den Opfern, der saar­ländis­che Polizeipräsi­dent entschuldigte sich für „Ver­säum­nisse“ in den dama­li­gen Ermit­tlun­gen, ein Entschädi­gungs­fonds für Opfer ras­sis­tis­ch­er Gewalt ist beschlossen und ein Unter­suchungsauss­chuss im saar­ländis­chen Land­tag soll jet­zt die poli­tis­che und gesellschaftliche Dimen­sion aufarbeiten.

Über 30 Jahre später ist es aber für viele zu spät. Für die Betrof­fe­nen, die nicht mehr leben, die abgeschoben wur­den, oder die diese Jahre in Angst und ohne jede Unter­stützung ertra­gen mussten. Auch die Erin­nerung der Zeug:innen – selb­st wenn sie sich bemüht­en – ist verblasst. Aber als Sig­nal, dass Ver­brechen auch spät noch aufgek­lärt wer­den kön­nen, ist die Entwick­lung sehr wichtig. Und als Sig­nal auch an die Täter, niemals sich­er sein zu können.

Aufgek­lärt ist indes vieles eben noch nicht. Eine unfass­bare Rei­he von über 20 recht­en Brand- und Bombe­nan­schlä­gen, einige im unmit­tel­baren Umfeld in Saar­louis zu Beginn der 1990er Jahre, will jet­zt der Unter­suchungsauss­chuss aufar­beit­en, auch das Ver­sagen von Poli­tik und Behör­den dabei.

Das Gedenken an Samuel Kofi Yeboah wird uns immer begleit­en, mit Trauer und Wut über das Ver­brechen, aber auch mit dem Wis­sen um die Notwendigkeit unab­hängiger antifaschis­tis­ch­er Aufklärung.

KEIN SCHLUSSSTRICH.
Aufk­lärung statt Ver­harm­lo­sung des Recht­en Ter­rors!
Für ein würdi­ges Gedenken an die Opfer rechter Gewalt!
Organ­isiert den Antifaschis­tis­chen Selbstschutz!

Fly­er zum Download

Rechter Terror im Saarland in den 1990er Jahren

Diese Liste von über 20 ras­sis­tis­chen Brand- und Bombe­nan­schlä­gen inner­halb von zwei Jahren zeigt nur einen kleinen Auss­chnitt des recht­en Ter­rors im Saar­land zu dieser Zeit. Kaum ein­er wurde aufgeklärt.

Seit dem 16. Novem­ber 2022 find­et in Koblenz der Prozess zum ras­sis­tis­chen Bran­dan­schlag vom 19.09.1991 in Saar­louis statt, durch den Samuel Kofi Yeboah ermordet wurde. Angeklagt ist ein Mit­glied der dama­li­gen Saar­louis­er Naziszene. Immer wieder behaupten die Anwälte des Angeklagten und zahlre­iche der dort ver­nomme­nen Polizeibeamten, es habe keine weit­eren recht­en Anschläge in der Region gegeben. Mit dieser Liste zeigen wir auf, dass das Gegen­teil der Fall ist.

Zu Beginn der 90er Jahre herrschte in Deutsch­land eine Pogrom­stim­mung. Die Wiedervere­ini­gung führte zu einem aggres­siv­en Nation­al­is­mus, der sich in Mor­den, Anschlä­gen, Angrif­f­en, Het­ze und Pöbelei gegen Geflüchtete, Men­schen aus anderen Herkun­ft­slän­dern, und alle als „undeutsch“ gele­sene Men­schen entlud, und in Anschlä­gen mün­dete. Zahlre­iche der Anschläge jähren sich ger­ade zum dreißig­sten Mal – Beispiele Solin­gen, Mölln, Hoy­er­swer­da, Ros­tock. Zur Beschrei­bung dieses Zeitraums mit dem alltäglich gewor­de­nen recht­en Straßen­ter­ror etablierte sich spätestens 2019 der Begriff der „Base­ballschläger­jahre“. Dieser Begriff passt auch auf die dama­li­gen Ereignisse im Saar­land. Im Saar­land kam es darüber hin­aus zu ein­er unfass­baren Serie von schw­eren Brand- und Bombe­nan­schlä­gen, die beze­ich­net wer­den kön­nen als „Molo­tow­cock­tail-Jahre“ (Kristin Pietrzyk, Anwältin der Neben­klage im Prozess um den ras­sis­tis­chen Bran­dan­schlag 1991 in Saar­louis). In unser­er Broschüre „Heimat­geschicht­en – Schlaglichter auf die extreme Rechte an der Saar“ #1/2016 wird der Begriff von Rechtem Ter­ror zusammengefasst:

