Am 14.11.2020 werden die Anhänger:innen der Piusbruderschaft wieder einmal in Saarbrücken ihr Unwesen treiben. Wir möchten euch daher auf den Flyer des Bündnisses “My body — my choice Saarbrücken” hinweisen.
Die Piusbrüder – rechte religiöse Fanatiker
Die Piusbruderschaft ist eine fundamentalistisch-christliche Bruderschaft mit Sitz in der Julius-Kiefer-Straße in Saarbrücken. Die Selbstinszenierung als wohltätige Gemeinschaft ist hier aber lediglich Fassade. Sie bilden in Wirklichkeit eine mittelalterlich anmutende Parallelgesellschaft. Dabei geht es nicht einfach um ein rückständiges religiöses Denken — Ihr Ziel ist der katholische Gottesstaat , der sich durch und durch gegen die Moderne und eine aufgeklärte Gesellschaft richtet: Ihre Ideologie strebt eine von Männern beherrschte Gesellschaft an, in der Frauen lediglich der Fortpflanzung dienen und sich unterzuordnen haben. Entsprechend lustfeindlich ist ihre Position daher nicht nur im Bezug auf Frauen, sie richtet sich generell gegen jede sexuelle Freizügigkeit und ist durch und durch homo- und transfeindlich. Dieser Ruf nach einer kulturellen Gegenrevolution ist eingebettet in ein Weltbild, das von Antisemitismus, völkischem Denken, Verschwörungsideologien, anti-muslimischer Hetze und Rassismus geprägt ist.
Kinder in den Händen von christlichen Reaktionären
Die christlich-fundamentalistische Sekte betreibt mit ihrem „Don Bosco Schulverein e.V.“ auch zwei Schulen und ein Internat im Saarland. Eine dieser Schulen, die Erweiterte Realschule Herz Jesu in Saarbrücken-Fechingen, wurde 2005 wegen wiederholter Misshandlung von Schüler:innen geschlossen. In diesen Schulen werden die Kinder religiös indoktriniert – und das mit freundlicher Unterstützung des saarländischen Bildungsministeriums: Rund 500.000 € erhalten die Schulen der Piusbrüder jährlich aus dem saarländischen Haushalt. Anstatt diesen endlich den Geldhahn zuzudrehen, unterstützen saarländische Orts- und Landespolitiker:innen das mittelalterliche Treiben regelmäßig durch Ehrenbesuche und Grußworte. Besonders CDU-Politiker:innen sprechen gern als Ehrengäste bei Pius-Veranstaltungen.
Rechtes Treiben gegen körperliche Selbstbestimmung
Die Piusbrüder bleiben aber nicht in ihren Schulen und Gotteshäusern, sondern sind im Saarbrücker Stadtbild regelmäßig sichtbar. Jeden 2. Samstag im Monat versammeln sie sich vor der einzigen Beratungsstelle für Schwangerschaftsabbrüche, um ihre “Gebete” abzuhalten. Damit setzen sie Frauen unter Druck, die ohnehin schon gezwungen sind, sich im Rahmen eines Schwangerschaftsabbruchs dort beraten lassen zu müssen und belästigen und bedrängen auch die Beratenden vor Ort. Inzwischen stören sie sogar offensiv feministische Veranstaltungen, wie beispielsweise eine Kundgebung für sichere, legale und kostenlose Schwangerschaftsabbrüche im September 2019 in Saarbrücken und eine Lesung der Gynäkologin Christina Hänel im November 2019 im Saarbrücker Rathaus.
Die Agitation gegen das körperliche Selbstbestimmungsrecht gipfelt jährlich in Saarbrückens größtem regelmäßig stattfindenden faschistischen Aufmarsch. Hier laufen nicht nur die Klerikalfaschist:innen der Piusbruderschaft samt ihrer Kinder auf, sondern immer wieder auch Kader und Mitglieder der Identitären Bewegung und der NPD. Enge Verbindungen gibt es zudem zur AfD: Jeannette Schweitzer, die Hauptrednerin der letzten Jahre, war Fraktionsvorsitzende der AfD im St. Ingberter Stadtrat.
Die Prozession der Piusbrüder und ihrer Anhänger:innen ist kein Gebetszug und auch keine harmlose Ansammlung von Gläubigen. Sie ist ein rechter Aufmarsch von Klerikalfaschist:innen, Frauenfeind:innen, Antisemit:innen und reaktionären Hetzer:innen und muss gestoppt werden. Die Schulen dieser reaktionären Fanatiker:innen gehören dichtgemacht und ihnen muss der Geldhahn zugedreht werden!
Macht mit bei der Aufklärung über diesen Drecksverein!
Kämpft mit uns gegen religiöse Fremdbestimmung!
Für körperliche und sexuelle Selbstbestimmung!
Für die Freiheit – für das Leben!