Aggressive Störer werden der Kundgebung verwiesen
Am heutigen Samstag versammelten sich mehrere hundert Menschen auf dem Tiblisser Platz in Saarbrücken um für Solidarität in der Corona-Krise und gegen Verschwörungs-Hetze zu demonstrieren. Am Rande hatten sich in mehreren Kleingruppen Nazis und Verschwörungsgläubige versammelt. Diese hatten sich zuvor über soziale Netzwerke zu Störaktionen verabredet. Einige versuchten aggressiv in die Kundgebung zu gelangen und pöbelten am Rande. Die Polizei schritt nur zögerlich ein. Die Anhänger der Gelbwesten Saar versuchten mit zahlreichen Kameras Fotos von den Demonstrierenden anzufertigen. Eine ältere Person war augenscheinlich sogar mit einem sogenannten “Kampf-Schirm” bewaffnet. Insgesamt hielten sich im Umfeld der Kundgebung etwa 30 Personen in feindlicher Absicht auf. Dennoch konnte mit der Kundgebung ein starkes und deutliches Zeichen für Solidarität und gegen Hetze gesetzt werden. Weitere Informationen über die erfolgreiche Kundgebung und weitere Aktivitäten finden sich bei den Veranstalter:innen und auf Blockade Saar.
QAnon-Anhänger und Akteur_innen der Gelbwesten Saar
Aggressive Störer werden der Kundgebung verwiesen
Valentin Serban (Mitorganisator der sog. “Kunst-Aktionen” gegen die Corna Maßnahmen, wo die Verbreitung von Nazipropaganda und Verschwörungsmythen geduldet wurden)
Störer vom Titelbild (3. v.r.) zusammen mit Jacqueline Süßdorf
Störer mit Kampfschirm
Aggressiver Störer (links im Bild) mit Begleitung
Störer_innen aus der Gruppe der Gelbwesten Saar
Aktivisten der Gelbwesten Saar (Mathias A. links im Bild)
Mauro Mancini (links im Bild) und Jacqueline “Jacky” Süßdorf (ganz rechts)
eine Kurze Bestandsaufnahme und Analyse der Demonstrationen gegen die Maßnahmen zum Infektionsschutz
Seit knapp drei Wochen regt sich in Saarbrücken Protest gegen die Maßnahmen zum Infektionsschutz im Rahmen der Corona-Pandemie. Wir haben diese Proteste beobachtet und ziehen erste Schlüsse.
Alle haben Angst um die Wirtschaft, Verschwörungsdenken hat Hochkonjunktur
Generell kursieren zur Zeit viele Verschwörungserzählungen über das Coronavirus. Die Ideen reichen dabei von „Das Virus existiert gar nicht“ über „Das Virus ist im chinesischen Labor gezüchtet worden“ und „Das Virus ist ein Angriff von den USA und Großbritannien“ bis zu der Erzählung, das Coronavirus fungiere als Ablenkung und Vertuschung der Gefahr durch den Funkstandard 5G. In Saarbrücken erschienen am vergangenen Samstag auf der Demonstration gegen die Maßnahmen zum Infektionsschutz Schilder mit Aufschriften wie „Für freie Impfentscheidung“, „Stop Virus Diktatur“, „Freiheit keine Diktatur auch für die Impfentscheidung“ , „Immunitätspass? Denkpass!“. Dabei gibt es noch gar keinen Impfstoff. Und wer bitte hat denn von Zwang gesprochen außer denen, die sich davor fürchten? Genau: niemand. Und dass in einer Gesellschaft bestimmte Regeln gelten, bedeutet nicht, dass Diktatur herrscht.
Am heutigen Samstag versammelten sich etwa 250 Menschen vor dem Staatstheater, um gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. Unter den sich größtenteils alternativ gebenden Menschen fanden sich Impfgegner:Innen und Verschwörungstheoretiker:Innen. Auf Schildern wurden dunkle Mächte für die Maßnahmen verantwortlich gemacht und es wurden esoterische Tänze aufgeführt. Etwa 30 Neonazis aus dem Umfeld der ehemaligen Sagesa fühlten sich hier sichtlich wohl. Sie nahmen mit beschrifteten Westen und Nazi-Symbolik an der Veranstaltung teil. Zuvor hatten sie sich abseits gesammelt und kamen geschlossen an. Auch Jaqueline Süßdorf stand in der Menge, allerdings sichtlich isoliert von ihren Kamerad:Innen, die mit Sigrid Kieczewsky die weitaus größere Gruppe bildeten.