Aufruf: Keinen Meter der faschistischen Reaktion — auch in St. Wendel!

Lebach, Saar­louis und jet­zt St. Wen­del. Am Sam­stag, den 31.05.2025, soll der dritte Auf­marsch extrem rechter Akteur:innen unter dem Mot­to “Gemein­sam für Deutsch­land” stat­tfind­en. Das wer­den wir nicht unbeant­wortet lassen! Wir stellen uns dem recht­en Vor­marsch entgegen!

Extrem rechte Kräfte aus dem offen recht­sradikalen Flügel der Pandemieleugner:innenbewegung sowie neon­azis­tis­che Kräfte ver­suchen durch die bun­desweite Kam­pagne “Gemein­sam für Deutsch­land” mit zeit­gle­ichen Demon­stra­tio­nen im gesamten Bun­des­ge­bi­et den Kampf um die Straßen auf eine neue Stufe zu heben. Die extrem rechte Demon­stra­tionskam­pagne wurde von Den­nis Prak­en­ings und Sascha Dominikows­ki aus Schleswig-Hol­stein ini­ti­iert. Nach außen demon­stri­eren sie für “flächen­deck­ende Gren­zkon­trollen”, “gegen die finanzielle Unter­stützung der Ukraine” oder “für den Schutz der Bevölkerung”. Hin­ter diesen ver­meintlich “gemäßigten” Parolen, auf die auch Teile der saar­ländis­chen Presse here­in­fall­en, steckt die alte braune Pest” Wie sie wirk­lich wollen, ist klar: eine deutschna­tionale, ras­sis­tis­che und queer­feindliche Agen­da durch­set­zen und die faschis­tis­chen Kräfte stärken” Ziel der Kam­pagne ist vor allem die Ver­net­zung extrem rechter Akteur:innen und eine neon­azis­tis­che Raum­nahme. Ihre Demon­stra­tio­nen sind also keine harm­losen Spaziergänge, son­dern eine Mobil­isierung von Neon­azis, AfD-Anhänger:innen und recht­sradikalen Pandemieleugner:innen.

Je nach Bun­des­land haben die Aufmärsche unter­schiedliche Erschei­n­un­gen: Während in manchen Städten der Charak­ter der Demon­stra­tio­nen offen mil­i­tant neon­azis­tisch geprägt war, ori­en­tierte sich die saar­ländis­che Demon­stra­tion eher an der anti­semi­tis­chen und deutschna­tionalen Pandemieleugner:innen- und Quer­front- Friedens­be­we­gung. Hier laufen Esoteriker:innen, Ver­schwörungs­gläu­bige und ver­meintliche Friedensfreund:innen Seite an Seite mit den Altkadern des saar­ländis­chen Neon­azis­mus, wie auch mit neuen möchte­gern-Kadern der sich bun­desweit entwick­el­nden neon­azis­tis­chen Jugendbewegung.

Noch im März fol­gten in Lebach dem Aufruf 400 Per­so­n­en, in Saar­louis waren es im April nur noch 300. Als Organ­isatorin der saar­ländis­chen Aufmärsche tritt Moni­ka Trodler vom AfD-Stammtisch “Fre­unde Hochwald” auf. Diese organ­isiert auch die Kundge­bun­gen von “Selb­st­denker Kell/Hermeskeil”, wie im let­zten Monat in Tri­er. Auf diesen Demon­stra­tio­nen sind laut Organ­isatorin die Pride-Fahne ver­boten, Fah­nen des Deutschen Reich­es jedoch gerne gese­hen, was sich junge Neon­azis nicht nehmen lassen woll­ten und diese vor Ort stolz präsen­tierten. Die The­men der ekel­haften Rede­beiträge bei der Demon­stra­tion in Saar­louis reicht­en von recht­en Pro­pa­gandafloskeln wie “Mut und Wahrheit” sowie dem ver­meintlichen Kampf für “Mei­n­ungs­frei­heit”, über Coro­n­aimp­fun­gen bis zur Het­ze gegen trans Per­so­n­en und Sexualaufklärung.

