Pressemitteilung: NS-Kriegsverbrecher zur Verantwortung ziehen!

Über­re­gionaler Aktion­stag am Sam­stag, dem 1. Dezem­ber 2007: Opfer entschädi­gen – NS-Kriegsver­brech­er zur Ver­ant­wor­tung ziehen!

Antifaschis­tis­che Ini­tia­tiv­en aus dem gesamten Bun­des­ge­bi­et rufen am 1. Dezem­ber 2007 zu einem Aktion­stag gegen verurteilte Kriegsver­brech­er auf. Diese waren an Mas­sak­ern an der ital­ienis­chen Zivil­bevölkerung in Marz­abot­to, Sant’ Anna di Stazze­ma und Civitel­la im Som­mer und Herb­st 1944 beteiligt.

In zwölf Städten, darunter auch in Saar­brück­en, wer­den Kundge­bun­gen, Demon­stra­tio­nen und Aktio­nen an den Wohnorten der Täter stat­tfind­en, die in Ital­ien zu lebenslanger Haft und zum Teil zu hohen Entschädi­gungszahlun­gen recht­skräftig verurteilt wurden.

In Saar­brück­en wohnt der 1919 geboren Paul Albers, der 2006 von dem Mil­itärg­ericht in La Spezia wegen des Mas­sak­ers in Marz­abot­to zu lebenslanger Haft verurteilt wurde.
Die Nazi-Kar­riere von Paul Albers begann 1937 mit dem Beitritt zur SS im Alter von 17 Jahren. Zuvor war er drei Jahre lang Mit­glied der Hitler­ju­gend. Am 14.2.1943 kam er zur 16. Pg-Divi­sion. Einen Monat später stieg er in den Rang des Unter­sturm­führers auf. Ihm wurde im Laufe des Krieges das Eis­erne Kreuz 2. und 1. Klasse verliehen.

Die Mas­sak­er und die hier­für Ver­ant­wortlichen sind nicht vergessen. Wir fordern eine gesellschaftliche Auseinan­der­set­zung mit den Ver­brechen und unter­stützen die Über­leben­den und die Ange­höri­gen der Ermorde­ten in ihrem Kampf um Anerken­nung des began­genen Unrechts.
Am Sam­stag, 1. Dezem­ber 2007 wird es um 13 Uhr 30 auf dem Platz vor der Sparkasse (Rathaus­platz) Saar­brück­en eine Kundge­bung geben. Für weit­ere Infor­ma­tio­nen ste­ht Ihnen Ralph Klein, der Press­esprech­er der Ini­tia­tive, zur Ver­fü­gung: Tel.: 0178 / 8472211. Am Sam­stag ste­hen Ihnen vor Ort außer­dem Ansprech­part­ner für Inter­views zur Verfügung.

Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen zum Aktion­stag find­en Sie unter www.keine-ruhe.org

Ver­ant­wortlich: Ini­tia­tive gegen das Vergessen, Ludolf-Cam­phausen-Str. 36, 50672 Köln, Antifa Saar / Pro­jekt AK 

Pressemitteilung: Antifa Saar kündigt Widerstand gegen NPD-Bundesparteitag an

Am kom­menden Woch­enende, dem 27. und 28. Okto­ber soll der Bun­desparteitag der NPD stat­tfind­en. Dieser Parteitag kann als das derzeit wichtig­ste Beschlusstr­e­f­fen der deutschen Naziszene beze­ich­net wer­den. Es ist mit etwa 600 Neon­azis aus dem gesamten Bun­des­ge­bi­et und dem Aus­land zu rech­nen. Nach­dem Bemühun­gen der NPD um die Ems-Weser-Halle im nieder­säch­sis­chen Old­en­burg mit ein­er Nieder­lage der Nazis vor Gericht ende­ten, kündigte die Partei an ins Saar­land auszuweichen.

Die Antifa Saar ruft nun gemein­sam mit dem [saar­b­o­tage – net­work] und weit­eren antifaschis­tis­chen Grup­pen dazu auf gegen den Bun­desparteitag vorzuge­hen. Sara Jost, die Press­esprecherin der Antifa Saar schätzt die Lage fol­gen­der­maßen ein:
„Das Saar­land gilt in NPD- und mil­i­tan­ten Neon­azikreisen schon seit län­gerem als sicheres Rück­zugs­ge­bi­et, da ihnen wed­er von Seit­en der Lan­desregierung noch von der kom­mu­nalen Ver­wal­tung Steine in den Weg gelegt wer­den. Im Gegen­teil. Vielmehr muss man das Ver­hal­ten der offiziellen Stellen als bewusste Unter­stützung der NPD oder gnaden­lose poli­tis­che Inkom­pe­tenz der Ver­ant­wortlichen auffassen“.

So fand am 30. Juni diesen Jahres in der Fes­thalle Saar­brück­en-Schaf­brücke ein von der NPD Saar ver­anstal­tetes Konz­ert mit ca. 300 Besuch­ern aus dem gesamten Bun­des­ge­bi­et und dem Aus­land statt. Ein für diesen Tag in Ulm geplantes und dann ver­botenes Neon­azikonz­ert europäis­ch­er Recht­srock-Bands wurde kurzfristig nach Saar­brück­en ver­legt. Ermuntert durch das Ent­ge­genkom­men der Saar­brück­er Stadtver­wal­tung und der saar­ländis­chen Polizei kon­nten die Neon­azis so die Ver­botsver­fü­gung in Baden-Würt­tem­berg umgehen.

Fast auf den Tag genau ein Jahr zuvor am 1. Juli 2006 ver­hin­derten über 700 Polizis­ten eine antifaschis­tis­che Kundge­bung in Merzig und ermöglicht­en so ein­er 50-köp­fi­gen NPD-Demo die Ver­bre­itung ihrer Ide­olo­gie in Saar­louis und Merzig.

Die Antifa Saar ruft zum Wider­stand gegen den Bun­desparteitag auf und fordert alle antifaschis­tis­chen Kräfte dazu auf sich daran zu beteiligen.

Genaue Infor­ma­tio­nen über Zeit­punkt und Ort wer­den auf der Home­page der Antifa Saar unter www.antifasaar.de.vu bekan­nt gegeben sobald der Tagung­sort der NPD feststeht.
Aktuelle Infor­ma­tio­nen kön­nen unter fol­gen­der Info­line abge­fragt wer­den: 0175 – 3219299

Für weit­ere Infor­ma­tio­nen sind wir zu erre­ichen unter
Tele­fon: 0175 / 1271105
Email: antifasaar@yahoo.de

ANTIFA SAAR / PROJEKT AK 

Pressemitteilung zu den Naziaufmärschen am 1.Juli im Saarland

Neon­azis wollen in Saar­louis und Merzig demonstrieren!

Unter dem Mot­to „Arbeit­splätze statt Krieg­sein­sätze“ rufen saar­ländis­che Neon­azis zu ein­er Dop­peldemon­stra­tion am 1. Juli 2006 in Saar­louis und in Merzig auf. Dabei beziehen sie sich auf den bevorste­hen­den Ein­satz der Saar­land­bri­gade im Kon­go. Die Demon­stra­tion wird vom NPD-Lan­desver­band Saar und dem Aktions­büro Saar, einem Zusam­men­schluss neon­azis­tis­ch­er Kam­er­ad­schaften aus dem Saar­land, organisiert.
Die Antifa Saar / Pro­jekt AK kündigt Proteste gegen die neon­azis­tis­che Mobil­isierung an.

Bere­its seit Ende let­zten Monats kündi­gen das neon­azis­tis­che „Aktions­büro Saar“ und der NPD-Lan­desver­band die Dop­peldemon­stra­tion an. Dabei nehmen sie den bevorste­hen­den Kon­go-Ein­satz der Saar­land­bri­gade zum Anlass, um ihr völkisch-nation­al­is­tis­ches Gedankengut offen auf der Straße zu propagieren.

Chris­t­ian Schnei­der, Sprech­er der Antifa Saar / Pro­jekt AK, erk­lärt hierzu: „Uns ver­wun­dert es über­haupt nicht, dass die Nazis von NPD und so genan­nten „freien Kam­er­ad­schaften“ die Saar­land­bri­gade und ihren bevorste­hen­den Ein­satz the­ma­tisieren. So gibt es bei bei­den eine nicht zu leug­nende Affinität zum Nation­al­sozial­is­mus. Während man dies bei ersteren immer wieder in ihren neuen Veröf­fentlichun­gen nach­le­sen kann, gehört es bei der Saar­land­bri­gade zum guten Ton das NS-Fallschir­mjäger­lied „Rot scheint die Sonne“ abzusingen“.

Die Antifa Saar / Pro­jekt AK wird gegen den Ver­such neon­azis­tis­ches Gedankengut auf die Straße zu tra­gen protestieren und den Wider­stand organ­isieren. Außer­dem rufen wir alle fortschrit­tlichen Kräfte dazu auf selb­st aktiv zu wer­den und sich mit den ver­füg­baren Mit­teln gegen die Pro­voka­tion zu wehren.

Dabei wird es der Antifa Saar / Pro­jekt AK nicht darum gehen, während der Fußball ‑WM das Bild eines „anständi­gen Deutsch­lands“ sich­er zu stellen, son­dern vielmehr prak­tis­che Kri­tik an der deutschen Volk­stümelei zu üben und sich am 1. Juli deren offen­sichtlich­sten Vertretern in den Weg zu stellen.

