Auseinandersetzungen bei Naziaufmarsch in Saarbrücken — erfolgreicher Tag für Antifas im Saarland
Heute am 12.06.04 fanden im Saarland 2 vom “Aktionsbüro Saar” angemeldete Naziaufmärsche und Gegenaktivitäten hierzu statt.
Zuerst marschierten ab 10 Uhr ca. 120 Nazis aus dem Umfeld des Aktionsbüros Saar unter dem Motto “Sozialstaat statt Polizeistaat” durch Saarlouis.
Gegen ca. 2 Uhr marschierten 80 dieser Nazis dann wie angekündigt unter dem Motto “Schützt unsere Kinder” auch am Saarbrücker Hauptbahnhof auf. Autonome Antifas aus dem Saarland hatten für die gleiche Zeit ebenfalls zum Hauptbahnhof mobilisiert. Hier kam es dann auch zu ersten Auseinandersetzungen zwischen Nazis und Gegendemonstranten als ein paar Nachzügler die anwesenden Antifaschisten provozierten. Als die Nazis dies erkannten setzte sich der Braune Mob ungehindert von den zunächst eher hilflos dabei stehenden Bullen in Richtung Antifas in Bewegung und es kam zu vereinzelten Auseinandersetzungen zwischen kleinen Gruppen von Nazis, Bullen und Gegendemonstranten. Es kam zu mehreren Verhaftungen auf beiden Seiten.
Nachdem die Bullen den Braunen Mob wieder brav aussortiert und hinter ein Spalier verpackt hatte setzte sich der Tross begleitet von Schmährufen und dem einen oder anderen Pyro in Richtung “Nachtwerk” in Bewegung wo erst einmal dumm rum stehen und ewig langes Lautsprecher montieren angesagt war. Als die Nazis sich dann in Richtung Stadt in Bewegung setzten wurden sie schon von einer stetig größer werdenden Gruppe von Gegendemonstranten mit Transparenten und Parolen empfangen. Auf jedes “Frei, sozial, national” folgte ein “Dumm, kahl und asozial” usw.
So wurde der Zug der Nazis von einer ständig größer werdenden Gruppe der sich erfreulicherweise viele jugendliche MigrantInnen und der Oberbürgermeister Kajo Bräuer anschlossen begleitet, die den Nazis und dem Rest der Stadt lautstark ihre Meinung über den braunen Spuk verkündete.
Die Abschlusskundgebung wurde von Trillerpfeifen und Parolen, die einen angenehmen Gegenpol zu dem abgelassenen Gesülze lieferten untermalt. Der kleine Dominik(von der Kameradschaft Saarlautern), seines Zeichens schlechtester Hitlerimitator aller Zeiten, fungierte als Redner und schwadronierte in gewohnter Manier über neue Ordnung, hunderttausende Deutsche die hinter ihnen ständen, Kinderschänder und imaginären Weltverschwörern die das deutsche Volk knechten, wobei er sich anscheinend selber nicht entscheiden konnte, ob er diese nun in Israel oder den USA vermuten soll.
Dann zog der traurige Haufen sicher verpackt im Doppelspalier aber diesmal ohne Transparente wieder Richtung Bahnhof wo man dann noch ein bisschen Recherche betreiben konnte.
Quelle: http://de.indymedia.org/2004/06/85498.shtml