Veranstaltung: „Geschlecht und Psychiatrie“ am 21.01.2013

Vor­trag und Diskus­sion mit Chris­tiane Car­ri und Maxi* Roßmöller
Mon­tag, 21. Jan­u­ar 2013
19.00 Uhr
N.N. 19, Nauwieser Straße 19, Saarbrücken

Die Per­spek­tive von Trans* Geschlechtlichkeit erfremdet das Selb­stver­ständ­nis der Zweigeschlechtlichkeit. Gesellschaftliche Prozesse und Zuord­nun­gen wer­den sicht­bar und stellen den Anspruch auf die Natür­lichkeit von Geschlecht in Frage. Die Abwe­ichung von der schein­bar natür­lichen Norm, wird als psy­chi­a­trische “Erkrankung“ pathol­o­gisiert, indem sie in Diag­nosekat­a­lo­gen als “Geschlecht­si­den­titätsstörung” oder “Trans­sex­uelles Syn­drom” zusam­menge­fasst wer­den. Die Deklar­ierung als “krank” hat dabei Auswirkun­gen auf Autonomie und Per­sön­lichkeit­srechte. Im Vor­trag wird die Rolle der Psy­chi­a­trie in der Kon­struk­tion von Zweigeschlechtlichkeit zunächst his­torisch beleuchtet und in Nor­mal­itäts- und Pathol­o­gisierungs­de­bat­ten um Trans* in Deutsch­land einge­führt. Dabei wer­den jüng­ste poli­tis­che Entwick­lun­gen und Forderun­gen aus der Trans*bewegung vorgestellt. Weit­er­lesen

Ach ja, die schon wieder …

Die Burschen­schaft Ghi­bellinia fällt mal wieder durch ihre Affinität zur extremen Recht­en auf. Mit Josias Schmidt, der bei ihnen als Keil­gast geladen ist, wer­ben sie aktiv um ein Mit­glied der Saar­ländis­chen Naziszene.

Die Ghi­belli­nen oder hochof­fiziell die „Burschen­schaft Ghi­bellinia zu Prag in Saar­brück­en“ ist schon ein selt­samer Haufen. Von ferne betra­chtet ein stu­den­tis­ch­er Vere­in, der sich der Pflege bizarrer Rit­uale, dem Tra­gen albern­er Kostüme ver­schrieben hat und dessen Mit­glieder halb­tags dem Bier trinken und dem “Deutsch­sein” nachge­hen. So weit so trau­rig und eigentlich nicht der Rede wert, wären da nicht die ständi­gen ras­sis­tis­chen, sex­is­tis­chen und nation­alchau­vin­is­tis­chen Aus­fälle ihrer Mit­glieder und gäbe es nicht Über­schnei­dun­gen mit der offen auftre­tenden Naziszene.

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Ach ja, die schon wieder…

Die Bur­schen­schaft Ghi­bel­li­nia fällt mal wie­der durch ihre Affi­ni­tät zur extre­men Rech­ten auf. Mit Josias Schmidt, der bei ihnen als Keil­gast gela­den ist, wer­ben sie aktiv um ein Mit­glied der Saar­län­di­schen Naziszene.

Die Ghi­bel­li­nen oder hoch­of­fi­zi­ell die „Bur­schen­schaft Ghi­bel­li­nia zu Prag in Saar­brü­cken“ ist schon ein selt­sa­mer Hau­fen. Von ferne betrach­tet ein stu­den­ti­scher Ver­ein, der sich der Pflege bizar­rer Rit­uale, dem Tra­gen alber­ner Kos­tüme ver­schrie­ben hat und des­sen Mit­glie­der halb­tags dem Bier trin­ken und dem “Deutsch­sein” nach­ge­hen. So weit so trau­rig und eigent­lich nicht der Rede wert, wären da nicht die stän­di­gen ras­sis­ti­schen, sexis­ti­schen und natio­nal­chau­vi­nis­ti­schen Aus­fälle ihrer Mit­glie­der und gäbe es nicht Über­schnei­dun­gen mit der offen auf­tre­ten­den Naziszene.

