Regionalporträt: Zweibrücken und die Westpfalz

Vor Ort vere­int: An der Lan­des­gren­ze zwis­chen Rhein­land-Pfalz und dem Saar­land bilden der “Nationale Wider­stand Zweibrück­en” und die “NPD Westp­falz” seit Jahren eine poli­tis­che Zweck­ge­mein­schaft auf dem Weg zur kom­mu­nalen Ver­ankerung. Erschienen in “Der Rechte Rand Nr. 127”.

Der Rechte Rand, Nr. 127 (2010): Region­al­porträt: Zweibrück­en und die Westpfalz

Pressemitteilung: Einsatz von Neonazis im Sicherheitsdienst kein Einzelfall

Ein­satz von Neon­azis im Sicher­heits­di­enst kein Einzelfall

Die im Laufe der let­zten Woche bekan­nt gewor­de­nen Vor­fälle rund um den Ein­satz von Neon­azis im Sicher­heits­di­enst des Musik­fes­ti­vals Roc­co del Schlacko in Püt­tlin­gen sind kein Einzelfall. So kam min­destens ein­er, der beim Roc­co del Schlacko einge­set­zten Mit­glieder der Kam­er­ad­schaft Saarsturm, in diesem Jahr bere­its bei ein­er Ver­anstal­tung an der Uni­ver­sität des Saar­lan­des, beim Saar­brück­er Alt­stadt­fest und beim Bruch Fest der Bruch-Brauerei zum Ein­satz. Darüber hin­aus arbeit­et er auch regelmäßig in Fil­ialen der Super­mark­tkette „Net­to“ in Saar­brück­en und Dud­weil­er im Sicher­heits­di­enst. Die jew­eils betrof­fe­nen Ver­anstal­ter und Fir­men wer­den von uns im Laufe der Woche noch geson­dert angeschrieben.

Alexan­der Breser, stel­lvertre­tender Press­esprech­er der Antifa Saar / Pro­jekt AK erk­lärt hierzu:
„Im Zusam­men­hang mit unser­er Veröf­fentlichung zu dem The­menkom­plex­es „Ein­satz von Neon­azis im Secu­ri­ty- Dienst“ erhiel­ten wir in der ver­gan­genen Woche zahlre­iche Anrufe und E- Mails ver­schieden­er Musik-Bands, Sicher­heits­di­en­ste und Pri­vat­per­so­n­en, welche uns auf weit­ere Vor­fälle in diesem Zusam­men­hang hingewiesen haben, die noch genauer ver­i­fiziert wer­den müssen. Allerd­ings lässt sich bere­its jet­zt fes­thal­ten, dass sich ein nicht geringer Teil der Hin­weise auf saar­ländis­che Fußball­sta­di­en bezieht“.

Zudem liegen uns Belege für den Ein­satz von min­destens einem Mit­glied des offen neon­azis­tisch auftre­tenden „Nationalen Wider­stand Zweibrück­en“ bei einem Fes­ti­val, bere­its vor sechs Jahren, in Völk­lin­gen vor.

Damit müssen wir wieder ein­mal den Darstel­lun­gen des saar­ländis­chen Ver­fas­sungss­chutzes wider­sprechen, dessen Sprech­er in der BILD vom 19. August behauptet, dass es sich bei den Vor­fällen auf dem Fes­ti­val­gelände des Roc­co „um den ersten Fall bei dem solche Per­so­n­en als Sicher­heit­skräfte einge­set­zt wur­den“ handele.
Dazu Alexan­der Breser:
„Erneut muss sich der saar­ländis­che Ver­fas­sungss­chutz die Frage gefall­en lassen, ob er fach­lich vol­lkom­men inkom­pe­tent ist oder die Medi­en und die Bevölkerung bewusst mit falschen Tat­sachen­be­haup­tun­gen täuschen will. So oder so plädieren wir für die Auflö­sung dieser Behörde“.

Die bish­er bekan­nt gewor­de­nen Vor­fälle sind nach Ansicht der Antifa Saar / Pro­jekt AK lediglich die Spitze des Eisbergs.

Für Rück­fra­gen ste­hen wir gerne zu Ihrer Verfügung.

Saar­brück­en, den 21. August 2010

Pressemit­teilung als PDF.

Bisherige Reaktionen

Bish­erige Reaktionen:

Saar­brück­er Zeitung, 18.08.2010: Recht­sex­treme im Ord­nungs­di­enst beim „Roc­co del Schlacko“

Bild Zeitung, 19.08.2010: Rechter Mob als Sicherheitskraft?

