Zur Kundgebung unter dem Motto „Ankommen statt Abschieben!“ fanden sich am Samstag Nachmittag ca. 150 Menschen auf dem Bitscher Platz ein, darunter Anwohner*innen und Bewohner*innen des Lagers Lebach, um gegen die Internierung von Menschen im AnkERzentrum Lebach zu protestieren. Aufgerufen hatte die Initiative Seebrücke Saar, ein Bündnis von verschiendenen Einzelpersonen sowie der Linksjugend [’solid] Saar, Grüne Jugend Saar, ConnAct Saar, Finit, Antifa Saar / Projekt AK und die Linke Liste — SDS.
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600 bei Demo gegen Ankerzentrum und für Seenotrettung!
“Daher richten wir uns konkret an die Stadt Saarbrücken: Erklären Sie laut und deutlich, dass Saarbrücken offen ist für Menschen in Not und weisen Sie Ihre Behörden an, nicht mitzumachen bei der Internierung Geflüchteter und der Abschottung unserer Gesellschaft.”
-Redebeitrag der Antifa Saar / Projekt AK
Wir freuen uns über die zahlreiche Teilnahme an der Demonstration vom 01. September gegen die Kriminalisierung, Ankerzentren und den gesellschaftlichen Rechtsruck. Auf Initiative (Initiative Seebrücke Saar) von ConnAct Saar, der Grünen Jugend, der Antifa Saar Projekt AK, Linke Liste und Linksjugend ’solid Saarland haben sich mehr als 400 Menschen zunächst an der Europagalerie versammelt und sind dann auf einem Demonstrationszug durch die Eisebahnstraße und die Innenstadt zum Innenministerium gezogen. Auf dem Weg vorbei am Staatstheater und durch die Mainzer Straße schloßen sich weitere Menschen dem Demonstrationszug an, sodass dieser auf etwa 600 Personen anwuchs. Unseren Redebeitrag, den wir auf Höhe des Mainzerstraßenfestes hielten dokumentieren wir im Folgenden ebenso wie ein paar Artikel und Berichte:
Vortrag: Revolte und Flucht: der „Arabische Frühling“ und die Festung Europa am 03.09.2012
Vortrag und Diskussion mit Judith Gleitze
Montag, 03.09.2012
19.00 Uhr
DAJC, Johannisstraße 13, Saarbrücken
Frühjahr 2011: In Tunesien, Algerien und Ägypten, später auch in Libyen bricht der so genannte Arabische Frühling los. Aufstände, Regierungsstürze, nicht zuletzt auch Fluchtbewegungen erschüttern die Region. Mit einer Mischung aus Verzweiflung und Hoffnung nutzen viele ihre Chance und versuchen über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Unter ihnen auch viele Flüchtlinge, die in Libyen gelebt haben oder dort inhaftiert waren. Wie in solchen Umbruchsituationen üblich, reagiert Kern-Europa mit verstärkter Abschottung der Außengrenzen: Bereits im Februar startet die FRONTEX-Mission „Hermes“ im Kanal von Sizilien, Italien schiebt verstärkt ab, mit der „Übergangsregierung“ Libyens wird — bereits lange vor dem Sieg über Gaddafi — die Fortsetzung der Verträge zur Migrationskontrolle vereinbart. Weiterlesen
Veranstaltungsreihe: Kritische Theorie der Gesellschaft
Postnazismus revisited – Das Nachleben des Nationalsozialismus im 21. Jahrhundert
Buchpräsentation & Diskussion mit dem Herausgeber Stephan Grigat
Dienstag, 22. Mai 2012
19 Uhr
Filmhaus Saarbrücken, Mainzerstraße 8, 66111 Saarbrücken
Die suspendierte Gattung – Zur Kritik der deutsch-europäischen Flüchtlingspolitik
