Pressemitteilung: Antiisraelische Schläger prügeln auf Antifaschisten ein

Anti­is­raelis­che Schläger prügeln auf Antifaschis­ten ein

Auf ein­er Demon­stra­tion von etwa 300–400 His­bol­lah-Sym­pa­thisan­tInnen kam es am Mon­ta­gnach­mit­tag in Saar­brück­en zu Über­grif­f­en auf Jugendliche, die am Rande mit Israelfah­nen gegen den Aufzug protestiert hatten.

Gegen 17.30 Uhr begann der Aufzug mit zahlre­ichen libane­sis­chen, aber auch palästi­nen­sis­chen und deutschen Fah­nen vor der Berg­w­erks­di­rek­tion. Unter Rufen wie „Frei­heit für Libanon“, „Israel – Kin­der­mörder, Israel – Men­schen­mörder“ und „Juden raus!“ zogen die Demon­stran­tInnen durch die Bahn­hof­s­traße in Rich­tung St.Johanner Markt. Als in der Bahn­hof­s­traße eine kleine Gruppe von AntifaschistIn­nen zwei Israel Fah­nen zeigte, um damit ihre Sol­i­dar­ität mit Israel gegen die islamistis­chen Ter­ror­grup­pen zum Aus­druck zu brin­gen, stürmten mehrere Dutzend Teil­nehmer der Demon­stra­tion in Lynch­stim­mung los und prügel­ten auf die AntifaschistIn­nen ein. Die weni­gen anwe­senden PolizistIn­nen kon­nten glück­licher­weise das Schlimm­ste ver­hin­dern. Die Schläger entwen­de­ten dabei eine der Israel-Fah­nen und zer­ris­sen sie.

Während die His­bol­lah-Sym­pa­thisan­tInnen im Anschluss ihre anti­is­raelis­che Demon­stra­tion fort­set­zten, soll die Polizei nach Augen­zeu­gen­bericht­en noch nach den Men­schen mit den Israel-Fah­nen gefah­n­det haben, die sie als „Pro­voka­teure“ ausmachte.

Dazu sagte Sara Jost, Press­esprecherin der Antifa Saar / Pro­jekt AK: „Schein­bar gilt das Zeigen der Fahne des israelis­chen Staates in Deutsch­land schon als Pro­voka­tion. Wir find­en es – ger­ade in der derzeit­i­gen Sit­u­a­tion – wichtig und richtig, dass sich Men­schen mit Israel und sein­er Bevölkerung sol­i­darisieren. Ger­ade wenn Leute auf die Straße gehen und ‚Frieden’ rufen, damit aber nichts anderes als die Ver­nich­tung des Staates Israel meinen, ist es wichtig, ihnen ent­ge­gen­zutreten und die Unter­stützerIn­nen der islamistis­chen Ter­ror­grup­pen zu demask­ieren. Um es mit Paul Spiegel zu sagen: ‚Hin­ter dem Ruf nach Frieden ver­schanzen sich die Mörder.’“

Für weit­ere Nach­fra­gen sind wir unter Tele­fon 0175–1271105 und per eMail unter antifasaar@yahoo.de zu erreichen.

ANTIFA SAAR / PROJEKT AK

Pressemitteilung: Neonazis prügeln auf Besucher des Saarbrücker Altstadtfestes ein

Neon­azis prügeln auf Besuch­er des Saar­brück­er Stadt­festes ein

In der Nacht von Sam­stag auf Son­ntag kam es auf der Rock­wiese des Saar­brück­er Alt­stadt­festes, unter­halb der Musikhochschule, zu neon­azis­tis­chen Über­grif­f­en mit mehreren Ver­let­zten. Eine Gruppe, beste­hend aus einem knap­pen Dutzend Neon­azis aus dem Saar­brück­er Raum, prügel­ten mit Flaschen und Bierkrü­gen auf Fes­ti­valbe­such­er und –besucherin­nen ein.

Die Stim­mung auf der Saar­brück­er Rock­wiese war gut, bis gegen ca. 24.00 Uhr eine etwa zehnköp­fige Gruppe Neon­azis aus Saar­brück­en und Umge­bung auf­tauchte und damit begann demon­stra­tiv Wer­be­plakate für ein anti­ras­sis­tis­ches Konz­ert von den Wän­den zu reißen. Als mehrere Fes­ti­valbe­such­er ver­sucht­en sie daran zu hin­dern, schlu­gen die Neon­azis unver­mit­telt mit Bierkrü­gen und Flaschen auf diese ein. Auf bere­its am Boden liegende Per­so­n­en wurde mas­siv eingetreten.
Lediglich durch das Ein­schre­it­en von weit­eren Umste­hen­den kon­nten die Neon­azis schließlich in die Schranken gewiesen werden.

Eine Augen­zeu­g­in erk­lärte gegenüber der Antifa Saar / Pro­jekt AK: „Es war erschreck­end, mit welch­er Bru­tal­ität diese Nazis agierten. Wenn nicht mehrere Per­so­n­en eingeschrit­ten wären und die Nazis unter Ein­satz von Gewalt und CS-Gas zurückge­drängt hät­ten, wäre sicher­lich noch Schlim­meres passiert“. Die Antifa Saar / Pro­jekt AK begrüßt es aus­drück­lich, dass Men­schen die Anwe­sen­heit und die Pro­voka­tio­nen von Neon­azis nicht stillschweigend hin­nehmen, son­dern sich aktiv dage­gen zur Wehr setzen.

Alexan­der Breser, stel­lvertre­tender Press­esprech­er der Antifa Saar, erk­lärte hierzu: „Neon­azis präsen­tieren sich auch im Saar­brück­er Raum zunehmend bei Stadt­festen und anderen Ver­anstal­tun­gen. Wenn ihre Anwe­sen­heit geduldet wird, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie ver­suchen, alle die nicht in ihr Welt­bild passen zu vertreiben. Dort wo Ver­anstal­ter es nicht gewährleis­ten kön­nen, dass Neon­azis der Zutritt zu den Ver­anstal­tun­gen ver­wehrt wird, liegt es eben an den Besucherin­nen und Besuch­ern, dies durchzusetzen“.

Mehrere Per­so­n­en berichteten, dass bere­its am Vortag ähn­liche Vor­fälle am St. Johan­ner Markt zu beobacht­en gewe­sen wären.

Antifa Saar / Pro­jekt AK

Pressemitteilung nach den Naziaufmärschen am 1.Juli im Saarland

Saar­brück­en, 02.07.2006

700 Polizis­ten unter­drück­en jeglichen Protest gegen Nazi­auf­marsch in Merzig

50 Mit­glieder von NPD und „Freie Kam­er­ad­schaften“ marschieren durch Saar­louis und Merzig. Polizei erteilt großflächig Platzver­weise gegen Jugendliche und unterbindet so jeglichen Protest gegen den nation­al­sozial­is­tis­chen Aufmarsch.

Medi­en­bericht­en zufolge waren am Sam­stag, den 01.Juli 2006, im Rah­men der bei­den Aufmärsche von NPD Saar und „Aktions­büro Saar“, einem Zusam­men­schluss mil­i­tan­ter Neon­azis vor allem aus dem Raum Saar­louis und Saar­brück­en, bis zu 700 Polizis­ten einge­set­zt, die dafür sorgten, dass nie­mand seinen Unmut über diesen Aufzug äußern konnte.

Vor allem in Merzig, wo die Antifa Saar / Pro­jekt AK ursprünglich eine Gegenkundge­bung angemeldet hat­te, die aber durch die Lan­drätin des Kreis­es Merzig-Wadern ver­boten wurde, waren seit dem frühen Mor­gen zahlre­iche PolizistIn­nen, in ziv­il wie in Uni­form, unter­wegs. Die Ein­heit­en aus dem Saar­land und Rhein­land-Pfalz, darunter auch eine Spezialein­heit aus Mainz, kon­trol­lierten massen­haft vor allem Jugendliche in der Merziger Innen­stadt und erteil­ten unseren bish­eri­gen Erken­nt­nis­sen zufolge etwa 50 Platzver­weise, die den betrof­fe­nen Men­schen das Betreten der Stadt Merzig für den ganzen Tag verbot.

Dazu Alexan­der Bress­er, stel­lvertre­tender Press­esprech­er der Antifa Saar / Pro­jekt AK: „Die Frage nach der Ver­hält­nis­mäßigkeit der Mit­tel ist sicher­lich ange­bracht, wenn man sich vor Augen führt, dass an diesem Tag auf jedeN schein­baren oder tat­säch­lichen Demon­stran­tIn 7 PolizistIn­nen kamen. Wir kri­tisieren das Vorge­hen der Polizei, die jeden friedlichen ver­balen Protest in Hör­weite der Nazis durch die mas­siv­en Stadtver­bote unter­band, aufs schärf­ste und hal­ten diesen repres­siv­en Umgang mit dem Ver­samm­lungsrecht für äußerst fragwürdig.“

Für Rück­fra­gen ste­hen wir unter der Tele­fon­num­mer 0175–1271105 sowie per eMail an antifasaar@yahoo.de zur Verfügung.

