Seit nunmehr über zwei Jahren treibt die geschichtsrevisionistische „Initiativgruppe Hindenburgturm“ um Dietmar Braun das Vorhaben voran, Riegelsbergern Wehrmachts- und SS-Angehörigen ein Ehrenmal zu errichten. Auf Tafeln sollen alle 471 angebliche „Opfer“ namentlich genannt werden.1,2,3 Nachdem Orts- und Gemeinderat in Riegelsberg dem Ansinnen mit breiter Mehrheit zugestimmt und der „Initiativgruppe“ 5000 Euro direkte Unterstützung aus dem Haushalt zugesagt hatten,4 wurde das Thema auf Antrag von Grünen und Linken am 14.12.2015 abermals im Gemeinderat diskutiert.5
Archiv der Kategorie: Nazis
Lesehinweis: Karl Krämer — Kampfsportler und (Anti-Antifa)-Fotograf
Bereits am 2. Dezember wurde auf indymedia der Anti-Antifa-Fotograf Karl Krämer geoutet. Krämer, der als professioneller Fotograf arbeitet, fotografiert nicht nur für die NPD und hat gute Kontakte in die rechte Szene, sondern versucht seit einiger Zeit auch im Umfeld von Gegenaktivitäten zu Naziaufmärschen oder rechten Kundgebungen, die Teilnehmer_innen zu beobachten und zu fotografieren. Da die Veröffentlichung auf indymedia vor allem Krämers Kontakte in die Kampfsportszene beleuchtet, möchten wir sie gerne um folgende Beiträge ergänzen: Weiterlesen
Über 100 Gäste bei Antifa-Veranstaltung zu SageSa und Saargida
Am vergangenen Sonntag, dem 13.12.2015 referierten Vertreter der Antifa Saar / Projekt AK auf der Veranstaltung „SAARGIDA & SAGESA – extrem irre, relativ gefährlich“ im Kino Achteinhalb in Saarbrücken. Zu der Veranstaltung aufgerufen hatten neben der Antifa Saar / Projekt AK auch die Heinrich Böll-Stiftung Saar, die Peter Imandt Gesellschaft und die VVN-BdA.
Mit über 100 Gästen war der Veranstaltungssaal bis auf den letzten Platz gefüllt. Selbst die zusätzlich herbei geschafften Stühle reichten nicht aus, so dass einige Personen leider keinen Sitzplatz mehr ergattern konnten. Weiterlesen
Recherche-Info: Ehemalige NPDler gründen Landesverband von “Die Rechte”
Download: Recherche-Info [PDF]
Ehemalige NPDler gründen Landesverband von Nazipartei „Die Rechte“
Die organisierten Neonazis im Saarland sind zerstritten: im Streit um den Führungsstil des NPD-Vorsitzenden, die offene und juristisch angreifbare NS-Verehrung einer Burbacher Nazi-Wirtin, oder die Zusammenarbeit mit spazierwütigen Gewalttätern kehren so manche Führungsmitglieder der NPD den Rücken und gründen ihren eigenen Naziverein. Neben diversen „Bürgerinitiativen“ zählt dazu auch der Versuch, die bundesweit aktive Nazipartei „Die Rechte“ im Saarland zu etablieren.
Was ist „die Rechte“?
Die Nazipartei „Die Rechte“ wurde im Jahr 2012 gegründet. Initiatoren der Gründung waren vor allem ehemalige Mitglieder der DVU („Deutsche Volksunion“), die nach der Fusion der DVU mit der NPD im Mai 2012 nicht zur NPD übertreten wollten. Daneben spielen führende Mitglieder der militanten Kameradschaftsszene eine zentrale Rolle: der langjährige Hamburger Naziaktivist Christian Worch ist Gründungsmitglied und aktueller Parteivorsitzender, in Bayern wird der Landesverband von „Die Rechte“ von dem mehrfach vorbestraften Nazi Philipp Hasselbach angeführt. In Nordrhein-Westfalen, wo die Partei ihren mitgliedsstärksten Landesverband hat, trat im September 2012 nahezu die gesamte Führungsriege des verbotenen „Nationaler Widerstand Dortmund“ (NWDO) um Dennis Giemsch und Michael Brück der Partei bei. Bei einer Razzia in Bamberg und Nürnberg im Oktober 2015 hob die bayrische Polizei eine neonazistische Terrorzelle aus, der auch mehrere Mitglieder von „Die Rechte“ angehörten. Sichergestellt wurden unter anderem Waffen und Sprengstoff. Die Partei „Die Rechte“, deren Logo und Name sich nicht zufällig an der Partei „Die Linke“ orientieren, fungiert als Auffangbecken sowohl für Nazis, die von den anderen Rechtsparteien enttäuscht wurden, als auch für jene, die nach Vereinsverboten einen neuen, legalistischen Rahmen für ihre Aktivitäten suchen.
