Anlässlich des 31. Jahrestags der Ermordung von Samuel Yeboah hatten wir am heutigen Montag, den 19.09.2022 zu einer Gedenkkundgebung in Saarlouis aufgerufen. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Kein Schlussstrich! — Wir gedenken Samuel Yeboah“ und wurde von uns gemeinsam mit der Seebrücke Saar, der Gruppe ConnAct, der Heinrich Böll-Stiftung Saar, der linksjugend.solid Saar und dem Antifaschistischen Schüler:innen Kollektiv organisiert. Letztlich folgten etwa 70 Menschen unserem Aufruf und versammelten sich in der Saarlouiser Straße in Saarlouis-Fraulautern am ehemaligen Tatort.
Nach unserer Begrüßung ergriff die Aktion 3. Welt Saar das Wort und thematisierte den Umgang der Stadt Saarlouis mit der Tat in der Vergangenheit sowie den fortwährenden Kampf für ein würdiges Gedenken an Samuel Yeboah und für eine Aufklärung der Tat. Im Anschluss berichtete eine von Rassismus betroffene Person über ihren Alltag in Deutschland und ihre Erfahrung mit Rassismus, insbesondere auch durch Behörden. Der Redebeitrag der Seebrücke thematisierte die Zusammenhänge der Tat mit dem problematischen Umgang mit geflüchteten Menschen in Deutschland (damals und heute). Es folgte ein Redebeitrag der linksjugend.solid Saar, die unter anderem den mangelnden Aufklärungswillen des saarländischen Landtags im Allgemeinen und der SPD sowie den saarländischen Jusos im Speziellen kritisierte. Zuletzt folgte unser Redebeitrag, der nicht nur die bundesdeutsche Erinnerungskultur an Opfer rassistischer Gewalt und ein vermeintlich geläutertes Deutschland kritisierte, sondern den Blick auch nach vorne auf den kommenden Prozess richtete. Im Anschluss legten wir Blumen am Tatort nieder und gedachten Samuel Yeboah. Ein erster Bericht der Saarbrücker Zeitung ist hier abrufbar.
Wir bewerten die Aktion als erfolgreich und danken allen Organisator*innen, Redner*innen und Teilnehmenden für ihren Einsatz!