Die Antifa Saar / Projekt AK organisiert einen Bus zu der Demonstration am 13.04.2013 in München. Eine Karte kostet 20,- €. Die Fahrt wird gefördert durch die Heinrich Böll Stiftung und die Peter Imandt Gesellschaft.
Archiv der Kategorie: Veranstaltungen
Greift ein gegen Naziterror, staatlichen und alltäglichen Rassismus – Verfassungsschutz abschaffen!
Greift ein gegen Naziterror, staatlichen und alltäglichen Rassismus – Verfassungsschutz abschaffen!
Am 17. April 2013 wird in München der Prozess gegen das NSU-Mitglied Beate Zschäpe sowie vier der Unterstützer beginnen: Ralf Wohlleben, Holger Gerlach, Carsten Schultze und André Eminger.
Ein breites antifaschistisches Bündnis ruft deshalb zu einer bundesweiten Großdemonstration in München am Samstag vor Prozessbeginn auf.
Im November 2011 wurde bekannt, dass die rassistischen und mörderischen Taten der Nazis des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) sieben Jahre lang unter den Augen der Sicherheitsbehörden begangen wurden. Sie haben zehn Menschen ermordet und zwei Sprengstoffanschläge verübt. In den Medien wurde der Begriff „Döner-Morde“ geprägt und die Sonderkommission gab sich den Namen „Bosporus“. Damit schloss die Polizei von Anfang an rassistische Hintergründe der Morde aus, behandelte die Opfer wie Täter und ermittelte in Richtung organisierter „Ausländer-Kriminalität“.
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Veranstaltung: „Geschlecht und Psychiatrie“ am 21.01.2013
Vortrag und Diskussion mit Christiane Carri und Maxi* Roßmöller
Montag, 21. Januar 2013
19.00 Uhr
N.N. 19, Nauwieser Straße 19, Saarbrücken
Die Perspektive von Trans* Geschlechtlichkeit erfremdet das Selbstverständnis der Zweigeschlechtlichkeit. Gesellschaftliche Prozesse und Zuordnungen werden sichtbar und stellen den Anspruch auf die Natürlichkeit von Geschlecht in Frage. Die Abweichung von der scheinbar natürlichen Norm, wird als psychiatrische “Erkrankung“ pathologisiert, indem sie in Diagnosekatalogen als “Geschlechtsidentitätsstörung” oder “Transsexuelles Syndrom” zusammengefasst werden. Die Deklarierung als “krank” hat dabei Auswirkungen auf Autonomie und Persönlichkeitsrechte. Im Vortrag wird die Rolle der Psychiatrie in der Konstruktion von Zweigeschlechtlichkeit zunächst historisch beleuchtet und in Normalitäts- und Pathologisierungsdebatten um Trans* in Deutschland eingeführt. Dabei werden jüngste politische Entwicklungen und Forderungen aus der Trans*bewegung vorgestellt. Weiterlesen
Aufruf zum Prozessbesuch! Gemeinsam gegen staatliche Repression!
Im Dezember 2012 soll vor dem Saarbrücker Amtsgericht mehreren Antifaschisten der Prozess gemacht werden.
Vorgeworfen wird ihnen Landfriedensbruch. Sie sollen in der Nacht des 13. Januar 2008 an einem Angriff auf den von Torsten Staudacher betriebenen Naziladen „First Class Streetwear“ im saarländischen
Neunkirchen beteiligt gewesen sein, in dessen Verlauf die Schaufenster des Ladens zu Bruch gingen und die Fassade besprüht wurde.
Wir rufen dazu auf, am Freitag den 14.12.2012 um 9:00 Uhr zahlreich zum Amtsgericht in Saarbrücken zu kommen und die Angeklagten durch unsere Anwesenheit im Gerichtssaal zu unterstützen. Bitte informiert Euch regelmäßig auf unserer Homepage über den genauen Termin und haltet euch auf dem Laufenden.