Bei Rück­fra­gen: Tele­fon: 0175–1271105 e‑mail:antifasaar@yahoo.de www.antifasaar.de.vu

Antifa Saar / Pro­jekt AK

Pressemitteilung: Neonazis prügeln auf Besucher des Saarbrücker Altstadtfestes ein

Neon­azis prügeln auf Besuch­er des Saar­brück­er Stadt­festes ein

In der Nacht von Sam­stag auf Son­ntag kam es auf der Rock­wiese des Saar­brück­er Alt­stadt­festes, unter­halb der Musikhochschule, zu neon­azis­tis­chen Über­grif­f­en mit mehreren Ver­let­zten. Eine Gruppe, beste­hend aus einem knap­pen Dutzend Neon­azis aus dem Saar­brück­er Raum, prügel­ten mit Flaschen und Bierkrü­gen auf Fes­ti­valbe­such­er und –besucherin­nen ein.

Die Stim­mung auf der Saar­brück­er Rock­wiese war gut, bis gegen ca. 24.00 Uhr eine etwa zehnköp­fige Gruppe Neon­azis aus Saar­brück­en und Umge­bung auf­tauchte und damit begann demon­stra­tiv Wer­be­plakate für ein anti­ras­sis­tis­ches Konz­ert von den Wän­den zu reißen. Als mehrere Fes­ti­valbe­such­er ver­sucht­en sie daran zu hin­dern, schlu­gen die Neon­azis unver­mit­telt mit Bierkrü­gen und Flaschen auf diese ein. Auf bere­its am Boden liegende Per­so­n­en wurde mas­siv eingetreten.
Lediglich durch das Ein­schre­it­en von weit­eren Umste­hen­den kon­nten die Neon­azis schließlich in die Schranken gewiesen werden.

Eine Augen­zeu­g­in erk­lärte gegenüber der Antifa Saar / Pro­jekt AK: „Es war erschreck­end, mit welch­er Bru­tal­ität diese Nazis agierten. Wenn nicht mehrere Per­so­n­en eingeschrit­ten wären und die Nazis unter Ein­satz von Gewalt und CS-Gas zurückge­drängt hät­ten, wäre sicher­lich noch Schlim­meres passiert“. Die Antifa Saar / Pro­jekt AK begrüßt es aus­drück­lich, dass Men­schen die Anwe­sen­heit und die Pro­voka­tio­nen von Neon­azis nicht stillschweigend hin­nehmen, son­dern sich aktiv dage­gen zur Wehr setzen.

Alexan­der Breser, stel­lvertre­tender Press­esprech­er der Antifa Saar, erk­lärte hierzu: „Neon­azis präsen­tieren sich auch im Saar­brück­er Raum zunehmend bei Stadt­festen und anderen Ver­anstal­tun­gen. Wenn ihre Anwe­sen­heit geduldet wird, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie ver­suchen, alle die nicht in ihr Welt­bild passen zu vertreiben. Dort wo Ver­anstal­ter es nicht gewährleis­ten kön­nen, dass Neon­azis der Zutritt zu den Ver­anstal­tun­gen ver­wehrt wird, liegt es eben an den Besucherin­nen und Besuch­ern, dies durchzusetzen“.

Mehrere Per­so­n­en berichteten, dass bere­its am Vortag ähn­liche Vor­fälle am St. Johan­ner Markt zu beobacht­en gewe­sen wären.

Antifa Saar / Pro­jekt AK

Pressemitteilung nach den Naziaufmärschen am 1.Juli im Saarland

Saar­brück­en, 02.07.2006

700 Polizis­ten unter­drück­en jeglichen Protest gegen Nazi­auf­marsch in Merzig

50 Mit­glieder von NPD und „Freie Kam­er­ad­schaften“ marschieren durch Saar­louis und Merzig. Polizei erteilt großflächig Platzver­weise gegen Jugendliche und unterbindet so jeglichen Protest gegen den nation­al­sozial­is­tis­chen Aufmarsch.

Medi­en­bericht­en zufolge waren am Sam­stag, den 01.Juli 2006, im Rah­men der bei­den Aufmärsche von NPD Saar und „Aktions­büro Saar“, einem Zusam­men­schluss mil­i­tan­ter Neon­azis vor allem aus dem Raum Saar­louis und Saar­brück­en, bis zu 700 Polizis­ten einge­set­zt, die dafür sorgten, dass nie­mand seinen Unmut über diesen Aufzug äußern konnte.

Vor allem in Merzig, wo die Antifa Saar / Pro­jekt AK ursprünglich eine Gegenkundge­bung angemeldet hat­te, die aber durch die Lan­drätin des Kreis­es Merzig-Wadern ver­boten wurde, waren seit dem frühen Mor­gen zahlre­iche PolizistIn­nen, in ziv­il wie in Uni­form, unter­wegs. Die Ein­heit­en aus dem Saar­land und Rhein­land-Pfalz, darunter auch eine Spezialein­heit aus Mainz, kon­trol­lierten massen­haft vor allem Jugendliche in der Merziger Innen­stadt und erteil­ten unseren bish­eri­gen Erken­nt­nis­sen zufolge etwa 50 Platzver­weise, die den betrof­fe­nen Men­schen das Betreten der Stadt Merzig für den ganzen Tag verbot.

Dazu Alexan­der Bress­er, stel­lvertre­tender Press­esprech­er der Antifa Saar / Pro­jekt AK: „Die Frage nach der Ver­hält­nis­mäßigkeit der Mit­tel ist sicher­lich ange­bracht, wenn man sich vor Augen führt, dass an diesem Tag auf jedeN schein­baren oder tat­säch­lichen Demon­stran­tIn 7 PolizistIn­nen kamen. Wir kri­tisieren das Vorge­hen der Polizei, die jeden friedlichen ver­balen Protest in Hör­weite der Nazis durch die mas­siv­en Stadtver­bote unter­band, aufs schärf­ste und hal­ten diesen repres­siv­en Umgang mit dem Ver­samm­lungsrecht für äußerst fragwürdig.“

Für Rück­fra­gen ste­hen wir unter der Tele­fon­num­mer 0175–1271105 sowie per eMail an antifasaar@yahoo.de zur Verfügung.

ANTIFA SAAR / PROJEKT AK

Pressemitteilung zum Nazi-Konzert in Saarbrücken-Schafbrücke am 01.Juli 2007

Nazikonz­ert in Saar­brück­en – Schaf­brücke. Ver­botenes Konz­ert aus Baden-Würt­tem­berg kurzfristig ins Saar­land ver­legt — Polizei duldet ver­botene Symbole

Am gestri­gen Sam­stag fand in der Fes­thalle in Saar­brück­en-Schaf­brücke ein von der NPD Saar ver­anstal­tetes Konz­ert mit ca. 300 Besuch­ern aus dem gesamten Bun­des­ge­bi­et und dem Aus­land statt. Ein für gestern in Ulm geplantes Neon­azikonz­ert europäis­ch­er Recht­srock-Bands wurde dort kurzfristig ver­boten. Ermuntert durch das Ent­ge­genkom­men der Saar­brück­er Stadtver­wal­tung und der saar­ländis­chen Polizei wurde dieses ver­botene Konz­ert kurzfristig nach Saar­brück­en ver­legt und somit kon­nten die Neon­azis die Ver­botsver­fü­gung in Baden-Würt­tem­berg umge­hen und esfan­den gestern sozusagen zwei Konz­erte in einem statt. Des Weit­eren liegen der Antifa Saar / Pro­jekt AK Erken­nt­nisse vor, dass Sym­bole der ver­bote­nen Neon­azior­gan­i­sa­tion „Blood & Hon­our“ auf dem Konz­ert zu sehen waren. Die Polizei war über diesen Umstand informiert und weigerte sich einzuschre­it­en. So ver­wun­dert es auch über­haupt nicht, wenn Saar-NPD-Chef Franz das „angenehme Zusam­me­nar­beit­en“ mit der Polizei lobend erwähnt.

Der stel­lvertre­tende Press­esprech­er der Antifa Saar / Pro­jekt AK Alexan­der Bre­ser­dazu: „Die Saar­brück­er Polizei, die Stadtver­wal­tung und auch die Vertreter des Innen­min­is­teri­ums müssen sich nun die Frage gefall­en lassen, wie es sein kann, dass Neon­az­ibands, deren Auftritte für den gle­ichen Tag in Ulm ver­boten wurden,ungestört in der saar­ländis­chen Lan­deshaupt­stadt unter den Augen der Polizei auftreten dür­fen und darüber hin­aus nicht eingeschrit­ten wird, wenn Sym­bole ver­boten­er Organ­i­sa­tio­nen gezeigt wer­den. Ein solch­es Ver­hal­ten kann lediglich auf ver­stärk­te Sym­pa­thien gegenüber den Nazis, Igno­ranz oder Inkom­pe­tenz zurück­ge­führt werden“.

Zur Bedeu­tung solch­er Konz­erte erk­lärte Breser weit­er: „Neon­azis­tis­che Musik entwick­elt sich zunehmend zu einem der wichtig­sten Ide­olo­gi­eträger der extremen Recht­en. Die zahlre­ichen Konz­erte bieten Möglichkeit­en zur Agi­ta­tion und Ein­bindung von Jün­geren. Ger­ade für jün­gere Neon­azis ist Musik oft iden­titätss­tif­ten­des Mit­tel und ein ein­facher­er Weg ein recht­es Welt­bild zu fes­ti­gen als durch Flug­blät­ter, Reden und Demonstrationen“.

Die Antifa Saar / Pro­jekt AK wird in den näch­sten Wochen ver­stärkt Ver­anstal­tun­gen zu dieser The­matik anbi­eten und zur Diskus­sion stellen, wie solche Ver­anstal­tun­gen zukün­ftig ver­hin­dert wer­den können.