 

Aktu­ells­tes Bei­spiel: Seit Beginn des Win­ter­se­mes­ters 2012/13 bewegt sich Josias Schmidt aus Neun­kir­chen im Umfeld der Ghi­bel­li­nia. Schmidt, der im ers­ten Semes­ter Jura an der Uni­ver­si­tät des Saar­lan­des stu­diert, ist Teil ein­er grö­ße­ren Nazi­cli­que aus Fried­richts­thal und Umge­bung (siehe Fotos am Ende des Bei­trags). Dies scheint die Har­mo­nie zwi­schen ihm und der Ghi­bel­li­nia aber nicht zu stö­ren, so war Schmidt „Keil­gast“ (d.h. Gast, der für die Bur­schen gewor­ben wer­den soll) auf dem Wald­fest der Ghi­bel­li­nia (siehe Foto wei­ter unten) und wurde/wird zu den Par­tys der Ghi­bel­li­nia ein­ge­la­den (Bsp.: „Semes­ter­an­tritts­kneipe WS 12/13“ im Haus der Bur­schen­schaft am 13.10.12; „Las Vegas Par­ty“ im Haus der Bur­schen­schaft am 17.11.12).
Es ist nicht wei­ter ver­wun­der­lich, dass eine For­mie­rung wie die Ghi­bel­li­nia sol­che Gestal­ten anzieht. Schon mehr­fach ist die Ghi­bel­li­nia durch das Ver­hal­ten ihrer Mit­glie­der aufgefallen:

- Aus ihrer Selbst­dar­stel­lung kann man erfah­ren, dass sie schon 1887 ihre letz­ten jüdi­schen Mit­glie­der aus­ge­schlos­sen haben und dass der Über­fall der Wehr­macht auf die Tsche­cho­slo­wa­kei „die Deut­schen (in Prag) von ein­er unge­heue­ren Bedrü­ckung“ „befre­ite“. Über ihr Mit­glied Hugo Jury, wel­cher sich bei Kriegs­ende sei­ner Ver­haf­tung und Ver­ur­tei­lung durch Selbst­mord ent­zog, wird hin­ge­gen nur etwas ver­druckst berich­tet, dass die­ser „gro­ßen poli­ti­schen Ein­fluss gew[ann]“, (1) wobei kaschiert wird, dass er die­sen Ein­fluss als NSDAP-Größe und Kriegs­ver­bre­cher erlangte.

- Auf Ein­la­dung der Ghi­bel­li­nia spra­chen mehr­fach extrem rechte Refe­ren­ten wie Rein­hard Gün­zel (ehe­ma­li­ger Bri­ga­de­ge­ne­ral, der wegen anti­se­mi­ti­scher Tira­den aus der Bun­des­wehr ent­las­sen wurde) oder etwa Rolf Schlie­rer (Bun­des­vor­sit­zen­der der REP’s). (2)

- Aus einem inter­nen Pro­to­koll der Ghi­bel­li­nia von 2011 kon­nte man ent­neh­men, dass sie zum „Pogrom“ auf­ru­fen, „Neger lyn­chen“ wol­len, eine Ent­schul­di­gung vom Jüdi­schen Welt­kon­gress for­dern oder vom her­bei­bom­ben der Abspal­tung Süd­ti­rols von Ita­lien träu­men (natür­lich alles nur Spaß). (3)

