Heraus zum Internationalen Frauenkampftag! Demo am 8. März in Saarbrücken

Demo am 8. März; 18:00 Uhr; Max-Ophüls-Platz; 66111 Saarbrücken

Auch dieses Jahr rufen wir als Teil des Bünd­nis Inter­na­tionaler Frauenkampf­tag zur Demo am 8. März auf.
Start­punkt ist der Max-Ophüls-Platz in Saar­brück­en um 18:00 Uhr.

” Fem­i­nis­tis­che Slo­gans und The­men gibt es rund um die Welt.
Sie sind fordernd: Jin, Jiyan, Azadî [Frau, Leben, Frei­heit]. Aus ihnen sprechen Verzwei­flung und Wider­stand: Ni una menos [Nicht eine weniger]. Sie trans­portieren unsere Wut: Wyp­ierdalać [Raus mit dir / Ver­piss dich]. Sie klin­gen unter­schiedlich, doch die The­men­felder über­schnei­den sich. Weit­er­lesen

Flop oder Schulterschluss der extremen Rechten?
AfD-Kundgebung am 28.01.2023 vorm Landtag in Saarbrücken

 


Für Sam­stag, den 28. Jan­u­ar 2023 rief die AfD Saar­land zu ein­er Kundge­bung vor dem Land­tag des Saar­lan­des in Saar­brück­en auf. Statt der angekündigten 500 Teil­nehmerIn­nen erschienen noch nicht ein­mal 100. Neben den angekündigten Reden von Nicole Höchst, Chris­t­ian Wirth, Carsten Beck­er und Dirk Spaniel sprach auch der AfD-Land­tagsab­ge­ord­nete Josef Dörr. Es kam zu Gegen­protesten samt Polizeikessel.

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Pressemitteilung – Saarbrücken: Antifa Saar kritisiert Polizeieinsatz bei AfD-Kundgebung als „völlig unverhältnismäßig“

AfD-Kundge­bung vor dem Land­tag: Völ­lig unver­hält­nis­mäßiger Ein­satz der saar­ländis­chen Polizei.

Am ver­gan­genen Sam­stag, den 28.01.2023, ver­anstal­tete die saar­ländis­che AfD eine Kundge­bung vor dem Land­tag in Saar­brück­en. Unter den rund 80 Teil­nehmenden befan­den sich zahlre­iche bekan­nte Gesichter der saar­ländis­chen Naziszene. Trotz angemelde­ter Gegen­proteste mit ins­ge­samt etwa 100 Teil­nehmenden war die saar­ländis­che Polizei mit der Sit­u­a­tion über­fordert und reagierte völ­lig unver­hält­nis­mäßig. Es gab mehrere Verletzte.

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Der Mord an Samuel Yeboah – über Nazi-Terror und das Versagen der Behörden im Saarland — ein ausführlicher Beitrag

Mord an Samuel Yeboah

Samuel Kofi Yeboah

Am 19. Sep­tem­ber 1991 wurde Samuel Kofi Yeboah in Saar­louis durch einen ras­sis­tis­chen Bran­dan­schlag ermordet. Er ist eines der ersten Opfer ras­sis­tis­ch­er Gewalt in West­deutsch­land nach der Wiedervere­ini­gung. Der oder die Mörder ver­schüt­teten im Erdgeschoss des Wohn­haus­es Ben­zin und entzün­de­ten es. Das Feuer bre­it­ete sich mit großer Geschwindigkeit über das gesamte Trep­pen­haus aus. Die hölz­erne Treppe bran­nte sofort, der Fluchtweg für die Eingeschlosse­nen war abgeschnit­ten. Men­schen, die im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss lebten, kon­nten sich über Fen­ster und einen Anbau ret­ten. Zwei Bewohn­er ret­teten sich durch Sprünge aus dem Fen­ster und erlit­ten schwere Ver­let­zun­gen. Der im Dachgeschoss wohnende 27-jährige Samuel Yeboah kon­nte sich nicht mehr vor dem Feuer in Sicher­heit brin­gen und erlitt schw­er­ste Ver­bren­nun­gen und eine Rauch­gasvergif­tung. Er ver­starb kurze Zeit später in einem Saar­louis­er Kranken­haus.
Die Ermit­tlun­gen wur­den 1991 von der Polizei Saar­louis geführt und nach nur elf Monat­en eingestellt, da kein Tatverdächtiger auszu­machen gewe­sen sei.1