ANTIFA SAAR / PROJEKT AK

Gesammelte Presseartikel zu den Naziaufmärschen in Saarlouis und Merzig am 1. Juli 2006

Gesam­melte Presseartikel zu den Nazi­aufmärschen in Saar­louis & Merzig — 01.07.2006

(ältere Artikel weit­er unten)

 

SR-online, Saar­text

01.07.2006, abends

Saarlouis/Merzig: Rechte Demos ohne große Beteiligung

Eine angekündigte, gerichtlich ges­tat­tete Dop­peldemon­stra­tion rechter Grup­pen hat am Sam­sta­gnach­mit­tag im Saar­land stattge­fun­den. Nach Polizeiangaben nah­men daran etwa 50 Per­so­n­en teil.

Nach einem Marsch durch Saar­louis ver­sam­melten sich die Demon­stra­tionsteil­nehmer in Merzig. Dort hiel­ten sie eine Kundge­bung ab.

Der Auf­marsch der recht­en Grup­pen war vom Oberver­wal­tungs­gericht Saar­louis zuge­lassen wor­den. Eine Gegen­demon­stra­tion link­er Grup­pen in Merzig war im Vor­feld vom Ver­wal­tungs­gericht unter­sagt worden.

 

20 cent

01.07.2006

Gericht erlaubt Nazi-Demo

Jet­zt ist es endgültig: Die NPD darf am Sam­stag in Saar­louis demon­stri­eren. Das hat das Oberver­wal­tungs­gericht (OVG) des Saar­lan­des gestern entschieden.

Anfang Juni hat­ten die NPD und recht­sex­treme Kam­er­ad­schaften im Inter­net zu Demon­stra­tio­nen am 1.Juli aufgerufen (20cent berichtete). Sie kündigten an: Um gegen den Kon­go-Ein­satz der Bun­deswehr zu protestieren, wollen sie durch Saar­louis und Merzig ziehen. Sowohl die Lan­drätin des Land­kreis­es Saar­louis, Moni­ka Bach­mann (56), als auch die des Kreis­es Merzig-Wadern, Daniela Schlegel-Friedrich, unter­sagten das. Dage­gen klagte die NPD — und bekam Recht. Der Kreis Merzig-Wadern nahm das hin, Saar­louis erhob erneut Beschw­erde. Der hat das OVG damit jet­zt eine Absage erteilt. Faz­it: In bei­den Städten dür­fen sie marschieren. In Merzig war eine Gegen­demon­stra­tion geplant. Auch die hat das Gericht verboten.

 

Saar­brück­er Zeitung

01.07.2006

Oberver­wal­tungs­gericht genehmigt NPD-Demo

Saar­louis. Die für diesen Sam­stag in Saar­louis geplante NPD-Demon­stra­tion gegen den Bun­deswehr-Ein­satz im Kon­go darf stat­tfind­en. Das Oberver­wal­tungs­gericht hat die Beschw­erde des Land­kreis­es Saar­louis gegen einen entsprechen­den Entscheid des Ver­wal­tungs­gericht­es am Fre­itag abgewiesen. Zugle­ich hat das Ver­wal­tungs­gericht das Ver­bot ein­er Gegen­demon­stra­tion gegen den an diesem Sam­stag geplanten Protest­marsch der NPD in Merzig bestätigt. pum

 

Welt Kom­pakt Saar

30.06.2006

weltkompakt300606

 

 

Saar­brück­er Zeitung

22.06.2006

 Kreis Saar­louis ver­bi­etet NPD-Demo

Saarlouis/Merzig. Die Lan­drätin des Kreis­es Saar­louis, Moni­ka Bach­mann, hat gestern eine von der NPD angemeldete Demon­stra­tion am Sam­stag, 1. Juli, in Saar­louis ver­boten. In der Ver­fü­gung heißt es, die geplante Ver­samm­lung könne zu ein­er „konkreten Gefährdung der öffentlichen Sicher­heit“ führen. Zur Zeit der geplanten Demon­stra­tion wer­den in der Innen­stadt zahlre­iche Besuch­er erwartet, die die Viertel­fi­nal-Spiele der Fußball­welt­meis­ter­schaft auf einem Groß­bild­schirm ver­fol­gen. Auch in Merzig will die NPD am sel­ben Tag gegen den Bun­deswehrein­satz im Kon­go demon­stri­eren. Lan­drätin Daniela Schlegel-Friedrich sagte gestern auf Anfrage, der Land­kreis werde am Fre­itag entschei­den. Eine Ablehnung sei aber sehr wahrscheinlich.

 

Saar­brück­er Zeitung

13.06.2006

Protest gegen NPD-Aufmärsche

Kundge­bung der Antifa Saar — Parteien gegen Neonazis

Saarlouis/Merzig. Die saar­ländis­chen Antifaschis­ten wollen mit ein­er Kundge­bung am Sam­stag, 1. Juli in Merzig gegen die geplanten NPD-Aufmärsche in Merzig und Saar­louis demon­stri­eren. Dies teilte am Dien­stag der stel­lvertre­tende Press­esprech­er der Antifa Saar, Alexan­der Breser, auf SZ-Anfrage mit. Einen entsprechen­den Antrag werde man noch in dieser Woche bei der Ort­spolizeibehörde ein­re­ichen. Die recht­sex­treme NPD und recht­sex­treme Kam­er­ad­schaften hat­ten kür­zlich für den 1. Juli in Saar­louis und Merzig zu Protest­demon­stra­tio­nen gegen den Kon­go-Ein­satz der Bun­deswehr aufgerufen. Die Demos sind bish­er allerd­ings noch nicht genehmigt.

Die Land­tagsparteien riefen unter­dessen dazu auf, dem beab­sichtigten Treiben der Neon­azis eine deut­liche Abfuhr zu erteilen. SPD-Lan­deschef Heiko Maas zeigte sich davon überzeugt, dass die “ganz große Mehrheit der Bevölkerung den Recht­sex­tremen nicht auf den Leim gehen wird”. CDU-Frak­tionsvize Klaus Meis­er sagte, es wäre zu begrüßen, wenn eine solche Demo juris­tisch ver­hin­dert wer­den könne. Wenn dies ver­fas­sungsrechtlich nicht möglich sei, müsse eine Demokratie solche Proteste aushal­ten. Christoph Hart­mann, Vor­mann der saar­ländis­chen Lib­eralen, plädierte dafür, alle rechtsstaatlichen Mit­tel auszuschöpfen, um den Auf­marsch der Recht­sex­tremen zu ver­hin­dern. Nach Ansicht des Grü­nen-Vor­sitzen­den Hubert Ulrich soll­ten möglichst viele Men­schen bei der Gegen­ver­anstal­tung friedlich deut­lich machen, was sie von dem NPD-Auftritt hal­ten. gp

 

20cent

13.06.2006

 Wider­stand gegen Nazis formiert sich

SAARLOUIS/MERZIG. Gle­ich in zwei saar­ländis­chen Städten will die recht­sex­treme NPD am 1. Juli demon­stri­eren. Die Braunen wollen durch Saar­louis und Merzig marschieren (20cent berichtete). Sie wollen gegen den geplanten Kon­go-Ein­satz der Bun­deswehr protestieren.

Doch jet­zt formiert sich der Wider­stand! Antifaschis­ten wollen mit ein­er Kundge­bung in Merzig — eben­falls am 1. Juli — gegen die NPD-Aufmärsche demon­stri­eren. Alexan­der Breser, Sprech­er der Antifa-Saar: “Einen entsprechen­den Antrag wer­den wir noch in dieser Woche bei der Ort­spolizeibehörde ein­re­ichen.” Die muss dann die Gegen-Demo genehmi­gen. Bish­er sind auch die Nazi-Aufmärsche noch nicht von der Behörde abgesegnet.

Die Parteien im saar­ländis­chen Land­tag haben unter­dessen dazu aufgerufen, dem beab­sichtigten Treiben der Neon­azis eine deut­liche Abfuhr zu erteilen. SPD-Lan­deschef Heiko Maas (39): “Ich bin überzeugt, dass die ganz große Mehrheit der Bevölkerung den Recht­sex­tremen nicht auf den Leim gehen wird.” CDU-Frak­tionsvize Klaus Meis­er (52) sagte, es wäre zu begrüßen, wenn eine solche Demo juris­tisch ver­hin­dert wer­den könne. Meis­er: “Wenn dies ver­fas­sungsrechtlich nicht möglich ist, muss eine Demokratie solche Proteste aber aushal­ten.” Christoph Hart­mann (34), Chef der saar­ländis­chen FDP, plädierte dafür, alle rechtsstaatlichen Mit­tel auszuschöpfen, um den Auf­marsch der Recht­sex­tremen zu ver­hin­dern. Nach Ansicht des Grü­nen-Vor­sitzen­den Hubert Ulrich (48) soll­ten möglichst viele Men­schen bei der Gegen­ver­anstal­tung deut­lich machen, was sie von dem NPD-Auftritt hal­ten. szn/aw

 

20cent

12.06.2006

 Recht­en-Demo im Saarland

Die recht­sex­treme NPD im Saar­land und recht­sex­treme Kam­er­ad­schaften rufen im Inter­net zu ein­er Demon­stra­tion am 1. Juli in Saar­louis und Merzig gegen den Kon­goein­satz der Saar­land­bri­gade auf. Laut Lan­drat­samt Saar­louis ist die Demon­stra­tion dort angemeldet. Chris­t­ian Schnei­der, Sprech­er der Antifa Saar, teilte mit, man werde gegen die NPD-Demo protestieren.

Pressemeldungen zur Antifa-Demo in Pirmasens am 18. März 2006

Gesam­melte Presseartikel zur Antifa Demo in Pir­mases — 18.03.2006

(ältere Artikel weit­er unten)

 

Pub­lika­tion: DIE RHEINPFALZ

Region­alaus­gabe: Lud­wigshafen­er Rundschau

Datum: Nr.69

Datum: Mittwoch, den 22. März 2006

 

Leser­brief: Protest gegen die NPD

” Demon­stra­tion oder Gefangenentransport?”

