Auf ihrem Landesparteitag am 17. April 2016 stellten sich die Delegierten hinter den Vorsitzenden Josef Dörr und dessen Stellvertreter Lutz Hecker. Diese waren über Recherchen gestolpert, in denen die Kooperation der Saar-AfD mit extrem rechten Splittergruppen aufgedeckt wurde. Mit dem Parteitagsbeschluss ordnet sich die Saar-AfD damit in eine Reihe extrem rechter Landesverbände um den Faschisten Björn Höcke1 ein. Ein endgültiger Beschluss des Parteischiedsgerichts über die Auflösung des Saar-Landesverbandes durch die Bundespartei steht noch aus. Neben der Zusammenarbeit mit der extremen Rechten rekrutiert die AfD Mitglieder aus nationalistischen Burschenschaften und bietet auch Geschichtsrevisionisten und NS-Verherrlichern eine wohlige Heimat. Am 3. Juli findet nun erneut ein Landesparteitag in Völklingen Wehrden statt, auf dem Rudolf Müller als enger Vertrauter des skandalumwitterten Parteivorsitzenden Dörr zum Spitzenkandidaten gewählt werden soll.2
Archiv der Kategorie: Nazis
Lesehinweis: Jungle World — Keine anständigen Kurven
In der Jungle World ist unter dem Titel “Keine anständigen Kurven” ein Artikel von Ralf Fischer erschienen, der ausführlich auf unsere letzten Veröffentlichungen zur saarländischen Fußballszene eingeht. Wir empfehlen die Lektüre!
Interview mit Alexander Breser zum 1. FC Saarbrücken
Das Stadion, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2016. Überall in Deutschland brennen Flüchtlingsunterkünfte. Die rechtsradikale Partei AfD feiert den Einzug in mehrere Landesparlamente und das gesellschaftliche Klima in Deutschland ist zunehmend geprägt von rassistischer Mobilmachung. Die Regierung schränkt das ohnehin kaum noch vorhandene Recht auf Asyl weiter ein. Doch vielerorts regt sich Widerstand. Menschen organisieren sich, um gegen Nazis und Brandstifter in Nadelstreifen aktiv zu werden. Im kleinen Saarland macht derweil die Antifa Saar / Projekt AK auf Verbindungen zwischen lokalen Nazis und diversen Fangruppierungen des 1.FC Saarbrücken aufmerksam.
Das Saarland — von vielen auch verächtlich „der Osten des Westens“ genannt — macht seinem Schmähnamen daraufhin wieder einmal alle Ehre. Während bundesweit gerade auch Fußballfans dieser Tage immer wieder Haltung zeigen und sich gegen Nazis und Rassisten in ihrem Stadion aussprechen, möchte man sich im Saarland die Kuschelatmosphäre mit den benannten Nazis nicht kaputt machen lassen. Zu lange hat doch „alles gut funktioniert“. Und schließlich geben die Mörder von Morgen ihre Gesinnung ja bekanntlich am Stadiontor ab. Stattdessen wendet man sich in bester „Kill the Messenger“-Manier gegen vermeintliche und tatsächliche Antifaschist_innen, die statt der Nazis aus dem Stadion geworfen, eingeschüchtert und angegriffen werden. Diese Situation wirft Fragen auf, die Alexander Breser, Pressesprecher der Antifa Saar / Projekt AK, im folgenden Interview beantwortet.
Lesehinweis: Krawallbrüder und ihre Nazifreunde – Heute, morgen, für immer!
Wie bereits vor einem Jahr ist auf Indymedia Linksunten ein Hintergrundartikel über die Grauzone-Band “Krawallbrüder” und ihre Verbindungen zur saarländischen Naziszene veröffentlicht worden. Wir empfehlen die Lektüre des Textes wärmstens!
Lesehinweis: Vice berichtet über Christian Wirth
Die Vice hat unsere Pressemitteilung zur Mitgliedschaft von Christian Wirth (Kommisarischer Vertreter der AfD im Saarland) in der rechten Burschenschaft “Ghibellina zu Prag in Saarbrücken” aufgegriffen und berichtet im Artikel “Die AfD-Einzelfälle der Woche: Ein rechter Burschenschafter und ein Neonazi-Sympathisant” über den Vorfall.
Update — 14.04.16: In der Vice ist ein weiterer Artikel erschienen, in dem der Vorfall Erwähnung findet.
Kurzmeldung: Nazi-Kundgebung vor Europagalerie erneut blockiert.
Für den 01. April 2016 rief die wegen Volksverhetzung vorbestrafte Vorsitzende der NPD Burbach, Jaqueline Süßdorf, „alle Fahnen, alle Organisationen, Bürgerinitiativen, Bürgerliche, DML e.V. — Deutschland muss leben, Bürgerwehr, Fußballfans, Biker, Bruderschaften, die RECHTE und NPD“ zu einer Mahnwache auf. Wie bereits bei der verhinderten Kundgebung von Sagesa in der vergangenen Woche beabsichtigte die Veranstalterin, die Opfer des Terroranschlags vom 22.3.2016 in Brüssel für ihre Hetze gegen Flüchtlinge zu instrumentalisieren.