Vortrag und Diskussion mit Danyal (Hamburg), Autor des Blogs Cosmoproletarian Solidarity
Donnerstag 21. Juni 2012
19 Uhr
DAJC Saarbrücken, Johannisstraße 13, Saarbrücken
„Nichts gelernt und nichts vergessen“ – Geschichte und Zukunft des Antizionismus in Deutschland
Vortrag und Diskussion mit Joachim Bruhn (Freiburg)
Freitag, 03. August
19 Uhr
Saarbrücken, Futterstraße 17–19
Kapital und Souveränität – Einführung in die materialistische Staatskritik
Tagesseminar mit Joachim Bruhn (Initiative Sozialistisches Forum)
Samstag, 04. August
Saarbrücken, Futterstraße 17–19
Anmeldungen an: info@crithink.de
Download Reader: Kapital und Souveränität — Einführung in die materialistische Staatskritik [PDF]
In antisemitischer Gesellschaft
Vortrag und Diskussion mit Leo Elser (Redaktion Pólemos)
Freitag, 17. August
Futterstraße 17–19, Saarbrücken
Die suspendierte Gattung – Zur Kritik der deutsch-europäischen Flüchtlingspolitik
Vortrag und Diskussion mit Danyal (Hamburg), Autor des Blogs Cosmoproletarian Solidarity
Donnerstag 21. Juni 2012
19 Uhr
DAJC Saarbrücken, Johannisstraße 13, Saarbrücken
Mehr als 1.500 Exilsuchende starben im Jahr 2011 in jenem Gewässer, das den wesentlichen vom vollends verüberflüssigten Teil der kapitalisierten Gattung trennt. Den vielen anderen nimmt sich Frontex an, die Apparatur zur militärischen Abriegelung der europäischen Außengrenzen vor dem überflüssigen Leben, oder, wenn der eine oder die andere doch durchschlüpft, die Heimatfront aus regierungsamtlicher Schikane, kulturalistischer Betreuungsökonomie und nächtlichem Abschiebekommando. Weiterlesen
Dokumentation des Redebeitrages der Antifa Saar auf der Demonstration am 24.09.2011
Redebeitrag der Antifa Saar Projekt / AK anlässlich der Demonstration „20. Todestag von Samuel Yeboah – Demonstration gegen Rassismus und deutschen Nationalismus am 24.09.2011“ in Saarlouis.
Aufruf antifaschistischer Gruppen zur Demonstration in Ingelheim am 23.06.2007
Am Samstag, 23. Juni 2007, findet in Ingelheim am Rhein wieder eine Demonstration gegen das dort ansässige Hochsicherheits — Internierungslager, das gemeinsame Abschiebgefängnis von Rheinland-Pfalz und dem Saarland, unter dem Motto “Abschiebehaft abschaffen — Gegen das unmenschliche Migrationsregime von EU und G8” statt. Wir, antifaschistische Gruppen und Initiativen aus dem Südwesten der BRD, haben uns dazu entschlossen, mit einem eigenen Aufruf zu dieser Demonstration aufzurufen.
Eines vorneweg: es war, ist und bleibt wichtig, das System der Abschiebegefängnisse in der sich gegen Migrationsströme auch militärisch abschottenden Großmacht Europa immer wieder zu thematisieren, zu kritisieren und anzugreifen. Es ist sinnvoll, darauf hinzuweisen, was sich die Länder der EU immer wieder Neues einfallen lassen, um Anderen eine Teilhabe am europäischen Wohlstand zu verweigern. Dabei ist die Steuerung der Migrationsströme längst keine Erfindung von EU und G8, wie der Bündnisaufruf suggerieren will, und ob es neben dem unmenschlichen auch noch menschliche Migrationsregimes geben könnte, darf hier gerne bezweifelt werden. Doch zunächst ein kurzer Ausflug in die jüngere Geschichte deutsch-europäischer Migrationspolitik.