ANTIFA SAAR / PROJEKT AK

Pressemitteilung zum Nazi-Konzert in Saarbrücken-Schafbrücke am 01.Juli 2007

Nazikonz­ert in Saar­brück­en – Schaf­brücke. Ver­botenes Konz­ert aus Baden-Würt­tem­berg kurzfristig ins Saar­land ver­legt — Polizei duldet ver­botene Symbole

Am gestri­gen Sam­stag fand in der Fes­thalle in Saar­brück­en-Schaf­brücke ein von der NPD Saar ver­anstal­tetes Konz­ert mit ca. 300 Besuch­ern aus dem gesamten Bun­des­ge­bi­et und dem Aus­land statt. Ein für gestern in Ulm geplantes Neon­azikonz­ert europäis­ch­er Recht­srock-Bands wurde dort kurzfristig ver­boten. Ermuntert durch das Ent­ge­genkom­men der Saar­brück­er Stadtver­wal­tung und der saar­ländis­chen Polizei wurde dieses ver­botene Konz­ert kurzfristig nach Saar­brück­en ver­legt und somit kon­nten die Neon­azis die Ver­botsver­fü­gung in Baden-Würt­tem­berg umge­hen und esfan­den gestern sozusagen zwei Konz­erte in einem statt. Des Weit­eren liegen der Antifa Saar / Pro­jekt AK Erken­nt­nisse vor, dass Sym­bole der ver­bote­nen Neon­azior­gan­i­sa­tion „Blood & Hon­our“ auf dem Konz­ert zu sehen waren. Die Polizei war über diesen Umstand informiert und weigerte sich einzuschre­it­en. So ver­wun­dert es auch über­haupt nicht, wenn Saar-NPD-Chef Franz das „angenehme Zusam­me­nar­beit­en“ mit der Polizei lobend erwähnt.

Der stel­lvertre­tende Press­esprech­er der Antifa Saar / Pro­jekt AK Alexan­der Bre­ser­dazu: „Die Saar­brück­er Polizei, die Stadtver­wal­tung und auch die Vertreter des Innen­min­is­teri­ums müssen sich nun die Frage gefall­en lassen, wie es sein kann, dass Neon­az­ibands, deren Auftritte für den gle­ichen Tag in Ulm ver­boten wurden,ungestört in der saar­ländis­chen Lan­deshaupt­stadt unter den Augen der Polizei auftreten dür­fen und darüber hin­aus nicht eingeschrit­ten wird, wenn Sym­bole ver­boten­er Organ­i­sa­tio­nen gezeigt wer­den. Ein solch­es Ver­hal­ten kann lediglich auf ver­stärk­te Sym­pa­thien gegenüber den Nazis, Igno­ranz oder Inkom­pe­tenz zurück­ge­führt werden“.

Zur Bedeu­tung solch­er Konz­erte erk­lärte Breser weit­er: „Neon­azis­tis­che Musik entwick­elt sich zunehmend zu einem der wichtig­sten Ide­olo­gi­eträger der extremen Recht­en. Die zahlre­ichen Konz­erte bieten Möglichkeit­en zur Agi­ta­tion und Ein­bindung von Jün­geren. Ger­ade für jün­gere Neon­azis ist Musik oft iden­titätss­tif­ten­des Mit­tel und ein ein­facher­er Weg ein recht­es Welt­bild zu fes­ti­gen als durch Flug­blät­ter, Reden und Demonstrationen“.

Die Antifa Saar / Pro­jekt AK wird in den näch­sten Wochen ver­stärkt Ver­anstal­tun­gen zu dieser The­matik anbi­eten und zur Diskus­sion stellen, wie solche Ver­anstal­tun­gen zukün­ftig ver­hin­dert wer­den können.

ANTIFA SAAR / PROJEKT AK

Pressemitteilung zu den aktuellen Strukturen saarländischer Neonazis

Saar­ländis­che Neon­azis bauen mas­siv ihre Struk­turen aus — Über­griff von Pots­dam kein Einzelfall — Neon­azi-Szene ist nach wie vor aktiv – 2006 bere­its mehrere Über­griffe durch Neon­azis im Saarland