SR1 Europawelle Nachricht­en: ab 03:04 min

Pressemit­teilung der Bun­destagsab­ge­ord­neten Yvonne Ploetz, Die Linke

Pressemit­teilung des Net­zw­erk für Demokratie und Courage e.V. (NDC)

Pressemit­teilung der Grü­nen Stad­trats­frak­tion Saarbrücken

Entschuldigungsver­such der Ver­anstal­ter des Roc­co del Schlacko und der ver­ant­wortlichen Sicherheitsfirma

Pressemitteilung: Neonazis als Security beim diesjährigen Rocco del Schlacko – Festival

Antifa Saar wen­det sich entsch­ieden gegen den Ein­satz von führen­den Neon­azis als Secu­ri­ty beim diesjähri­gen Roc­co del Schlacko – Festival.

Am ver­gan­genen Woch­enende fand in den „Sauwasen“ im Köller­tal das beliebte Musik­fes­ti­val Roc­co del Schlacko mit über 20.000 Besucher_innen statt. Dieses Fes­ti­val ist ins­beson­dere bei alter­na­tiv­en Jugendlichen und Erwach­se­nen beliebt.
Als skan­dalös ist zu werten, dass mehrere bekan­nte Neon­azis von den Ver­anstal­tern im Secu­ri­ty-Dienst einge­set­zt wurden.

Dabei han­delte es sich unter anderem um führende Aktivis­ten aus der Kam­er­ad­schaft Saarsturm (Kevin Tkatsch), dem süd­west­deutschen Ham­mer-Skin-Net­zw­erk (Frank Moli­na) und der aufgelösten Kam­er­ad­schaft Saar­lautern (Peter Strumpler).

Sara Jost, Press­esprecherin der Antifa Saar, erk­lärt hierzu: 

Es ist unerträglich, dass führende Aktivis­ten der organ­isierten saar­ländis­chen Neon­azi-Szene in der­ar­ti­gen Macht­po­si­tio­nen einge­set­zt wer­den, in denen sie ihre autoritären Charak­terzüge ganz offen gegenüber anderen Men­schen ausleben kön­nen. Ins­beson­dere alter­na­tive Jugendliche gehören häu­fig zum Angriff­sziel dieser Per­so­n­en­gruppe und mussten sich­nun Über­grif­f­en, dauer­hafter Beobach­tung und Kon­trollen durch ger­ade diese aussetzen.“

Bere­its fre­itags erhielt die Antifa Saar mehrere Anrufe von aufge­bracht­en Festivalbesucher_innen. Im Laufe des Woch­enen­des melde­ten sich noch weit­ere Per­so­n­en und auf dem Fes­ti­val auftre­tende Musik­grup­pen, die uns über die „Nazi-Secu­ri­ty“ informierten. Dabei wurde auch von geziel­ten Über­grif­f­en der Secu­ri­ty auf Per­so­n­en auf­grund des Zeigens antifaschis­tis­ch­er Sym­bo­l­ik berichtet. Eine per­sön­liche Vor­sprache eines Vertreters unser­er Gruppe bei den Ver­anstal­tern führte zu keinerlei
Konsequenzen.

Timo Reuter, Experte der Antifa Saar für mil­i­tan­ten Neon­azis­mus und Autor für die Fachzeitschrift „Der Rechte Rand“ betont:

Auf­fäl­lig ist, dass beim Roc­co del Schlacko bun­desweit bekan­nte Kad­er der im Saar­land aktiv­en Kam­er­ad­schaftsszene einge­set­zt wur­den und nicht nur „kleine Fis­che“. Im Saar­land ist derzeit ver­mehrt die Ten­denz festzustellen, dass sich mil­i­tante Neon­azis in Sicher­heits­fir­men engagieren.“

Die Antifa Saar fordert Ver­anstal­ter von Fes­ti­vals dazu auf, in Zukun­ft in ihrem Sicher­heit­skonzept diesen Umstand zu bedenken und erst gar keine Neon­azis mehr einzuset­zen. Festivalbesucher_innen und auftre­tende Bands sind dazu aufgerufen, sich in solchen Fällen bei den Ver­anstal­tern zu beschw­eren und gegen die Anwe­sen­heit von Nazis vorzugehen.

Bild­ma­te­r­i­al zu der Pressemit­teilung ist einzuse­hen auf der Home­page der Antifa Saar und kann in Druck­qual­ität bei uns erfragt werden.