Nach einem Zeug­in­nen­hin­weis wur­den die Ermit­tlun­gen dann 2020 über­raschend wieder aufgenom­men und auf­grund „gravieren­der Anhalt­spunk­te auf einen recht­sex­trem­istis­chen und frem­den­feindlichen Hin­ter­grund“2, der stets von der Saar­louis­er Poli­tik in Abrede gestellt wurde, von der Bun­de­san­waltschaft über­nom­men. Der mut­maßliche Täter soll auf ein­er Grill­par­ty gegenüber ein­er Bekan­nten mit der Tat geprahlt haben, die im Novem­ber 2019 zur Polizei gegan­gen sein soll. Es erfol­gten dann bei mehreren Nazis im Raum Saar­louis Haus­durch­suchun­gen durch die Bun­de­san­waltschaft und 150 Zeug:innen, vor allem aus der Nazi-Szene, wur­den bis­lang ver­nom­men.3

Aktuelles facebook-Profil-Foto von Peter Schröder (geb. Schlappal)

Peter Schröder, geb. Schlappal

Schließlich wurde am 4. April 2022 Peter Wern­er Schlap­pal, der heute Schröder heißt, wegen des drin­gen­den Tatver­dachts des Mordes an Samuel Yeboah ver­haftet. Ihm wird vorge­wor­fen, den Brand „aus sein­er recht­sex­trem­istis­chen und ras­sis­tis­chen Gesin­nung her­aus” gelegt zu haben. Zuvor habe er sich in ein­er Kneipe in Saar­louis mit zwei „recht­sex­trem­istis­chen Gesin­nungsgenossen”, ein­er davon war Peter Strum­pler, „unter anderem über die ras­sis­tisch motivierten Anschläge auf Unterkün­fte für Aus­län­der in Hoy­er­swer­da aus­ge­tauscht” und man habe die Bege­hung solch­er Anschläge auch in Saar­louis gut­ge­heißen, wie ein­er Mit­teilung der Bun­de­san­waltschaft zu ent­nehmen ist.4

Der Prozess gegen Peter Schlap­pal bzw. Schröder, der seit sein­er Fes­t­nahme in Unter­suchung­shaft sitzt, soll nun am 16. Novem­ber 2022 vor dem Ober­lan­des­gericht in Koblenz begin­nen. Die Anklageschrift umfasst 73 Seit­en; 75 Zeug:innen sind benan­nt, darunter viele Nazis wie zum Beispiel auch Peter Strum­pler.5 Weit­er­lesen

Mord an Samuel Yeboah – nach 31 Jahren Prozessbeginn am 16.11.2022 vor dem Oberlandesgericht Koblenz

Gemein­same Pressemit­teilung von: Aktion 3. Welt Saar, Saar­ländis­ch­er Flüchtlingsrat und Antifa Saar / Pro­jekt AK

14. Novem­ber 2022

Kein Schlussstrich!
Entschädi­gung der Über­leben­den des Bran­dan­schlags!
Ein­rich­tung eines par­la­men­tarischen Unter­suchungsauss­chuss­es!
Offen­le­gung aller Akten des Ver­fas­sungss­chutzes und der Polizei!

Am 19. Sep­tem­ber 1991 wurde Samuel Yeboah bei einem ras­sis­tis­chen Bran­dan­schlag auf eine Flüchtling­sun­terkun­ft in Saar­louis-Fraulautern ermordet. 20 Men­schen über­lebten den Anschlag. Rund 31 Jahre später begin­nt am 16. Novem­ber 2022 vor dem 4. Straf­se­n­at (Staatss­chutzse­n­at) des Ober­lan­des­gerichts Koblenz die Hauptver­hand­lung gegen den Saar­louis­er Neon­azi Peter S. wegen Mordes, ver­sucht­en Mordes in 20 Fällen und Brand­s­tiftung mit Todes­folge. Eine ganze Gen­er­a­tion lang haben Ini­tia­tiv­en und Organ­i­sa­tio­nen aus der antifaschis­tis­chen und anti­ras­sis­tis­chen Bewe­gung wie Saar­ländis­ch­er Flüchtlingsrat, Aktion 3.Welt Saar und Antifa Saar / Pro­jekt AK die Erin­nerung an Samuel Yeboah wachge­hal­ten und das ras­sis­tis­che Motiv der Tat benan­nt. Ohne dieses Engage­ment hätte es wed­er eine Neuau­flage der Ermit­tlun­gen noch den kom­menden Straf­prozess vor dem OLG Koblenz gegeben. Weit­er­lesen

