Heraus zum International Safe Abortion Day!

Für sichere Abtrei­bun­gen und kör­per­liche Selb­st­bes­tim­mung!

Her­aus zum Inter­na­tion­al Safe Abor­tion Day!
Der 28. Sep­tem­ber ist der bun­desweite Aktion­stag für die Legal­isierung von Schwanger­schaftsab­brüchen. In über zwei Dutzend Städten find­en par­al­lel Aktio­nen statt, die Sol­i­dar­ität mit Frauen aus­drück­en wollen und die die derzeit­i­gen juris­tis­chen und medi­zinis­chen Regelun­gen ablehnen. Auch in Saar­brück­en wird am Sam­stag, dem 28.09 um 14:00 Uhr eine Kundge­bung vor der Europa­ga­lerie durchge­führt. Diese wird organ­isiert von einem fem­i­nis­tis­chen Bünd­nis, in dem sich die Linksju­gend [’sol­id] Saar, die Grüne Jugend Saar, die Jusos Saar, die LAG Lisa, die PARTEI Saar, der Arbeit­skreis Fem­i­nis­mus des AStA, die Antifa Saar/Projekt AK, Fem Up und Con­n­Act Saar — sowie weit­ere Aktivistin­nen engagieren.

Weg mit den Para­graphen 218 und 219!

Das Bünd­nis fordert die Abschaf­fung der §§ 218 und 219, die jeden Schwanger­schaftsab­bruch sowie die Infor­ma­tion darüber durch prak­tizierende Ärzt_innen krim­i­nal­isieren. Derzeit muss jede Schwan­gere,- ob sie sich unsich­er ist, ob sie Ihre Schwanger­schaft vol­lziehen und ein Kind gebären will oder sich sich­er ist, dass sie dies nicht will, einen Beratung­ster­min bei ein­er der weni­gen staatlich lizen­zierten Stellen in Anspruch nehmen‑, um früh­estens drei Tage danach die Schwanger­schaft been­den zu dür­fen. Deshalb fordern wir neben der Stre­ichung dieser aus dem Nation­al­sozial­is­mus stam­menden Para­graphen die Abschaf­fung der Zwangs­ber­atung. Stattdessen sollen eine frei­willige psy­chol­o­gis­che Begleitung sowie frei zugängliche, sach­liche Infor­ma­tion­sange­bote zum medi­zinis­chen Ein­griff ange­boten wer­den.
Abtrei­bun­gen müssen legal, sich­er und kosten­los sein!

Gegen Antifeminist_innen und ihre reak­tionäre Agen­da!

Die Sit­u­a­tion in Saar­brück­en weist die Beson­der­heit auf, dass hier Frauen aus dem Umkreis von ca. 100km behan­delt wer­den, da es z.B. in Tri­er, inzwis­chen keine Möglichkeit mehr gibt, einen Schwanger­schaftsab­bruch zu vol­lziehen. Für Saar­brück­er Ärzt_innen, die einen Schwanger­schafts­bruch durch­führen, beste­ht eine erhöhte Belas­tung, weil Nach­sorge, Ver­trauen­sauf­bau und Beratung hin­sichtlich effek­tiv­er Ver­hü­tungsmeth­o­d­en mit den Pati­entin­nen bei den häu­fig nur ein­ma­li­gen Begeg­nun­gen nicht möglich ist. Doch nicht nur durch die man­gel­hafte medi­zinis­che Ver­sorgung, son­dern auch durch die Prax­is der Abtreibungsgegner_innen wer­den betrof­fene Frauen und Ärzt_innen bun­desweit drangsaliert: Frauen wer­den vor Beratungsstel­lengezielt abge­grif­f­en, Ärzt*innen, die neu­tral über den medi­zinis­chen Ein­griff informieren, strate­gisch koor­diniert angezeigt.
Auch in Saar­brück­en ver­sam­meln sich jährlich Abtreibungsgegner_innen beim soge­nan­nten „Marsch für das Leben“. Sie fol­gen dem Aufruf der christlich-faschis­tis­chen Pius­brüder und demon­stri­eren zu Hun­derten gegen das Selb­st­bes­tim­mungsrecht von Frauen.
Fem­i­nis­tis­che Prax­is heißt auch, sich dieser reak­tionären Agen­da entgegenzustellen.