- Im Nach­gang ein­er 2009 im Corp­shaus des „Corps Fran­ko­nia Prag zu Saar­brü­cken“ began­ge­nen Ver­ge­wal­ti­gung an ein­er Stu­den­tin, für die zwei Corps­mit­glie­der 2011 zu mehr­jäh­ri­gen Haft­stra­fen ver­ur­teilt wur­den, (4,5) kam wie­derum eine ganze Rei­he Inter­nas aus dem Innen­le­ben die­ser wider­li­chen Ver­eine ans Licht. Bei­spiels­weise, dass es auch einen sexu­el­len Über­griff eines Ghi­bel­li­nen auf eine Frau am Rande ein­er Ver­an­stal­tung der Ger­ma­nia gege­ben hat, wel­cher dann mit Alko­hol­ver­bot und einem kurz­zei­ti­gen Kos­tüm­tra­ge­ver­bot sank­tio­niert wurde. Dass es hier­bei nicht um die Sank­tio­nie­rung der Tat oder die Reflek­tion der Ereig­nisse, son­dern pri­mär um die Ver­tu­schung der Über­griffe ging, lässt sich gut anhand ein­er Mail der Fran­ko­nia an die Ghi­bel­li­nia zei­gen. In die­ser beschwe­ren sich diese, dass Domi­ni­que Rossi von der Ghi­bel­li­nia Witze über die Ver­ge­wal­ti­gung macht, was für sie ein Pro­blem dar­stellt, denn „Wenn sich die Ereig­nisse, wel­che vor zwei Jah­ren auf unserm Corp­shaus pas­sier­ten, unter den jun­gen Stu­den­ten her­um­spre­chen, kön­nen wir zu sper­ren. Es wäre der Unter­gang unse­res Corps und wir müss­ten sus­pen­die­ren.“ (6)

- Dominique-Chris­t­ian Rossi, wel­cher mitt­ler­weile zu den „Alten Her­ren“ der Ghi­bel­li­nia gehört, hat nach eige­nen Anga­ben auch schon für die rechte Wochen­zei­tung „Junge Frei­heit“ geschrieben.6 Zusam­men mit dem spä­te­ren „Lan­des­ju­gend­spre­cher“ der saar­län­di­schen NPD Tim Stahn und Gün­ther Gabriel, der spä­ter in den Vor­stand der NPD wech­selte, war er 1998–99 in Vor­stands­äm­tern des „Bun­des Freier Bür­ger“ einem Pro­jekt der sog. „Neuen Rech­ten“ orga­ni­siert. (7)

- Da fällt es schon fast nicht mehr ins Gewicht, wenn die vor­mals von Roland The­is, dem CDU-Gen­er­alsekretär im Saar­land, als “hono­rige Män­ner” bezeich­ne­ten Ghi­bel­li­nen von ihren eige­nen Mit­glie­dern instru­iert wer­den müs­sen gefäl­ligst die Füße still zu hal­ten, wenn es sich schon nicht ver­mei­den lässt, dass bedau­er­li­cher­weise eine Tür­kin anwe­send ist: „Ach klei­ner Hin­weis. Mor­gen kommt auch ein alter Mer­zi­ger Fre­und von mir. Mit sei­ner tür­ki­schen Lebens­ge­fähr­tin:-= Könn­test Du die Jungs um Con­tennance bit­ten:-))“ (6)

So zeigt sich wie­der und wie­der, dass sich die Ghi­bel­li­nia trotz gegen­tei­li­ger Bekun­dun­gen nach wie vor am rech­ten Rand bewegt und neben ein­er ideo­lo­gi­schen auch eine per­so­nelle Nähe zur Nazi­szene hat.

Antifa Saar / Pro­jekt AK im Novem­ber 2012

Josias Schmidt beim „Wald­fest“ der Bur­schen­schaft Ghibellinia:

(v.l.n.r.): Prof. Dr. Rein­hard Latza (Geschäfts­füh­rer der „Medi­zi­ni­sches Ver­sor­gungs­zen­trum Labor Saar GmbH“), Unbe­kannt, Josias Schmidt, Timm Bren­ner (Fecht­wart der Ghi­bel­li­nia), Mat­thias Immes­ber­ger, Unbe­kannt, Kevin Wal­lus (Schrift­wart der Ghi­bel­li­nia) und Felix Wey­er (Spre­cher der Ghibellinia).