Deutsche Kontinuitäten — Kurzgeschichte der gesteuerten Migration
Der Arbeitskräftemangel, der der Wirtschaft im postnazistischen Deutschland durch den Wegfall der Zwangs- und Sklavenarbeiter und durch die Dezimierung deutscher Arbeitskraft zwischen Berlin und Stalingrad entstanden war, musste in der neu entstandenen BRD durch die Gastarbeiter aufgefangen werden. Es ist durchaus bezeichnend für die Kontinuität des NS in die BRD hinein, dass die Gastarbeiter bei einigen deutschen Betrieben in den betriebseigenen und ‑nahen Zwangsarbeiterlagern einquartiert wurden.
Das so genannte “Wirtschaftswunder” fußte auf der von den Deutschen organisierten und durchgeführten Vernichtungspolitik des NS und auf der ‘Bestrafung’, die die deutschen Täter dafür erleiden mussten: die masssive Wirtschaftsförderung durch den Marshall-Plan, durch den die BRD in den antisowjetischen Block eingefügt werden sollte. Nachdem man also das “Wirtschaftswunder” ‘geschafft’ hatte und die BRD international wieder voll integriert war, konnte man Asyl- und Ausländergesetz nach und nach immer rigider gestalten.
Seit man sich 1993 in Deutschland mit tatkräftiger Unterstützung des völkischen Straßenmobs und begleitet von einer von SPD bis hin zum Interessensverband der deutschen Kerzenindustrie getragenen Betroffenheitskaraoke mit dem ohnehin schon ausgehöhlten Asylgesetz von einem wirtschaftlich äußerst unbequemen Relikt der Menschenrechterei getrennt hatte, wurde es faktisch fast unmöglich, ‘legal’ nach Deutschland zu migrieren. Das bedeutet nicht, dass mit dem alten Asylrecht alles gut war, denn auch dort wurde die Einreise von Flüchtlingen nach Deutschland durch untergeordnete Gesetze wie dem Asylverfahrensrecht und dem Ausländerrecht gesteuert und das Konstrukt von ‘Ausländern’ und ‘Inländern’, das in der BRD völkisch — nämlich als ‘Blutsrecht — begründet wurde und wird, in den Verfassungsrang erhoben.
Die restriktive Grenzpolitik der europäischen Staaten, Fluchtrouten im Mittelmeer mittels Patrouillien zu Wasser und aus der Luft konsequent zu zerschlagen und die Flüchtlinge am erreichen europäischen Bodens zu hindern, endet Jahr für Jahr für mehrere tausend Flüchtlinge, die auf immer längere und gefährlichere Routen ausweichen müssen, tödlich. Die europäische Antwort auf die illegalisierten Einreiseversuche sind militärische Abwehrmaßnahmen, seit August 2006 von der “Europäischen Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Außengrenze”, Frontex, koordiniert und die Einrichtung von Internierungslagern in Nordafrika zur Unterbindung der Fluchtversuche über das Mittelmeer.
Wer es allen staatlichen Widerständen zum Trotz geschafft hat, sich einen zumindest vorübergehenden Aufenthalt in Deutschland zu erstreiten, findet sich in einem repressiven Klima wieder: was als Traum vom besseren, menschenwürdigen Leben begann, endet in der Realität des Alltagsrassismus der deutschen Bevölkerung und im System von Ausgrenzung, Schikanierung und Abschreckung, das die deutsche Asylpolitik kennzeichnet. Grundlegende Bedürfnisse und Bürgerrechte werden eingeschränkt oder ganz verwehrt: Chipkarten- und Lebensmittelmarken-Systeme oder vorgepackte Essenspakete machen die freie Wahl der Nahrungsmittel unerschwinglich bis unmöglich, das seit 1982 bestehende Residenzpflicht-Gesetz verbietet den Asylsuchenden, den Landkreis des ihnen zugewiesenen Wohnortes zu verlassen. Die Abschiebeknäste, wie der in Ingelheim, sind nur das letzte Glied in der Kette eines langwierigen Prozesses von Asylantrag, Ablehnung,eventueller Duldung und Ausreisepflicht.
An die Wurzeln statt nur an die Symptome!
