Nazi-Überfall auf Gewerkschaftsbus an der Raststätte Teufelstal — 17. Februar 2009
Nach Neonazi-Überfall auf Gewerkschafter in Thüringen ist klar: Der Bus wurde vom saarländischen Landesverband der NPD mitorganisiert.
Die Busreise von Neonazis aus dem Saarland, Hessen und Rheinland-Pfalz und deren Überfall auf antifaschistische Gewerkschafter am letzten Wochenende steht in einem eindeutigen organisatorischen Zusammenhang mit dem saarländischen Landesverband der NPD. So heißt es in einem Rundschreiben der NPD vom 5. Januar 2009, welches der Antifa Saar / Projekt AK vorliegt:
„Der Kreisverband Westpfalz organisiert in Zusammenarbeit mit dem LV Saar einen Bus nach Dresden zum diesjährigen Trauermarsch. Der Bus fährt von Pirmasens über Zweibrücken, Homburg, Kaiserslautern und Ludwigshafen“.
Timo Reuter, NPD-Experte der Antifa Saar und Autor der Fachzeitschrift Der Rechte Rand erläutert hierzu:
„Die öffentliche Aufmerksamkeit der Bevölkerung und der Medien für den samstäglichen Überfall auf antifaschistische Gewerkschafter kommt für die saarländische NPD denkbar schlecht. Diese versucht nämlich, insbesondere in Hinblick auf das Superwahljahr 2009 nach außen jede Negativ-Schlagzeile in Zusammenhang mit gewalttätigen Neonazis zu vermeiden. Meiner Ansicht nach macht es keinen Sinn zwischen NPD und gewalttätiger Szene zu unterscheiden. Zum einen verbreitet die NPD eine völkische, nationalistische und antisemitische Ideologie, die bereits in sich gewaltförmig ist und zum anderen sind Partei und so genannte gewalttätige Szene so eng miteinander verflochten, dass eine Unterscheidung an diesem Punkt keinen Sinn macht.“
Der saarländische Landesverband der NPD mobilisiert derzeit zu einer Wahlkampfveranstaltung am Aschermittwoch in Saarbrücken inklusive Konzert mit einer Rechtsrock-Gruppe. In einem Rundschreiben der NPD Südwestpfalz vom 11. Februar heißt es dazu:
„Aus dem südwestdeutschen Raum sind uns bereits organisierte Busfahrten bekannt. Entsprechende Mitfahrgelegenheiten können bei uns erfragt werden“
Alexander Breser, Pressesprecher der Antifa Saar / Projekt AK:
„Wir rufen dazu auf am Aschermittwoch gegen die NPD-Veranstaltung vorzugehen. Wir haben auch mit den vom Überfall betroffenen antifaschistischen Gewerkschaftern Kontakt aufgenommen und sie eingeladen bei den Gegenaktionen einen Redebeitrag zu halten.“
Für Rückfragen stehen wir unter der Telefonnummer 0175–1271105 sowie per eMail unter antifasaar@yahoo.de zur Verfügung.