„Adornos Leninismus“
Vortrag und Diskussion mit Lars Quadfasel (Hamburg)
Dienstag, 04. Dezember
20.00 Uhr
Nauwieserstraße 19, 66111 Saarbrücken
“Sentimental und falsch unmittelbar, eine Mischung von Sozialdemokratie und Anarchismus”, urteilte Adorno einmal über Arbeiten des Institutskollegen Erich Fromm: “Ich würde ihm dringend raten, Lenin zu lesen.” Dessen Staat und Revolution zählte er Walter Benjamin gegenüber “zu dem tiefsten und mächtigsten an politischer Theorie”; und noch 1956 kokettierte er im Gespräch mit Horkheimer mit der Idee eines neuen, “streng leninistischen Manifests”. Weiterlesen
In Gedenken an Max Braun – Max-Braun-Platz in der Saarbrücker Innenstadt eingeweiht
Gut 100 Menschen erinnerten am Donnerstag, 18. Oktober 2012 in Saarbrücken an den militanten Antifaschisten Max Braun, der als Mitglied der Saarbrücker SPD in den frühen 1930er Jahren gegen die Angliederung des Saargebietes an Nazi-Deutschland kämpfte. Anlass für die Kundgebung war die offizielle Einweihung des zwischen Großherzog-Friedrich-Straße und Landwehrplatz neu geschaffenen „Max-Braun-Platz“. Antifaschist_innen erinnerten mit Transparenten, Fahnen, Plakaten und Aufklebern auf dem Platz und im Umfeld an die politische Arbeit Max Brauns und seiner Mitstreiter_innen, die bis heute aus der öffentlichen Erinnerung dieser Stadt weitgehend verdrängt ist. Weiterlesen
In Gedenken an Max Braun — Max-Braun-Platz in der Saarbrücker Innenstadt eingeweiht
Gut 100 Menschen erinnerten am Donnerstag, 18. Oktober 2012 in Saarbrücken an den militanten Antifaschisten Max Braun, der als Mitglied der Saarbrücker SPD in den frühen 1930er Jahren gegen die Angliederung des Saargebietes an Nazi-Deutschland kämpfte. Anlass für die Kundgebung war die offizielle Einweihung des zwischen Großherzog-Friedrich-Straße und Landwehrplatz neu geschaffenen „Max-Braun-Platz“. Antifaschist_innen erinnerten mit Transparenten, Fahnen, Plakaten und Aufklebern auf dem Platz und im Umfeld an die politische Arbeit Max Brauns und seiner Mitstreiter_innen, die bis heute aus der öffentlichen Erinnerung dieser Stadt weitgehend verdrängt ist.
Die Benennung des Platzes nach Max Braun wurde von der Koalition aus SPD, Grünen und Linke im Saarbrücker Stadtrat beschlossen und mit einem offiziellen Akt und der Enthüllung einer Gedenktafel 67 Jahre nach Brauns Tod im Londoner Exil umgesetzt. In Redebeiträgen erinnerten Redner der Partei die Linke, der St.Johanner SPD und der Historiker Erich Später an Max Braun und seinen Einsatz für ein demokratisches, antifaschistisches Saargebiet und die von nazistischer Verfolgung bedrohten saarländischen Jüdinnen und Juden. Als eine der herausragenden Akteure einer antifaschistischen Einheitsfront machte sich Max Braun im Abstimmungskampf 1935 für die Beibehaltung des Status Quo und gegen den Anschluss des Saargebietes an Nazi-Deutschland stark. Von einer überwältigenden Mehrheit der Saarländer_innen wurde Max Braun dafür angefeindet und bedroht. Nach dem eindeutigen Votum von über 90% der Saarländer_innen für den Anschluss des Saargebietes an Hitler-Deutschland emigrierte Max Braun, wie rund 6.000 weitere Saarländer_innen, zuerst nach Frankreich, von wo aus er seinen antifaschistischen Kampf vor allem publizistisch weiterführte. Nach der Besatzung Frankreichs durch deutsche Truppen gelang Max Braun die Flucht nach London.
In den ersten Nachkriegsjahren wurde die Politik im Saargebiet hauptsächlich von ehemaligen Widerstandskämpfern getragen, die sich in den neu zuglassenen Parteien SPS, CVP und KPS engagierten. 1947 wurde die Großherzog-Friedrich-Straße in Saarbrücken in Max-Braun-Straße umbenannt. Doch der Sieg der prodeutschen „Heimatbundparteien“, deren Akteure mehrheitlich ehemalige Nazis waren, bei der Abstimmung 1955 bedeutete zugleich ein jähes Ende der bis dahin gepflegten antifaschistischen Erinnerungskultur. Mit der öffentlichkeitswirksamen Rückbenennung der Max-Braun-Straße in Großherzog-Friedrich-Straße und zahlreicher weiterer Straßenumbenennungen sowie der Wiedererrichtung preußischer und deutscher Militärdenkmäler forcierten die saarländischen Altnazis eines ihrer zentralen Anliegen: das nachhaltige Auslöschen der Erinnerung an die wenigen saarländischen Antifaschist_innen, die sich dem Nationalsozialismus entgegen gestellt hatten.
