Heute morgen fand am Amtsgericht in Saarbrücken ein Prozess wegen „Landfriedensbruch“ gegen mehrere Antifaschisten aus dem Umfeld des selbstverwalteten Jugendzentrums Neunkirchen statt. Vorgeworfen wurde ihnen am 13. Januar 2008 den, zu diesem Zeitpunkt in Neunkirchen ansässigen, Naziladen „First Class Streetwear“ mit Steinen und Farbe angegriffen zu haben. Der heutige Prozess wurde von ungefähr 60 Antifaschist_innen begleitet, die Solidarität mit den Angeklagten zeigten. Weiterlesen
Schlagwort-Archive: First Class Streetwear
Rechtsrock – Sommersaison im Südwesten
… und wer dahinter steht: Neonazistische Netzwerke in der Pfalz.
Zwei Neonazikonzerte im Juli und August zeigen die Heterogenität und den hohen Vernetzungsgrad der pfälzischen Neonaziszene. Während jenseits der Landesgrenze in Frankreich die selbsternannte Elite der Hammerskins mit der Masse feierte, kümmerten sich Neonazis, Rocker, Hooligans und NPD um die Durchführung eines Konzertes mit der Band Kategorie C. Der Neonazismus in der Pfalz konzentriert sich nicht auf einzelne Szenen, sondern er ist längst ein verbindendes und szeneübergreifendes Phänomen.
Kurze Stellungnahme zum nicht stattgefundenen Prozess am Freitag, dem 17. Dezember 2010 – Der Aufruf zum Prozessbesuch bleibt bestehen!
Am Freitag dem 17. Dezember 2010 sollte in Saarbrücken ein Prozess gegen mehrere Antifaschisten stattfinden. Zu dem Prozess haben wir im Vorfeld dazu aufgerufen die Angeklagten im Gerichtssaal zu unterstützen.
Mittwochs erreichte uns dann die Nachricht, dass die Verhandlung seitens des Gerichts wegen „Sicherheitsbedenken“ abgesagt wurde. Auf genauere Nachfrage hieß es, dass im großen Gerichtssaal die Heizungsanlage ausgefallen sei und deshalb aufgrund der zu erwarteten Menge an Prozessbesucher_innen keine adäquaten Räumlichkeiten zur Verfügung stünden.
Und tatsächlich haben wir zu diesem Prozess relativ stark mobilisiert, wollten wir ihn doch gemeinsam mit einem Teil der Angeklagten nutzen, um einerseits auf die skandalösen Ermittlungsmethoden der Polizei in diesem Fall aufmerksam zu machen und zum anderen auch auf das aktuelle Treiben des Thorsten Staudacher mit seinem Naziladen „First Class Streetwear“ in Bexbach einzugehen. So informierten wir auf verschiedenen Veranstaltungen im gesamten südwestdeutschen Raum über den anstehenden Prozess und seine Hintergründe. In der aktuellen Ausgabe der Roten Hilfe Zeitung ist ein dreiseitiger Artikel von uns zu dem Thema erschienen und in den vier Wochen vor Prozessbeginn haben wir 5.000 Flugblätter mit dem Aufruf zum Prozessbesuch verteilt.
Wir möchten uns an dieser Stelle bereits bei allen bedanken, die auf verschiedenste Weise ihre Solidarität mit den Angeklagten zum Ausdruck gebracht haben. Die Absage des ursprünglich anberaumten Prozesstermins ändert nichts an unserem Aufruf daran teilzunehmen und vielleicht gelingt es uns mit Eurer Hilfe noch ein paar mehr Leute dazu zu bewegen die Verhandlung direkt zu verfolgen.
So ärgerlich es nun auch insbesondere für die Angeklagten ist, (die die Sache sicherlich gerne „hinter sich gebracht“ hätten), so schön war es, dass der kurzfristig organisierte Soli-Tresen für alle, die sich ihren geplanten Besuch im Saarland nicht vermiesen lassen wollten so reibungslos stattfand und sich zu einer durchaus vorzeigbaren Party mit über 80 Gästen entwickelte.
Von uns aus nochmal: Es war schön mit Euch! Gerne wieder! Danke an alle die uns unterstützt haben!
Der neue Prozesstermin wird von uns bekannt gegeben, sobald er feststeht!
Antifa Saar / Projekt AK
23. Dezember 2010
Wichtig: Prozesstermin wurde verschoben
Der Prozesstermin am Freitag, 17.12.2010 wurde abgesagt und findet voraussichtlich im Januar 2011 statt. Der neue Termin wird rechtzeitig auf unserer Homepage bekannt gegeben.
Naziläden dichtmachen! Gemeinsam gegen staatliche Repression!
Aufruf zum Prozessbesuch:
Am 17. Dezember 2010 soll vor dem Saarbrücker Amtsgericht mehreren Antifaschisten der Prozess gemacht werden. Vorgeworfen wird ihnen Landfriedensbruch. Sie sollen in der Nacht des 13. Januar 2008 an einem Angriff auf den Naziladen „First Class Streetwear“ im saarländischen Neunkirchen beteiligt gewesen sein, in dessen Verlauf die Schaufenster des Ladens zu Bruch gingen und die Fassade besprüht wurde.
Wir rufen dazu auf am Morgen des 17. Dezember 2010 um 8.30 Uhr zahlreich zum Amtsgericht in Saarbrücken zu kommen und die Angeklagten durch unsere Anwesenheit im Gerichtssaal zu unterstützen.
Bitte informiert Euch regelmäßig auf unserer Homepage über die genaue Uhrzeit oder kurzfristige Änderungen.
Download Flyer: Naziläden dichtmachen! Gemeinsam gegen staatliche Repression!
Schöner leben ohne Naziläden!
Am 13. Januar 2008 wurden in Neunkirchen/Saar die Fenster des Geschäfts “First Class Streetwear” zum wiederholten Male eingeschmissen. Bei dieser Aktion wurde die Front des Geschäfts mit einem Schriftzug besprüht. In dieser Nacht begann das whohl aufwündigste und umfangreichste Ermittlungsverfahren gegen Antifaschisten im Saarland seit mehr als zehn Jahren.
Der in der Zeitung der Roten Hilfe e.V (4.2010) erschiene Artikel beleuchtet die Hintergründe und die umfangreichen Ermittlungsmaßnahmen gegen saarländische Antifaschisten.
Ergänzung: In Kapitel I — Die Nacht des 13. Januar 2008 fehlt in der veröffentlichten Version der folgende Satz:
“Außerdem leuchteten die ProtagonistInnen in prolliger Selbstdarstellung ihre antifaschistische Laienbühne mit allerlei Silvesterbedarf aus.”
Diesen möchten wir hiermit nachträglich veröffentlicht wissen.