Für Rück­fra­gen ste­hen wir gerne zur Verfügung.

Saar­brück­en, 16.08.2010

Pressemit­teilung als PDF


Peter Strum­pler, langjähriger Führungskad­er der mit­tler­weile aufgelösten “Kam­er­ad­schaft Saarlautern”. 


Frank Moli­na, Aktivist der “Ham­mer­skins” und Sänger der saar­ländis­chen Neon­az­iband “Jungsturm”.


Kevin Tkatsch, arbeit­et regelmäßig als “Secu­ri­ty”. Das zweite Bild zeigt ihn auf ein­er Neon­azidemon­stra­tion am 29.05.2010 in Homburg/Saar.

Weit­ere Informationen:
Unter der Kat­e­gorie “Nazis” kön­nen Artikel, die sich mit der neon­azis­tis­chen Szene im Saar­land befassen, einge­se­hen werden.

Pressemitteilung: Über 200 AntifaschistInnen protestieren in Schafbrücke gegen Nazi-Konzert

Über 200 AntifaschistIn­nen protestieren in Schaf­brücke gegen Nazi-Konz­ert am 25.02.2009

Das Konzept der Antifa Saar / Pro­jekt AK, die NPD-Ver­anstal­tung in der Fes­thalle Schaf­brücke durch eine Block­ade zu stören, hat sich als erfol­gre­ich erwiesen. Rund 200 Men­schen block­ierten die Hauptz­u­fahrt zur Fes­thalle an der Kreuzung Kaiser­straße / Am Stahlham­mer für mehrere Stun­den und sorgten dafür, dass das Nazi-Konz­ert nur unter erhe­blichem Polizeiein­satz und nicht ungestört von­stat­ten gehen kon­nte. So fand der Protest nicht etwa weit ent­fer­nt, son­dern in unmit­tel­bar­er Nähe der Nazi-Ver­anstal­tung statt. Im Anschluss an die Block­ade-Aktion in Schaf­brücke demon­stri­erten die AntifaschistIn­nen noch eine Stunde lang durch die Saar­brück­er Innen­stadt. In Rede­beiträ­gen wur­den die NPD-Ver­anstal­tung in Schaf­brücke und der Protest dage­gen thematisiert.

Trotz der nur halb­herzi­gen Ver­suche der Stadt Saar­brück­en, das NPD-Konz­ert am Ascher­mittwoch auf juris­tis­chem Wege zu ver­hin­dern, und der zeitweili­gen Ein­stel­lung des öffentlichen Nahverkehrs nach Schaf­brücke haben über 200 Men­schen heute vor Ort deut­lich gemacht, dass sie solche Naziver­anstal­tun­gen nicht kom­men­tar­los hin­nehmen wer­den. Dazu Alexan­der Breser von der Antifa Saar / Pro­jekt AK: „Wir haben heute erfol­gre­ich gezeigt, dass es möglich und zwin­gend notwendig ist, auch ohne den Segen der Stadtver­wal­tung gegen solche Naziver­anstal­tun­gen vorzuge­hen. Die Men­schen vor Ort haben durch ihr Engage­ment dafür gesorgt, dass das Konz­ert der NPD nicht ungestört stat­tfind­en kon­nte. Sie haben deut­lich gemacht, dass man sich den Nazis dort ent­ge­gen­stellen muss, wo sie sich für ihre Het­zver­anstal­tun­gen tre­f­fen. Und nicht am anderen Ende der Stadt.“

Kri­tik muss sich dage­gen unser­er Mei­n­ung nach die Stadtver­wal­tung gefall­en lassen: Während es in anderen Städten dur­chaus möglich ist, solche Nazi-Konz­erte rechtssich­er zu ver­hin­dern, hat man in Saar­brück­en außer ein­er schwach begrün­de­ten Ver­botsver­fü­gung, die vor den Gericht­en keinen Bestand haben kon­nte, nichts gegen den organ­isierten Neon­azis­mus aufzu­bi­eten. Daran ändert auch die kurzfristige Teil­nahme der Ober­bürg­er­meis­terin an der Gegenkundge­bung von Pfar­rer Met­zinger nichts.