Auch diesmal sind die Nazis mit diesem Ansinnen in der Saarbrücker Innenstadt kläglich gescheitert. Trotz Beschwörungen durch die Veranstalterinnen „jetzt doch endlich mal den Arsch hoch zu kriegen“, schafften es nur 22 Vertreter der mobilisierenden Splittergruppierungen zur Mahnwache. Anders als die Woche zuvor versuchten sie sich nicht einmal in rhetorischen Ausführungen. So blieb den spontan zusammengekommenen Nazi-Gegner_innen und Passant_innen die immer gleiche Leier vom Untergang des Abendlandes erspart. Währenddessen sammelte sich um die Kundgebung eine Menschenmenge von zeitweise bis zu 150 Saarbrücker_innen, die lautstark ihren Unmut kundtaten.
AfD macht Bock zum Gärtner: Kommissarischer Vertreter ist Mitglied in rechter Burschenschaft
Pressemitteilung:
Nach der Auflösung des saarländischen Landesverbandes der AfD hat der Bundesvorstand der Partei mit Christian Wirth mindestens eine Person zur Vertretung bestimmt, die Mitglied in der rechten Burschenschaft „Ghibellinia zu Prag in Saarbrücken“ ist.
Nachdem der Landesverband der AfD erst letzte Woche wegen Verbindungen zur rechten Szene aufgelöst wurde, ist mit Christian Wirth ein Mitglied der schlagenden Burschenschaft „Ghibellinia zu Prag in Saarbrücken“ zu einem der drei kommissarischen Vertreter des Landesvorstandes bestimmt worden. Die in Saarbrücken-Scheidt ansässige Burschenschaft „Ghibellinia zu Prag in Saarbrücken“ ist in der Vergangenheit nicht nur durch ihre ungebrochene Tradition zur nationalsozialistischen Vernichtungselite im Prag der 1930er Jahre aufgefallen, sondern auch mehrfach durch ihre Kontakte zur extremen Rechten. So versuchte die Burschenschaft im Wintersemester 2012/2013 ein Mitglied der Saarländischen Naziszene für die Verbindung anzuwerben. Weiterlesen
Lesehinweise: Naziaufmarsch in Bruchsal / Kameradschaft „Weisse Wölfe Terrorcrew“
Bereits am 19. März fand in Bruchsal (Baden-Württemberg) unter dem Motto “Tag der Heimattreue” ein Aufmarsch von etwa 110 Nazis statt. Unter den Teilnehmer_Innen des Aufmarsch befanden sich zahlreiche Nazis aus dem Saarland und der Westpfalz. Fotos und Namen der Nazis, die dem saarländischen Landesverband der Partei “die Rechte” und der Kameradschaft “Nationaler Widerstand Zweibrücken” zu zuordnen sind, finden sich in diesem Artikel auf Indymedia: https://linksunten.indymedia.org/de/node/173028
Der “Nationale Widerstand Zweibrücken” bzw. seine beiden Mitglieder Detlef Walk und Andreas Werner Fröhlich sind auch Gegenstand eines Artikels, der sich mit dem Verbot der Kameradschaft “Weisse Wölfe Terrorcrew” beschäftigt. Walk und Fröhlich waren bereits mehrfach Teilnehmer bei Aktionen von Sagesa. Zum ausführlichen Artikel geht es hier: https://linksunten.indymedia.org/de/node/173317
Kurzmeldung: Lesehinweis zur AfD Saar
Passend zur Auflösung des saarländischen Landesverbands der AfD durch den Bundesvorstand aufgrund der Verflechtungen der Saar-AfD mit der Naziszene ist auf Indymedia ein Artikel erschienen, der neben den bereits bekannten Verbindungen (1,2) zwischen NPD und AfD weitere Verstrickungen von AfD und NPD Saar belegt. Zu dem Artikel geht es hier: https://linksunten.indymedia.org/de/node/173387
Kurzmeldung: Sagesa muss Kundgebung abbrechen
Für den 24. März 2016 rief die NPD-Vorfeldorganisation Sagesa zu einer Mahnwache auf. Dabei beabsichtigten die Veranstalter die Opfer des Terroranschlags von 22.3.2016 in Brüssel für ihre Hetze gegen Flüchtlinge zu instrumentalisieren. Dieser Versuch der Sagesa-Nazis scheiterte kläglich. Lediglich ein kleines Häufchen der Sagesa-Freakshow war anwesend und spulte die immer gleiche Leier vom Untergang des Abendlandes ab. Währenddessen sammelte sich um die Kundgebung eine Menschenmenge von zeitweise bis zu 200 Saarbrücker_innen, die lautstark ihren Unmut kundtaten. Otfried Bests Rede wurde durch Pfiffe und Rufe der Umstehenden ständig unterbrochen. Stefan Gerlach beschwerte sich daraufhin über das Mikrofon, die Polizei würde die Gegendemonstranten trotz Anzeigen nicht zum Schweigen bringen. Die umstehenden Saarbrücker_innen quittierten das Gestammel sachgerecht mit “Heul doch!”-Rufen. Gabriele Conrad demonstrierte schließlich eindrücklich, wie sehr sie und ihre braunen Kameraden den Kontakt zur Realität verloren haben: Während ihre klägliche Kundgebung von einer immer größer werdenden Menge von saarbrücker Fußgängern regelrecht eingekesselt wurde, rief sie hinaus, dass es in Deutschland keine Demokratie gebe. So sieht es wohl aus, wenn sich ein vollkommen debiler Geist versucht zu erklären, warum die spontane Reaktion der großen Mehrheit des Publikums in Abneigung statt in Zustimmung besteht. Wenn die Mehrheit gegen einen ist, dann Weiterlesen