Josias Schmidt am 14.03.2009 auf einem Nazi­auf­marsch des „Natio­na­len Wider­stands Zwei­brü­cken“ anläss­lich der Bom­bar­die­rung Zwei­brü­ckens im Zwei­ten Weltkrieg:


Josias Schmidt und David „Dave“ Schulz auf ein­er Nazi­party in Tierbachtal: 


David Schulz sitzt im Moment in Stutt­gart in Unter­su­chungs­haft. Ihm wird vor­ge­wor­fen, am Rande ein­er Nazi­party die 2011 im baden-würthem­ber­gis­chen Win­ter­bach statt­ge­fun­den hat, zusam­men mit ande­ren Nazis an der ver­such­ten Ver­bren­nung von fünf Men­schen betei­ligt gewe­sen zu sein.(8)

Fuß­no­ten:
(1): http://antifa-saar.org/images/Paulmann_Geschichte.pdf
(2): http://www.dielinke-saar.de/fileadmin/Pdf-Dateien/Burschenschaft.pdf
(3): http://www.fr-online.de/die-neue-rechte/nach-enthuellung-fdp-distanziert-sich-von-burschenschaft,10834438,10897724.html
(4): “Nach Auf­fas­sung des Ober­staats­an­wal­tes sei erwie­sen, dass die bei­den eine 25-jährige Bekan­nte nach einem Besuch in der Saar­brü­cker Disko Kufa im Wohn­heim ein­er stu­den­ti­schen Ver­bin­dung ver­ge­wal­tigt haben. Ob K.O.-Tropfen im Spiel waren, war nicht zu bewei­sen. Die Frau fand sich nach der durch­fei­er­ten Nacht in ein­er Blut­la­che. Eine Freun­din brachte sie in ein Kran­ken­haus.” — Wegen Ver­ge­wal­ti­gung sol­len zwei 27-Jährige lange ins Gefäng­nis — Saar­brü­cker Zei­tung vom 17.02.2011
(5): Haft­stra­fen wegen Ver­ge­wal­ti­gung ein­er 25-Jähri­gen im Wohn­heim — Saar­brü­cker Zei­tung vom 23.02.2011
(6): https://linksunten.indymedia.org/de/node/54552
(7): Anga­ben des Bun­des­wahl­lei­ter 30.04.1999
(8): „Im April 2011 hat­ten einige Fre­unde, deren Fami­lien tür­ki­scher und ita­lie­ni­scher Her­kunft sind, auf einem Gar­ten­grund­stück gegrillt. Gleich­zei­tig waren auf ein­er benach­bar­ten Streu­obst­wiese 70 Ange­hö­rige der rechts­ex­tre­men Szene zu ein­er Geburts­tags­feier zusam­men­ge­kom­men. In der Nacht rie­fen einige zur Hetz­jagd auf die »Kana­ken« auf. Die Ange­grif­fe­nen wur­den geschla­gen und getre­ten, man­che stürz­ten beim Ver­such zu ent­kom­men und erlit­ten schwere Ver­let­zun­gen. Fünf der Gejag­ten ver­schanz­ten sich vor­über­ge­hend in ein­er Holz­hütte des Gar­ten­grund­stücks, die jedoch von den Rechts­ex­tre­men bere­its in Brand gesteckt wurde. Auf­zeich­nun­gen des Not­rufs doku­men­tier­ten vor Gericht die Todes­angst der Ein­ge­schlos­se­nen, die erst im letz­ten Moment die Flucht wag­ten und sich aus der ­nie­der­bren­nen­den Hütte ret­te­ten.“ — Brand­stif­ter als Bie­der­män­ner — Jun­gle World vom 15.11.2012

Aufruf zum Prozessbesuch! Gemeinsam gegen staatliche Repression!

Im Dezem­ber 2012 soll vor dem Saar­brück­er Amts­gericht mehreren Antifaschis­ten der Prozess gemacht werden.
Vorge­wor­fen wird ihnen Land­friedens­bruch. Sie sollen in der Nacht des 13. Jan­u­ar 2008 an einem Angriff auf den von Torsten Stau­dacher betriebe­nen Naziladen „First Class Streetwear“ im saarländischen
Neunkirchen beteiligt gewe­sen sein, in dessen Ver­lauf die Schaufen­ster des Ladens zu Bruch gin­gen und die Fas­sade besprüht wurde.