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Vortrag und Diskussion “SAARGIDA & SaGeSa. Extrem irre — relativ gefährlich”
Sonntag, 13. Dezember 2015
18 Uhr
kino achteinhalb, Nauwieser Str. 19, 66111 Saarbrücken
Im Oktober des vergangenen Jahres gingen sie in Köln und Dresden zum ersten Mal auf die Straße. Die “Hooligans gegen Salafisten” (HoGeSa) und die “Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes” (PEGIDA). In Köln überraschte die angeblich nicht vorhersehbare Gewaltbereitschaft einer bereits im Niedergang geglaubten Begleiterscheinung der Fußballfankultur. In Dresden überraschte die stetig bis in den fünfstelligen Bereich hineinwachsende Zahl der Teilnehmer_innen. Ableger der beiden Gruppierungen begannen im November 2014 auch im Saarland mit dem Versuch, auf dieser Welle mitzuschwimmen. Weiterlesen
Saarbrücken: AfD Kundgebung mit SaGeSa-Nazis

Vorne: AfD, Hinten: andere Nazis u.a. Lothar Jünger (SaGeSa), Harry Kirsch (FBU), Gabriele Conrad (SaGeSa) und Peter Marx (Landesvorsitzender der NPD). Foto: Saarbrücker Zeitung
Mit knapp 100 Teilnehmern war die AfD-Kundgebung 04.11.2015 die best besuchte rassistische Veranstaltung seit den SaarGiDa-Aufmärschen im Frühjahr. Unter den Teilnehmern fanden sich auch einige Neonazis um den SaGeSa-Dauerläufer Sascha Wagner.
Die Gegendemonstration des Bündnisses “Bunt statt braun” startete am Schloss mit ca 600 Teilnehmern. Vorn dort ging es über die Willhelm-Heinrich-Brücke zum Vorplatz des Staatstheaters. Auf der gesamten Wegstrecke kam man nichtmal in Hör- und Sichtweite an den Rassisten und Neonazis vorbei. Auf der Demonstration verteilten AntifaschistInnen Flugblätter, in denen das Treiben der Nazis und Rassisten in einen Gesamtzusammenhang gerückt aber auch Kritik an der Taktik von “Bunt statt braun” geübt wurde die Nazis und Rassisten nicht direkt mit unserem Prostest zu konfrontieren. Das Flugblatt kann [hier] herunter geladen werden.
Vortrag: Mord von rechts von Rosa Luxemburg bis Ahmet Sharlak
Ein Vortrag mit Klaus Fuchs und Stefan Lang (Antifa Saar / Projekt AK) am Montag, 16.11.2015 im 18:00 Uhr RLS-Regionalbüro Saarland, Saarbrücken (Futterstraße 17–19 /66111 Saarbrücken).
Rosa Luxemburg wurde 1919 von rechtsradikalen Freikorps ermordet. Die Täter wurden nie zur Rechenschaft gezogen. Jene Tat steht damit am Anfang einer ganzen Reihe von hunderten politischen Morden, die in der Weimarer Republik ungesühnt blieben. Wenn die Beschäftigung mit historischen Ereignissen jedoch mehr sein soll als ihre bloße Erzählung, muss der Versuch unternommen werden ihr Erkenntnis über die Gegenwart abzuringen. Doch auch heute noch werden Menschen von Neonazis ermordet.