Dass der Reise­bus, von dem aus vor zehn Tagen Neon­azis eine Gruppe antifaschis­tis­ch­er Gew­erkschafter in der Nähe von Jena angrif­f­en und schw­er ver­let­zten, von der NPD Saar mitor­gan­isiert wurde, und dass laut Bericht­en des Saar­ländis­chen Rund­funks in diesem Zusam­men­hang mit­tler­weile auch gegen den NPD-Saar Funk­tionär Bernd Ehrre­ich ermit­telt wird, scheint im Saar­brück­er Rathaus noch immer keinen Anlass zum Han­deln zu geben.

Zu den Protesten unmit­tel­bar vor der Ver­anstal­tung­shalle der Nazis haben aufgerufen: Antifa Saar / Pro­jekt AK, Anti­na­tionale Offen­sive Saar, Saar­b­o­tage, DKP-Saar, Jusos Saar und SJD – die Falken.

Für Rück­fra­gen ste­hen wir Ihnen unter der Tele­fon­num­mer 0175–1271105 sowie per E‑Mail an antifasaar@yahoo.de zur Verfügung.

Pressemit­teilung: Über 200 AntifaschistIn­nen protestieren in Schaf­brücke gegen Nazi-Konz­ert [pdf]

Pressemitteilung: Oberverwaltungsgericht erlaubt NPD – Konzert in Schafbrücke

Oberver­wal­tungs­gericht erlaubt NPD – Konz­ert in Schafbrücke

Das saar­ländis­che Oberver­wal­tungs­gericht hat heute der Beschw­erde der NPD Saar gegen das Ver­bot der für den Ascher­mittwoch angekündigten NPD – Ver­anstal­tung in Schaf­brücke stattgegeben.

Einen Tag nach dem bekan­nt wurde, dass Mit­glieder der NPD Saar im Ver­dacht ste­hen an dem Über­griff auf einen von Gew­erkschaften organ­isierten Bus an der Rast­stätte Teufel­stal beteiligt gewe­sen zu sein, sorgt nun das saar­ländis­che Oberver­wal­tungs­gericht für das Stat­tfind­en eines weit­eren Neon­azikonz­ertes in Saar­brück­en. Durch die Vor­fälle am let­zten Woch­enende wurde wieder ein­mal deut­lich, dass die von der NPD propagierte Ide­olo­gie zwangsläu­fig zu Gewalt­tat­en gegen von ihnen als poli­tis­che Geg­n­er aus­gemachte Per­so­n­en führen muss. Eine Unter­schei­dung zwis­chen gewalt­bere­it­en Neon­azis und NPD-Mit­gliedern macht auf­grund ihrer men­schen­ver­ach­t­en­den Ide­olo­gie keinen Sinn, auch wenn die NPD in der Öffentlichkeit ver­sucht sich als demokratis­che Partei darzustellen.
Durch die Ein­bindung von Recht­srock­bands auf NPD – Ver­anstal­tun­gen wer­den ganz bewusst Neon­azis ange­sprochen und der Szene die Möglichkeit gegeben unter dem Deck­man­tel der NPD legale Recht­srock­konz­erte durchzuführen. Wie die Erfahrung der let­zten Jahre gezeigt hat, gehen von solchen NPD Ver­anstal­tun­gen immer wieder gewalt­tätige Über­griffe aus. So grif­f­en nach dem Ende eines von der NPD Saar organ­isierten Recht­srock­konz­ertes in Saar­brück­en- Fechin­gen im August 2005 Neon­azis mehrere Per­so­n­en auf dem St. Johan­ner Markt an und ver­let­zten diese zum Teil schwer.
Dazu sagte Alexan­der Breser, Press­esprech­er der Antifa Saar / Pro­jekt AK:
„Die Vor­fälle in der Ver­gan­gen­heit und die jüng­sten Ereignisse am Woch­enende verdeut­lichen wieder ein­mal mehr, dass im Zusam­men­hang mit NPD Ver­anstal­tun­gen von gewalt­täti­gen Über­grif­f­en aus­ge­gan­gen wer­den muss. Umso deut­lich­er rufen wir gemein­sam mit weit­eren antifaschis­tis­chen Grup­pen zu Protesten gegen das geplante Recht­srock­konz­ert am Ascher­mittwoch auf und rech­nen mit ein­er starken Beteiligung.“
Der Aufruf zu den Protesten wird bish­er unter­stützt von Antifa Saar / Pro­jekt AK, Anti­na­tionale Offen­sive Saar, Saar­b­o­tage, DKP-Saar, Jusos Saar und SJD – die Falken.

Für Rück­fra­gen ste­hen wir unter der Tele­fon­num­mer 0175–1271105 sowie per eMail unter antifasaar@yahoo.de zur Verfügung.

