Kurzbericht: „Gerechtigkeit für Nelson“-Demo in Ottweiler

Am Sonntag, dem 17.08.2025, ver­sam­melten sich in Ottweil­er rund 250 Men­schen, um unter dem Mot­to „Gerechtigkeit für Nel­son – Schluss mit ras­sis­tis­ch­er Knast­ge­walt“ zu demon­stri­eren. Neben zahlre­ichen Grup­pen und Einzelper­so­n­en hat­te auch die Antifa Saar/Projekt AK die Demon­stra­tion unter­stützt und war unter anderem mit einem Trans­par­ent vor Ort. Anlass der Demon­stra­tion war der Tod des 15-jähri­gen Nel­son, der sich laut Staat­san­waltschaft am 1. August 2025 in der JVA Ottweil­er das Leben genom­men hatte. 
 
Vom Bahn­hof aus zogen die Teilnehmer:innen laut­stark durch die Innen­stadt in Rich­tung Jus­tizvol­lzugsanstalt. Auf Trans­par­enten und mit Sprechchören wurde die Ver­ant­wor­tung von Jus­tiz und Poli­tik the­ma­tisiert. Bere­its zu Beginn macht­en Redner:innen deut­lich, dass Nel­sons Tod kein Einzelfall ist, son­dern struk­tureller Ras­sis­mus im deutschen Polizei- und Jus­tizsys­tem zugrunde liegt. Die Forderun­gen sind lück­en­lose Aufk­lärung des Fall­es und weitre­ichende per­son­elle und struk­turelle Kon­se­quen­zen. Vor den Toren der JVA fand die Abschlusskundge­bung statt. Dort wur­den weit­ere Rede­beiträge ver­lesen und eine Schweigeminute für Nel­son abgehalten.
 
In den Rede­beiträ­gen wurde auch betont, dass mehrere Mithäftlinge von Nel­son nach seinem Tod aus Protest gegen Mis­shand­lun­gen durch JVA-Bedi­en­stete die Rück­kehr in ihre Zellen ver­weigert hat­ten und so über­haupt erst dafür gesorgt hat­ten, dass der Fall öffentlich bekan­nt wurde. Dass diesen muti­gen Gefan­genen nun Sank­tio­nen dro­hen und die ver­meintlichen „Rädels­führer“ in andere Haf­tanstal­ten ver­legt wur­den, wurde zu Recht als weit­er­er Skan­dal beze­ich­net. Die Stim­mung auf der Demon­stra­tion war durch­weg entschlossen, sol­i­darisch und kämpferisch. Beson­ders ein­drucksvoll war die Teil­nahme von Nel­sons Fam­i­lie. Ihre Anwe­sen­heit machte deut­lich, dass der Fall nicht nur eine poli­tis­che son­dern auch eine zwis­chen­men­schliche, emo­tionale Dimen­sion hat. Nach dem Ende der Kundge­bung vor der JVA zogen die Teil­nehmenden spon­tan gemein­sam zum Bahn­hof weiter.
 
Wir danken allen Organisator:innen, Redner:innen und Unterstützer:innen der Demon­stra­tion sowie allen Teil­nehmenden, die am 17.08.2025 in Ottweil­er ein starkes Zeichen für Nel­son und gegen ras­sis­tis­che Knast­ge­walt geset­zt haben.

Kein Schlussstrich ! — Wir gedenken Samuel Yeboah! 19.09.22 / 18:30 Uhr /SLS

Kundge­bung am Mon­tag 19.09.2022 / 18:30 Uhr / Saar­louis­er Straße (Mitte) / Saarlouis

Kein Schlussstrich ! — Wir gedenken Samuel Yeboah!

Am 19.09.2022 jährt sich der ras­sis­tis­che Mord an Samuel Yeboah in Saar­louis zum 31. Mal.
Über Jahrzehnte wurde durch die Behör­den und die Stadt Saar­louis der ras­sis­tis­che Hin­ter­grund des Bran­dan­schlags, bei dem weit­ere 18 Men­schen teils schw­er ver­let­zt wur­den, geleugnet.
Seit zwei Jahren wird nun wieder ermit­telt und gegen ein führen­des Mit­glied der Saar­louis­er Neon­aziszene wurde jüngst Anklage erhoben. Voraus­sichtlich im Novem­ber soll der Prozess in Koblenz eröffnet wer­den. Der Aus­gang ist mehr als ungewiss.
Am Mon­tag dem 19.09.2022 wer­den wir uns zu ein­er Kundge­bung am Tatort in der Saar­louis­er Straße in Saar­louis ver­sam­meln um Samuel Yeboah zu gedenken und unsere Forderun­gen erneut auf die Straße zu bringen:

Offen­le­gung aller Akten im Fall Samuel Yeboah !

Ver­fas­sungss­chutz auflösen !

Die Antifaschis­tis­che Selb­sthil­fe organisieren!

Antifa Saar / Pro­jekt AK; Linksju­gend — sol­id Saar; Antifaschis­tis­ches Schüler:innen Kollek­tiv; Con­n­Act Saar; See­brücke Saar.

Kurzmitteilung: Prozessbeginn nach Brand in Wiebelskirchen

Vor dem Landgericht Saar­brück­en hat am 30.01.2019 der Prozess wegen des tödlichen Brands von Wiebel­skirchen begonnen. Bei dem Feuer, das von den 19 und 29 Jahre alten Angeklagten im April des ver­gan­genen Jahres in einem Wohn­haus in der Kuchen­bergstraße gelegt wor­den war, ist ein 38-Jähriger ums Leben gekom­men. Zum Motiv der Täter heißt es im Bericht des SR:

Dem­nach hat­ten sich die bei­den Beschuldigten am Tatabend in Wiebel­skirchen mit einem Bekan­nten getrof­fen und Bier getrunk­en. Im Laufe des Tre­f­fens soll der Ältere der bei­den erk­lärt haben, dass in dem Haus in der Kuchen­bergstraße Aus­län­der wohn­ten, die seine Mut­ter belei­digt hät­ten. Wörtlich soll er gesagt haben, denen werde er es heimzahlen.

Aus deM Bericht des Sr