Wir rufen dazu auf, am Fre­itag den 14.12.2012 um 9:00 Uhr zahlre­ich zum Amts­gericht in Saar­brück­en zu kom­men und die Angeklagten durch unsere Anwe­sen­heit im Gerichtssaal zu unter­stützen. Bitte informiert Euch regelmäßig auf unser­er Home­page über den genauen Ter­min und hal­tet euch auf dem Laufenden.

Down­load Fly­er: Aufruf zum Prozess­be­such! Gemein­sam gegen staatliche Repres­sion! Nazilä­den dichtmachen!

Adornos Leninismus“

Vor­trag und Diskus­sion mit Lars Quad­fasel (Ham­burg)
Dien­stag, 04. Dezember
20.00 Uhr
Nauwieser­straße 19, 66111 Saarbrücken 

Sen­ti­men­tal und falsch unmit­tel­bar, eine Mis­chung von Sozialdemokratie und Anar­chis­mus”, urteilte Adorno ein­mal über Arbeit­en des Insti­tut­skol­le­gen Erich Fromm: “Ich würde ihm drin­gend rat­en, Lenin zu lesen.” Dessen Staat und Rev­o­lu­tion zählte er Wal­ter Ben­jamin gegenüber “zu dem tief­sten und mächtig­sten an poli­tis­ch­er The­o­rie”; und noch 1956 koket­tierte er im Gespräch mit Horkheimer mit der Idee eines neuen, “streng lenin­is­tis­chen Man­i­fests”. Weit­er­lesen

Recherche-Info: Christoph Hector – Muay Thai Kämpfer und Teil der saarländischen Naziszene


Down­load: Recherche-Info: Christoph Hec­tor — Muay Thai Kämpfer und Teil der saar­ländis­chen Naziszene [PDF]

Update vom 19.11.2012:

Nach Veröf­fentlichung dieser Recherche — Infor­ma­tion dis­tanzierte sich das “Team Ball­ter­ri­er” von Hec­tor. Nach eige­nen Angaben wurde seine Mit­glied­schaft frist­los gekündigt und ein Hausver­bot gegen ihn aus­ge­sprochen. Darüber hin­aus dis­tanziere sich das “Team Ball­ter­ri­er” von Recht­sradikalis­mus und men­schen­ver­ach­t­en­den poli­tis­chen Einstellungen.

Christoph Hec­tor (geb. 1985) trainierte bis vor weni­gen Wochen Muay Thai (Thai­box­en) im Chora­kee Gym in Merzig1 und Luta Livre2 beim “Team Ball­ter­ri­er” in Saar­brück­en. Er nahm in der Gewicht­sklasse unter 76 kg für das Charo­ke­e­Gym an (semi-)professionellen Wet­tkämpfen teil und kon­nte bere­its zahlre­iche Titel gewin­nen. Bei den Wet­tkämpfen kon­nte er fol­gende Erfolge verze­ichen: DBO Cham­pi­on of Cham­pi­ons 2012, Deutsch­er AFSO K‑1 Cham­pi­on 2012, Deutsch­er IFMA Meis­ter 2010, Rhein­land-Pfalz Meis­ter 2010 und 2011, Deutsch­er Vize IFMA Meis­ter 2009 und 2011 und Saar­land­meis­ter 2008 und 2009.
Christoph Hec­tor ist aber eben nicht nur MuayThai Kämpfer, son­dern auch überzeugter Nazi. Weit­er­lesen

In Gedenken an Max Braun – Max-Braun-Platz in der Saarbrücker Innenstadt eingeweiht

Gut 100 Men­schen erin­nerten am Don­ner­stag, 18. Okto­ber 2012 in Saar­brück­en an den mil­i­tan­ten Antifaschis­ten Max Braun, der als Mit­glied der Saar­brück­er SPD in den frühen 1930er Jahren gegen die Angliederung des Saarge­bi­etes an Nazi-Deutsch­land kämpfte. Anlass für die Kundge­bung war die offizielle Ein­wei­hung des zwis­chen Großher­zog-Friedrich-Straße und Landwehrplatz neu geschaf­fe­nen „Max-Braun-Platz“. Antifaschist_innen erin­nerten mit Trans­par­enten, Fah­nen, Plakat­en und Aufk­le­bern auf dem Platz und im Umfeld an die poli­tis­che Arbeit Max Brauns und sein­er Mitstreiter_innen, die bis heute aus der öffentlichen Erin­nerung dieser Stadt weit­ge­hend ver­drängt ist. Weit­er­lesen