Frauen wer­den im Stich gelassen!

Unge­wollt Schwan­gere müssen nicht nur die beson­dere Belas­tung ihrer Sit­u­a­tion und der niemals ein­fachen Entschei­dung tra­gen. Sie sind außer­dem zu weit­en Anreisen, Über­nach­tungskosten nach der Oper­a­tion und ggf. zur Finanzierung ein­er Begleit­per­son und Betreu­ung der Kinder zu Hause gezwun­gen. Beson­ders für Schwan­gere im ALG II-Bezug existieren mas­sive Hür­den, denn wed­er Krankenkassen noch die Bun­de­sagen­tur für Arbeit erstat­ten ihnen diese Kosten. Hier wer­den Frauen vom Staat im Stich gelassen! Die defiz­itäre Ver­sorgungssi­t­u­a­tion kann angesichts der Fris­ten­lö­sung, die einen Abbruch nur inner­halb von 8 Wochen nach dem früh­est­möglichen Ent­deck­en ein­er unge­woll­ten Schwanger­schaft erlaubt, exis­ten­zielle Krisen, Selb­stver­let­zung und tödliche Fol­gen bei den Schwan­geren verur­sachen.

Schwanger­schaftsab­brüche ins Medi­zin­studi­um!

Schwanger­schaf­s­ab­brüche sind kein Teil des gynäkol­o­gis­chen Lehrplans, obwohl es sich in der gynäkol­o­gis­chen Prax­is um den am häu­fig­sten durchge­führten oper­a­tiv­en Ein­griff han­delt. Dies erschw­ert die fachgerechte Durch­führung medi­zinis­ch­er Ein­griffe mas­siv. Wir fordern, dass die Durch­führung von Schwanger­schaftsab­brüchen ein fes­ter Bestandteil des Medi­zin­studi­ums wird!

Ver­ant­wor­tung für Ver­hü­tung: Nicht nur Frauen­sache!

Schwanger wer­den Frauen nicht allein, dazu braucht es immer eine zweite Per­son.
Trotz­dem gilt Ver­hü­tung in unser­er patri­ar­chalen Gesellschaft noch immer als Frauen­sache, ungeachtet der Risiken und Belastungen,die mit hor­monellen Ver­hü­tungsmeth­o­d­en ein­herge­hen. Wir fordern, dass die Öffentlichkeit beispiel­sweise über die Vorteile und die gerin­gen Risiken des Rou­ti­nee­in­griffs Vasek­tomie informiert wird. Män­ner müssen sich ihrer Ver­ant­wor­tung für Ver­hü­tung und unge­wollte Schwanger­schaften sowie die daraus entste­hen­den Belas­tung für Frauen bewusst wer­den und gle­icher­maßen ver­ant­wortlich Maß­nah­men zur Ver­hü­tung ergreifen. Dazu gehört auch die gemein­same Über­nahme der Kosten von Ver­hü­tungsmit­teln. Die beste Möglichkeit zur Ver­ringerung von Schwanger­schaftsab­brüchen bleibt die Ver­ringerung von unge­woll­ten Schwanger­schaften. Die Ver­ant­wor­tung für Ver­hü­tung und Schwanger­schaftsab­bruch liegt nicht nur bei Frauen. Die Entschei­dung über einen Schwanger­schaftsab­bruch hinge­gen ist Frauen­sache!

Tretet mit uns ein für die Entkrim­i­nal­isierung von Schwanger­schaftsab­brüchen, für sichere Abtrei­bun­gen und kör­per­liche Selbstbestimmung!