Am Montag, den 29.02.2016 wurden die Pläne, ein Ehrenmal für gefallene Wehrmachts- und SS-Angehörige in Riegelsberg zu errichten, noch einmal im Riegelsberger Gemeinderat verhandelt. Bürgermeister Häusle (SPD) berichtete, dass nach dem Rückzug der skandalumwitterten „Initiativgruppe Hindenburgturm“ um Dietmar Braun die Grundlage für die weitere Unterstützung des Ehrenmals entfallen sei. In diesem Zusammenhang stellte Häusle einerseits fest, dass das Wehrmachtsdenkmal „kein Projekt der Gemeinde“ gewesen sei, er als Bürgermeister diesem aber sehr wohl, ebenso wie mehrheitlich Orts- und Gemeinderat, „positiv gegenüber gestanden“ habe.
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Riegelsberger Verhältnisse und ein geplantes Wehrmachtsdenkmal – 80 Teilnehmer_innen bei antifaschistischer Demonstration
Riegelsberger Verhältnisse und ein geplantes Wehrmachtsdenkmal – 80 Teilnehmer_innen bei antifaschistischer Demonstration
Trotz strömenden Regens folgten ca. 80 Teilnehmer_innen dem Aufruf der Antifa Saar zur Demonstration gegen das geplante Wehrmachtsdenkmal in Riegelsberg. Zu Beginn gedachten die Teilnehmer_innen mit einer Kranzniederlegung der Zwangsarbeiter_innen auf dem Riegelsberger Friedhof. In mehreren Redebeiträgen forderten die Redner_innen nicht nur das Aus des geplanten Denkmals, sondern setzten sich auch für ein würdiges Gedenken an die Zwangsarbeiter_innen ein.
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80 Menschen auf Demonstration gegen Wehrmachtsdenkmal
*Aktualisierung am 14.02.2016: Redebeiträge hinzugefügt*
Trotz strömenden Regens folgten bis zu 80 Teilnehmer_innen dem Aufruf der Antifa Saar zur Demonstration gegen das geplante Wehrmachtsdenkmal in Riegelsberg. Zu Beginn gedachten die Teilnehmer_innen mit einer Kranzniederlegung der 33 Zwangsarbeiter_innen auf dem Riegelsberger Friedhof. In mehreren Redebeiträgen forderten die Redner_innen der Antifa Saar nicht nur das Aus des geplanten Denkmals, sondern setzten sich auch für ein würdiges Gedenken an die Zwangsarbeiter_innen ein. Der Historiker Erich Später machte in seinem Redebeitrag nochmal deutlich, dass auch Riegelsberger Wehrmachts- und SS-Angehörige am Vernichtungskrieg der Nazis aktiv mitgewirkt haben.
Antifa Saar hält an Demonstration fest — Initiativgruppe zieht sich aus Planung für Wehrmachtsdenkmal in Riegelsberg zurück
Pressemitteilung:
Wie gestern bekannt wurde, hat sich die Initiativgruppe Hindenburgturm aus den Planungen für das Wehrmachtsdenkmal in Riegelsberg zurückgezogen. Anders als im Artikel der Saarbrücker Zeitung („Gedenkstätten-Projekt vor dem Aus“, 03.02.2016) dargestellt, ist das Projekt damit aber nicht vom Tisch. Wie es weitergeht, liegt nun allein in den Händen des Gemeinderats. Erst im Dezember hatte der Gemeinderat beschlossen den geplanten Zuschuss für das Denkmal nicht direkt auszuzahlen, sondern vom Investitionshaushalt in den Ergebnishaushalt zu verschieben. Durch dieses Manöver obliegt die Federführung bei der Ausarbeitung eines Konzepts nun Bürgermeister Häusle. So hat es die Initiativgruppe geschafft, ihr Vorhaben in ein Projekt der Gemeinde Riegelsberg zu verwandeln. Sachstand ist also nach wie vor, dass auf der nächsten Ratssitzung Ende Februar entschieden werden muss, ob die Gemeinde doch Abstand von dem Vorhaben nimmt.