 

Zum Artikel und zum Foto über die Anti- *NPD *-Demon­stra­tion in der Montagausgabe:

Demon­stra­tion oder Gefan­genen­trans­port — das ist aus dem Foto nicht ein­deutig zu erken­nen. Mit einem beein­druck­enden Ein­satz und einem Eins-zu-Eins-Ver­hält­nis Polizisten/Demonstranten hat Pir­masens der antifaschis­tis­chen Gefahr mutig die Stirn geboten.

Her­zlichen Glück­wun­sch, Pir­masens! — das hat Welt­for­mat! Die Nazis dür­fen sich gut beschützt fühlen.

 

W., Bruch­weil­er

 

Pub­lika­tion: DIE RHEINPFALZ

Region­alaus­gabe: Pir­masenser Rundschau

Datum: Nr.69

Datum: Dien­stag, den 21. März 2006

 

Zweibrück­er Neon­azis in Pir­masens festgenommen

Bei der Demon­stra­tion gegen die *NPD *-Lan­deszen­trale in Pir­masens, an der sich am Sam­stag laut Polizei rund 250 Ange­hörige des antifaschis­tis­chen, linken Spek­trums beteiligten (wir informierten kurz in „Son­ntag aktuell”), wur­den unter anderem sieben Neon­azis vorüberge­hend in Polizeige­wahrsam genom­men. Unter ihnen waren auch Mit­glieder des „Nationalen Wider­stands” Zweibrück­en, die zur Ver­hin­derung von Straftat­en in Gewahrsam genom­men wur­den. „Sie haben sich gezeigt, wir woll­ten eine Kon­fronta­tion ver­hin­dern”, sagte Ein­sat­zleit­er Achim Beck­er. Die Festgenomme­nen kamen am späten Sam­sta­gnach­mit­tag wieder frei. (daa)

 

Pub­lika­tion: DIE RHEINPFALZ

Region­alaus­gabe: Pir­masenser Rundschau

Datum: Nr.67

Datum: Mon­tag, den 20. März 2006

 

Stadt­magazin

 Burkhardt: „ *NPD *-Haus gehört nicht uns”

 

Andreas Burkhardt, Frak­tionsvor­sitzen­der der „Repub­likan­er” im Stad­trat, hat gegenüber der RHEINPFALZ demen­tiert, dass das Haus auf der Ruh­bank, in dem die *NPD *-Wahlkampfzen­trale sitzt, sein­er Fam­i­lie gehört. Es han­dele sich dabei nur um eine Namensgle­ich­heit, betonte er. Das Haus sei nach seinen Infor­ma­tio­nen nur bis nach der Land­tagswahl an die *NPD* ver­mi­etet und er sei „froh, wenn die danach wieder gehen”. Die *NPD *sei eine Konkur­renz zu den „Repub­likan­ern”, es gebe kein­er­lei Zusam­me­nar­beit mit ihnen, sagte Burkhardt, der auch für die ver­balen Attack­en im Senioren­beirat (wir berichteten) die Namensgle­ich­heit reklamiert. Es han­dele sich nicht um seinen Vater, son­dern um ein früheres Mit­glied der Reps, das „vor zwei oder drei Monat­en” aus der Partei aus­geschieden sei. Ob der Mann mit­tler­weile der *NPD *ange­höre, wisse er nicht; dieser habe sich zuvor aber für eine enge Zusam­me­nar­beit der bei­den recht­en Parteien stark gemacht und habe dafür keinen Rück­halt bei den Reps gefun­den. (wop)

 

Pub­lika­tion: DIE RHEINPFALZ

Region­alaus­gabe: Pir­masenser Rundschau

Datum: Nr.67

Datum: Mon­tag, den 20. März 2006

 

Unruhe in „einem beschaulichen Nest”

 250 Antifaschis­ten demon­stri­eren friedlich gegen *NPD*-Wahlkampfzentrale — Mehr als 200 Polizis­ten im Ein­satz — 17 Festnahmen

 

Für die Polizei ist die Demo im Großen und Ganzen prob­lem­los ver­laufen.” Achim Beck­er, Chef der Polizei­in­spek­tion Pir­masens und Ein­satz-Leit­er bei der Demon­stra­tion antifaschis­tis­ch­er Grup­pen gegen die *NPD *-Wahlkampfzen­trale in Pir­masens, zog am späten Sam­sta­gnach­mit­tag ein pos­i­tives Fazit.

 

Mehr als 200 Polizis­ten aus ganz Rhein­land-Pfalz, die genaue Zahl wollte Beck­er aus ein­satz­tak­tis­chen Grün­den nicht nen­nen, standen 250 linken, über­wiegend jugendlichen Demon­stran­ten gegenüber (wir informierten kurz in „Son­ntag aktuell”). Die befürchtete Ran­dale blieb aus. Den­noch wur­den 17 Per­so­n­en vor­läu­fig festgenom­men — bei den meis­ten ging es darum, Straftat­en zu ver­hin­dern. Zwei Straftat­en gegen das Ver­samm­lungsrecht reg­istri­erte die Polizei: Ein Demon­strant hat­te sich ver­mummt, ein ander­er einen Pflaster­stein aus dem Schloss­platz gerissen.

 

Unter den vorüberge­hend Festgenomme­nen waren auch sieben polizeibekan­nte Neon­azis, einige aus Zweibrück­en, die sich am Rand der Demo gezeigt hat­ten. „Wir woll­ten keine Kon­fronta­tion zulassen, haben sie zur Ver­hin­derung von Straftat­en in Gewahrsam genom­men”, erk­lärte Beck­er. „Wir haben ihnen die Möglichkeit genom­men, Straftat­en zu bege­hen”, fügte er an.

Zwei Ziele ver­fol­gte die Polizei beim wohl größten Ein­satz in der jün­geren Pir­masenser Geschichte: die Bevölkerung schützen und die Demon­stra­tion gewährleis­ten. Dazu gehörte, Straftat­en sofort zu ver­fol­gen und Störun­gen von außen im Ansatz zu verhindern.

Schon lange vor dem offiziellen Beginn um 13.30 Uhr hat­ten sich viele Autonome am Pir­masenser Haupt­bahn­hof ver­sam­melt. Eine Gruppe Punker hat­te sich auf dem Rasen niederge­lassen, während die Organ­isatoren, antifaschis­tis­che Grup­pen aus dem Saar­land, aus Koblenz, Lan­dau und Mainz, den Laut­sprecher­wa­gen bestück­ten und Handzettel austeil­ten. Alles geschah unter der Auf­sicht eines Polizei-Großaufge­bots, das einen dicht­en Ring um die stetig anwach­sende Demon­stran­ten­schar zog, mit Videokam­eras und Fotoap­pa­rat­en jeden Schritt dokumentierte.

Wir demon­stri­eren hier, weil wir es zum Kotzen find­en, dass Pir­masens die *NPD *duldet oder sog­ar unter­stützt. Wir rufen dazu auf, sich Neon­azis jed­er Couleur in den Weg zu stellen und ihnen das Nazileben zu ver­miesen, wo es nur geht. Wir fordern aber auch dazu auf, Ras­sis­mus, Anti­semitismus und völkischen Mist in der Gesellschaft zu kri­tisieren und anzu­greifen”, sagte ein „Antifa”-Mitglied in seinem Rede­beitrag am Bahnhof.

Mit mehr als ein­stündi­ger Ver­spä­tung set­zte sich der Zug, dem sich auch Mit­glieder von Bünd­nis 90/Die Grü­nen und Bürg­er­meis­ter Peter Schei­del anschlossen, dann schließlich in Bewe­gung. Grund: Der Ver­samm­lungsleit­er saß in einem Bus, der in ein­er Vorkon­trolle der Polizei steck­en geblieben war. Trans­par­ente wie „Neon­azis das Wass­er abgraben, den recht­en Kon­sens bekämpfen”, „Let“s get loud — Faschis­mus ist keine Mei­n­ung, son­dern ein Ver­brechen” oder „Nazis ins Visi­er nehmen, Ras­sis­mus und Anti­semitismus bekämpfen”, set­zte sich der Zug, unter­stützt von lauter Punk‑, Ska- und Reg­gae-Musik, in Rich­tung Schloss­platz in Bewe­gung — auf dem ganzen Weg begleit­et von 13 Polizei-Mannschaftswagen.

Auf dem Schloss­platz nan­nten die Ini­tia­toren Ross und Reit­er recht­sradikaler Aktiv­itäten in und um Pir­masens, die „kein neues Phänomen” seien, wie die Schän­dung des jüdis­chen Fried­hofs in Busen­berg und weit­ere rechtsmo­tivierte Straftat­en gezeigt haben. Ins­beson­dere der Werde­gang Sascha Wag­n­ers, mit­tler­weile in Pir­masens leben­der rhein­land-pfälzis­ch­er Wahlkampfleit­er der *NPD *, der auch für das Pam­phlet gegen Dekan Michael Diener (wir berichteten am Sam­stag) ver­ant­wortlich ist, wurde mehrfach beleuchtet.

Die *NPD *verteile im Land­tagswahlkampf zwei Mil­lio­nen Flug­blät­ter, habe 25.000 Plakate aufge­hängt. Seit Wag­n­er in Pir­masens wohne, gebe es regelmäßig *NPD *-Info­tis­che, Verteilak­tio­nen und Ver­anstal­tun­gen der Partei. „Die Region ist zum Knoten­punkt neon­azis­tis­ch­er Aktiv­itäten gewor­den, der lan­desweit Bedeu­tung hat”, sagte ein Red­ner und ver­wies auf von Wag­n­er organ­isierte Red­nerver­anstal­tun­gen mit bekan­nten, bun­desweit aktiv­en Neon­azis in der Region.