Dabei ist es für unsere Kritik völlig unerheblich, ob die in Ingelheim Internierten, wie von den örtlichen AntiRa-Initiativen und auch im aktuellen Bündnis-Aufruf immer wieder moralisierend angeprangert wird, im juristischen Sinne “unschuldig” sind oder nicht. Die Praxis der Abschiebgefängnisse wäre nicht minder kritikwürdig, säßen dort nun juristisch vorbelastete Straftäter ein, denn abgeschoben wird, wer in Europa nicht gebraucht wird, ökonomisch nicht verwertbar ist.
Man muss sich klar machen, dass Migrationsregimes, also die überstaatliche Zusammenarbeit staatlicher und ziviler Akteure zur Regulierung und Steuerung von Migrationsbewegungen, und die damit verbundene (versuchte und praktizierte) Regulierung der Migrationsbewegungen in einer nationalstaatlich verfassten, kapitalistisch organisierten Welt dem System immanent sind und daher strikt der kapitalistischen Logik folgen — wird die Ware Arbeitskraft benötigt, müssen Arbeitskraftbesitzende importiert werden (z.B. diestaatlich forcierte Arbeitsmigration in die BRD in den 1950er Jahren). Die Flüchtlinge aus den Elendsstaaten dieser Welt, die vor Bürgerkrieg, politischer Verfolgung und Perspektivlosigkeit fliehen und mit der Hoffnung auf ein besseres Leben nach Europa kommen, stellen in den Rechnungsbüchern von Wirtschaft und Politik natürlich Kostenstellen da, die sich ein Betrieb wie ein Staat oder auch Staatenbündnis nicht leisten will.
Es ist also naiv zu meinen, man könnte durch ein bisschen moralisierende Klagen und Betroffenheitsgewäsch daran etwas Grundlegendes innerhalb der falschen Gesellschaft ändern. Dies soll jedoch keine Absage an die Flüchtlingssolidarität sein, die den Leuten in ihren Notlagen konkret hilft sowie einen Gegenpart zu den rassistisch motivierten Ausgrenzungen von Staats wegen darstellt und für viele den Unterschied ums Ganze — nämlich ums Leben — machen kann, durchaus aber eine an den hilflosen Reformismus der politischen und theoretischen Äußerungen von antirassistischen Gruppen.
Der nationalstaatlich verfasste Kapitalismus will und kann auch nicht ohne Migrationsregimes auskommen, da Inklusion und Exklusion, also das Gewähren und Verwehren von Teilhabe an den Glücksversprechen einer Nation, konstituierende Momente des modernen Nationalstaates sind. Forderungen nach menschlicherer Migrationspolitik unter den gegebenen Verhältnissen dienen daher vielleicht gerade noch der Beruhigung des eigenen Gewissens, aber kaum dem Wunsch nach wirklicher und wirkungsvoller Veränderung im Sinne der Freiheit aller Menschen.
Als einziger Ausweg aus der jetzigen Situation bliebe daher nur eine Lösung: der Kommunismus als weltweite Assoziation freier Individuen.
In diesem Sinne:
Refugees welcome, bring your families!
Für freies Fluten — für den Kommunismus!
AK Antifa Mainz
Antifa Koblenz
Antifa Landau
Demonstration “Abschiebeknäste abschaffen!” in Zweibrücken am 03.07.2004
Am Samstag, den 3. Juli 2004 fand im rheinland-pfälzischen Zweibrücken das erste Mal seit mehren Jahren wieder eine Demonstration gegen den dortigen Abschiebeknast statt. Das Motto lautete “Abschiebehaft abschaffen — in Zweibrücken damit anfangen”. Organisiert wurde sie dieses Jahr von dem AK Asyl Rheinland-Pfalz, der AKTION 3.WELT Saar, der Arbeitsgemeinschaft Frieden Trier, dem Multikulturellen Zentrum Trier und dem Saarländischen Flüchtlingsrat. Darüber hinaus riefen über 30 weitere Gruppen und Organisationen — darunter auch die Antifa Saar/Projekt AK — dazu auf. Angesichts der Zahl der aufrufenden Gruppen ist es als etwas mau anzusehen, dass sich lediglich 140 Leute auf dem Kundgebungsplatz einfanden. Der Anteil autonomer AntifaschistInnen (Schublade auf) machte etwa 70% der Demonstration aus.