Bereits 2010 machte ein von Antifa Saar / Projekt AK und dem Verein CriThink! e.V. initiiertes Bündnis mit einer Demonstration und einer Abendveranstaltung auf die in Saarbrücken noch immer verdrängte Erinnerung an Max Braun aufmerksam. Dass der Saarbrücker Stadtrat sich nun dazu entschlossen hat, den Namen Max Braun zurück in die Saarbrücker Innenstadt zu bringen, ist sicherlich ein guter Anfang. Doch in einem Land, wo etablierte Parteien noch immer mit Stolz auf ihre Nazi-Gründerväter blicken, wo eine „Straße des 13. Januars“ den Beginn der organisierten Vertreibung, Entrechtung und Vernichtung der jüdischen Minderheit und des Terrors gegen die wenigen Antifaschist_innen feiert, und wo die geplante Errichtung eines Denkmals für die ausgelöschte jüdische Gemeinde den saarländischen Mob zur Raserei treibt, da bleibt noch sehr viel zu tun.
Einweihung des Max – Braun – Platzes in Saarbrücken am 18.10.2012
Am 18. Oktober 2012 soll in Saarbrücken ein Platz nach dem saarländischen Antifaschisten Max Braun benannt werden, der im Zuge der Saarabstimmung 1935 gegen den Anschluss des Saarlandes an Deutschland kämpfte. Max Braun war in der politischen Landschaft des Saarlandes eine Ausnahmeerscheinung, da er für eine unbedingte Aussöhnung mit Frankreich eintrat und den deutschen Nationalismus und Militarismus verabscheute. Nachdem 90% der Saarländerinnen und Saarländer am 13. Januar 1935 nicht trotz, sondern wegen Hitler für den Anschluss des Saarlandes an Deutschland stimmte, floh Max Braun zunächst nach Frankreich, später nach England. Für Braun war die Solidarität mit der bedrohten jüdischen Minderheit ein Bestandteil seiner politischen und publizistischen Praxis. Weiterlesen
Vortrag: Revolte und Flucht: der „Arabische Frühling“ und die Festung Europa am 03.09.2012
Vortrag und Diskussion mit Judith Gleitze
Montag, 03.09.2012
19.00 Uhr
DAJC, Johannisstraße 13, Saarbrücken
Frühjahr 2011: In Tunesien, Algerien und Ägypten, später auch in Libyen bricht der so genannte Arabische Frühling los. Aufstände, Regierungsstürze, nicht zuletzt auch Fluchtbewegungen erschüttern die Region. Mit einer Mischung aus Verzweiflung und Hoffnung nutzen viele ihre Chance und versuchen über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Unter ihnen auch viele Flüchtlinge, die in Libyen gelebt haben oder dort inhaftiert waren. Wie in solchen Umbruchsituationen üblich, reagiert Kern-Europa mit verstärkter Abschottung der Außengrenzen: Bereits im Februar startet die FRONTEX-Mission „Hermes“ im Kanal von Sizilien, Italien schiebt verstärkt ab, mit der „Übergangsregierung“ Libyens wird — bereits lange vor dem Sieg über Gaddafi — die Fortsetzung der Verträge zur Migrationskontrolle vereinbart. Weiterlesen
„In antisemitischer Gesellschaft“
Vortrag und Diskussion mit Leo Elser (Redaktion Pólemos)
Freitag, 17. August
19.00 Uhr
Futterstraße 17–19, Saarbrücken
„Aber es gibt keine Antisemiten mehr“ – heißt es in der Dialektik der Aufklärung, denn sich Antisemit zu nennen, hat in der Politik zweifelsohne einen werbestrategischen Nachteil. Doch nur weil Raider heute auch Twix heißt, hat sich an der inneren Logik des antisemitischen Ressentiments deswegen noch nichts geändert. Was der positivistische Verstand nicht begreifen will, dass auf den veränderten Namen nicht notwendig der veränderte Gegenstand folgt; entgeht der Antisemitisforschung so wie den heutigen Antisemiten, die größtenteils davon überzeugt sind, keine zu sein.
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