Für ein „Patriotisches Neujahrstreffen“ am 13. Januar 2019 im „Großraum Pfalz/Saar“ warben bekannte Neonazis wie Sascha Wagner und auch der extrem rechte Blog „WiR“ aus Heilbronn vor allem über das Internet. Wo genau das Ganze stattfinden sollte ließen die Veranstalter offen und mobilisierten über einen Schleusungspunkt zum Ort des Geschehens, dem Hotel Budapest in der Bliesransbacher Straße im Saarbrücker Stadtteil Brebach-Fechingen.
Dass es sich beim Veranstaltungsdatum um keinen zufällig gewählten Termin handelte machte man bereits in der Einladung klar in der zur „Feier des 84. Jahrestages der Saarbefreiung“ geladen wurde.
Die versammelte Naziprominenz feierte den Anschluss des Saargebiets an das nationalsozialistische Deutschland im Jahr 1935 für den bei einer Abstimmung über 90% der SaarländerInnen stimmten.
Und so sprachen die geladenen Redner wie Peter Marx (Landesvorsitzender der NPD Saar) auch vor einer schwarz-rot-goldenen Saarlandflagge über der das Banner mit der Aufschrift „Damals wie heute – Deutsch ist die Saar!“ prangte.
Als weiterer Redner trat der Heilbronner Steuerberater und Nazi-Altkader Michael Dangel auf. Über ihn wussten die Stuttgarter Nachrichten schon 2015 folgendes zu berichten:
„(…)Auch wenn er sich Hemd und Anzug überstreift: Seine rechtsextreme Gesinnung hat Dangel seit mehr als 25 Jahren nicht abgelegt. Um die zu verbreiten, spinnt der Diplom-kaufmann seitdem Netzwerke mit Gleichgesinnten. Dangel war bei den Republikanern und bei der Deutschen Volksunion (DVU). Er fungierte als Sprecher der rechtsextremen „Burschenschaft Arminia Zürich zu Heidelberg“ und des „Nationalen Bündnis Heilbronn“. Was auffällt: Besonders enge Bande bestehen zwischen Dangels Umfeld und der Neonazi-Szene in Jena. Aus der thüringischen Universitätsstadt stammen die mutmaßlichen Rechtsterroristen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU). Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt sollen im April 2007 die Polizistin Michèle Kiesewetter in Heilbronn erschossen haben. Seit Januar 1998 führten die beiden mit Komplizin Beate Zschäpe offensichtlich ein Untergrundleben als Mörder und Bombenleger. (…)“ (zum Artikel hier)
Mit Frank Kraemer, Mitbegründer der Nazi-Band „Stahlgewitter“
als Dritten im braunen Redner-Bunde warteten die Veranstalter mit
einer weiteren Szenegröße auf.
Seit Jahrzehnten stellt das
Hotel Budapest immer wieder gerne seine Räumlichkeiten für
Veranstaltungen der extremen Rechten zur Verfügung. Im März 2017
erklärte die Antifa Saar / Projekt AK anlässlich einer dort
stattgefundenen NPD-Veranstaltung dazu: „Nachdem rechte
Organisationen von NPD bis Stahlhelm über Jahrzehnte relativ
ungestört die Räume des Hotel Budapest nutzen konnten, versprach
Hotelinhaber Uwe Lukacs 2014, damals noch als Beisitzer des
Vorstandes der CDU Halberg, keine Räume mehr für rechte
Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen. Dass diese Distanzierung
nicht ernst gemeint war, beweist die erneute Vermietung an die NPD
vom 10. März.“
Quellen: