Donnerstag, 25. September 2014
17.00 Uhr
kino achteinhalb, Nauwieser Str. 19, Saarbrücken
Am 16.11.2009 wurde Ivan “Vanya” Khuturoskoy im Treppenhaus zu seiner Moskauer Wohnung von einem Neo-Nazi erschossen.
Zuvor gab es bereits drei fehlgeschlagene Mordanschläge auf Vanya. Er galt der Moskauer Naziszene als personifziertes Feindbild, da er gemeinsam mit Freund_innen antifaschistische Selbstverteidigungsgruppen aufbaute, um Punk- und Hardcoreshows vor den zahlreichen Naziangriffen zu schützen.
Der Film ist ein Portrait einiger Freunde über Ivan selbst und ein Bericht über die Umstände seiner Ermordung.
Er erzählt jedoch nicht nur über den Verlust eines Freundes und Genossen, sondern gibt auch einen Einblick in die Situation des Moskauer Punk-Untergrundes der 2000er-Jahre und die Bedingungen, denen die antifaschistische Bewegung in Russland ausgesetzt war.
Sad But True zeigt dies durch das Prisma der traurigen Geschichte eines Einzelnen, die für das Schicksal von vielen steht, die ihren Einsatz für die Bewegung mit dem Leben bezahlen mussten. Doch Ivans Geschichte steht auch für all diejenigen, die trotz dieser Bedrohung an ihre Ideale und Ziele glaubten und eine neue Szene aufgebaut haben.
So ist Sad But True sowohl ein Film über den Kampf für den Antifaschismus unter lebensbedrohlichen Umständen, als auch über die Entstehung einer wehrhaften, politischen und positiven Punk-Subkultur in Russland.
Spenden:
Der Film ist im Rahmen einer Solidaritätskampagne entstanden, die sich zum Ziel gemacht hat, Ivans Familie zu unterstützen. Ivans Vater starb ein Jahr vor der Ermordung seines Sohnes an Krebs und so wurde Ivan zum einzigen Ernährer der Familie. Seine Mutter und Grossmutter beziehen staatliche Sozialhilfe, die sich auf ca. 150 Euro monatlich beläuft. Beide sind auf die Spendengelder, die durch die Kampagne gesammelt werden, angewiesen.
Neben der Unterstützung für Ivans Familie wird ein Teil der Spendengelder für antifaschistische Arbeit, wie Mobi- und Infomaterial, Rechtsberatung etc. genutzt.
Im Rahmen der russischen Veröffentlichung von Sad But True konnten während der Vorführungen mehrere tausend Euro gesammelt werden. Menschen aus dem ganzen Land waren vom Inhalt und den Umständen bewegt und haben die Kampagne unterstützt. Freunde, Genossen und besonders die Familie waren ergriffen von soviel Solidarität und hätten sich eine derartige Unterstützung, die über die Landesgrenzen hinaus ging, nicht erträumt.
Der Eintritt ist frei. Vor und nach der Filmvorführung stehen Spendendosen zur Unterstützung von Ivan’s Familie bereit.
Weitere Informationen unter http://sad-but-true.com/