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Aufruf zur Demonstration: „Gegen den Deutschen Opfermythos – Kein Wehrmachtsdenkmal in Riegelsberg!“
13. Februar 2016 — 14.00 Uhr
Treffpunkt: S Bahnhaltestelle Riegelsberg Süd
Download: Aufruf kurze Version [PDF]
Siebzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges hat der Gemeinderat in Riegelsberg beschlossen, auf dem dortigen Friedhof Gedenkplatten für die aus der Gemeinde stammenden Gefallenen der SS und der deutschen Wehrmacht zu errichten. Die Initiatoren sind dem rechten Spektrum zuzuordnen und streben eine Verharmlosung der Verbrechen der Wehrmacht und eine Wiederbelebung des nationalsozialistischen Heldengedenkens an. Die Mitglieder des Gemeinderats erweisen sich größtenteils als unfähig und unwillig, diesem Treiben einen Riegel vorzuschieben. Erst nach antifaschistischer Intervention hat die Initiativgruppe mittlerweile zurückgezogen. Dennoch bleibt der Zwischenfall ein Skandal. Wir rufen daher alle dazu auf, sich gegen den geplanten Bau zu wehren und an unserer Demonstration am 13. Februar 2016 teilzunehmen.
Was ist bisher geschehen?
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SPD und CDU halten an Bau eines Ehrenmals für Wehrmachts- und SS-Angehörige fest
Seit nunmehr über zwei Jahren treibt die geschichtsrevisionistische „Initiativgruppe Hindenburgturm“ um Dietmar Braun das Vorhaben voran, Riegelsbergern Wehrmachts- und SS-Angehörigen ein Ehrenmal zu errichten. Auf Tafeln sollen alle 471 angebliche „Opfer“ namentlich genannt werden.1,2,3 Nachdem Orts- und Gemeinderat in Riegelsberg dem Ansinnen mit breiter Mehrheit zugestimmt und der „Initiativgruppe“ 5000 Euro direkte Unterstützung aus dem Haushalt zugesagt hatten,4 wurde das Thema auf Antrag von Grünen und Linken am 14.12.2015 abermals im Gemeinderat diskutiert.5
Kein Vergeben! – Kein Vergessen! Antifaschist_innen besuchen Gedenkstätten in Riegelsberg
Am 9. November 2015 begaben sich Antifaschist_innen nach Riegelsberg, um dort den Opfern der Novemberpogrome zu gedenken. Anlass dieses Gedenken gerade in Riegelsberg stattfinden zu lassen, gab eine Diskussion um ein auf dem Waldfriedhof geplantes Denkmal, das namentlich an die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs erinnern sollte. Dabei stand im öffentlichen Diskurs vor allem die Frage, ob man SS-Angehörigen genau so wie Wehrmachtssoldaten erinnern sollte, im Vordergrund, während vollkommen außer Acht gelassen wurde, dass diese sich am Vernichtungskrieg Nazi-Deutschlands ebenso beteiligten. Wir wiesen bereits an anderer Stelle auf diesen Widerspruch hin.1 Weiterlesen
Wehrmachtsdenkmal in Riegelsberg
In Riegelsberg ist es einer revisionistischen Initiativgruppe gelungen, ihre Vorstellungen einer Gedenkplatte für die deutsche Wehrmacht im Ortsrat durchzusetzen. Die Kritik der Opposition und der saarländischen Medien geht in die falsche Richtung.
Bereits vor zwei Jahren sorgte die Initiativgruppe „Hindenburgturm“ aus Riegelsberg für allgemeine Irritation, als ihr Sprecher Dietmar Braun sein Bestreben, dort am 8. Mai einen Fackelzug zu veranstalten, in der kommunalen Verwaltung durchzusetzen versuchte. Zustimmung gab es damals schon von SPD-Bürgermeister Klaus Häusle, der von der Idee, den „Opfern“ zu gedenken, sehr begeistert war und die Idee so gut fand, dass er sie gleich im Ortsrat durchwinken lassen wollte.1
Während Politiker der CDU Riegelsberg wie der Ortsvorsteher Heiko Walter die Idee als „sehr lobenswert“2 bezeichnen, reagieren die im Ortsrat vertretenen bürgerlichen Parteien jedoch eher verhalten.3 Die Abgeordnete der Linken störte sich an dem militärischen Moment und lehnte den Vorschlag ab „weil das Geld kostet“4 und der SPD-Sprecher begründete seine Absage damit, dass für die „Opfer des Zweiten Weltkrieges“ bereits „ein Mahnmal auf dem Friedhof“5 existiere. Auch der Ortsvorsteherin Rommel stieß die militaristische Komponente der Feier sauer auf und sagte den Termin „aus Zeitgründen“6 schließlich ab. Stephan Lehberger (Grüne) lehnte ebenfalls eine solche Veranstaltung ab, indem er einräumte, dass man ja nicht wisse, „wer Täter und wer Opfer waren“.7