Antisemitismus in der deutschen Linken

Don­ner­stag 2. November
19.00 Uhr Kino Achteinhalb
Nauwieser Straße 19, Saarbrücken
Vor­trag und Diskus­sion mit Mar­tin Kloke

Anti­semitismus in der deutschen Linken

Ver­anstal­terin­nen: Antifa Saar / Pro­jekt AK; Cri­Think! e.V.; Hein­rich-Böll-Stiftung Saar, Linksju­gend Sol­id Saar­land, Deutsch-Israelis­che-Gesellschaft AG Saar

Link­er Anti­semitismus ist unmöglich“ – für diese These legte sich der Schrift­steller Ger­hard Zwerenz noch 1976 ohne Wenn und Aber ins Zeug. Zehn Jahre später mochte der stre­it­bare Schrift­steller seine Augen nicht mehr davor ver­schließen, dass linksradikale und grün-alter­na­tive Aktivist*innen den Staat Israel mit ger­adezu libid­inösem Eifer zu dämon­isieren und zu dele­git­imieren ver­sucht­en: „Die Kinder der Täter nei­den den Kindern der Opfer die weiße Weste“ – so erk­lärte sich der späte Zwerenz die krude Mis­chung aus anti­im­pe­ri­al­is­tis­chen Gewis­sheit­en und anti­semi­tis­chen Ressen­ti­ments aus­gerech­net in links­deutschen Milieus. Wis­sen wir heute mehr über die Hin­ter­gründe antizion­is­tis­ch­er Obses­sio­nen, von denen sich weite Teile der 68er-Gen­er­a­tion haben ansteck­en lassen? Lässt sich der Anti­semitismusver­dacht nicht doch auf die kleine mil­i­tante Sub­kul­tur linksradikaler „Stadtgueril­las“ beschränken (so Wolf­gang Kraushaar), die mit ihren Aktio­nen die deutsche Linke von ihrem „Judenknax“ (Dieter Kun­zel­mann) befreien wollte? Waren und sind gele­gentliche Anschläge auf jüdis­che bzw. israelis­che Ziele wom­öglich nichts anderes als die „ulti­ma­tive Pro­voka­tion“ ein­er selb­ster­nan­nten „post­sur­re­al­is­tis­chen Avant­garde“ (so Arib­ert Reimann)? Beruht die Aufre­gung um die „Bombe im jüdis­chen Gemein­de­haus“ auf einem gigan­tis­chen Missver­ständ­nis, das es endlich aufzulösen gilt?

Diesen und anderen Fra­gen wer­den wir bei dieser Ver­anstal­tung gemein­sam mit dem Ref­er­enten nachgehen.