In Gedenken an Max Braun — Max-Braun-Platz in der Saarbrücker Innenstadt eingeweiht

Gut 100 Men­schen erin­ner­ten am Don­ners­tag, 18. Okto­ber 2012 in Saar­brü­cken an den mili­tan­ten Anti­fa­schis­ten Max Braun, der als Mit­glied der Saar­brü­cker SPD in den frü­hen 1930er Jah­ren gegen die Anglie­de­rung des Saar­ge­bie­tes an Nazi-Deutsch­land kämpfte. Anlass für die Kund­ge­bung war die offi­zi­elle Ein­wei­hung des zwi­schen Großher­zog-Friedrich-Straße und Land­wehr­platz neu geschaf­fe­nen „Max-Braun-Platz“. Antifaschist_innen erin­ner­ten mit Trans­pa­ren­ten, Fah­nen, Pla­ka­ten und Auf­kle­bern auf dem Platz und im Umfeld an die poli­ti­sche Arbeit Max Brauns und sei­ner Mitstreiter_innen, die bis heute aus der öffent­li­chen Erin­ne­rung die­ser Stadt weit­ge­hend ver­drängt ist.

Die Benen­nung des Plat­zes nach Max Braun wurde von der Koali­tion aus SPD, Grü­nen und Linke im Saar­brü­cker Stadt­rat beschlos­sen und mit einem offi­zi­el­len Akt und der Ent­hül­lung ein­er Gedenk­ta­fel 67 Jahre nach Brauns Tod im Lon­do­ner Exil umge­setzt. In Rede­bei­trä­gen erin­ner­ten Red­ner der Par­tei die Linke, der St.Johanner SPD und der His­to­ri­ker Erich Spä­ter an Max Braun und sei­nen Ein­satz für ein demo­kra­ti­sches, anti­fa­schis­ti­sches Saar­ge­biet und die von nazis­ti­scher Ver­fol­gung bedroh­ten saar­län­di­schen Jüdin­nen und Juden. Als eine der her­aus­ra­gen­den Akteure ein­er anti­fa­schis­ti­schen Ein­heits­front machte sich Max Braun im Abstim­mungs­kampf 1935 für die Bei­be­hal­tung des Sta­tus Quo und gegen den Anschluss des Saar­ge­bie­tes an Nazi-Deutsch­land stark. Von ein­er über­wäl­ti­gen­den Mehr­heit der Saarländer_innen wurde Max Braun dafür ange­fein­det und bedro­ht. Nach dem ein­deu­ti­gen Votum von über 90% der Saarländer_innen für den Anschluss des Saar­ge­bie­tes an Hitler-Deutsch­land emi­grierte Max Braun, wie rund 6.000 wei­tere Saarländer_innen, zuerst nach Frank­reich, von wo aus er sei­nen anti­fa­schis­ti­schen Kampf vor allem publi­zis­tisch wei­ter­führte. Nach der Besat­zung Frank­reichs durch deut­sche Trup­pen gelang Max Braun die Flucht nach London.
In den ers­ten Nach­kriegs­jah­ren wurde die Poli­tik im Saar­ge­biet haupt­säch­lich von ehe­ma­li­gen Wider­stands­kämp­fern getra­gen, die sich in den neu zuglas­se­nen Par­teien SPS, CVP und KPS enga­gier­ten. 1947 wurde die Großher­zog-Friedrich-Straße in Saar­brü­cken in Max-Braun-Straße umbe­nannt. Doch der Sieg der pro­deut­schen „Hei­mat­bund­par­teien“, deren Akteure mehr­heit­lich ehe­ma­lige Nazis waren, bei der Abstim­mung 1955 bedeu­tete zugle­ich ein jäh­es Ende der bis dahin gepfleg­ten anti­fa­schis­ti­schen Erin­ne­rungs­kul­tur. Mit der öffent­lich­keits­wirk­sa­men Rück­be­nen­nung der Max-Braun-Straße in Großher­zog-Friedrich-Straße und zahl­rei­cher wei­te­rer Stra­ßen­um­be­nen­nun­gen sowie der Wie­der­er­rich­tung preu­ßi­scher und deut­scher Mili­tär­denk­mä­ler for­cier­ten die saar­län­di­schen Alt­na­zis eines ihrer zen­tra­len Anlie­gen: das nach­hal­tige Aus­lö­schen der Erin­ne­rung an die weni­gen saar­län­di­schen Antifaschist_innen, die sich dem Natio­nal­so­zia­lis­mus ent­ge­gen gestellt hatten.

