40 Jahre Deutscher Herbst – ein Beitrag zur kritischen Aufarbeitung!
Hanns-Martin Schleyer und die deutsche Vernichtungspolitik in Prag
Donnerstag, 21.09.2017
19.00 Uhr Filmhaus, Schauplatz
Mainzer Straße 8, Saarbrücken
Vortrag und Diskussion mit Erich Später
„Die RAF und der Staat Israel“
Donnerstag 28.09.2017
19.00 Uhr Filmhaus, Schauplatz
Mainzer Straße 8, Saarbrücken
Vortrag und Diskussion mit Martin Jander
Antisemitismus in der deutschen Linken
Donnerstag 2. November
19.00 Uhr Kino Achteinhalb
Nauwieser Straße 19, Saarbrücken
Vortrag und Diskussion mit Martin Kloke
In diesem September und Oktober jährt sich der sogenannte „Deutsche Herbst“ zum 40. Mal. Dies nehmen wir zum Anlass, um einen kritischen Blick auf seine Aufarbeitung innerhalb der Linken und innerhalb der Mehrheitsgesellschaft zu werfen.
Im September und Oktober 1977 führten die Rote Armee Fraktion (RAF) und ihre Unterstützer*innen eine ganze Reihe spektakulärer Aktionen durch, von denen insbesondere die Entführung und Ermordung Hanns-Martin Schleyers, die Entführung der Lufthansa-Maschine Landshut und der Tod ihrer inhaftierten führenden Mitglieder in ihren Gefängniszellen in Erinnerung geblieben sein dürften.
Dieser Zeitraum und die politische Atmosphäre in der Bundesrepublik Deutschland im September und Oktober 1977 sind als „Deutscher Herbst“ in die Geschichtsbücher eingegangen. Bis heute wird die RAF – nicht nur – in linken Kreisen als Widerstandsgruppe verklärt. Eine kritische Betrachtung findet meist nicht statt. Auch die Wende von führenden RAF-Protagonisten, wie beispielsweise Horst Mahler, hin zur extremen Rechten scheint nicht zum Nachdenken anzuregen. Aber sind solche Wendungen tatsächlich so überraschend oder hat es nicht sogar mit dem Hass auf Israel und Jüdinnen und Juden in der ganzen Welt bereits von Anfang an gemeinsame Grundlagen antisemitischer Prägung zwischen den Vernichtungseliten der Jahre 1933 bis 1945, der RAF sowie ihren nationalen und internationalen Kooperationspartner*innen gegeben? Diesen Fragen möchten wir mit einer Veranstaltungsreihe nachgehen.
In der ersten Veranstaltung werden wir uns mit dem Wirken von Hanns-Martin Schleyer im besetzten Prag und seiner Rolle im Vernichtungsapparat des deutschen Nationalsozialismus auseinandersetzen. In zwei weiteren Veranstaltungen wird es dann vor allem um die Linke gehen und die Frage, wie die antisemitische Dimension in den Kooperationen von RAF, Revolutionären Zellen (RZ) und anderen sich darstellte und Wirkmächtigkeit entfalten konnte.