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Der Mord an Samuel Yeboah — Veranstaltung mit Vertreter:innen der Nebenklage

Sam­stag, 1. Juli 2023 / 19:00 Uhr
Schlosskeller Saar­brück­en, Schloss­platz 1–15, 66119 Saarbrücken

Der Bran­dan­schlag aus ras­sis­tis­chen Motiv­en auf eine Geflüchtete­nun­terkun­ft im Sep­tem­ber 1991 in Saar­louis wird seit Novem­ber 2022 vor dem OLG Koblenz ver­han­delt. Angeklagt ist ein 51-jähriger Neon­azi wegen des Mordes an Samuel Yeboah, 20-fachen ver­sucht­en Mordes und Brand­s­tiftung mit Todes­folge. Über­lebende und Bewohn­er des Haus­es erhiel­ten nach der Tat nicht die ihnen zuste­hende Unter­stützung, sie wur­den alleine gelassen mit ihren Trau­ma­tisierun­gen und teil­weise aus Deutsch­land abgeschoben. Acht Über­lebende nehmen als Neben­kläger an dem Gericht­sprozess teil und brin­gen ihre Per­spek­tive über ihre Anwält:innen ein. Im Rah­men dieser Ver­anstal­tung wollen wir Ver­lauf und Ergeb­nisse des Gericht­sprozess­es aus Sicht von Vertreter:innen der Neben­klage beleucht­en und ein­er antifaschis­tis­chen, kri­tis­chen Prozess­beobach­tung Raum geben.

In Koop­er­a­tion mit der Hein­rich-Böll-Strif­tung Saar, Cri­Think! e. V. – Gesellschaft zur Förderung des kri­tis­chen Denkens und Han­delns. Mit Unter­stützung von Aktion 3. Welt Saar, Con­n­Act Saar, See­brücke Saar.

Der Mord an Samuel Yeboah – über Nazi-Terror und das Versagen der Behörden im Saarland — ein ausführlicher Beitrag

Mord an Samuel Yeboah

Samuel Kofi Yeboah

Am 19. Sep­tem­ber 1991 wurde Samuel Kofi Yeboah in Saar­louis durch einen ras­sis­tis­chen Bran­dan­schlag ermordet. Er ist eines der ersten Opfer ras­sis­tis­ch­er Gewalt in West­deutsch­land nach der Wiedervere­ini­gung. Der oder die Mörder ver­schüt­teten im Erdgeschoss des Wohn­haus­es Ben­zin und entzün­de­ten es. Das Feuer bre­it­ete sich mit großer Geschwindigkeit über das gesamte Trep­pen­haus aus. Die hölz­erne Treppe bran­nte sofort, der Fluchtweg für die Eingeschlosse­nen war abgeschnit­ten. Men­schen, die im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss lebten, kon­nten sich über Fen­ster und einen Anbau ret­ten. Zwei Bewohn­er ret­teten sich durch Sprünge aus dem Fen­ster und erlit­ten schwere Ver­let­zun­gen. Der im Dachgeschoss wohnende 27-jährige Samuel Yeboah kon­nte sich nicht mehr vor dem Feuer in Sicher­heit brin­gen und erlitt schw­er­ste Ver­bren­nun­gen und eine Rauch­gasvergif­tung. Er ver­starb kurze Zeit später in einem Saar­louis­er Kranken­haus.
Die Ermit­tlun­gen wur­den 1991 von der Polizei Saar­louis geführt und nach nur elf Monat­en eingestellt, da kein Tatverdächtiger auszu­machen gewe­sen sei.1