Pressemitteilung: Nazi-Überfall auf Gewerkschaftsbus an der Raststätte Teufelstal

Nazi-Über­fall auf Gew­erkschafts­bus an der Rast­stätte Teufel­stal — 17. Feb­ru­ar 2009

Nach Neon­azi-Über­fall auf Gew­erkschafter in Thürin­gen ist klar: Der Bus wurde vom saar­ländis­chen Lan­desver­band der NPD mitorganisiert.

Die Bus­reise von Neon­azis aus dem Saar­land, Hes­sen und Rhein­land-Pfalz und deren Über­fall auf antifaschis­tis­che Gew­erkschafter am let­zten Woch­enende ste­ht in einem ein­deuti­gen organ­isatorischen Zusam­men­hang mit dem saar­ländis­chen Lan­desver­band der NPD. So heißt es in einem Rund­schreiben der NPD vom 5. Jan­u­ar 2009, welch­es der Antifa Saar / Pro­jekt AK vorliegt:

Der Kreisver­band Westp­falz organ­isiert in Zusam­me­nar­beit mit dem LV Saar einen Bus nach Dres­den zum diesjähri­gen Trauer­marsch. Der Bus fährt von Pir­masens über Zweibrück­en, Hom­burg, Kaiser­slautern und Ludwigshafen“.

Timo Reuter, NPD-Experte der Antifa Saar und Autor der Fachzeitschrift Der Rechte Rand erläutert hierzu:
„Die öffentliche Aufmerk­samkeit der Bevölkerung und der Medi­en für den sam­stäglichen Über­fall auf antifaschis­tis­che Gew­erkschafter kommt für die saar­ländis­che NPD denkbar schlecht. Diese ver­sucht näm­lich, ins­beson­dere in Hin­blick auf das Super­wahl­jahr 2009 nach außen jede Neg­a­tiv-Schlagzeile in Zusam­men­hang mit gewalt­täti­gen Neon­azis zu ver­mei­den. Mein­er Ansicht nach macht es keinen Sinn zwis­chen NPD und gewalt­tätiger Szene zu unter­schei­den. Zum einen ver­bre­it­et die NPD eine völkische, nation­al­is­tis­che und anti­semi­tis­che Ide­olo­gie, die bere­its in sich gewalt­för­mig ist und zum anderen sind Partei und so genan­nte gewalt­tätige Szene so eng miteinan­der ver­flocht­en, dass eine Unter­schei­dung an diesem Punkt keinen Sinn macht.“

Der saar­ländis­che Lan­desver­band der NPD mobil­isiert derzeit zu ein­er Wahlkampfver­anstal­tung am Ascher­mittwoch in Saar­brück­en inklu­sive Konz­ert mit ein­er Recht­srock-Gruppe. In einem Rund­schreiben der NPD Süd­westp­falz vom 11. Feb­ru­ar heißt es dazu:

Aus dem süd­west­deutschen Raum sind uns bere­its organ­isierte Bus­fahrten bekan­nt. Entsprechende Mit­fahrgele­gen­heit­en kön­nen bei uns erfragt werden“

Alexan­der Breser, Press­esprech­er der Antifa Saar / Pro­jekt AK:
„Wir rufen dazu auf am Ascher­mittwoch gegen die NPD-Ver­anstal­tung vorzuge­hen. Wir haben auch mit den vom Über­fall betrof­fe­nen antifaschis­tis­chen Gew­erkschaftern Kon­takt aufgenom­men und sie ein­ge­laden bei den Gege­nak­tio­nen einen Rede­beitrag zu halten.“

Für Rück­fra­gen ste­hen wir unter der Tele­fon­num­mer 0175–1271105 sowie per eMail unter antifasaar@yahoo.de zur Verfügung.

Pressemit­teilung: Nazi-Über­fall auf Gew­erkschafts­bus an der Rast­stätte Teufel­stal — 17.2.2009 [pdf]

Pressemitteilung: Nazikonzert in Schleithal (Elsass/Frankreich)

Nazikonz­ert in Schlei­thal (Elsass/Frankreich) — 28.12.2008

PDF: Nazikonz­ert in Schleithal

Am Sam­stag, dem 27. Dezem­ber 2008 fand im franzö­sis­chen Schlei­thal ein Neon­azikonz­ert mit etwa 1.000, haupt­säch­lich aus der Bun­desre­pub­lik Deutsch­land angereis­ten Besuch­ern statt. Organ­isiert wurde das Konz­ert von einem Chap­ter der so genan­nten „Ham­mer Skin Nation“ (HSN) um den Lud­wigshafen­er Malte Redek­er und den Saar­brück­er Frank Moli­na. Bei­de gehören schon seit Jahren zum harten Kern der deutschen Divi­sion dieser 1988 in Dal­las (Texas, USA) gegrün­de­ten Organ­i­sa­tion, die der „White Pow­er — Bewe­gung“ nahe steht.