Wie schon Lebach und Saar­louis ist auch St. Wen­del nicht zufäl­lig gewählt. Während der Coro­na-Pan­demie war St. Wen­del ein­er der Orte, wo die soge­nan­nte Wuer­denker-Bewe­gung schon früh auf sehr frucht­baren Boden traf. Neben der Involvierung nicht unwesentlich­er Teile des städtis­chen Kleinbürger:innentums machte sich hier vor allem auch die Dichte der eso­ter­isch oder anthro­posophisch geprägten Bevölkerung im gesamten Land­kreis bemerk­bar. Die auf den Kundge­bun­gen gehal­te­nen Reden waren teils offen anti­jüdisch, wie diejenige des sar­ländis­chen Ver­schwörungside­olo­gen und offe­nen Anti­semiten Trau­gott Ickeroth. Auch der revan­chis­tis­che und deutschna­tionale Het­zer Thorsten Schulte, welch­er sich als “kri­tis­ch­er Jour­nal­ist” aus­gibt, kon­nte vor mehreren hun­dert Men­schen davon faseln, dass Deutsch­land fremdbes­timmt sei und “Selb­st­bes­tim­mung für die Deutschen” fordern. Auch hier hüll­ten sich die alt­bekan­nte Het­ze von Nazis und deutschen Revan­chis­ten in ein lächel­ndes “bürg­er­lich­es” Gewand, um die Bevölkerung zu ver­het­zen. An diese Erfolge will die Demon­stra­tion in St. Wen­del anknüpfen. Dies gilt es zu ver­hin­dern durch entschlosse­nen antifaschis­tis­chen Widerstand!

Jed­er Meter extrem rechter Raum­nahme ist eine ekute Gefahr für die Betrof­fe­nen von deutschem Nation­al­is­mus, Ras­sis­mus, Anti­semitismus, Frauen- und Queerfeindlichkeit!

Dort wo sich Faschist:innen sich­er fühlen, wer­den sie den recht­en Ter­ror ent­fachen, wenn man sie nicht stoppt. Dies zeigen auch zwei jün­gere Beispiele aus St. Wen­del: In der Sil­vester­nacht 2017/18 wur­den linke Jugendliche unter “Sieg Heil”-Rufen mit Böllern bewor­fen und teils zusam­mengeschla­gen. Im April diesen Jahres gab es einen Bran­dan­schlag in der Innen­stadt, bei dem selb­st die Polizei “ein ras­sis­tis­ches Motiv nicht auss­chließt”. In Sol­i­dar­ität mit den Betrof­fe­nen recht­en Ter­rors müssen wir den recht­en Vor­marsch stop­pen. Deshalb müssen wir uns diesem Auf­marsch entgegenstellen!

Kommt zur antifaschis­tis­chen Demon­stra­tion am 31.05. in St. Wen­del und organ­isiert den antifaschis­tis­chen Wider­stand gegen die faschis­tis­che Pest — in St. Wen­del und überall!

Entschlossener Widerstand gegen Naziaufmarsch in Saarlouis

Am Sam­stag, den 26. April 2025, ver­sam­melten sich in Saar­louis zahlre­iche Antifaschist*innen, um gegen einen recht­en Auf­marsch zu demonstrieren.

Der Auf­marsch in Saar­louis war Teil ein­er bun­desweit­en Mobil­isierung, bei der rechte Grup­pen unter dem Titel „Gemein­sam für Deutsch­land“ auf die Straßen gin­gen. Bere­its im März hat­ten solche Grup­pen in Lebach demon­stri­ert, wobei ein knapp 400-köp­figer Mob – beste­hend aus Neon­azis, „besorgten Bürger*innen“ und Teilen der Quer­denken-Bewe­gung – mit Reichs- und Deutsch­land­fah­nen durch die Stadt zog und unter anderem schär­fere Gren­zkon­trollen forderte.

Für den 26. April 2025 riefen diesel­ben Grup­pen erneut zu Demon­stra­tio­nen in mehreren Städten auf, darunter auch Saar­louis. Dort bracht­en sie 300 Per­so­n­en auf die Straße. Die Organisator*innen der Proteste im Saar­land gehören zur Gruppe „Selb­st­denker Kell/Hermeskeil“, die enge Verbindun­gen ins rechte Milieu pfle­gen. Entsprechend wur­den die The­men am offe­nen Mikro geset­zt: Von “Mut und Wahrheit” sowie “Mei­n­ungs­frei­heit”, über Coro­na-Imp­fun­gen bis zur Het­ze gegen trans Per­so­n­en und Sex­u­alaufk­lärung. Ähn­lich schmerzhaft klang ihr Ver­such, die deutsche Nation­al­hymne vorzutragen.