Pius-Marsch in Saarbrücken massiv gestört

Am 15.10.2022 ver­sam­melten sich in Saar­brück­en wieder rund 200 Anhänger:innen der klerikal-faschis­tis­chen Pius-Brud­er­schaft, um mit ihrem soge­nan­nten „Marsch für das Leben” gegen das Recht der Frau, über ihren Kör­p­er selb­st zu bes­tim­men, zu demon­stri­eren. Gegen den Auf­marsch der religiösen Fundamentalist:innen demon­stri­erten mehr als 300 Men­schen. So kon­nte der Auf­marsch nach­haltig gestört wer­den, durch eine Block­ade auf der Demon­stra­tionsstrecke kam es zu lan­gen Verzögerun­gen. Weit­er­lesen

Interview mit Abdul, überlebender des Brandanschlags vom 19. September 1991 in Saarlouis

NSU-Watch Aufklären & Einmischen #72. Vor Ort mit Abdul S., Kristin Pietrzyk und Ursel. Gegen Rassismus, Antisemitismus und rechte Gewalt im Saarland. Schwerpunkt: Der Mord an Samuel Yeboah am 19. September 1991.

Quelle:
https://www.nsu-watch.info/podcast/nsu-watch-aufklaeren-einmischen-72-vor-ort-mit-abdul-s-kristin-pietrzyk-und-ursel-gegen-rassismus-antisemitismus-und-rechte-gewalt-im-saarland-schwerpunkt-der-mord-an-samuel-yeboah-am-19-se/

Karo: Hal­lo und her­zlich willkom­men zur 72. Folge von “Aufk­lären und Ein­mis­chen”, dem Pod­cast über den NSU Kom­plex, recht­en Ter­ror und Ras­sis­mus. Und auch her­zlich willkom­men zur 21. Folge von „Vor Ort”: gegen Ras­sis­mus, Anti­semitismus und rechte Gewalt. Das ist die Pod­cast Rei­he, die wir seit über einem Jahr gemein­sam mit dem Ver­band der Beratungsstellen für Betrof­fene ras­sis­tis­ch­er, anti­semi­tis­ch­er und rechter Gewalt machen und die ich gemein­sam mit Heike Kleffn­er mod­eriere. Weit­er­lesen

Kurzbericht: Kraftvolle Kundgebung in Gedenken an Samuel Yeboah

Anlässlich des 31. Jahrestags der Ermor­dung von Samuel Yeboah hat­ten wir am heuti­gen Mon­tag, den 19.09.2022 zu ein­er Gedenkkundge­bung in Saar­louis aufgerufen. Die Ver­anstal­tung stand unter dem Mot­to „Kein Schlussstrich! — Wir gedenken Samuel Yeboah“ und wurde von uns gemein­sam mit der See­brücke Saar, der Gruppe Con­n­Act, der Hein­rich Böll-Stiftung Saar, der linksjugend.solid Saar und dem Antifaschis­tis­chen Schüler:innen Kollek­tiv organ­isiert. Let­ztlich fol­gten etwa 70 Men­schen unserem Aufruf und ver­sam­melten sich in der Saar­louis­er Straße in Saar­louis-Fraulautern am ehe­ma­li­gen Tatort.

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Redebeitrag der Antifa Saar / Projekt AK zur Kundgebung in Gedenken an Samuel Yeboah am 19.09.2022 in Saarlouis

Am 19. Sep­tem­ber 1991 wurde Samuel Kofi Yeboah hier vor Ort bru­tal ermordet. Er wurde Opfer ein­er Welle ras­sis­tisch motiviert­er Bran­dan­schläge auf Asylbewerber:innenunterkünfte, die in den 90ern die Bun­desre­pub­lik Deutsch­land über­rollte. Jahre­lang hat­te die soge­nan­nte Mitte der Gesellschaft Neid, Ver­ach­tung, Miss­gun­st und Hass auf Asylbewerber:innen geschürt. Vom Spiegel bis zur Bild-Zeitung, von der SPD bis zur CDU waren sich alle einig, dass Recht auf Asyl werde aus­genutzt und müsse weg.

Samuel Kofi Yeboah wurde ermordet in einem kleinen Vorort von Saar­louis, wo die Welt noch in Ord­nung schien. Nazis wollte man hier nur aus Geschichts­büch­ern ken­nen, nicht aus der Gegen­wart, nicht aus Saarlouis.

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