Bere­its 2010 machte ein von Antifa Saar / Pro­jekt AK und dem Ver­ein CriT­hink! e.V. initi­ier­tes Bünd­nis mit ein­er Demons­tra­tion und ein­er Abend­ver­an­stal­tung auf die in Saar­brü­cken noch immer ver­drängte Erin­ne­rung an Max Braun auf­merk­sam. Dass der Saar­brü­cker Stadt­rat sich nun dazu ent­schlos­sen hat, den Namen Max Braun zurück in die Saar­brü­cker Innen­stadt zu brin­gen, ist sicher­lich ein guter Anfang. Doch in einem Land, wo eta­blierte Par­teien noch immer mit Stolz auf ihre Nazi-Grün­derväter bli­cken, wo eine „Straße des 13. Janu­ars“ den Beginn der orga­ni­sier­ten Ver­trei­bung, Ent­rech­tung und Ver­nich­tung der jüdi­schen Min­der­heit und des Ter­rors gegen die weni­gen Antifaschist_innen fei­ert, und wo die geplante Errich­tung eines Denk­mals für die aus­ge­löschte jüdi­sche Gemeinde den saar­län­di­schen Mob zur Rase­rei treibt, da bleibt noch sehr viel zu tun.

Flugblatt „In Gedenken an Max Braun“ erschienen


Down­load:
Flug­blatt “In Gedenken an Max Braun” [PDF]
Aufk­le­ber zu Max Braun [PDF]

Anläßlich der Ein­wei­hung des Max-Braun-Platzes am 18.10.2012 neben der Alten Feuerwache in Saar­brück­en hat die Antifa Saar / Pro­jekt AK zur Würdi­gung Max Braun´s ein Flug­blatt über seinen poli­tis­chen Werde­gang und den Kampf gegen den Nation­al­sozial­imus an der Saar verfasst.

Das Flug­blatt kann hier in Druck­qual­ität herun­terge­laden wer­den oder in gedruck­ter Fas­sung bei uns bezo­gen wer­den (siehe Kon­takt). Weit­er­lesen

Einweihung des Max – Braun – Platzes in Saarbrücken am 18.10.2012

Am 18. Okto­ber 2012 soll in Saar­brück­en ein Platz nach dem saar­ländis­chen Antifaschis­ten Max Braun benan­nt wer­den, der im Zuge der Saarab­stim­mung 1935 gegen den Anschluss des Saar­lan­des an Deutsch­land kämpfte. Max Braun war in der poli­tis­chen Land­schaft des Saar­lan­des eine Aus­nah­meer­schei­n­ung, da er für eine unbe­d­ingte Aussöh­nung mit Frankre­ich ein­trat und den deutschen Nation­al­is­mus und Mil­i­taris­mus ver­ab­scheute. Nach­dem 90% der Saar­län­derin­nen und Saar­län­der am 13. Jan­u­ar 1935 nicht trotz, son­dern wegen Hitler für den Anschluss des Saar­lan­des an Deutsch­land stimmte, floh Max Braun zunächst nach Frankre­ich, später nach Eng­land. Für Braun war die Sol­i­dar­ität mit der bedro­ht­en jüdis­chen Min­der­heit ein Bestandteil sein­er poli­tis­chen und pub­lizis­tis­chen Prax­is. Weit­er­lesen