Heute stell­ten sich über 200 Antifaschist*innen aus dem gesamten Saar­land dem schwarz-rot-braunen Auf­marsch ent­ge­gen. Bere­its zu Beginn machte die Antifa Saar / Pro­jekt AK klar, dass es am heuti­gen Tag nicht um lang­wierige Reden, son­dern um entschlosse­nen Wider­stand gegen die rechte Mobil­isierung gehe. In der Rede wurde auch die Geschichte Saar­louis’ als ehe­ma­lige Hochburg der Neon­azi-Szene the­ma­tisiert. Beson­ders erin­nert wurde an den ras­sis­tisch motivierten Mord an Samuel Yeboah 1991, der jahre­lang von der Stadt ver­schleiert wurde, bevor er 2023 offiziell als ras­sis­tis­ches Ver­brechen anerkan­nt wurde.

Die Antifa Saar / Pro­jekt AK ent­larvte die Strate­gie der Recht­en, sich unter dem Deck­man­tel von „Friedens­be­we­gung“ und Sym­bol­en wie Frieden­stauben zu präsen­tieren, während ihre Ide­olo­gie weit­er­hin nation­al­is­tisch und ras­sis­tisch bleibt. Der Erfolg rechter Mobil­isierun­gen sei ein alarmieren­des Zeichen, das entschlosse­nen Gegen­protest erfordere. Die Antifa Saar / Pro­jekt AK rief alle Anwe­senden und nicht-Anwe­senden auf, sich an den Gege­nak­tio­nen zu beteili­gen und sich antifaschis­tisch zu organ­isieren, um dem gesellschaftlichen Recht­sruck entgegenzutreten.

Was immer wieder auf­fällt: Die soge­nan­nte bürg­er­liche Mitte läuft zusam­men mit radikalen Recht­en und Verschwörungsideolog*innen. Wer wirk­lich für Zusam­men­halt und Gerechtigkeit ein­ste­hen und nicht vor allem die eige­nen Vor­rechte sich­ern will, ste­ht Seite an Seite mit uns. Danke an alle Antifaschist*innen, die heute durch eine Kundge­bung sowie Block­aden und Störun­gen gemein­sam ein deut­lich­es Zeichen für gelebten Wider­stand und Sol­i­dar­ität im Kampf gegen den recht­en Vor­marsch geset­zt haben.

Bundesweit Naziaufmärsche am 26. April 2025 verhindern! Naziaufmarsch in Saarlouis stoppen!

Im ver­gan­genen März gin­gen bun­desweit faschis­tis­che Grup­pen unter dem Titel „Gemein­sam für Deutsch­land“ auf die Straßen.

Auch im Saar­land wurde demon­stri­ert. Unter Reichs‑, Deutsch­land- und Frieden­stauben­fah­nen zog ein knapp 400-köp­figer Mob aus grotesk anmu­ten­den Frieden­ship­pies, Neon­azis von NPD bis AfD und „besorgten Bürgern“

von der Lebach­er Innen­stadt zu der zen­tralen Unterkun­ft für Geflüchtete und forderte unter anderem schär­fere Gren­zkon­trollen. Der Mobil­isierungser­folg der Recht­en war für viele Antifaschist*innen – auch für uns – eine böse Über­raschung. Spür­bar­er Gegen­protest blieb aus. Das wird dies­mal anders.

Für kom­menden Sam­stag, den 26. April, mobil­isieren rechte Grup­pen unter dem gle­ichen Titel wie im März wieder bun­desweit zu Demon­stra­tio­nen. So in Flens­burg, Itze­hoe, Bad Schwartau, Cux­haven, Ros­tock, Ham­burg, Bre­men, Oranien­burg, Berlin, Magde­burg, Dort­mund, Thor­gau, Weimar, Koblenz, Frank­furt am Main, Aschaf­fen­burg, Nürn­berg, Karl­sruhe, Reut­lin­gen, Balin­gen, München und Saarlouis.

Organ­isiert wer­den sie meist vom recht­en Rand von Quer­denken. Hin­ter den Aufmärschen im Saar­land steckt Moni­ka Trodler mit ihrer Gruppe „Selb­st­denker Kell/ Hermeskeil“.

Antifaschist*innen aus dem ganzen Saar­land mobil­isieren nach Saar­louis um den Nazi­auf­marsch zu verhindern!

Wir rufen dazu auf sich an der Demo und den Aktio­nen am 26. April 2025 in Saar­louis zu beteiligen.

