Vom 11. bis 13. September 2015 fand in Leipzig der erste „Gedenkkongress“ statt. Verschiedene Initiativen, die sich teilweise schon seit vielen Jahren mit Erinnerungsarbeit für Opfer neonazistischer und rassistischer Gewalt beschäftigen, haben unter dem Motto „NSU-Gedenken im Kontext bisheriger Gedenk- und Erinnerungspolitik nichtstaatlicher Gruppen an rechte Morde und Gewalttaten“ nach Leipzig geladen, um einen Austausch der verschiedenen lokalen Initiativen zu initiieren und die Frage zu diskutieren, wie nichtstaatliches Gedenken und Erinnern gerade auch nach den Erfahrungen mit dem „NSU-Komplex“ aussehen kann. Vertreter_innen der Antifa Saar / Projekt AK informierten im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung am Freitag über rund 20 Jahre Gedenkarbeit zum Mord an Samuel Yeboah am 19.9.1991 in Saarlouis. Die vielfältigen Veranstaltungen des Wochenendes boten einiges an Kritik, aber auch zahlreiche Ideen und positive Rückmeldungen für zukünftige Projekte. Der inhaltliche Input wie auch die angestoßene Vernetzung mit anderen Gruppen, die zu einer ähnlichen Thematik arbeiten, werden sicherlich ihren Widerhall im nächsten Jahr finden, wenn sich der rassistische Mord an Samuel Yeboah zum 25. Mal jährt.
Webseite des Kongress: www.gedenkkongress.de
Presseberichte zum Kongress:
Jungle World, 17.9.2015
Neues Deutschland, 14.9.2015