Bundesweit nehmen die rechten Angriffe auf queere Menschen und Paraden zum Christopher Street Day (CSD) zu. Auch in Saarbrücken wurden in den vergangenen Jahren immer wieder Menschen im Umfeld des CSD von Nazis attackiert. In diesem Jahr versuchten rechte Aktivisten, den Saarbrücker CSD am 8. Juni 2025 mit einer Gegenkundgebung zu stören. Unter dem Motto „Tradition & Heimat statt CSD” hatte eine Gruppe junger saarländischer Nazis zu einer Versammlung auf der Luisenbrücke aufgerufen. Trotz umfangreicher Mobilisierung in den sozialen Netzwerken erschienen allerdings lediglich neun Personen. Ihnen standen bis zu 250 Antifaschist:innen gegenüber, die dem Aufruf der Antifa Saar/Projekt AK und anderer Gruppen gefolgt waren, den CSD aktiv zu verteidigen. Die rechten Aktivisten wurden immer wieder in der Stadt konfrontiert und die antifaschistische Aktion hat an diesem Wochenende einmal mehr deutlich gemacht: Nazis haben in Saarbrücken keinen Platz.

Einer von neun: Der rechte Aktivist Tristan Friebel beschreibt den Tag in eigenen Worten.
Im Übrigen verlief der CSD nach dem bisherigen Kenntnisstand der Antifa Saar/Projekt AK störungsfrei. Unter dem Motto „Unser gutes Recht – kein Schritt zurück“ haben Zehntausende Menschen in Saarbrücken demonstriert und gefeiert. Allein an der Parade am Sonntag nahmen über 10.000 Menschen und 37 Wagen teil.

“No Genocide under our Rainbow”: Der SDS Saarbrücken mit seinem antisemitischen Transparent – Foto:
Die Antifa Saar kritisiert jedoch, dass der SDS Saarbrücken auf der Parade ein Transparent mit der Aufschrift „No Genocide under our Rainbow“ zeigen konnte. Dieses bezog sich auf einen vermeintlichen Völkermord an Palästinenser:innen im Gazastreifen durch Israel. Die falsche Behauptung, Israel begehe in Gaza einen Genozid, ignoriert, dass die Hamas in erster Linie für das Leid der palästinensischen Bevölkerung verantwortlich ist, indem sie zivile Einrichtungen als Waffenlager und Raketenabschussrampen missbraucht. Statt die verbliebenen Geiseln freizulassen und zu kapitulieren, operiert die Hamas weiterhin aus einem weitverzweigten Tunnelsystem heraus. Auch das Massaker vom 7. Oktober und die hybride Kriegsführung der Hamas, die gezielt emotionale Manipulation in den sozialen Medien einsetzt, wird dabei ausgeblendet. Die Verwendung solcher Narrative im Kontext des CSD ist besonders perfide, da queere Menschen in Gaza unter der Herrschaft der Hamas systematisch verfolgt und mit dem Tod bedroht sind.
Die Antifa Saar / Projekt AK bedankt sich bei allen Antifaschist:innen, die sich den Nazis gestern so entschlossen in den Weg gestellt haben. Wir werden die Umtriebe der rechten Akteure weiterhin genau beobachten und bei Bedarf intervenieren. Hinweise zu den beteiligten Neonazis können vertraulich an info[at]antifa-saar.org gesendet werden.
Kein Fußbreit den Faschisten!
Nazis gibt’s in jeder Stadt – bildet Banden, macht sie platt!
Free Gaza from Hamas — Free the Westbank from Abbas!