Nach einem Zeug­in­nen­hin­weis wur­den die Ermit­tlun­gen dann 2020 über­raschend wieder aufgenom­men und auf­grund „gravieren­der Anhalt­spunk­te auf einen recht­sex­trem­istis­chen und frem­den­feindlichen Hin­ter­grund“2, der stets von der Saar­louis­er Poli­tik in Abrede gestellt wurde, von der Bun­de­san­waltschaft über­nom­men. Der mut­maßliche Täter soll auf ein­er Grill­par­ty gegenüber ein­er Bekan­nten mit der Tat geprahlt haben, die im Novem­ber 2019 zur Polizei gegan­gen sein soll. Es erfol­gten dann bei mehreren Nazis im Raum Saar­louis Haus­durch­suchun­gen durch die Bun­de­san­waltschaft und 150 Zeug:innen, vor allem aus der Nazi-Szene, wur­den bis­lang ver­nom­men.3

Aktuelles facebook-Profil-Foto von Peter Schröder (geb. Schlappal)

Peter Schröder, geb. Schlappal

Schließlich wurde am 4. April 2022 Peter Wern­er Schlap­pal, der heute Schröder heißt, wegen des drin­gen­den Tatver­dachts des Mordes an Samuel Yeboah ver­haftet. Ihm wird vorge­wor­fen, den Brand „aus sein­er recht­sex­trem­istis­chen und ras­sis­tis­chen Gesin­nung her­aus” gelegt zu haben. Zuvor habe er sich in ein­er Kneipe in Saar­louis mit zwei „recht­sex­trem­istis­chen Gesin­nungsgenossen”, ein­er davon war Peter Strum­pler, „unter anderem über die ras­sis­tisch motivierten Anschläge auf Unterkün­fte für Aus­län­der in Hoy­er­swer­da aus­ge­tauscht” und man habe die Bege­hung solch­er Anschläge auch in Saar­louis gut­ge­heißen, wie ein­er Mit­teilung der Bun­de­san­waltschaft zu ent­nehmen ist.4

Der Prozess gegen Peter Schlap­pal bzw. Schröder, der seit sein­er Fes­t­nahme in Unter­suchung­shaft sitzt, soll nun am 16. Novem­ber 2022 vor dem Ober­lan­des­gericht in Koblenz begin­nen. Die Anklageschrift umfasst 73 Seit­en; 75 Zeug:innen sind benan­nt, darunter viele Nazis wie zum Beispiel auch Peter Strum­pler.5 Weit­er­lesen

Interview mit Abdul, überlebender des Brandanschlags vom 19. September 1991 in Saarlouis

NSU-Watch Aufklären & Einmischen #72. Vor Ort mit Abdul S., Kristin Pietrzyk und Ursel. Gegen Rassismus, Antisemitismus und rechte Gewalt im Saarland. Schwerpunkt: Der Mord an Samuel Yeboah am 19. September 1991.

Quelle:
https://www.nsu-watch.info/podcast/nsu-watch-aufklaeren-einmischen-72-vor-ort-mit-abdul-s-kristin-pietrzyk-und-ursel-gegen-rassismus-antisemitismus-und-rechte-gewalt-im-saarland-schwerpunkt-der-mord-an-samuel-yeboah-am-19-se/

Karo: Hal­lo und her­zlich willkom­men zur 72. Folge von “Aufk­lären und Ein­mis­chen”, dem Pod­cast über den NSU Kom­plex, recht­en Ter­ror und Ras­sis­mus. Und auch her­zlich willkom­men zur 21. Folge von „Vor Ort”: gegen Ras­sis­mus, Anti­semitismus und rechte Gewalt. Das ist die Pod­cast Rei­he, die wir seit über einem Jahr gemein­sam mit dem Ver­band der Beratungsstellen für Betrof­fene ras­sis­tis­ch­er, anti­semi­tis­ch­er und rechter Gewalt machen und die ich gemein­sam mit Heike Kleffn­er mod­eriere. Weit­er­lesen

Kurzbericht: Kraftvolle Kundgebung in Gedenken an Samuel Yeboah

Anlässlich des 31. Jahrestags der Ermor­dung von Samuel Yeboah hat­ten wir am heuti­gen Mon­tag, den 19.09.2022 zu ein­er Gedenkkundge­bung in Saar­louis aufgerufen. Die Ver­anstal­tung stand unter dem Mot­to „Kein Schlussstrich! — Wir gedenken Samuel Yeboah“ und wurde von uns gemein­sam mit der See­brücke Saar, der Gruppe Con­n­Act, der Hein­rich Böll-Stiftung Saar, der linksjugend.solid Saar und dem Antifaschis­tis­chen Schüler:innen Kollek­tiv organ­isiert. Let­ztlich fol­gten etwa 70 Men­schen unserem Aufruf und ver­sam­melten sich in der Saar­louis­er Straße in Saar­louis-Fraulautern am ehe­ma­li­gen Tatort.