Wag­n­er habe bei der Bun­destagswahl mit 3,3 Prozent der Erst­stim­men das beste Wahlergeb­nis der *NPD *in Rhein­land-Pfalz erre­icht, die Repub­likan­er wur­den bei der Kom­mu­nal­wahl 2004 mit zehn Prozent in den Stad­trat gewählt „und ver­bre­it­en dort ihre Pro­pa­gan­da”, so der Red­ner. Ger­ade ländliche Gebi­ete seien für Nazis ide­ale Rück­zugs­ge­bi­ete, in denen sie meist unbe­hel­ligt agieren kön­nten. Deshalb wolle die Antifa „Nazi-Struk­turen offen­le­gen und aufdecken”.

Die Demon­stran­ten haben sich sehr gut ver­hal­ten”, lobte Beck­er, als sich die Demon­stran­ten-Schar kurz nach 17 Uhr am Haupt­bahn­hof wieder auflöste, „die Demon­stra­tion hat ihren Zweck nicht ver­fehlt”, sagte er. Den Zweck benan­nten die Ini­tia­toren bei der Abschlusskundge­bung am Haupt­bahn­hof. „Immer­hin ist es uns gelun­gen, etwas Unruhe in dieses beschauliche Nest zu brin­gen, eine Menge Staub aufzuwirbeln”. Allerd­ings kri­tisierten die Antifa-Organ­isatoren in ein­er gestern Nach­mit­tag ver­bre­it­eten Erk­lärung, die Polizei habe „mit über­mäßiger Härte agiert”. Es sei „immer wieder zu mas­siv­en Störun­gen durch die Polizei” gekom­men. Ein Vor­wurf, den der unbeteiligte Beobachter allerd­ings nicht nachvol­lziehen kann.

Nur ein­mal kam es zu ein­er etwas anges­pan­nten Sit­u­a­tion: Auf dem Weg durch die Schlossstraße set­zten sich zwei Dutzend Demon­stran­ten, alle mit schwarzen Kapuzen, Schir­m­mützen und Son­nen­brillen aus­gerüstet, an die Spitze des Zuges, macht­en drei vier schnelle Schritte nach vorn, wur­den dann aber rasch von der Polizei einge­bremst. Über einen Vor­fall am Exerzier­platz, Ort ein­er weit­eren Kundge­bung, als ein jugendlich­er Pir­masenser eine Flasche auf Polizis­ten schleud­erte und daraufhin von den Ein­satzkräften zu Boden gewor­fen wurde, kon­nte Beck­er noch keine Angaben machen. (daa)

 

Pir­masenser Zeitung vom 20.03.06 — Rubrik Pirmasens

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 Gewalt­lose Antifa-Demo gegen NPD in Pirmasens

Mas­sive Polizeipräsenz begleit­ete Demon­stra­tionszug durch Stadt

Von PZ-Mitar­beit­er Markus Fuhser

 

Knapp 300 meist jugendliche Demon­stran­ten hat­ten sich am Sam­stag gegen 13 Uhr vor dem Bahn­hof Pir­masens ver­sam­melt, um mit einem Demon­stra­tionszug durch Pir­masens gegen ultra­rechte poli­tis­che Aktiv­itäten in Pir­masens und der Region zu demon­stri­eren. Sie standen ein­er gut gle­ich großen Stre­it­macht aus Polizis­ten gegenüber, die die Demon­stra­tion fast lück­en­los umschlossen durch die Stadt esko­rtierten. Bis auf wenige Fes­t­nah­men ver­lief die Demon­stra­tion prob­lem­frei und gewaltlos.

Zu ein­er „antifaschis­tis­chen Demon­stra­tion“ in Pir­masens hat­ten poli­tis­che Grup­pierun­gen aufgerufen, die unter dem Namen „Antifa“ bun­desweit gegen poli­tisch rechts ste­hende Grup­pierun­gen und Parteien agieren. Grund für die Demo in Pir­masens, die von „Antifa“-Gruppen aus Rhein­land-Pfalz und dem Saar­land organ­isiert wurde, ist der Vor­wurf, dass Pir­masens sich in den let­zten Monat­en zu ein­er Heim­statt für Nazis entwick­elt habe. Der bekan­nte NPD-Funk­tionär Sascha Wag­n­er soll auf der Ruh­bank ein Haus bezo­gen haben, das der NPD als Lan­des­geschäftsstelle in Rhein­land-Pfalz dienen soll. Nach Infor­ma­tio­nen der PZ han­delt es sich dabei um das Haus in der Schul­straße 14. Unter dem Mot­to „Seek & Delete – NPD-Struk­turen aufdeck­en und entsor­gen!“ zog die Demo mit Trans­par­enten und Fah­nen vom Bahn­hof zum Schloß­platz und durch Fußgänger­zone, Bergstraße und Alleestraße zum Exerzier­platz. Von dort aus ging es zum Bahn­hof zurück. Bunt war die Mis­chung der Demon­stran­ten. Rund 50 davon waren leicht als pro­fes­sionelle Demon­stran­ten auszu­machen. Dazu kamen junge Men­schen aus dem Umkreis und auch aus Pir­masens, denen das Flagge zeigen gegen Rechts ein Anliegen war und einige, die die Ver­anstal­tung ein­fach auch als Par­ty sahen.

Das hier ist ja fast lang­weilig“, sagte ein Ein­sat­zleit­er der Polizei über die Aktion beim Tele­fonieren übers Mobil­tele­fon. Er leit­ete die „Vorhut“ der Polizeikräfte, die in ein­er Zweier­rei­he, teil­weise rück­wärts laufend, die Front der Demo den ganzen Weg über im Auge behielt. Kurz darauf war die Lang­weile für eine kurze Zeit zu Ende, als in Höhe der Deutschen Bank die Trans­par­ente tra­gende Demo­spitze plöt­zlich in ein paar Schritte Dauer­lauf ver­fiel und die Polizeikette sofort mit Kör­pere­in­satz abblock­te. Fast als Höhep­unkt der Demo kon­nte man jenen Stopp anse­hen, den die Demon­stran­ten ein­legten, um unter einem Pfeifkonz­ert einem am offe­nen Fen­ster ste­hen­den repub­likanis­chen Pir­masenser Stad­trat den Mit­telfin­ger zu zeigen.

Eine harte Lin­ie der Polizei hat­te Achim Beck­er, Leit­er der Pir­masenser Inspek­tion und somit Ein­sat­zleit­er der Polizeikräfte, in einem Gespräch mit einem „Antifa“-Verantwortlichen für die Demon­stra­tion angekündigt. Jed­er Ver­stoß gegen die Vorschriften werde geah­n­det, die entsprechen­den Demon­stran­ten her­aus­ge­grif­f­en und zumin­d­est bis zum Ende der Demo fest­ge­set­zt. Ver­boten waren das Unken­ntlich­machen von Gesichtern, aktive und pas­sive Bewaffnung und auch das Umman­teln von Teilen der Demo mit Trans­par­enten, das den Zugriff der Polizei auf Demon­stran­ten erschw­ert hätte. Noch vor dem Beginn der eigentlichen Demo griff die Polizei einen der Demon­stran­ten her­aus und unter­sucht­en ihn ziem­lich rüde. Die die Züge der Bun­des­bahn beglei­t­ende Bun­de­spolizei hat­te die Bere­itschaft­spolizis­ten auf den jun­gen Mann aufmerk­sam gemacht. Die Demo-Leitung in dem die Demon­stra­tion beglei­t­en­den Laut­sprecher­wa­gen warf der Polizei deshalb vor, einen Eskala­tion­skurs zu fahren.

Während des Zuges durch die Stadt wurde die Demon­stra­tion lück­en­los rechts und links von Polizeikräften einge­fasst. Von der Bere­itschaft­spolizei bei der Funkkom­mu­nika­tion als „kri­tis­che Stellen“ beze­ich­nete Gebäude, wie das von der recht­en Szene gern besuchte Lokal „Am Amts­gericht“, wur­den prob­lem­los passiert. Auch die palet­ten­weise vorhan­de­nen Pflaster­steine an den dort reich­lich vorhan­de­nen Baustellen blieben, wo sie waren.

Bei ein­er kurzen Kundge­bung auf dem Schloß­platz schaut­en örtliche Größen der recht­en Szene von den Schloßtrep­pen aus der Kundge­bung zu. Der vom NPD-Lan­desvor­sitzen­den Peter Marx zum Wahlkampfleit­er ernan­nte Sascha Wag­n­er wolle von Pir­masens aus mit 25 000 Plakat­en und zwei Mil­lio­nen Flug­blät­tern den Wäh­lern die „braune Ide­olo­gie“ näher brin­gen, hieß es bei der Kundge­bung. Damit gewinne Pir­masens lan­desweite Bedeu­tung für die NPD. Auch den etablierten Parteien wurde vorge­wor­fen, häu­fig die Stim­mung zu schaf­fen, die der NPD ihre Wäh­ler beschert: „Sie sind Teil des Prob­lems“. In der Alleestraße kon­trol­lierten gle­ichzeit­ig Polizis­ten einige kahl geschorene Jugendliche, die Pullis die Sweat­shirts mit der Auf­schrift „Deutsche Kolonien – Heia Safari“ tru­gen. Son­st war von recht­en Gegen­demon­stran­ten kaum etwas zu sehen.