Ide­ol­o­gisch wer­den sie vor allem bes­timmt von der Vorstel­lung der „Rein­heit der Rasse“ und der Ide­al­isierung von Krieger- und Männlichkeitsvorstel­lun­gen unter beson­derem Bezug zu „his­torischen Vor­bildern“ wie den Ari­ern, Wikingern und Nation­al­sozial­is­ten. Diese Ide­olo­gie spiegelt sich auch wider in der Auf­stel­lung der ein­ge­lade­nen Musik­grup­pen. So spiel­ten auf dem Konz­ert die in Neon­azikreisen sehr beliebten Bands „Stahlge­wit­ter“, „Jungsturm“ „Aris­tokrak­en“, „Gigi“ und „Rotte Charlotte“.

Schlei­thal ist eine kleine Gemeinde im unteren Elsass, nahe der Gren­ze zur Bun­desre­pub­lik Deutsch­land und hat etwa 1.400 Ein­wohn­er. Die näh­sten größeren Städte sind Karl­sruhe (ca. 30 km), Straßbourg (ca. 75 km), Stuttgart (ca. 100 km) und Saar­brück­en (ca. 120 km). Dementsprechend han­delte es sich bei einem Großteil der Konz­ertbe­such­er auch um Neon­azis aus dem gesamten süd­west­deutschen Raum, so etwa aus den Land­kreisen Aachen, Südliche Wein­straße, Lahn-Dill Kreis, Pir­masens, Zweibrück­en, West­er­wald, Hom­burg (Saar), Saar­brück­en, Karl­sruhe, Ras­tatt, Bad Ems, Kirche­im­bolan­den und Trier.

Unter ihnen waren zahlre­iche Kam­er­ad­schaft­sak­tivis­ten, aber auch Partei­funk­tionäre wie beispiel­sweise der stel­lvertre­tende rhein­land-pfälzis­che NPD-Vor­sitzende Sascha Wag­n­er. Dies zeigt wieder, dass in so genan­nten „Recht­srock“ ver­pack­te nation­al­sozial­is­tis­che Ide­olo­gie neben einem wichti­gen Mit­tel zur Poli­tisierung und Rekru­tierung Jugendlich­er auch einen gemein­samen Bezugspunkt offen neon­azis­tis­ch­er Organ­i­sa­tio­nen und der NPD darstellt. Dies drückt sich auch darin aus, dass beispiel­sweise die Band „Jungsturm“ um ihren Front­mann Frank Moli­na auch immer wieder auf NPD — Ver­anstal­tun­gen auftritt.

Nicht zu ver­nach­läs­si­gen ist auch der finanzielle Aspekt solch­er Konz­erte. Die „HSN“ arbeit­et immer auch gewin­nori­en­tiert, um sich selb­st und ihre führen­den Aktivis­ten finanziell abzu­sich­ern. Ein Teil des Gewinnes wird aber immer wieder zurück in die rechte Szene investiert, so dass die teil­weise defti­gen Preise bei den Besuch­ern nicht auf allzu viel Kri­tik stoßen. Außer­dem lohnt sich auch eine solche Investi­tion in die „Zukun­ft der Bewe­gung“ finanziell für das Unternehmen „Hammer.-Skin-Nation“, da dadurch die Kund­schaft der näch­sten Jahre herange­zo­gen wird.

Um zu verdeut­lichen, um welche Geld­sum­men es sich dabei han­delt fol­gende Rech­nung: Jed­er Besuch­er zahlt Ein­tritt (20,- Euro), nimmt 5 Getränke zu sich (7,50 Euro) und ver­sorgt sich an den Verkauf­sstän­den noch mit T‑Shirts, CDs und Fah­nen im Wert von 15,- Euro (durch­schnit­tlich dürften die Beträge weitaus höher liegen). Dies macht dann bei einem solchen Konz­ert wie am 27.12.2008 im Elsass einen geschätzten Umsatz von min­destens 42.500,- Euro.