Organ­isiert Euch in antifaschis­tis­chen Gruppen!

Kommt zum Offe­nen Antifa Tre­f­fen in Saarbrücken!

Auf den Staat ist im Kampf gegen Rechts kein Ver­lass – Nur gemein­sam schaf­fen wir es den Recht­sruck auf Dauer zurückzudrängen!

Antifa Saar / Pro­jekt AK

In Erinnerung an Samuel Yeboah

Blumen am TatortAm 19. Sep­tem­ber 2024 jährt sich der ras­sis­tis­che Bran­dan­schlag in Saar­louis-Fraulautern, bei dem Samuel Kofi Yeboah ermordet wurde, zum 33. Mal.

Fast 30 Jahre lang wurde die Forderung nach Aufk­lärung, Kon­se­quen­zen und einem würdi­gen Gedenken an Samuel Kofi Yeboah alleine von antifaschis­tis­chen Grup­pen getra­gen und ent­ge­gen der offiziellen Ver­sion immer wieder angeprangert: Es war ein ras­sis­tis­ch­er Bran­dan­schlag, began­gen von organ­isierten und mil­i­tan­ten Naziskins, er war getra­gen von ein­er pogro­mar­ti­gen Stim­mung in der deutschen Bevölkerung und wurde durch Ver­leug­nen und Ver­harm­losen der dama­li­gen Behör­den gedeckt.

Jet­zt ist die Tat juris­tisch aufgek­lärt. Jet­zt kann die Stadt Saar­louis nicht weit­er leug­nen, dass es ein ras­sis­tis­ch­er Bran­dan­schlag war. Die saar­ländis­che Min­is­ter­präsi­dentin entschuldigte sich bei den Opfern, der saar­ländis­che Polizeipräsi­dent entschuldigte sich für „Ver­säum­nisse“ in den dama­li­gen Ermit­tlun­gen, ein Entschädi­gungs­fonds für Opfer ras­sis­tis­ch­er Gewalt ist beschlossen und ein Unter­suchungsauss­chuss im saar­ländis­chen Land­tag soll jet­zt die poli­tis­che und gesellschaftliche Dimen­sion aufarbeiten.

Über 30 Jahre später ist es aber für viele zu spät. Für die Betrof­fe­nen, die nicht mehr leben, die abgeschoben wur­den, oder die diese Jahre in Angst und ohne jede Unter­stützung ertra­gen mussten. Auch die Erin­nerung der Zeug:innen – selb­st wenn sie sich bemüht­en – ist verblasst. Aber als Sig­nal, dass Ver­brechen auch spät noch aufgek­lärt wer­den kön­nen, ist die Entwick­lung sehr wichtig. Und als Sig­nal auch an die Täter, niemals sich­er sein zu können.

Aufgek­lärt ist indes vieles eben noch nicht. Eine unfass­bare Rei­he von über 20 recht­en Brand- und Bombe­nan­schlä­gen, einige im unmit­tel­baren Umfeld in Saar­louis zu Beginn der 1990er Jahre, will jet­zt der Unter­suchungsauss­chuss aufar­beit­en, auch das Ver­sagen von Poli­tik und Behör­den dabei.

Das Gedenken an Samuel Kofi Yeboah wird uns immer begleit­en, mit Trauer und Wut über das Ver­brechen, aber auch mit dem Wis­sen um die Notwendigkeit unab­hängiger antifaschis­tis­ch­er Aufklärung.

KEIN SCHLUSSSTRICH.
Aufk­lärung statt Ver­harm­lo­sung des Recht­en Ter­rors!
Für ein würdi­ges Gedenken an die Opfer rechter Gewalt!
Organ­isiert den Antifaschis­tis­chen Selbstschutz!

Fly­er zum Download

Gegen die AfD — an jedem Tag!

Wir unter­stützen den Aufruf für den Gegen­protest gegen die AfD-Ver­anstal­tung am
26.01.2014 — 17:30 Landwehrplatz Saar­brück­en
(von dort Demo mit Kundge­bung am Schloss)

Bild Faust mit Text zur Demo und Logos

Alle zusam­men gegen den Faschismus!