Gegen 16.00 Uhr ging es dann los, nachdem wir noch einem Hobbymusiker und zwei Redebeiträgen lauschen durften. Bereits nach den ersten Hundert Metern wurden wir von der Polizei gestoppt, da in einem angrenzenden Cafe etwa 30 Faschos ausgemacht wurden. Ein Großteil von ihnen konnte sich dann als Bundeswehrsoldaten ausweisen, was in den Augen der Polizei die Sachlage natürlich entschärfte. Nichtsdestotrotz — oder gerade deswegen — durften sich die Bundis noch ein paar wüsten Beschimpfungen anhören und mussten auch noch ansonsten mehrere Schmähungen über sich ergehen lassen.
Zweibrücken schien wie ausgestorben (das lag aber nicht an unserer Demo, sondern ist immer so) und wurde nur selten durch laute Parolen aus seinem Schlaf gerüttelt. Im weiteren Lauf der Demo gab es dann noch ein paar Störversuche durch Mitglieder des “Nationalen Widerstands Zweibrücken” — einer Combo um den altbekannten Zweibrücker Neonazi Walk, die mit ihren Parolen bei uns tatsächlich den ein oder anderen Lacher provozierten. Nun ja, nach einer Zwischenkundgebung gings weiter Richtung Birkhausen, wo sich der Abschiebeknast abgelegen im Wald befindet. Der Lauti musste fast 1 km vorm Knast zurückgelassen werden und wir versuchten dann mittels Krach und Fahnenschwenken irgendwie Kontakt zu den Insassen des Gefängnisses herzustellen. Da wir dieses Jahr keine Antworten aus dem Abschiebelager vernehmen konnten, ist unklar ob wir gehört wurden. Aber nun mal ehrlich — wir hätten uns auch alle n bischen mehr Mühe geben können am Knast, oder? Schließlich sind wir deswegen ja hin. Trotz des beschwerlichen und langen Weges (14.00 Uhr Auftakt — 18.00 Uhr Ankunft Birkhausen) hätte da wirklich mehr drin sein müssen. Aber alles in allem war es gut dem Kaff Zweibrücken mal wieder einem Besuch abzustatten und ich hab von vielen gehört, dass sie vielleicht schon dieses Jahr wiederkommen wollen.
LET’S ROCK ZWEIBRÜCKEN!
Nachtrag:
Die Polizei konnte es sich dann im Nachgang doch nicht verkneifen noch extrem rumzustressen. An mehreren Bahnhöfen wurden Leute — aus Zweibrücken kommend -, die sie für Linke hielten noch kontrolliert und mussten sich einer Personalienkontrolle unterziehen. Und in Saarbrücken kam es schließlich sogar noch zu zwei Verhaftungen und es wurden Anzeigen erstattet. Als Vorwand für ihr Vorgehen gab die Polizei an, dass es in Zweibrücken am Bahnhof noch zu Sachbeschädigungen an KFZ gekommen sei.
BITTE ALLE DIE IM NACHGANG ZUR ZWEIBRÜCKER DEMO NOCH STRESS MIT DER STAATSMACHT BEKOMMEN HABEN BEIM ERMITTLUNGSAUSSCHUSS DER ANTIFA SAAR/PROJEKT AK MELDEN!
eMail: ermittlungsausschuss (at) yahoo.de
Saarbrücker Zeitung: “Flüchtlingsrat ohne Antifa Saar”
Saarbrücker Zeitung vom 24.12.2003
Flüchtlingsrat ohne Antifa Saar
Gruppe verlässt Verbund — Kritik an Landesregierung
Saarlouis (epd). Der Saarländische Flüchtlingsrat wird seine Arbeit für Flüchtlinge ohne die Antifa Saar fortsetzen. Wie der Flüchtlingsrat am Dienstag in Saarlouis mitteilte, ist die antifaschistische Gruppe aus dem Verbund verschiedener Flüchtlings-Organisationen ausgetreten und hat damit auch ihr Sprechermandat niedergelegt.