Zudem bestätigt sich anhand der zunehmenden Ein­bindung saar­ländis­ch­er Neon­azis in die Organ­i­sa­tion von Konz­erten aus dem Spek­trum der „Ham­mer Skin Nation“, die Ten­denz, dass sich das Saar­land zu einem organ­isatorischen Schw­er­punkt der „Rechts-Rock-Szene“ im süd­west­deutschen Raum und darüber hin­aus entwick­elt. Dabei spielt auch ins­beson­dere die Gren­znähe zu Frankre­ich eine bedeu­tende Rolle. Über die „Kam­er­aden“ mit Wohnadressen in Frankre­ich kann so der Han­del mit in der Bun­desre­pub­lik Deutsch­land ver­bote­nen Ton­trägern mit nation­al­sozial­is­tis­chen Tex­ten deut­lich ein­fach­er organ­isiert werden.

Eben­so bedeu­tend dürfte aber auch die Zurück­hal­tung von staatlich­er Seite gegenüber diesen Konz­erten sein. Wed­er auf deutsch­er noch auf franzö­sis­ch­er Seite waren mehr als zwei Streifen­wa­gen zur Kon­trolle der etwa 1.000 Neon­azis zu sehen, obwohl auf das Konz­ert bere­its seit mehreren Tagen öffentlich hingewiesen wurde. Aber auch der antifaschis­tis­che Protest blieb völ­lig aus. Und so ist es eine Auf­gabe für die antifaschis­tis­chen Grup­pen in der Region, dieses Aktions- und Agi­ta­tions­feld der Neon­azis stärk­er in den Fokus ihrer Arbeit zu rücken.

ANTIFA SAAR / PROJEKT AK
28. Dezem­ber 2008

(Ver­wen­dung der hier veröf­fentlicht­en Infor­ma­tio­nen unter Quel­lenangabe für antifaschis­tis­che Grup­pen und die Presse aus­drück­lich erwün­scht. Wir bit­ten um Zusendung eines Belegex­em­plars Von dieser Erlaub­nis ausgenom­men sind aus­drück­lich der extremen Recht­en zuzuord­nende Parteien, Zeitun­gen, Grup­pierun­gen, Veröffentlichungen)

Weit­ere Informationen:
Infor­ma­tio­nen zu den Nazibands

Pressemitteilung: NS-Kriegsverbrecher zur Verantwortung ziehen!

Über­re­gionaler Aktion­stag am Sam­stag, dem 1. Dezem­ber 2007: Opfer entschädi­gen – NS-Kriegsver­brech­er zur Ver­ant­wor­tung ziehen!

Antifaschis­tis­che Ini­tia­tiv­en aus dem gesamten Bun­des­ge­bi­et rufen am 1. Dezem­ber 2007 zu einem Aktion­stag gegen verurteilte Kriegsver­brech­er auf. Diese waren an Mas­sak­ern an der ital­ienis­chen Zivil­bevölkerung in Marz­abot­to, Sant’ Anna di Stazze­ma und Civitel­la im Som­mer und Herb­st 1944 beteiligt.

In zwölf Städten, darunter auch in Saar­brück­en, wer­den Kundge­bun­gen, Demon­stra­tio­nen und Aktio­nen an den Wohnorten der Täter stat­tfind­en, die in Ital­ien zu lebenslanger Haft und zum Teil zu hohen Entschädi­gungszahlun­gen recht­skräftig verurteilt wurden.

In Saar­brück­en wohnt der 1919 geboren Paul Albers, der 2006 von dem Mil­itärg­ericht in La Spezia wegen des Mas­sak­ers in Marz­abot­to zu lebenslanger Haft verurteilt wurde.
Die Nazi-Kar­riere von Paul Albers begann 1937 mit dem Beitritt zur SS im Alter von 17 Jahren. Zuvor war er drei Jahre lang Mit­glied der Hitler­ju­gend. Am 14.2.1943 kam er zur 16. Pg-Divi­sion. Einen Monat später stieg er in den Rang des Unter­sturm­führers auf. Ihm wurde im Laufe des Krieges das Eis­erne Kreuz 2. und 1. Klasse verliehen.