Unter dieser Parole haben sich allein in Saar­brück­en let­ztes und dieses Woch­enende mehr als 15000 Men­schen ver­sam­melt. Men­schen, die genug haben von Ras­sis­mus, von Anti­semitismus, von Men­schen­feindlichkeit. Men­schen, die genug haben von der AfD. Es ist ein Licht­blick in Zeit­en eines weltweit­en Recht­srutschs, dass bun­desweit hun­dert­tausende auf den Straßen waren und klar gemacht haben: “AfD — ihr kotzt uns an”.
Doch die AfD gibt es noch. Und sie ist auch im Saar­land aktiv. Die inner­parteilichen Quere­len soll­ten nicht darüber hin­wegtäuschen, dass die AfD im Saar­land genau­so gefährlich ist wie ander­swo. So hat der Lan­desvor­sitzende Carsten Beck­er die Cor­rec­tiv-Recherche nicht nur als “Denun­zianten­tum” tit­uliert, son­dern hielt weit­er­hin an der Forderung nach “Rem­i­gra­tion” fest. Diese Forderung trug er bere­its im August 2023 auf seinem Shirt — bei ein­er Schul­ver­anstal­tung in Saar­louis. Ein weit­eres Beispiel ist Nicole Höchst, eine AfD-Bun­destagsab­ge­ord­nete aus der Region, die regelmäßig bei dem recht­sex­tremen “Marsch für das Leben” spricht und sich dabei nicht nur gegen das Recht auf Abtrei­bung, son­dern sich auch für ein eth­nisch definiertes deutsches Volk ausspricht. Das ist nur die Spitze des Eis­berges. Die AfD ver­achtet Men­schen mit Migra­tionsh­in­ter­grund, ver­achtet Muslim:innen, Jüd:innen, Frauen und Queers. Und die AfD will am Fre­itag, dem 26.01.2024, auf dem Saar­brück­er Schloss­platz eine als “Bürg­er­dia­log” getarnte Ver­anstal­tung machen. Dort wer­den u. a. Chris­t­ian Wirth, Sebas­t­ian Münzen­maier und Rain­er Kraft den Hass und die Lügen der AfD ver­bre­it­en.
Der saar­ländis­che AfD-Bun­destagsab­ge­ord­nete Chris­t­ian Wirth hat Verbindun­gen zu mehreren Saar­brück­er Burschen­schaften, wo völkisches Elite-Denken, Ras­sis­mus und Anti­semitismus an der Tage­sor­d­nung sind. Mit Sebas­t­ian Münzen­maier kommt nicht nur der stel­lvertre­tende Frak­tionsvor­sitzende der AfD im Bun­destag, son­dern auch ein verurteil­ter Hooli­gan. Der bay­erische AfD-Abge­ord­nete Rain­er Kraft ist nicht nur ein Grün­dungsmit­glied des offen faschis­tis­chen “Flügels” der AfD, er war auch Mit­glied ein­er Chat­gruppe, in der Umsturzphan­tasien besprochen wur­den.
Aber wir sagen Nein! Mis­chen wir uns ein! Wir zeigen der AfD vor Ort und Angesicht zu Angesicht, was wir von ihr hal­ten! Wir übertö­nen ihren Hass und lassen sie nicht zu Wort kom­men! Lasst uns ihnen gemein­sam den Abend versauen!

Kommt mit uns zum Landwehrplatz um 17:30, um von dort als laute Demo zum Schloss zur Gegenkundge­bung zu gehen.

Bringt Schilder, Plakate, Fah­nen mit — und seid laut!

Samuel Yeboah: Nazi Peter Schlappal wegen Mordverdacht verhaftet

31 Jahre nach der Ermor­dung Samuel Yeboahs hat die Bun­de­san­waltschaft am heuti­gen 4. April 2022 den Saar­louis­er Nazi Peter Wern­er Schlap­pal (50), der heute Schröder heißt, wegen des Bran­dan­schlags am 19. Sep­tem­ber 1991 ver­haften lassen. Schlap­pal wird der Mord an Samuel Yeboah sowie ver­suchter Mord in weit­eren 20 Fällen und Brand­s­tiftung mit Todes­folge vorge­wor­fen.