Während sich nach dem bru­tal­en Über­fall von 2 deutschen Ras­sis­ten auf einen 37jährigen Mann in Pots­dam am Oster­woch­enende und dem kurzen Auf­schrei der Anständi­gen nun vor allem darum bemüht wird, die Tat als einen Einzelfall herun­terzure­den und dem Opfer sog­ar eine Mitschuld zuzuschreiben, lässt sich für uns wed­er ein qual­i­ta­tiv­er noch quan­ti­ta­tiv­er Rück­gang neon­azis­tis­ch­er Gewalt­tat­en und Aktiv­itäten fest­stellen. So sind der Antifa Saar / Pro­jekt AK für 2006 bere­its mehrere Über­griffe und Kör­per­ver­let­zun­gen durch Neon­azis im Saar­land bekan­nt. Dazu Chris­t­ian Schnei­der, Press­esprech­er der Antifa Saar / Pro­jekt AK: „Vor dem Hin­ter­grund der gewalt­täti­gen Über­griffe durch Neon­azis, die auch im West­en Deutsch­lands zum All­t­ag gehören, hal­ten wir das Vorhaben des Afri­ka-Rates Berlin, WM-BesucherIn­nen aus Afri­ka durch eine Broschüre vor „No-Go-Areas“ zu war­nen, für sin­nvoll und notwendig.“ Solche „No-Go-Areas“ sind kein ost­deutsches Phänomen, denn auch in saar­ländis­chen Orten, z.B. in Friedrich­sthal-Bild­stock, sind die zen­tralen Plätze fast dauer­haft von Nazis besetzt.

Die saar­ländis­che Neon­aziszene hat sich im ver­gan­genen Jahr ver­stärkt um interne Schu­lun­gen, die Durch­führung von größeren „Rechtsrock“-Konzerten sowie die Fes­ti­gung der beste­hen­den Struk­turen bemüht. Dazu gehört auch der Auf­bau ein­er Infra­struk­tur, z.B. Tat­too- und Bek­lei­dungslä­den und Kneipen, die zur Finanzierung neon­azis­tis­ch­er Aktiv­itäten beitra­gen und darüber hin­aus der Szene als Tre­ff- und Kon­tak­t­punk­te dienen. Eben­so gibt es Ver­suche von Neon­azis, sich durch ver­stärk­te Aktiv­itäten im Mod­egeschäft, dabei vor allem auch durch das Pro­duzieren eigen­er Klei­dungs­marken, im Jugend­main­stream zu etablieren. Auch hat die Anzahl der Inter­net­seit­en, die von saar­ländis­chen Neon­azi­grup­pen betrieben wer­den, zugenom­men. Gewach­sen ist auch die Hooli­gan­szene im Umfeld des 1.FC Saar­brück­en, die sich zu großen Teil nach rechts orientiert.

Neben diesen struk­turellen Verän­derun­gen kam es auch 2005 zu ein­er Vielzahl gewalt­tätiger Über­griffe durch saar­ländis­che Neon­azis. Chris­t­ian Schnei­der dazu: „Auch wenn Neon­azis im Saar­land selb­st im ver­gan­genen Jahr kaum durch öffentlichkeitswirk­same Demon­stra­tio­nen aufge­fall­en sind, lässt sich weit­er­hin eine enge Organ­isierung und län­derüber­schre­i­t­ende Ver­net­zung und damit eine per­ma­nente Gefahr für alle Men­schen, die nicht in das ras­sis­tis­che und anti­semi­tis­che Welt­bild deutsch­er Neon­azis passen, feststellen.“

Antifa Saar / Pro­jekt AK

Pressemitteilung der Antifa Saar / Projekt AK zur Demo in Pirmasens

Erfol­gre­iche Antifa-Demon­stra­tion in Pir­masens –Ver­anstal­ter prüfen ein rechtlich­es Vorge­hen gegen Polizeieinsatz!

Über 400 Men­schen fol­gten gestern dem Aufruf antifaschis­tis­ch­er Grup­pen aus Rhein­land-Pfalz und dem Saar­land in Pir­masens gegen die dor­tige NPD-Lan­deszen­trale unter dem Mot­to „NPD-Struk­turen aufdeck­en und entsor­gen“ zu demon­stri­eren. Bere­its im Vor­feld der Demon­stra­tion kam es zu mas­siv­en Ein­schüchterungsver­suchen durch die Polizei und zu schikanösen Vorkon­trollen. Die Ver­anstal­ter der gestri­gen Demon­stra­tion lassen nun die Möglichkeit­en eines rechtlichen Vorge­hens gegen den Polizeiein­satz überprüfen.