Mit Slo­gans wie „Ob Ost, ob West, nieder mit der Nazi-Pest“ und „Aufruhr, Wider­stand, es gibt kein ruhiges Hin­ter­land“ zog der Zug durch die Fußgänger­zone und die obere Haupt­straße. Vom „harten Kern“ vorgegebene Losun­gen wie „Nieder mit Deutsch­land, es lebe der Kom­mu­nis­mus“ wur­den jedoch kaum von den Demon­stran­ten aufgenommen.

Obwohl die Demo-Leitung wieder am Bahn­hof angekom­men per Laut­sprech­er etwas drama­tisierte („bleibt zusam­men, lasst euch nicht von der Polizei abgreifen“), löste sich die Demo prob­lem­los auf, nach­dem die Polizei ihre mas­sive Präsenz reduziert hat­te. Pir­masenser Bürg­er hat­ten das für die Stadt sel­tene Ereig­nis weit­ge­hend ignori­ert oder waren aus Vor­sicht zuhause geblieben.

 

Rechte sind das Problem

Mei­n­ung von Markus Fuhser

Knapp 300 jun­gendliche Demon­stran­ten schafften es am Sam­stag, ein mas­sives Heer von Polizis­ten nach Pir­masens zu ziehen. Fast hat­te es den Anschein, die Demo werde von der Polizei durch Pir­masens gelotst. Dicht von gut gepol­sterten Sicher­heit­skräften umschlossen bewegte sich der Zug durch die Stadt, den Abschluss bilde­ten 13 (!) Trans­port­wa­gen der Polizei. Zig Doku­men­ta­tion­strup­ps der Polizei mit Kam­eras filmten das gesamte Geschehen. Die von der Ein­sat­zleitung angekündigte „harte Lin­ie“ set­zte die Polizei Gott sei Dank nicht durch. Die Ver­anstal­tung ver­lief von bei­den Seit­en her gese­hen recht friedlich.

Ein Grund für die riesige Polizeiüber­ma­cht – auf der Hus­ter­höhe standen noch Polizeikräfte in Reserve – war im Grunde nicht erkennbar. Denn auch mit mas­siv­en Über­grif­f­en rechter Schläger rech­nete die Ein­sat­zleitung laut eigen­er Aus­sage nicht. Mögen die Parolen und die poli­tis­che Herkun­ft der Demo-Organ­isatoren auch krude und pro­voka­tiv sein: Die Ker­naus­sagen, dass die rechte und ultra­rechte Szene auch in Pir­masens immer fes­ter Fuß fasst, sind nachzu­vol­lziehen. Und das ist für Stadt und Region das eigentliche Prob­lem – und nicht eine Demo der Antifa gegen diese Entwicklung.

 

Pir­masenser Zeitung vom 18.03.06 — Rubrik Pirmasens

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 350 gegen Rechts

Bürg­er jeden Alters zeigen Nazis die kalte Schulter

Von PZ-Redak­tion­s­mit­glied David Betz

 

Ich freue mich so viele Bürg­er aller Gen­er­a­tio­nen begrüßen zu dür­fen“, traf Ober­bürg­er­meis­ter Dr. Bern­hard Math­e­is den Nagel auf den Kopf. Gestern trafen sich um 17 Uhr rund 350 Demon­stran­ten am Schloß­platz, um gegen Recht­sradikale und recht­es Gedankengut zu protestieren. Über­parteilich und Inter­essens­grup­pen über­schre­i­t­end trat­en die Pir­masenser geschlossen auf. Am Rande betrieben NPD-Mit­glieder und Neon­azis Stim­mungs­mache gegen die Demon­stra­tion und Personen.

So ver­wiesen alle Red­ner bei der Kundge­bung darauf, dass nun eine Gren­ze gezo­gen wer­den müsse. Am Don­ner­stag Abend seien Zahire Sevilir, die Vor­sitzende des Aus­län­der­beirats, und Ingrid von Böhlen vom Senioren­beirat von einem Repub­likan­er wüst beschimpft wor­den. NPDler verteil­ten noch während der Ver­anstal­tung auf dem Schloß­platz ein Pam­phlet, in dem Dekan Dr. Michael Diener, der die Demo mit organ­isiert hat­te, verunglimpft wurde.

Dieser Umstand wurde auch von Diener direkt ange­sprochen. Er warf, unter Szene­nap­plaus, den Nazis vor, dass sie mit ihrer Hal­tung und ihren Forderun­gen abseits stün­den von ein­er sin­nvollen Lösung der sozialen Prob­lem. Sie ver­schärften sie nur noch. Die anwe­sende Bun­desvor­sitzende von Bünd­nis 90/ Die Grü­nen Clau­dia Roht gab ihm im Gespräch mit der PZ recht. Sie habe von Wirtschaftsvertretern in Sach­sen gehört, dass sich aus­ländis­che Fir­men nicht mehr so stark in Sach­sen engagierten, seit dort die NPD Einzug in den Land­tag gehal­ten habe.

Mitor­gan­isatorin Karo­la Strep­pel von der Ini­tia­tive Fre­und­schaft ver­wies auf die lange Tra­di­tion der Anti-Rechts-Aktio­nen in Pir­masens. Math­e­is for­mulierte es kurz und knapp. „Wir sagen hier und heute: Bis hier­her und nicht weit­er. Stopp! Es reicht“, so Math­e­is unter Applaus. Auch die Reden von Zahire Sevilir und Michael Diener verurteil­ten die Vorge­hensweise der Recht­en aufs Schärf­ste. Deut­lich wurde bei der Demon­stra­tion auch, dass die NPD ganz offen­sichtlich ihre Tak­tik bei öffentlichen Auftrit­ten geän­dert hat. Während vor eini­gen Jahren noch Bomber­jack­en und Mil­itärstiefel das Bild der Nazis bes­timmten, so waren gestern zwei aku­rat gek­lei­dete Män­ner, ein­er mit einem beachtlichen Schnäuzer samt Seit­en­schei­t­el, unter­wegs und verteil­ten ihre Pro­pa­gan­damit­tel. Unter den Zuhör­ern befan­den sich etliche Rechte in ziv­il, die die Bevölkerung mit NPD-Kalen­dern und Flug­blät­tern ver­sorgten. An der Schloßtreppe hat­te sich außer­dem eine kleine Gruppe von Neon­azis aus dem Zweibrück­er Raum einge­fun­den. Um den Zweibrück­er Recht­en Detlev Walk scharten sich die eben­falls bekan­nten Glatzköpfe im Skin­head-Look vom „Nationalen Wider­stand Zweibrück­en“. Mit Mobil­tele­fon und Gesprächen sorgten die Partei­funk­tionäre dafür, dass diese auch dort ver­har­rten, offen­sichtlich damit in der Öffentlichkeit kein schlecht­es Bild von der NPD entsteht.

Die Demon­stran­ten hinge­gen ignori­erten die Skins und san­gen zusam­men mit den Churchies das zeit­lose „We shall over­come“ und Bob Dylans „Blowin in the wind“. Am Ende waren die Organ­isatoren zufrieden. Ein Zeichen war geset­zt. Welch­es Zeichen heute geset­zt wird, darüber kann man nur spekulieren. Für heute ist von 13.30 bis 18 Uhr eine Demo der Antifa in Pir­masens geplant. Vom Bahn­hof aus will die Gruppe auf den Schloß­platz ziehen und dort eben­falls gegen die Neon­azis demon­stri­eren. Der Rück­weg soll über den Exe und die Gärt­ner­straße wieder zum Bahn­hof führen. Ob es zu Auseinan­der­set­zun­gen kom­men wird, ist schw­er abzuschätzen. Nach Recherchen der PZ find­en heute in der Region auch drei Großver­anstal­tun­gen rechter Grup­pen statt. Denkbar sind dabei nach Mei­n­ung von Experten zwei Szenar­ien: Entwed­er heißt das, dass die Demo nicht gestört wird, weil die Recht­en nicht da sind. Oder sie sam­meln sich und kom­men bewusst nach Pir­masens, was wohl zu mas­siv­en Auseinan­der­set­zun­gen mit der nicht ger­ade gewaltscheuen Antifa führen würde. Die Pir­masenser Polizei schließt nach Angaben eines Sprech­ers von gestern Abend Auss­chre­itun­gen heute Nach­mit­tag nicht aus. Wohl auch deshalb ist seit Don­ner­stag ein Wasser­w­er­fer­wa­gen in der Stadt stationiert.

 

Mei­n­ung

Null Tol­er­anz!

Von David Betz

Toll, dass gestern bei der Demo gegen Rechts Bürg­er jeden Alters und Vertreter aller Parteien anwe­send waren. Lei­der aber auch NPD-Mit­glieder die ihr abscheulich­es Pam­phlet gegen Dr. Michael Diener verteil­ten. Und am Rande kon­nten auch einige Skin­heads beobachtet werden.

Die braunen Brüder wer­ben für die Land­tagswahl mit Slo­gans wie „Null Tol­er­anz“. Diesen Slo­gan muss man aber vor allem auf diese Grup­pen anwen­den. Es darf ihnen nicht erlaubt wer­den, ihre dumpfen Parolen zu grölen. Denn wenn Mei­n­ungsäußerung in Hass, Gewalt und Ver­ach­tung gegenüber Men­schen – egal ob Aus­län­der oder nicht – umschlägt, dann ist das keine freie Mei­n­ungsäußerung mehr, die unter dem Schutz des Gurndge­set­zes ste­ht, son­dern es ist Volksver­het­zung – und die ist verboten.