Aktuelles facebook-Profil-Foto von Peter Schröder (geb. Schlappal)
Peter Wern­er Schlappal

Schlap­pal ist am frühen Mor­gen in Saar­louis durch Polizeikräfte festgenom­men wor­den. Er soll im Laufe des heuti­gen Tages dem Ermit­tlungsrichter beim Bun­des­gericht­shof in Kral­sruhe vorge­führt wer­den. Wie die Bun­de­san­waltschaft mit­teilt, soll sich nach deren Ermit­tlun­gen die Ermor­dung Samuel Yeboahs wie fol­gt zuge­tra­gen haben:

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Recherche-Info: Die Corona-Proteste im Saarland und ihre Nähe zur extremen Rechten

Anlässlich der poli­tis­chen Debat­te zur Ein­führung ein­er Impf­pflicht insze­nieren im Saar­land seit mehreren Wochen Impfgegner_innen, Esoteriker_innen und Ver­schwörungs­gläu­bige gemein­sam mit fun­da­men­tal­is­tis­chen Christ_innen und der extremen Recht­en einen ver­meintlich bürg­er­lichen Protest. Dieser äußert sich ins­beson­dere in als „Spaziergän­gen“ getarn­ten Aufzü­gen mit bis zu eini­gen Hun­dert Teil­nehmenden und in Demon­stra­tio­nen mit mehreren Tausend Men­schen. Bindeglied der het­ero­ge­nen Demon­stri­eren­den sind ver­schwörungside­ol­o­gis­che und anti­semi­tis­che Denkmuster. Es ver­wun­dert daher wenig, dass sich die saar­ländis­che extreme Rechte nicht nur an den Protesten beteiligt, son­dern diese zum Teil auch organisiert.

Das Fronttransparent "Wir sind die rote Linie"

Das Trans­par­ent mit der recht­en Parole “Heimatschutz statt Mund­schutz” am 19.12.2021 direkt hin­ter dem Fronttransparent.

 

Das Transparent Heimatschutz statt Mundschutz direkt dahinter

Foto: Kai Schw­erdt, CC BY-NC 2.0

 

Die extreme Rechte von Beginn an dabei

Die Beteili­gung von extrem Recht­en an Coro­na-Protesten ist kein neues Phänomen. Bere­its im Früh­jahr 2020, als die ersten Proteste gegen Coro­na-Maß­nah­men im Saar­land stat­tfan­den, nah­men etwa 30 Nazis an dem damals mit 250 Teilnehmer_innen noch über­schaubaren Protest teil.1 Die unge­broch­ene Kon­ti­nu­ität, mit der sich die extrem rechte Szene sei­ther an den Protesten beteiligt, kann – eben­so wie der Unwille der Organisator_innen, Nazis kon­se­quent von ihren Aktio­nen auszuschließen – auf eine ide­ol­o­gis­che Nähe zurück­ge­führt wer­den. Wenn inner­halb der Proteste etwa von ein­er ver­meintlich über­mächti­gen Bedro­hung durch Phar­makonz­erne, Bill Gates oder George Soros die Rede ist, passt dies her­vor­ra­gend in das völkisch-anti­semi­tis­che Welt­bild der extremen Recht­en. Weit­ere ide­ol­o­gis­che Par­al­le­len sind das Nar­ra­tiv ein­er ver­meintlichen Volks­ge­sund­heit, die vor ein­er Manip­u­la­tion durch mRNA-Impf­stoffe zu schützen sei oder das inner­halb der Bewe­gung weit ver­bre­it­ete reak­tionäre Frauen­bild, welch­es Frauen nahezu auss­chließlich als Müt­ter und Beschützerin­nen der Kinder insze­niert. Für Nazis herrscht bei Coro­na-Protesten in der Regel eine Wohlfühlatmosphäre.

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Nächsten Sonntag: Nazis mobilisieren zu Impfgegner-Aktion in Saarbrücken

Nach einem ersten Propagandaerfolg der saarländischen Impfgegner-Szene am vergangenen Sonntag mobilisieren abermals bekannte Nazis zu einer Demonstration gegen Corona-Schutzmaßnahmen, die am kommenden Sonntag, den 19.12.2021 um 15 Uhr, auf dem Saarbrücker Landwehrplatz starten soll.