Die Mas­sak­er und die hier­für Ver­ant­wortlichen sind nicht vergessen. Wir fordern eine gesellschaftliche Auseinan­der­set­zung mit den Ver­brechen und unter­stützen die Über­leben­den und die Ange­höri­gen der Ermorde­ten in ihrem Kampf um Anerken­nung des began­genen Unrechts.
Am Sam­stag, 1. Dezem­ber 2007 wird es um 13 Uhr 30 auf dem Platz vor der Sparkasse (Rathaus­platz) Saar­brück­en eine Kundge­bung geben. Für weit­ere Infor­ma­tio­nen ste­ht Ihnen Ralph Klein, der Press­esprech­er der Ini­tia­tive, zur Ver­fü­gung: Tel.: 0178 / 8472211. Am Sam­stag ste­hen Ihnen vor Ort außer­dem Ansprech­part­ner für Inter­views zur Verfügung.

Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen zum Aktion­stag find­en Sie unter www.keine-ruhe.org

Ver­ant­wortlich: Ini­tia­tive gegen das Vergessen, Ludolf-Cam­phausen-Str. 36, 50672 Köln, Antifa Saar / Pro­jekt AK 

Pressemitteilung: Antifa Saar kündigt Widerstand gegen NPD-Bundesparteitag an

Am kom­menden Woch­enende, dem 27. und 28. Okto­ber soll der Bun­desparteitag der NPD stat­tfind­en. Dieser Parteitag kann als das derzeit wichtig­ste Beschlusstr­e­f­fen der deutschen Naziszene beze­ich­net wer­den. Es ist mit etwa 600 Neon­azis aus dem gesamten Bun­des­ge­bi­et und dem Aus­land zu rech­nen. Nach­dem Bemühun­gen der NPD um die Ems-Weser-Halle im nieder­säch­sis­chen Old­en­burg mit ein­er Nieder­lage der Nazis vor Gericht ende­ten, kündigte die Partei an ins Saar­land auszuweichen.

Die Antifa Saar ruft nun gemein­sam mit dem [saar­b­o­tage – net­work] und weit­eren antifaschis­tis­chen Grup­pen dazu auf gegen den Bun­desparteitag vorzuge­hen. Sara Jost, die Press­esprecherin der Antifa Saar schätzt die Lage fol­gen­der­maßen ein:
„Das Saar­land gilt in NPD- und mil­i­tan­ten Neon­azikreisen schon seit län­gerem als sicheres Rück­zugs­ge­bi­et, da ihnen wed­er von Seit­en der Lan­desregierung noch von der kom­mu­nalen Ver­wal­tung Steine in den Weg gelegt wer­den. Im Gegen­teil. Vielmehr muss man das Ver­hal­ten der offiziellen Stellen als bewusste Unter­stützung der NPD oder gnaden­lose poli­tis­che Inkom­pe­tenz der Ver­ant­wortlichen auffassen“.

So fand am 30. Juni diesen Jahres in der Fes­thalle Saar­brück­en-Schaf­brücke ein von der NPD Saar ver­anstal­tetes Konz­ert mit ca. 300 Besuch­ern aus dem gesamten Bun­des­ge­bi­et und dem Aus­land statt. Ein für diesen Tag in Ulm geplantes und dann ver­botenes Neon­azikonz­ert europäis­ch­er Recht­srock-Bands wurde kurzfristig nach Saar­brück­en ver­legt. Ermuntert durch das Ent­ge­genkom­men der Saar­brück­er Stadtver­wal­tung und der saar­ländis­chen Polizei kon­nten die Neon­azis so die Ver­botsver­fü­gung in Baden-Würt­tem­berg umgehen.

Fast auf den Tag genau ein Jahr zuvor am 1. Juli 2006 ver­hin­derten über 700 Polizis­ten eine antifaschis­tis­che Kundge­bung in Merzig und ermöglicht­en so ein­er 50-köp­fi­gen NPD-Demo die Ver­bre­itung ihrer Ide­olo­gie in Saar­louis und Merzig.

Die Antifa Saar ruft zum Wider­stand gegen den Bun­desparteitag auf und fordert alle antifaschis­tis­chen Kräfte dazu auf sich daran zu beteiligen.

Genaue Infor­ma­tio­nen über Zeit­punkt und Ort wer­den auf der Home­page der Antifa Saar unter www.antifasaar.de.vu bekan­nt gegeben sobald der Tagung­sort der NPD feststeht.
Aktuelle Infor­ma­tio­nen kön­nen unter fol­gen­der Info­line abge­fragt wer­den: 0175 – 3219299

Für weit­ere Infor­ma­tio­nen sind wir zu erre­ichen unter
Tele­fon: 0175 / 1271105
Email: antifasaar@yahoo.de

ANTIFA SAAR / PROJEKT AK