Die Antifa begründete ihren Austritt mit “permanenten Versuchen” der Landesregierung, Druck auf den Flüchtlingsrat auszuüben und dies mit der Anwesenheit der Antifa zu begründen. Die Antifa beschuldigt die saarländische Landesregierung, ihre Arbeit zu kriminalisieren. Mit dem Extremismusvorwurf würden Gespräche verhindert, hieß es. Mit der Entscheidung, aus dem Flüchtlingsrat auszutreten, solle der Weg für andere Verbände frei gemacht werden. Der Saarländische Flüchtlingsrat (SFR) schloss sich der Kritik der Antifa an der Landesregierung an. Mit Verweis auf die Mitgliedschaft der Antifa Saar habe die Landesregierung die Mitarbeit des Flüchtlingsrates im Kontaktausschuss für Flüchtlingsfragen verweigert.
Dieses Gremium war vom Arbeitskreis Asyl Saarland, der Vorläuferorganisation des SFR, mitinitiiert worden. Zurzeit gehören zum Flüchtlingsrat den Angaben zufolge der Bund der deutschen katholischen Jugend im Bistum Trier, die Aktion Dritte Welt Saar, Pax Christi Saar und amnesty international Saar. Außerdem zählen dazu der Unterstützerkreis der Flüchtlingsfamilien Özdemir, Celik Özel und Camtay. Auf Bundesebene ist der SFR bei Pro Asyl eingebunden.
Pressemitteilung zum Austritt aus dem Saarländischen Flüchtlingsrat
Antifa Saar erklärt Austritt aus dem “Saarländischen Flüchtlingsrat e.V.”
Die Antifa Saar ist aus dem Saarländischen Flüchtlingsrat e.V. ausgetreten und hat zeitgleich ihr Sprechermandat niedergelegt.
Der Grund dafür liegt in den permanenten Versuchen seitens der Landesregierung Druck auf den Flüchtlingsrat auszuüben und dies mit unserer Anwesenheit zu begründen. Als Beispiele sind hier zu nennen: Hetze durch die Landesregierung in Zeitungsartikeln und die Verweigerung eines Gesprächs durch die CDU-Landtagsfraktion. Vor allem durch die Landesregierung wird versucht die Arbeit der Antifa Saar zu kriminalisieren. Mit unseriösen politischen Floskeln wie z.B. dem des „Extremismusvorwurfs“ werden Gespräche verhindert und Bündnispartner unter Druck gesetzt. Wir machen durch unsere Entscheidung den Weg frei für diejenigen Personen und Verbände, die mit unserer Anwesenheit im Saarländischen Flüchtlingsrat e.V. ihre Abwesenheit begründeten. Unser Anliegen war es, für die betroffenen Flüchtlinge das Bestmögliche zu erreichen und ihnen ein verlässlicher Partner beim schweren Gang durch die bundesdeutsche Asylbürokratie zu sein. An diesem Anliegen ändert sich mit unserem Austritt aus dem Saarländischen Flüchtlingsrat e.V. nichts. Unser Austritt aus dem Saarländischer Flüchtlingsrat e.V. orientiert sich letztlich am Wohl der Flüchtlinge. Wir wünschen den anderen Gruppen, Organisationen und Einzelpersonen, mit denen wir eineinhalb Jahre gutzusammen gearbeitet haben, für ihre weitere Arbeit alles Gute.”
Die Antifa Saar wird sich auch in Zukunft stark in der Flüchtlingspolitik engagieren und plant bereits jetzt eine Kampagne gegen den “Abschiebeextremismus” der saarländischen Landesregierung. Die Antifa Saar unterhält eine Internetseite auf der weitere Informationen zu unserer Arbeit zu finden sind: www.antifasaar.de.vu