Die gestrige Demon­stra­tion stellte den Höhep­unkt ein­er Kam­pagne gegen den NPD-Wahlkampf anlässlich der anste­hen­den Land­tagswahlen in Rhein­land-Pfalz und die Etablierung rechter Struk­turen in der Region dar. Die Kam­pagne wurde ini­ti­iert von der Antifa Koblenz, der Antifa Lan­dau, dem AK Antifa Mainz und der Antifa Saar/Projekt AK. In diesem Rah­men wur­den etwa ein Dutzend Infover­anstal­tun­gen durchge­führt, mehrere Konz­erte und Par­tys ver­anstal­tet sowie eine acht­seit­iges Info­heftchen in 4stelliger Auflage veröf­fentlicht. Cor­nelia Hoff­man, Sprecherin der Kam­pagne, erklärte:
„Wir sind mit der gestri­gen Demon­stra­tion sehr zufrieden. Mehr als dop­pelt so viel Men­schen, wie von uns erwartet nah­men daran teil und ließen sich auch nicht von dem skan­dalösen Vorge­hen der Polizei ein­schüchtern. Auch die zahlre­iche Teil­nahme von Pir­masenser Bürg­er und Bürg­erin­nen ist pos­i­tiv zu bew­erten. Offen­sichtlich ließen sich nicht alle von den im Vor­feld von Polizei und Teilen der Medi­en ver­bre­it­eten Angst­szenar­ien davon abhal­ten ihre antifaschis­tis­che Ein­stel­lung auf die Straße zu tragen“.

Im Vor­feld und während der Demon­stra­tion kam es immer wieder zu vol­lkom­men über­zo­ge­nen und teil­weise skan­dalösen Polizeiein­sätzen. So wur­den zahlre­iche anreisende AntifaschistIn­nen fest­ge­hal­ten und mussten sich ohne das Vor­liegen von irgendwelchen Ver­dachts-momenten von der Polizei abfil­men lassen. Einzelne Per­so­n­en mussten sich in der Kälte ausziehen und ein­er Leibesvis­i­ta­tion unterziehen. Ins­ge­samt wurde neun Demoteil­nehmerIn­nen festgenom­men und gegen mehrere Anzeige erstat­tet u.a. mit dem Vor­wurf ein Trans­par­ent zu hoch gehal­ten zu haben und damit gegen das Ver­mum­mungsver­bot ver­stoßen zu haben. Cor­nelia Hoff­man dazu: „Wir haben die Demon­stra­tion schon Wochen zuvor ord­nungs­gemäß angemeldet und von Beginn an eine starke und geschlossene, aber friedliche Demon­stra­tion angekündigt. Das Ver­hal­ten der Polizei ist so nicht hin­nehm­bar und so wer­den wir über­legen müssen, ob wir zukün­ftig Demon­stra­tio­nen in Pir­masens den Ord­nungs­be­hör­den über­haupt noch ankündi­gen. Des weit­eren behal­ten wir uns vor gegen den „Wan­derkessel“, die schikanösen Vorkon­trollen und einzelne Fes­t­nah­men juris­tisch vorzugehen“.

Antifa Saar / Pro­jekt AK

Pressemitteilung der Antifa Saar / Projekt AK zur Kundgebung in Illingen am 09.November 2005

Über 60 Teil­nehmerIn­nen bei Kundge­bung in Illin­gen „gegen anti­semi­tis­chen Ver­nich­tungswahn — gestern wie heute“

Über 60 Teil­nehmerIn­nen nah­men am Abend des 9. Novem­ber an ein­er Kundge­bung anlässlich des 67. Jahrestages der Reich­s­pogrom­nacht im saar­ländis­chen Illin­gen teil. Die Kundge­bung stand unter dem Mot­to „Gestern wie heute — Gegen den anti­semi­tis­chen Ver­nich­tungswahn“. Dazu aufgerufen hat­ten die Antifa Saar/Projekt AK, die Antifaschis­tis­che Jugend St. Ing­bert und das Offene Antifaschis­tis­che Komi­tee Neunkirchen.

In Rede­beiträ­gen wur­den die his­torischen Ereignisse im Vor­feld der Reich­s­pogrom­nacht beleuchtet, die Prof­i­teure der Arisierungs­ge­set­ze in Illin­gen benan­nt und zur Sol­i­dar­ität mit Israel aufgerufen. Der Press­esprech­er der Antifa Saar/Projekt AK Chris­t­ian Schnei­der erk­lärte: „Wir haben uns bei der heuti­gen Kundge­bung bewusst nicht darauf beschränkt, auss­chließlich an die his­torischen Ereignisse zu erin­nern, son­dern poli­tis­che Kon­se­quen­zen auch für die aktuelle Sit­u­a­tion zu ziehen. Die jüng­sten Ver­nich­tungs­dro­hun­gen gegenüber Israel durch den iranis­chen Präsi­den­ten zeigen deut­lich, dass es gegenüber Jüdin­nen und Juden und dem ihnen Schutz bietenden Staat Israel weit­er­hin ern­stzunehmende Ver­nich­tungs­dro­hun­gen gibt, denen es wirk­sam ent­ge­gen­zutreten gilt“.