Man muss sich klar machen, dass die NPD, die DVU und andere rechte Grup­pen nicht ein­fach nur ein Haufen von Spin­nern sind. Unter der per­fek­ten Pla­nung von Peter Marx, der auch in Sach­sen und im Saar­land für die erschreck­enden Wahler­folge der NPD ver­ant­wortlich war, hat sich die rechte Szene zu ein­er gut ver­net­zten Organ­i­sa­tion entwick­elt, die es nun zu bekämpfen gilt. Wehret den Anfän­gen! Wir dür­fen nicht wegschauen, wenn vor Schulen offen um die Kinder und Jugendlichen gewor­ben wird. Wir dür­fen nicht weghören, wenn am Stammtisch auf Aus­län­der geschimpft wird. Und vor allem dür­fen wir nicht vergessen, dass von den Recht­en eine große Gefahr aus­ge­ht. Immer geschick­ter ver­suchen sie sich als harm­los und ser­iös darzustellen und immer mehr Men­schen fall­en auf diese miese Masche here­in. Deshalb soll­ten wir alle bei den anste­hen­den Land­tagswahlen dafür sor­gen, dass das Konzept der ewig Gestri­gen in Rhein­land-Pfalz nicht aufgeht.

 

Pub­lika­tion: DIE RHEINPFALZ

Region­alaus­gabe: Pir­masenser Rundschau

Datum: Nr.66

Datum: Sam­stag, den 18. März 2006

 

Aufge­s­tanden gegen rechte Parolen

 Fast 350 Men­schen nehmen an Kundge­bung vorm Alten Rathaus teil — Für Demokratie und Toleranz

 

Demokratie ist wehrhaft: Gestern Nach­mit­tag fan­den sich vorm Alten Rathaus fast 350 Bürg­er und Repräsen­tan­ten unter­schiedlich­er Parteien, Ver­bände und Organ­i­sa­tio­nen zusam­men, um gegen die zunehmende rechte Gewalt und gegen rechte Parolen zu demon­stri­eren. Musikalisch begleit­et wurde die Kundge­bung von der Gospel­gruppe „Churchies”.

Es ist wieder soweit, dass die Angst vor dem Frem­den, Unbekan­nten geschürt und der Volk­sego­is­mus bedi­ent wird”, stellte Dekan Michael Diener mit Blick auf die Wahlplakate rechter Parteien fest. Wer aber auf diese Weise die Men­schen polar­isiere und manip­uliere, der ver­stelle den Weg zu tragfähi­gen gesamt­ge­sellschaftlichen Lösun­gen und trage die Ver­ant­wor­tung dafür, dass die Gewalt­bere­itschaft, ger­ade auch unter Jugendlichen, steige. „Wir leben in ein­er Region gewaltiger sozialer Prob­leme, das wis­sen wir alle. Es ist in meinen Augen ein Skan­dal, dass rechts­gerichtete Parteien und Organ­i­sa­tio­nen genau deshalb glauben, bei uns leicht­es Spiel zu haben.”

Wer sich zur Wehr set­ze, werde ganz schnell zur Zielscheibe, sagte Diener mit Ver­weis auf eine Erk­lärung der *NPD *, die den Dekan als „Rädels­führer” der gestri­gen Kundge­bung verunglimpfte und ihm „anti­demokratis­che Umtriebe” vor­warf. Diener rief zum Wider­stand gegen solche Parolen auf: „Es kann nicht sein, dass wir ohne öffentlichen Wider­spruch der Dem­a­gogie der Recht­en die Straßen und Plätze unser­er Stadt und unser­er Dör­fer über­lassen.” Der Dekan bat die Bevölkerung, den Vere­in­facher­ern nicht zu glauben, die Stim­mungen bedi­en­ten auf Kosten der Würde und zunehmend auch auf Kosten der kör­per­lichen Unversehrtheit von Mitbürgern.

Wir ste­hen in Pir­masens für Tol­er­anz und Mei­n­ungs­frei­heit”, sagte Ober­bürg­er­meis­ter Bern­hard Math­e­is. Die Gren­ze sei aber dort erre­icht, wo Intol­er­anz gepredigt werde, wo einzelne Indi­viduen gebrand­markt wer­den. Es sei deshalb Auf­gabe der Demokrat­en, gemein­sam aufzuste­hen und den Recht­sex­tremen zu sagen: stopp, bis hier­her und nicht weit­er. Es freue ihn, so Math­e­is, dass an der gestri­gen Kundge­bung viele Men­schen aus allen Gen­er­a­tio­nen teilgenom­men haben.

Karo­la Strep­pel von der Ini­tia­tive Fre­und­schafts­fest forderte ein aktives Miteinan­der gegen die Het­ze gegen aus­ländis­che Mit­bürg­er. Ihre Erfahrung: „Rechte Aktiv­itäten nehmen mas­siv zu.” Beispiel­sweise sei im Senioren­beirat die Vor­sitzende Ingrid von Böhlen beschimpft wor­den, weil der Senioren­rat die „Pir­masenser Erk­lärung” unterze­ich­net habe. Beispiel­sweise habe Dekan Michael Diener besagtes Pam­phlet der *NPD *erhal­ten.

Mit dem mul­ti­kul­turellen Fre­und­schafts­fest hät­ten die Pir­masenser schon seit langem parteiüber­greifend Zeichen geset­zt gegen den Recht­sex­trem­is­mus, der ver­suche, Gewalt und Hass zu schüren gegen aus­ländis­che Mit­bürg­er. Strep­pel rief dazu auf, die „Pir­masenser Erk­lärung” zu unterschreiben.

Die Vor­sitzende des Aus­län­der­beirats, Zahire Sevilir, forderte, „die demokratis­chen Grun­dregeln aktiv und entschlossen gegen undemokratis­ches Gedankengut zu vertei­di­gen”. Die Men­schen in Pir­masens und in der Region soll­ten friedlich miteinan­der leben, nie­mand dürfe wegen sein­er Haut­farbe, sein­er Reli­gion oder sein­er Sprache bedro­ht und in Angst und Schreck­en ver­set­zt wer­den. An den Schulen, so Sevilirs Wun­sch, sollen die Kinder und Jugendlichen über den Extrem­is­mus und seine Fol­gen unter­richtet wer­den. Mit Blick auf die Land­tagswahlen am 26. März rief die Vor­sitzende des Aus­län­der­beirats dazu auf, zur Wahl zu gehen. Jede nicht abgegebene Stimme sei eine Stimme für Gewalt und Intoleranz.

Für den DGB Westp­falz forderte Franz Edinger dazu auf, Fremde in ihrer Eige­nart wahrzunehmen und zu akzep­tieren. Es sei Auf­gabe aller Men­schen aufzuste­hen und Gesicht zu zeigen für Demokratie und Tol­er­anz. (pr)

 

DIE RHEINPFALZ / Zweibrück­er Rund­schau / Mon­tag, den 06. März 2006

 

Linke machen gegen *NPD *mobil

 PIRMASENS: Demo-Anmel­dung für 18. März

 

Am 18. März demon­stri­eren linke Grup­pen, die von Ver­fas­sungss­chützern teil­weise dem autonomen Spek­trum zuge­ord­net wer­den, in Pir­masens gegen die *NPD *. Sie sehen die Süd­westp­falz als neuen recht­sex­trem­istis­chen Knoten­punkt von lan­desweit­er Bedeu­tung. Mehr als 200 Demon­stran­ten erwarten die Ver­anstal­ter aus Mainz, dem Saar­land, Koblenz und Landau.

Ver­anstal­ter sind “Antifa”-Gruppen aus Rhein­land-Pfalz und dem Saar­land. Pir­masens sei Demon­stra­tionsort, da hier ihrer Mei­n­ung nach die lan­desweite Wahlkampfzen­trale der *NPD *betrieben wird. Der *NPD *-Wahlkampfleit­er habe in Pir­masens zu diesem Zweck ein Haus erwor­ben, so der Aufruf zur Demonstration.

Heike Umlauft vom Pir­masenser Presseamt bestätigte auf Anfrage, dass die Demon­stra­tion angemeldet ist. Eine Genehmi­gung für Ver­samm­lun­gen unter freiem Him­mel sei prinzip­iell nicht nötig, nur eine Anmel­dung müsse vor­liegen. Die Stadtver­wal­tung ste­he in engem Kon­takt zur Polizei, so Umlauft. Gründe für ein eventuelles Demo-Ver­bot seien nicht bekannt.

Die Demo wird um 13.30 Uhr am Haupt­bahn­hof begin­nen und von dort zum Schloss­platz ziehen, wo eine Zwis­chenkundge­bung geplant ist. Am Exerzier­platz folge eine weit­ere Kundge­bung. Der Demo-Zug ende voraus­sichtlich wieder am Hauptbahnhof.

Die “Antifa”-Szene wird von Ver­fas­sungss­chützern als “gewal­to­ri­en­tiert­er Link­sex­trem­is­mus” eingestuft. Zu einem der Ver­anstal­ter, der „Antifa Saar/Projekt AK”, ver­merkt der saarländische Ver­fas­sungss­chutz, dass deren Arbeitss­chw­er­punkt auf dem antifaschis­tis­chen Kampf liege als “Ein­treten für eine Über­win­dung des kap­i­tal­is­tis­chen Gesellschaftssys­tems als Wurzel des Faschis­mus”. Diesen “Kampf” führe die saar­ländis­che “Antifa” nicht immer friedlich, so der Ver­fas­sungss­chutzbericht. Angriffe auf “augen­schein­lich dem recht­en Spek­trum zuzurech­nende Per­so­n­en” in St. Ing­bert sowie mil­i­tante Störak­tio­nen gegen eine rechte Demon­stra­tion und Sachbeschädi­gun­gen am Auto eines *NPD *-Funk­tionärs ord­nen die Ver­fas­sungss­chützer der autonomen Szene im Saar­land zu, die von der “Antifa Saar” dominiert werde. In der Mehrzahl zählt der saar­ländis­che Ver­fas­sungss­chutz jedoch friedliche Aktiv­itäten wie Demon­stra­tio­nen und Infover­anstal­tun­gen in seinem Bericht über die “Antifa Saar” auf. (kka)

Jungle World: “Deutsch bis zum Grab”

Deutsch bis zum Grab

Der deutsche Nation­al­is­mus bestand vor 50 Jahren im Saar­land seine erste Probe nach 1945.