Schon ver­gan­genen Son­ntag hat­ten sich zwis­chen 250 und 300 Impfgeg­n­er zusam­men mit Reichs­bürg­ern und Ange­höri­gen der recht­en Szene am Saar­brück­er Gesund­heit­samt ver­sam­melt. Sowohl die Saar­brück­er Zeitung, als auch der Saar­ländis­che Rund­funk, die vor Ort nicht erkennbar waren, hat­ten im Anschluss übere­in­stim­mend von ange­blich 600 Teil­nehmenden berichtet. Über­sicht­sauf­nah­men von Beginn und Ende der Ver­anstal­tung sowie Schilderun­gen von Beobachtern bele­gen jedoch unzweifel­haft, dass diese Zahl deut­lich über­trieben ist. Tat­säch­lich waren – was schlimm genug ist – nur etwa 300 Per­so­n­en an dem Aufzug, der sich weit­ge­hend durch men­schen­leere Straßen bewegte, beteiligt. Die Berichter­stat­tung der saar­ländis­chen Lokalme­di­en set­zt damit ihre trau­rige Serie von Übertrei­bun­gen in Bezug auf öffentliche Aufmärsche von Impfgeg­n­ern und Quer­denkern fort. Und so ver­wun­dert es auch wenig, dass die Tat­sache, dass am ver­gan­genen Son­ntag auch zahlre­iche Reichs­bürg­er und Ange­hörige der recht­en Szene an der Ver­anstal­tung teil­nah­men, uner­wäh­nt blieb.

Für Ken­ner der saar­ländis­chen Impfgeg­n­er- und Quer­denker-Szene ist es jedoch keineswegs ver­wun­der­lich, dass der für den kom­menden Son­ntag, den 19.12.2021 um 15 Uhr am Landwehrplatz angekündigte Auf­marsch – wie andere Ver­anstal­tun­gen in der Ver­gan­gen­heit auch offen­siv von extrem Recht­en, wie z.B. Jacque­line Süß­dorf und Elfi Käm­mer, bewor­ben wird. Dies bele­gen unter anderem entsprechende Post­ings in den ein­schlägi­gen Telegram-Kanälen.

Bevor es mit den Brandanschlägen im Raum Saarlouis begann, gab es ja bereits eine militante Rechte im Raum Saarlouis.“

Zum Mord an Samuel Yeboah: Interview mit Mitgliedern der ehemaligen Antifa Saarlouis

Demon­stra­tion unmit­tel­bar nach dem Mord 1991. 

Wir haben mit Richard und Ilja gesprochen. Bei­de waren in den 90er Jahren in der Antifa Saar­louis aktiv. Mit ihnen haben wir über die dama­lige Zeit gesprochen um bewusst zu machen, wie kurz nach dem ras­sis­tis­chen Mord an Samuel Yeboah in Saar­louis mit Neon­azis, aber auch dem antifaschis­tis­chen Wider­stand gegen diese umge­gan­gen wurde. Wir wollen damit aufzeigen, welche Stim­mung in der Fes­tungsstadt herrschte und wie fest ver­ankert die rechte Szene in Saar­louis war. Aber lest selbst:

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Stoppt christlichen Fundamentalismus — der Piusbruderschaft Einhalt gebieten!

Am 14.11.2020 wer­den die Anhänger:innen der Pius­brud­er­schaft wieder ein­mal in Saar­brück­en ihr Unwe­sen treiben. Wir möcht­en euch daher auf den Fly­er des Bünd­niss­es “My body — my choice Saar­brück­en” hinweisen.

Die Pius­brüder – rechte religiöse Fanatiker

Die Pius­brud­er­schaft ist eine fun­da­men­tal­is­tisch-christliche Brud­er­schaft mit Sitz in der Julius-Kiefer-Straße in Saar­brück­en. Die Selb­stin­sze­nierung als wohltätige Gemein­schaft ist hier aber lediglich Fas­sade. Sie bilden in Wirk­lichkeit eine mit­te­lal­ter­lich anmu­tende Par­al­lelge­sellschaft. Dabei geht es nicht ein­fach um ein rück­ständi­ges religiös­es Denken — Ihr Ziel ist der katholis­che Gottesstaat , der sich durch und durch gegen die Mod­erne und eine aufgek­lärte Gesellschaft richtet: Ihre Ide­olo­gie strebt eine von Män­nern beherrschte Gesellschaft an, in der Frauen lediglich der Fortpflanzung dienen und sich unterzuord­nen haben. Entsprechend lust­feindlich ist ihre Posi­tion daher nicht nur im Bezug auf Frauen, sie richtet sich generell gegen jede sex­uelle Freizügigkeit und ist durch und durch homo- und trans­feindlich. Dieser Ruf nach ein­er kul­turellen Gegen­rev­o­lu­tion ist einge­bet­tet in ein Welt­bild, das von Anti­semitismus, völkischem Denken, Ver­schwörungside­olo­gien, anti-mus­lim­is­ch­er Het­ze und Ras­sis­mus geprägt ist.

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