Mit der heuti­gen Kundge­bung ist es gelun­gen seit langem wieder antifaschis­tis­che Präsenz in Illin­gen zu zeigen, vor Ort auf die Ereignisse von vor 67 Jahren zu erin­nern und aktuelle poli­tis­che Forderun­gen zu stellen.

Die Antifa Saar/Projekt AK arbeit­et seit mehreren Jahren kon­tinuier­lich zu den The­men „Antifaschis­mus“, „Anti­ras­sis­mus“, „Kri­tik deutsch­er Ide­olo­gie“, und bezieht deut­lich Stel­lung gegen Anti­semitismus und Antizion­is­mus. Ref­er­enten zu den The­men kön­nen bei uns ange­fordert werden.

Für Print­me­di­en kön­nen Fotos von der Kundge­bung in Illin­gen bei uns ange­fordert werden.

Antifa Saar / Pro­jekt AK

Presseerklärung zum NPD-Konzert und den Übergriffen am St.Johanner Markt

Nazikonz­ert mit dreis­tel­liger Teil­nehmerzahl in Saar­brück­en — Massen­schlägerei in der Innen­stadt — Saar­land entwick­elt sich seit Jahren zur Hochburg organ­isiert­er Neonazis
PDF: Pressemit­teilung vom 07.08.2005

Am gestri­gen Sam­stag fand in Saar­brück­en-Fechin­gen ein “Rechts-Rock” — Konz­ert mit mehreren hun­dert Neon­azis aus dem Saar­land, dem übri­gen Bun­des­ge­bi­et und dem europäis­chen Aus­land statt. Es spiel­ten Bands aus Deutsch­land, den Nieder­lan­den und Frankre­ich. Angekündigt wurde das Konz­ert als Wahlkampfver­anstal­tung der NPD — Rhein­land-Pfalz. Nach dem Ende des Konz­ertes kam es in der Saar­brück­er Innen­stadt zu den zu erwarten­ten Über­grif­f­en durch die braunen Schläger.

Haup­tkampflinie”, “Brigade M”, “Selb­st­steller”, “SKD”, “Cal­slage” und “Lemovice” heißen die Bands, die von der NPD-Rhein­land-Pfalz für die gestrige Wahlkampfver­anstal­tung angekündigt wur­den und vor allem Anhänger der mil­i­tan­ten Neon­azi-Szene anlock­ten. Die Besuch­er aus dem weit­er ent­fer­n­ten Bun­des­ge­bi­et und dem europäis­chen Aus­land wur­den in den Großraum Hom­burg-Zweibrück­en mobil­isiert, um sie dann gestern Abend nach Saar­brück­en-Fechin­gen weit­erzuleit­en. Auch der Schirmherr Klaus Men­zel (MdL) ist kein unbeschriebenes Blatt, son­dern bekan­nt für seine unver­hoh­lene Nähe zu organ­isierten Nazis­chlägern. Dass Saar­brück­en-Fechin­gen als Ver­anstal­tung­sort gewählt wurde, ist wed­er ein Zufall noch eine beson­dere Über­raschung. Das Saar­land und ins­beson­dere Saar­brück­en-Fechin­gen haben sich in den let­zten Jahren zu einem organ­isatorischen und infra­struk­turellen Schw­er­punkt der Aktiv­itäten der NPD entwick­elt. Chris­t­ian Schnei­der erk­lärt für die Antifa Saar/Projekt AK: “In Bre­bach-Fechin­gen fan­den in den let­zten Monat­en und Jahren ver­stärkt Ver­anstal­tun­gen der Saar-NPD, der NPD-Rhein­land-Pfalz und der Bun­des-NPD statt. Das geht vom “gemütlichen Lieder­abend” über Bun­desparteitage und “europäis­che Nation­al­is­ten­tr­e­f­fen” bis hin zu Recht­srock­konz­erten wie am gestri­gen Abend. In unseren Infor­ma­tionsver­anstal­tun­gen, die auch bere­its den Parteien im Saar­brück­er Stad­trat ange­boten wur­den, weisen wir seit Monat­en auf diese Entwick­lung hin.