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Kein Schlussstrich ! — Wir gedenken Samuel Yeboah! 19.09.22 / 18:30 Uhr /SLS

Kundge­bung am Mon­tag 19.09.2022 / 18:30 Uhr / Saar­louis­er Straße (Mitte) / Saarlouis

Kein Schlussstrich ! — Wir gedenken Samuel Yeboah!

Am 19.09.2022 jährt sich der ras­sis­tis­che Mord an Samuel Yeboah in Saar­louis zum 31. Mal.
Über Jahrzehnte wurde durch die Behör­den und die Stadt Saar­louis der ras­sis­tis­che Hin­ter­grund des Bran­dan­schlags, bei dem weit­ere 18 Men­schen teils schw­er ver­let­zt wur­den, geleugnet.
Seit zwei Jahren wird nun wieder ermit­telt und gegen ein führen­des Mit­glied der Saar­louis­er Neon­aziszene wurde jüngst Anklage erhoben. Voraus­sichtlich im Novem­ber soll der Prozess in Koblenz eröffnet wer­den. Der Aus­gang ist mehr als ungewiss.
Am Mon­tag dem 19.09.2022 wer­den wir uns zu ein­er Kundge­bung am Tatort in der Saar­louis­er Straße in Saar­louis ver­sam­meln um Samuel Yeboah zu gedenken und unsere Forderun­gen erneut auf die Straße zu bringen:

Offen­le­gung aller Akten im Fall Samuel Yeboah !

Ver­fas­sungss­chutz auflösen !

Die Antifaschis­tis­che Selb­sthil­fe organisieren!

Antifa Saar / Pro­jekt AK; Linksju­gend — sol­id Saar; Antifaschis­tis­ches Schüler:innen Kollek­tiv; Con­n­Act Saar; See­brücke Saar.

Redebeitrag auf der Kundgebung zum 30. Jahrestag der Ermordung von Frank Bönisch in Koblenz

Am 24.08.2022 sprachen wir auf Ein­ladung der Ini­tia­tive Kein Vergessen Koblenz auf der Kundge­bung Gemein­sam gegen recht­en Ter­ror und Gewalt auf dem Koblenz­er Zen­tralplatz. Anlass war der 30. Todestag von Frank Bönisch, der an diesem Ort von einem bekan­nten Neon­azi ermordet wurde. Vor etwa 150 ZuhörerIn­nen sprachen wir unter anderem über den anste­hen­den Prozess in Koblez gegen Peter Schröder (geb. Schlap­pal) im Fall des ras­sis­tis­chen Mordes an Samuel Yeboah 1991 in Saar­louis.
Wir bedanken uns noch ein­mal aus­drück­lich für die Ein­ladung bei den Koblenz­er GenossIn­nen und kom­men gerne wieder.
Dass unser Auftritt dort für Furore im rhein­land-pfälzis­chen Land­tag sor­gen wird, hat­ten wir dann aber doch nicht erwartet. Die CDU Koblenz begann eine Kam­pagne gegen den Auftritt von “Extrem­is­ten” (damit ist die Antifa Saar / Pro­jekt AK gemeint) auf der Kundge­bung auf der auch der rhein­land-pfälzis­che Land­tagspräsi­dent Hen­drik Her­ing eine Grußbotschaft ver­las. Offen­bar sind wir in der Lage Prov­inz­pos­sen auch außer­halb des Saar­lan­des zu provozieren. Vielle­icht wid­men wir dieser mehr Aufmerk­samkeit zu einem späteren Zeit­punkt und an ander­er Stelle.
Hier doku­men­tieren wir unseren Rede­beitrag vom 24. August 2022 auf dem Koblenz­er Zentralplatz:

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