Am vergangenen Sonntag, dem 13.12.2015 referierten Vertreter der Antifa Saar / Projekt AK auf der Veranstaltung „SAARGIDA & SAGESA – extrem irre, relativ gefährlich“ im Kino Achteinhalb in Saarbrücken. Zu der Veranstaltung aufgerufen hatten neben der Antifa Saar / Projekt AK auch die Heinrich Böll-Stiftung Saar, die Peter Imandt Gesellschaft und die VVN-BdA.
Mit über 100 Gästen war der Veranstaltungssaal bis auf den letzten Platz gefüllt. Selbst die zusätzlich herbei geschafften Stühle reichten nicht aus, so dass einige Personen leider keinen Sitzplatz mehr ergattern konnten.Der Vortrag begann mit einer kurzen Ansprache eines an dem Abend für den antifaschistischen Selbstschutz der Veranstaltung Verantwortlichen, der kurz dessen Aufgaben und Vorgehen erläuterte.
Kurz nach 18.00 Uhr begann dann der Vortrag der Antifa Saar / Projekt AK zu dem Themenkomplex SaarGIdA und SageSa. Rückblickend wurde die Entstehung (und bei SaarGIdA auch das recht schnelle Ende) beider Gruppierungen analysiert und deren Entwicklung in dem vergangenen Jahr dargestellt. Protagonistinnen und Protagonisten sowie Akteure aus dem extrem rechten Parteien- und Kameradschaftsspektrum wurden vorgestellt und ihre jeweiligen Rollen benannt, Brüche innerhalb der extremen Rechten dargelegt und anschließend auch auf Widerstandsmöglichkeiten eingegangen.
Außerdem wurde auch das an diesem Tag neu erschienene Recherche-Info zu der sich nun auch im Saarland konstituierenden Partei „DieRechte“ vorgestellt.
In der anschließenden Diskussion wurde viel und konstruktiv über die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit mit dem Bündnis „Bunt statt Braun“ gesprochen. Auch die Politik der Antifa wurde selbstkritisch diskutiert.
Aber auch über andere Themenkomplexe, die ganz konkret an zivilisatorischen Mindeststandards im Saarland allgemein und insbesondere in der saarländischen Politik zweifeln lassen, kamen zur Sprache. Als Beispiel wurde unter anderem das geplante Denkmal für Angehörige der Wehrmacht und der Waffen-SS in Riegelsberg genannt.
Nach dem Ende der offiziellen Diskussion wurde diese noch von vielen im direkten Gespräch weitergeführt. Ein Sprecher der Antifa Saar / Projekt AK wertete die Veranstaltung im Anschluss als Erfolg:
„Wir haben es nun nach über einem Jahr geschafft, viele Menschen zu der Thematik zusammenzubringen und eine erste Möglichkeit geschaffen um Informationen auszutauschen und gleichberechtigt den Umgang mit den nahezu wöchentlich stattfindenden Naziaufmärschen zu diskutieren. Wir konnten viele neue Kontakte knüpfen und hoffen, dass diese Veranstaltung nur der Anfang einer sich breiter aufstellenden antifaschistischen Bewegung im Saarland war.“
An dieser Stelle noch einmal ausdrücklichen Dank an unsere Kooperationspartner_innen vom Kino Achteinhalb, dem Sicherheitsdienst Steinberger, der Heinrich Böll-Stiftung Saar und der Peter Imandt-Gesellschaft.
Antifa Saar / Projekt AK
15. Dezember 2015