Dass im Anschluss an solche Ver­anstal­tun­gen die Teil­nehmer häu­fig losziehen, um gegen im nation­al­sozial­is­tis­chen Denken als “unwertes Leben” oder “Volkss­chädlinge” definierte Men­schen mit extremer Gewalt vorzuge­hen, ist nichts Neues und dürfte auch den zuständi­gen Behör­den im Innen­min­is­teri­um bekan­nt gewe­sen sein. So sind die gestri­gen Über­griffe am St. Johan­ner Markt, bei denen sich die Täter ver­mut­lich als “Voll­streck­er des gesamt­deutschen Volk­swil­lens” sahen, auch keine Über­raschung. Chris­t­ian Schnei­der führt dazu weit­er aus: “Vom Innen­min­is­teri­um ist da nichts zu erwarten, da Frau Kramp-Kar­ren­bauer ihre Inkom­pe­tenz zu dieser The­matik immer wieder zur Schau stellt. So schlägt sie jüngst vor, “recht­sex­treme Musik” im Musikun­ter­richt zu behan­deln. Da stellt sich mir die Frage, ob sie dort die Ton­rei­hen analysieren lassen will. Diese The­matik hätte im Schu­lun­ter­richt — wenn über­haupt in dieser Form — ihren Platz im Poli­tik- und eventuell noch im Geschicht­sun­ter­richt. Dazu kommt, dass die Prax­is der Innen­min­is­terin in manchen Punk­ten, z.B. der rig­orosen Abschiebe­poli­tik, dur­chaus kom­pat­i­bel mit so manch­er Forderung der gestri­gen Konz­ertver­anstal­ter ist.”

Die Antifa Saar/Projekt AK fordert eine Förderung unab­hängiger antifaschis­tis­ch­er Grup­pen und die sofor­tige Ein­stel­lung der Krim­i­nal­isierung des antifaschis­tis­chen Wider­stands. Detail­lierte Infor­ma­tio­nen über Ver­anstal­ter, Red­ner und Bands der gestri­gen Ver­anstal­tung kön­nen von der Presse bei uns ange­fordert werden.

Antifa Saar / Pro­jekt AK

Presseerklärung zum Verfassungsschutzbericht 2004

Wo schlappe Hüte sinn­los walten…

Der neue (Kurz-)bericht 2004 des saar­ländis­chen Ver­fas­sungss­chutz ist veröf­fentlicht (http://www.innen.saarland.de/9154.htm). Ein paar Anmerkun­gen der Antifa Saar / Pro­jekt AK.

Mit Span­nung erwartet erschien auch dieses Jahr wieder — wie jeden Früh­ling — eine Kurz­fas­sung des Beobach­tungs­berichts des saar­ländis­chen Lan­desamtes des Inlands­ge­heim­di­en­stes, des soge­nan­nten Ver­fas­sungss­chutz. Wir, die Antifa Saar / Pro­jekt AK, freuen uns über die aus­giebige Erwäh­nung unser­er Gruppe und Aktiv­itäten in diesem Bericht — immer­hin gut die Hälfte der Aus­las­sun­gen über den “Organ­isierten Link­sex­trem­is­mus” war unser­er Arbeit gewid­met. Zu Bedauern ist jedoch, dass ein­er unser­er Schw­er­punk­te, unsere Arbeit im Bere­ich Anti­semitismus näm­lich, schein­bar völ­lig an den Damen und Her­ren Ver­fas­sungss­chützerIn­nen vor­beige­gan­gen ist. Dabei find­en sich auf unser­er Web­seite (www.antifa-saar.de.vu) zahlre­iche Hin­weise, meist mit Fotodoku­menten belegt, auf unsere Teil­nahme etwa an der Kundge­bung gegen Anti­semitismus am 24.04.2004 in Saar­brück­en oder der Kundge­bung anlässlich der Schän­dung des jüdis­chen Fried­hofes in Neunkirchen am 23.September 2004.

Inter­es­sant ist auch, dass die Antifa Saar / Pro­jekt AK für den Ver­fas­sungss­chutz schein­bar hin­ter jeglichen Straftat­en ste­ht, die das Lan­desamt ver­meintlich linksmo­tivierten Men­schen zuord­net oder andichtet. So wird unsere Gruppe im Bericht mit allen möglichen Straftat­en in Zusam­men­hang gebracht, in den 7 Jahren unseres Beste­hens gab es jedoch nur eine einzige Verurteilung gegen eines unser­er Mit­glieder — wegen ille­galen Plakatierens.

