Knapp 40 Antifaschist*innen trafen sich am Sonntag, dem 19. November im Saarbrücker Stadtteil Malstatt, um sich für die anstehenden gesellschaftlichen Kämpfe gegen den zunehmenden Rechtsruck einerseits und die Verharmlosung islamistischer Bewegungen andererseits mit notwendigem Wissen auszurüsten. Als Referent eingeladen hatten wir den Historiker Volker Weiß, der mit seinem aktuellen Buch „Die autoritäre Revolte – die Neue Rechte und der Untergang des Abendlandes“ eine präzise Analyse der Neuen Rechten vorgenommen hat. In mehreren Beiträgen stellte er Thesen aus seinem Werk vor. Vertieft wurde insbesondere die Rolle der Presse, die auf die Strategie der Metapolitik der Neuen Rechten immer wieder herein fällt. . Dabei wurden auch Gegenvorschläge zum medialen Umgang unterbreitet. Deutlich dargestellt wurde, anhand einer „Familienaufstellung“ der Neuen Rechten, dass diese so neu gar nicht ist. Von Weiterlesen
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Artikel über Nazistrukturen im Saarland
In der aktuellen Ausgabe #67 der Zeitung Lotta — Antifaschistische Zeitung aus NRW, Rheinlandpfalz und Hessen — ist ein Artikel über Nazistrukturen im Saarland erschienen. Unter dem Titel “Hoffnungsvoll zerstritten” gibt der Artikel einen Überblick über verschiedene Teile der Naziszene im Saarland. Die aktuelle Lotta erhaltet ihr am Infotisch der Antifa Saar / Projekt AK. Den Artikel bekommt ihr hier:
Die CDU Saar und die St. Martins-Lüge: Rabimmel Rabammel Rabumm
Der saarländische Hetz-Wahlkampf hat begonnen: Mit einer obskuren Aktion zum katholischen Brauchtum des St. Martinsfestes versucht die Saar-CDU die saarländische Rechte hinter sich zu bringen.
Es ist schon fast ein alter Hut. Seit einigen Jahren macht auf Social-Media-Portalen die Meldung die Runde, dass das St. Martinsfest, welches in der letzten Woche im katholischen Milieu gefeiert wurde, aus Rücksicht auf andere Kulturen abgeschafft würde. Diese Falschmeldung wird vor allem von Nazis und anderen rechten Seiten immer wieder gerne verbreitet, um Stimmung gegen Muslime zu machen.1 Die Vorstellung, dass ein katholisches Brauchtum, das auf einer Legende über den Bischof von Tours (gestorben 397 nach Christus) beruht, von Muslimen entweiht werden könnte, ist für die rechten Hetzer jeden Brauntons Anlass genug, die Bedrohung des „christlichen Abendlandes“ durch angebliche „islamische Invasoren“ heraufzubeschwören.
Diesen mittlerweile zum rechten Topos verkommenen Internetmythos greift die CDU Saar in einem jüngst erschienenen Flugblatt auf.2 Sie fordert dort: St. Martin solle St. Martin bleiben. Wer auf die Martinstradition verzichte und ein „Sonne-Mond-und-Sterne-Fest“ feiern wolle, gäbe eine Tradition auf, die für die deutsche Gesellschaft heute wichtiger denn je sei.
Die Saar-AfD: Rechtsaußen angekommen
Auf ihrem Landesparteitag am 17. April 2016 stellten sich die Delegierten hinter den Vorsitzenden Josef Dörr und dessen Stellvertreter Lutz Hecker. Diese waren über Recherchen gestolpert, in denen die Kooperation der Saar-AfD mit extrem rechten Splittergruppen aufgedeckt wurde. Mit dem Parteitagsbeschluss ordnet sich die Saar-AfD damit in eine Reihe extrem rechter Landesverbände um den Faschisten Björn Höcke1 ein. Ein endgültiger Beschluss des Parteischiedsgerichts über die Auflösung des Saar-Landesverbandes durch die Bundespartei steht noch aus. Neben der Zusammenarbeit mit der extremen Rechten rekrutiert die AfD Mitglieder aus nationalistischen Burschenschaften und bietet auch Geschichtsrevisionisten und NS-Verherrlichern eine wohlige Heimat. Am 3. Juli findet nun erneut ein Landesparteitag in Völklingen Wehrden statt, auf dem Rudolf Müller als enger Vertrauter des skandalumwitterten Parteivorsitzenden Dörr zum Spitzenkandidaten gewählt werden soll.2