 

Ste­fan Rip­plinger hat in der Wochen­zeitung Jun­gle World ein inter­es­santes Dossier zur zweit­en Saarab­stim­mung 1955 und der dama­li­gen poli­tis­chen Land­schaft im Saar­land verfasst.

Weit­er­lesen: http://jungle-world.com/artikel/2005/41/16174.html

Jungle World: “Mieser Sound an der Saar”

Jun­gle World #35: Mieser Sound an der Saar — 31.08.2005

 

Mieser Sound an der Saar

Auch im Saar­land treiben Recht­sex­treme ihr Unwe­sen. Vor kurzem zogen sie nach einem Recht­srock­konz­ert prügel­nd durch die Saar­brück­er Innen­stadt. von mar­ti­na franz

 

Die angekündigten Bands hießen Brigade M, Cal­sage, Lemovice, Haup­tkampflinie und SKD. Anfang August waren sie für ein Recht­srock­konz­ert in Saar­brück­en-Fechin­gen angekündigt. »Wir rock­en den Reich­stag – NPD in den Bun­destag«, lautete das Mot­to. Die NPD ver­anstal­tete den Abend, die mil­i­tante Neon­aziszene war der Adres­sat. Der NPD-Land­tagsab­ge­ord­nete Klaus-Jür­gen Men­zel aus Sach­sen war der Schirmherr.

 

Nach dem Konz­ert zogen etwa 25 Neon­azis in die Saar­brück­er Innen­stadt, prügel­ten zunächst auf Punks ein und wandten sich dann, wie ein Zeuge der Jun­gle World berichtete, »südländisch ausse­hen­den Men­schen« zu. Dabei sollen sich die Ange­grif­f­e­nen allerd­ings auch gewehrt haben. Es sollen Flaschen und Fäuste geflo­gen sein. Kurz vor dem Ein­tr­e­f­fen der Polizei ver­zo­gen sich die Neon­azis. Die Beamten nah­men erst­mal die Per­son­alien der Ange­grif­f­e­nen auf.

 

Die saar­ländis­che CDU bemühte anschließend die Leg­ende von ein­er ange­blichen Auseinan­der­set­zung zwis­chen Rechts- und Link­sex­trem­is­ten. Die Innen­min­is­terin Annegret Kramp-Kar­ren­bauer (CDU) sagte, sie betra­chte die Entwick­lung mit Sorge. Die »Extrem­is­ten« gin­gen ver­stärkt gewalt­tätig gegen die jew­eils andere Gruppe vor.

 

Sie schlug außer­dem vor, Recht­srock an den Schulen im Musikun­ter­richt zu behan­deln, was ihr heftige Kri­tik ein­brachte. »Offen­sichtlich kön­nen sich Recht­sradikale im Saar­land wohl fühlen«, sagte Volk­er Schnei­der von der saar­ländis­chen Linkspartei. »Aber während Frau Kramp-Kar­ren­bauer son­st so gern die Law-and-Order-Frau gibt, unter­stre­icht sie im Umgang mit Recht­sex­tremen ein­mal mehr ihre Inkom­pe­tenz«, sagte er. Wer allen Ern­stes vorschlage, recht­sex­treme Musik im Musikun­ter­richt zu behan­deln, müsse sich fra­gen lassen, ob er noch ganz bei Trost sei.

 

Die NPD ver­sucht bere­its seit eini­gen Jahren, sich im Saar­land zu etablieren, und zwar nicht völ­lig ohne Erfolg. Vier Prozent der Stim­men gewann sie bei der Land­tagswahl im Jahr 2004. Sie kon­nte müh­e­los die Repub­likan­er übertrumpfen. Viele Repub­likan­er liefen in der jüng­sten Zeit zur NPD über, wie etwa Aloys Lehm­ler, der Beisitzer im Lan­desvor­stand der NPD wurde, und Bernd Ehrre­ich, der stel­lvertre­tender Lan­desvor­sitzen­der wurde. Aus der Skin­head­szene zog es Markus Mang zur NPD, auch er stieg zum stel­lvertre­tenden Lan­desvor­sitzen­den auf.

 

Neben Rhein­land-Pfalz stellt das Saar­land für die NPD einen Schw­er­punkt unter den alten Bun­deslän­dern dar. Immer wieder kam es in den ver­gan­genen zehn Jahren zu über­re­gionalen Zusam­menkün­ften von Recht­sex­trem­is­ten im Saar­land. Es gab so genan­nte Europakon­feren­zen in den Jahren 2002 und 2003 und so genan­nte europäis­che Som­meruni­ver­sitäten 2003 und 2004, die von der NPD organ­isiert wur­den. Dabei diente oft­mals das Hotel Budapest in Saar­brück­en-Fechin­gen als Tagung­sort. Auf der Inter­net­seite der saar­ländis­chen NPD wird unter »Mar­ket­ing Saar« auf das Hotel verwiesen.

 

Dass inten­sive Verbindun­gen zwis­chen der NPD im Saar­land, in Rhein­land-Pfalz und in Sach­sen beste­hen, lässt sich gut an der Per­son von Peter Marx verdeut­lichen. Im Sep­tem­ber 2004 war er Spitzenkan­di­dat der Partei bei der Land­tagswahl im Saar­land, kurz danach wurde er Frak­tion­s­geschäfts­führer der NPD in Sach­sen, und gegen­wär­tig ist er zudem Spitzenkan­di­dat der NPD für die Land­tagswahl in Rhein­land-Pfalz im Jahr 2006 .

 

Gle­ichzeit­ig mit der NPD hat sich die Kam­er­ad­schaftsszene im Saar­land ver­bre­it­et, und man pflegt gute Kon­tak­te untere­inan­der. Musste die Szene Mitte der neun­ziger Jahre noch den Umweg über das vom Evan­ge­lis­chen Jugendw­erk und vom Land­kreis Saar­louis getra­gene Pro­jekt der »akzep­tieren­den Sozialar­beit« nehmen, tritt sie heute offen­er in Erschei­n­ung. Sie hat ihre Chance, sich durch dieses Pro­jekt gesellschaftlich zu etablieren, genutzt.

 

Auch wenn sich die Kam­er­ad­schaft »Saar­lautern« – so der nation­al­sozial­is­tis­che Name für das franzö­sisch geprägte Saar­louis – und der Nationale Wider­stand Köller­tal im März dieses Jahres aufgelöst haben, um einem Ver­bot zu ent­ge­hen, sind sie weit­er aktiv.

 

Im Indus­triege­bi­et Schwal­bach, in der Nähe von Saar­louis, kom­men nach Infor­ma­tio­nen aus Antifakreisen Leute aus dem Umfeld dieser Kam­er­ad­schaften regelmäßig im ehe­ma­li­gen Club­heim eines Motor­rad­vere­ins zusam­men. Mittwochs trifft man sich zum nationalen Kneipen­abend und organ­isiert Konz­erte. Im Raum Völk­lin­gen ist die Kam­er­ad­schaft Toll­wütige Wölfe unter­wegs. In Völk­lin­gen erhielt die NPD bei der jüng­sten Kom­mu­nal­wahl knapp zehn Prozent der Stim­men und sitzt mit fünf Abge­ord­neten im Stad­trat und mit zweien im Ortsrat.

 

Eine bedeu­tende Rolle in der freien Kam­er­ad­schaftsszene spielt Dominik Kleer. Er betreibt die Inter­net­seite des so genan­nten Aktions­büros Saar, die lange Zeit ein zen­trales Diskus­sions­fo­rum der Neon­azis war, bis sie pünk­tlich zum 8. Mai einem poli­tis­chen Atten­tat zum Opfer fiel. Seit­dem ste­ht sie grafisch wie textlich in deut­lich ver­min­dert­er Qual­ität im Netz. Außer­halb des Saar­lands agiert Kleer als Haup­tor­gan­isator von recht­en Demon­stra­tio­nen wie etwa im August 2004 im pfälzis­chen Hep­pen­heim und im Dezem­ber 2004 in Trier.

 

Gegen das Bünd­nis der NPD mit der Kam­er­ad­schaftsszene tut sich im Saar­land nicht viel. Während viele Poli­tik­er, nicht nur der CDU, der Mei­n­ung sind, dass das Ganze nur ein Prob­lem des poli­tis­chen Extrem­is­mus und rechts gle­ich links sei, ver­sucht die Antifa Saar dage­gen zu hal­ten. Sie rief im ver­gan­genen Jahr ein Vor­tragspro­jekt ins Leben. Unter dem Mot­to »Rechte Style­codes und Sym­bole im All­t­ag« stellt sie rechte Musik und Klei­der­marken vor, mit denen Neon­azis ihre Ideen unter die Leute zu brin­gen versuchen.

 

Sie hat bere­its des öfteren verge­blich darauf hingewiesen, dass es nach Recht­srock­konz­erten oft­mals zu gewalt­täti­gen Über­grif­f­en der Neon­azis kommt. »Im Anschluss an solche Ver­anstal­tun­gen ziehen die Teil­nehmer los, um gegen im nation­al­sozial­is­tis­chen Denken als ›unwertes Leben‹ oder ›Volkss­chädlinge‹ definierte Men­schen mit extremer Gewalt vorzuge­hen«, hieß es auf einem Vor­trag der Antifa Saar Ende Juli. Eine Woche später kam es zu den Über­grif­f­en nach dem Konz­ert in Saarbrücken.

 

Infor­ma­tio­nen unter. www.antifa-saar.de.vu