Postnazismus revisited – Das Nachleben des Nationalsozialismus im 21. Jh.“

Buch­präsen­ta­tion & Diskus­sion mit dem Her­aus­ge­ber Stephan Grigat

Dien­stag, 22. Mai 2012
19 Uhr
Filmhaus Saar­brück­en, Mainz­er­straße 8, 66111 Saarbrücken

Der Band “Post­nazis­mus revis­it­ed” ver­sam­melt Beiträge, die grundle­gende Über­legun­gen zum Nach­leben des Nation­al­sozial­is­mus in den post­faschis­tis­chen Gesellschaften anstellen. Sie set­zen sich sowohl mit der mod­ernisierten Ver­gan­gen­heit­spoli­tik in Deutsch­land als auch den Erfol­gen der FPÖ unter und nach Jörg Haider auseinan­der. Die Auf­sätze bein­hal­ten Gedanken zur Kri­tik des Post­nazis­mus im Zeital­ter des Dji­hadis­mus und for­mulieren eine Kri­tik am „Islamophobie“-Begriffs vor dem Hin­ter­grund der Diskus­sio­nen über den nor­wegis­chen Atten­täter Anders Behring Breivik.

Eine zen­trale These des Ban­des lautet, dass eine glob­al ori­en­tierte Kri­tik der post­nazis­tis­chen Kon­stel­la­tion kon­sta­tieren muss, dass sich das Zen­trum der /offenen/antisemitischen Agi­ta­tion nach 1945 von Europa in den ara­bisch-islamis­chen Raum ver­schoben hat. Nach­dem die Deutschen und ihre Hil­fsvölk­er nicht nur bewiesen hat­ten, dass man einen wahn­haft-pro­jek­tiv­en Antikap­i­tal­is­mus bis zum indus­triell betriebe­nen Massen­mord steigern kann, son­dern auch, dass man dafür selb­st nach der
total­en mil­itärischen Nieder­lage keine ern­sthaften Kon­se­quen­zen zu befürcht­en hat, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt wer­den, was für eine unge­meine Attrak­tiv­ität eine der­ar­tig pathol­o­gis­che, sowohl mörderische als auch selb­st­mörderische Krisen­lö­sungsstrate­gie für anti­semi­tis­che Massen­be­we­gun­gen und Ban­den in anderen Wel­tre­gio­nen haben musste.

Stephan Gri­gat hat an der FU Berlin pro­moviert, war Forschungsstipen­di­at in Tel Aviv und ist Lehrbeauf­tragter an der Uni­ver­sität Wien.

Veranstalter_innen: Antifa Saar / Pro­jekt AK, Linksju­gend Saar, Cri­Think e.V., Hein­rich Böll Stiftung

Das Buch erscheint in Kürze beim Ca-Ira Ver­lag (Freiburg).