Im Speziellen mit der saarländischen Neonaziszene beschäftigen sich die Referenten seit Jahren und untersuchen diese auch im Hinblick auf ihr Gewaltpotential. Der Beitrag wird sich daher mit den Parallelen zwischen dem Fall Luxemburg und aktuellen Entwicklungen der extremen Rechten im Saarland beschäftigen.
In Kooperation mit der Peter Imandt Gesellschaft, RLS im Saarland
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung »Rosa Luxemburg — ein Leben für die sozialistische Idee« vom 30.10. bis 27.11.2015 im Rathaus Saarbrücken statt.
Wehrmachtsdenkmal in Riegelsberg
In Riegelsberg ist es einer revisionistischen Initiativgruppe gelungen, ihre Vorstellungen einer Gedenkplatte für die deutsche Wehrmacht im Ortsrat durchzusetzen. Die Kritik der Opposition und der saarländischen Medien geht in die falsche Richtung.

Verbrechen der Wehrmacht: Vom Infanterieregiment 15 (mot.) erschossene polnische Kriegsgefangene in Ciepielów (9. September 1939)
Bereits vor zwei Jahren sorgte die Initiativgruppe „Hindenburgturm“ aus Riegelsberg für allgemeine Irritation, als ihr Sprecher Dietmar Braun sein Bestreben, dort am 8. Mai einen Fackelzug zu veranstalten, in der kommunalen Verwaltung durchzusetzen versuchte. Zustimmung gab es damals schon von SPD-Bürgermeister Klaus Häusle, der von der Idee, den „Opfern“ zu gedenken, sehr begeistert war und die Idee so gut fand, dass er sie gleich im Ortsrat durchwinken lassen wollte.1
Während Politiker der CDU Riegelsberg wie der Ortsvorsteher Heiko Walter die Idee als „sehr lobenswert“2 bezeichnen, reagieren die im Ortsrat vertretenen bürgerlichen Parteien jedoch eher verhalten.3 Die Abgeordnete der Linken störte sich an dem militärischen Moment und lehnte den Vorschlag ab „weil das Geld kostet“4 und der SPD-Sprecher begründete seine Absage damit, dass für die „Opfer des Zweiten Weltkrieges“ bereits „ein Mahnmal auf dem Friedhof“5 existiere. Auch der Ortsvorsteherin Rommel stieß die militaristische Komponente der Feier sauer auf und sagte den Termin „aus Zeitgründen“6 schließlich ab. Stephan Lehberger (Grüne) lehnte ebenfalls eine solche Veranstaltung ab, indem er einräumte, dass man ja nicht wisse, „wer Täter und wer Opfer waren“.7
Kurzmeldung: Antifaschisten besuchen SaGeSa-Aktivist Sascha Wagner
Wie auf dem linken Nachrichtenportal linksunten.indymedia.org bekannt gegeben wurde, haben Antifaschisten am Montag den 19.10.2015 in Thaleischweiler-Fröschen die Nachbarschaft des SaGeSa-Kopfes Sascha Wagner auf dessen Treiben aufmerksam gemacht und dazu aufgefordert seinem Treiben ein Ende zu bereiten.
Wir dokumentieren im Folgenden den Text aus dem verlinkten Artikel auf indymedia, das verteilte Flugblatt kann hier direkt heruntergeladen werden.
“Marsch für das Leben” der Piusbruderschaft am 1. Oktober 2015 in Saarbrücken
Am Donnerstag, 1. Oktober 2015, fand in Saarbrücken der alljährliche Gebetszug „Marsch für das Leben“ statt. An dem gruseligen Aufmarsch, der aus dem Umfeld der in St. Arnual ansässigen, katholisch-fundamentalistischen „Priesterbruderschaft Pius X.“, organisiert wurde, nahmen rund 150 Menschen aller Altersklassen teil. Die Anhänger_innen der Piusbruderschaft, die in Saarbrücken zwei Schulen sowie ein Internat betreibt, trafen sich wie jedes Jahr Anfang Oktober vor der Schwangeren-Beratungsstelle von proFamilia in der Mainzer Straße in Saarbrücken, wo sie auf zahlreichen Plaketen gegen Schwangerschaftsabbrüche protestierten und für die abgetriebenen Föten beteten. Weiterlesen