Uns ist klar, dass diese Berichte und die darin erstell­ten Kon­struk­te und Über­höhun­gen ver­meintlich­er oder tat­säch­lich­er Straftat­en vor allem dazu dienen, den Per­son­al- und Mit­telbe­darf dieser völ­lig überdi­men­sion­ierten Behörde zu legit­imieren. Diesem Zwecke dienen auch die ständi­gen Anwer­bev­er­suche durch Mitar­bei­t­erIn­nen des Ver­fas­sungss­chutzes. Wir ver­ste­hen auch deren Frus­tra­tion, wenn sie immer wieder auf Ablehnung ihrer frag­würdi­gen Meth­o­d­en stoßen, doch recht­fer­tigt beru­flich­er und ide­ol­o­gis­ch­er Frust noch keines­falls die Ver­bre­itung solch aben­teuer­lich­er Kon­struk­te, wie sie im aktuellen VS-Bericht 2004 wiedergegeben wer­den. Auch klar ist uns, dass diese Behaup­tun­gen der Ver­fas­sungss­chützer der Weg­bere­it­er und die Legit­i­ma­tion sind für polizeiliche Repres­sio­nen gegen poli­tisch aktive Men­schen. Wir wehren uns gegen die dif­famieren­den Unter­stel­lun­gen und fordern die Entsorgung des Ver­fas­sungss­chutzes auf dem Mülleimer der Geschichte.

Antifa Saar / Pro­jekt AK

Presseerklärung zur Demonstration in Saarbrücken am 09.April 2005


160 Men­schen demon­stri­erten in Saar­brück­en gegen Neon­azis und rechte Gewalt

Über 160 vor­wiegend junge Men­schen beteiligten sich am Sam­stag Nach­mit­tag an ein­er Demon­stra­tion der Antifa Saar / Pro­jekt AK in der Saar­brück­er Innenstadt.

Nach dem Über­fall auf 4 junge Men­schen am frühen Son­ntag Mor­gen durch eine Gruppe von etwa 7–8 Saar­brück­er Neon­azis, bei dem ein junger Mann schw­er und 2 sein­er Begleit­er leicht ver­let­zt wur­den, und dem Über­griff zwei Wochen zuvor in Hom­burg rief die Antifa Saar / Pro­jekt AK für Sam­stag, den 09.April 2005 zu ein­er Demon­stra­tion unter dem Mot­to “Gegen die deutschen Zustände! NS-Struk­turen zer­schla­gen! Deutsche Ide­olo­gie angreifen nach Saar­brück­en auf. Ab 14 Uhr sam­melten sich die Demon­stra­tionsteil­nehmerIn­nen am Max-Ophüls-Platz, wo sich die Demon­stra­tion gegen 14:45 Uhr auf den Weg durch die Saar­brück­er Innen­stadt machte. Bis zu diesem Zeit­punkt hat­ten sich etwa 160 Men­schen dem Demon­stra­tionszug angeschlossen.

Am Brun­nen vor der Berg­w­erks­di­rek­tion in der Reichsstraße fand eine Zwis­chenkundge­bung mit Rede­beiträ­gen statt. Eine Red­ner­in der Aktion 3.Welt Saar wies auf die Zusam­men­hänge zwis­chen kap­i­tal­is­tis­chem Ver­w­er­tungs­denken und einem gesellschaftlichen Kli­ma, das Über­griffe von Neon­azis auf Men­schen, die sie als unnütz und unwert anse­hen, begün­stigt. Ein Sprech­er der Antifa St.Wendel ver­las anschließend einen Erfahrungs­bericht eines Men­schen, der Opfer eines Über­falls durch Neon­azis wurde.

Nach­dem die Zwis­chenkundge­bung been­det war, zog die Demon­stra­tion gegen 15:30 Uhr weit­er durch die Bahn­hof­s­traße zum St.Johanner Markt, wo die Abschlusskundge­bung stat­tfand. Hier wur­den zwei Rede­beiträge der Antifa Saar / Pro­jekt AK sowie der Jugen­dan­tifa St.Ingbert ver­lesen. Die Red­ner gin­gen auf das Mot­to der Demon­stra­tion ein und erk­lärten, was sie unter den “deutschen Zustän­den” ver­standen. Die Demon­stra­tion wurde gegen 16:30 Uhr beendet.

Unter­stützt wurde die Demon­stra­tion von fol­gen­den Grup­pen und Organisationen:
Jugen­dan­tifa St.Ingbert, Antifa St.Wendel, lif:t Tri­er, AGF Tri­er, Net­zw­erk Saar

Antifa Saar / Pro­jekt AK