
Vom Bahnhof aus zogen die Teilnehmer:innen lautstark durch die Innenstadt in Richtung Justizvollzugsanstalt. Auf Transparenten und mit Sprechchören wurde die Verantwortung von Justiz und Politik thematisiert. Bereits zu Beginn machten Redner:innen deutlich, dass Nelsons Tod kein Einzelfall ist, sondern struktureller Rassismus im deutschen Polizei- und Justizsystem zugrunde liegt. Die Forderungen sind lückenlose Aufklärung des Falles und weitreichende personelle und strukturelle Konsequenzen. Vor den Toren der JVA fand die Abschlusskundgebung statt. Dort wurden weitere Redebeiträge verlesen und eine Schweigeminute für Nelson abgehalten.
In den Redebeiträgen wurde auch betont, dass mehrere Mithäftlinge von Nelson nach seinem Tod aus Protest gegen Misshandlungen durch JVA-Bedienstete die Rückkehr in ihre Zellen verweigert hatten und so überhaupt erst dafür gesorgt hatten, dass der Fall öffentlich bekannt wurde. Dass diesen mutigen Gefangenen nun Sanktionen drohen und die vermeintlichen „Rädelsführer“ in andere Haftanstalten verlegt wurden, wurde zu Recht als weiterer Skandal bezeichnet. Die Stimmung auf der Demonstration war durchweg entschlossen, solidarisch und kämpferisch. Besonders eindrucksvoll war die Teilnahme von Nelsons Familie. Ihre Anwesenheit machte deutlich, dass der Fall nicht nur eine politische sondern auch eine zwischenmenschliche, emotionale Dimension hat. Nach dem Ende der Kundgebung vor der JVA zogen die Teilnehmenden spontan gemeinsam zum Bahnhof weiter.
Wir danken allen Organisator:innen, Redner:innen und Unterstützer:innen der Demonstration sowie allen Teilnehmenden, die am 17.08.2025 in Ottweiler ein starkes Zeichen für Nelson und gegen rassistische Knastgewalt gesetzt haben.