Protest gegen den Trauermarsch der Nazikameradschaft „Nationaler Widerstand Zweibrücken“ am 14. März 2018

Jedes Jahr im März demon­stri­eren in Zweibrück­en Nazis mit einem Fack­elzug und grässlich­er Musik durch die Zweibrück­er Innen­stadt und gedenken dabei ihren Opfern durch den alli­ierten Beschuss der Stadt im 2. Weltkrieg. Dieses Jahr hat­te die antifaschis­tis­che Gruppe „Sol­i­darische Rose“ mit dem Bünd­nis „Gemein­sam gegen Rechts“ zum Gegen­protest aufgerufen. Etwa 150 Men­schen kamen zu deren Kundge­bung auf dem Hallplatz, während sich 26 Nazis auf dem Alexan­der­platz ver­sam­melten. Nach ein­er Weile gin­gen viele Kundgebungsteinehmer_innen vom Hallplatz in Rich­tung Alexan­der­platz, um ihren Protest auch in Sicht- und Hör­weite der Nazis laut­stark fortzuset­zen. Während die Polizei dies mit Schal­g­stock­ein­satz zu ver­hin­dern ver­suchte, löste das Ord­nungsamt die verbliebene Gegenkundge­bung des Bünd­nis „Gemein­sam gegen Rechts“ rechtswidriger Weise auf, für die verbliebe­nen Kundgebungsteilnehmer_innen über­raschend und unverständlich.

Während dann der „Nationale Wider­stand Zweibrück­en“ mit bren­nen­den Fack­eln, Nazi-Trans­par­enten und bom­bastis­ch­er Musik durch die Fußgänger­zone marschieren durfte, ver­sam­melten sich spon­tan immer wieder Antifaschist_innen an Kreuzun­gen und Straße­neck­en ent­lang der Route und übertön­ten das ekel­hafte Gedenkgedöns laut­stark und anhal­tend. Etwa auf hal­ber Route wurde die Nazide­mo in die Zange genom­men: von hin­ten gestört durch Protestierende, vorn durch eine Straßen­block­ade gestoppt. Nur mit tatkräftiger Hil­fe von Polizei und Zweibrück­er Ord­nungs­be­hörde gelang es dem jäm­mer­lichen Haufen Nazis um Detlef Walk und Tobias Schlink, ihren Marsch gegen eine Über­ma­cht Antifaschist_innen durchzuziehen. Eingekreist und geschützt von Bullen mussten die Nazis nach ihrer Abschlusskundge­bung wie geprügelte Hunde abziehen, nach­dem sie stun­den­lan­gen Beschimp­fun­gen aus­ge­set­zt waren. Nach­dem bere­its die Home­page des NWZ von Antifaschist_innen gekapert wor­den war1 und Detlef Walk und Co. so dumm waren, auch noch auf Trans­par­enten für die Seite zu wer­ben, auf der nun ihre Gesichter geoutet wur­den, dürfte der 14.03. ein erneuter Tief­schlag für die zweibrück­er Nazis darstellen.

Der alljährliche Nazi­auf­marsch des NWZ durch die pfälzis­che Prov­inz ist Grund genug, Zweibrück­en zum Kotzen zu find­en. Zum Skan­dal wird es allerd­ings, wenn die Stadtver­wal­tung mit ihrem pro­leten­haft auftre­tenden Ord­nungsamt alljährlich antifaschis­tis­chen Gegen­protest krim­i­nal­isiert und ver­sucht, unmöglich zu machen. Dem Fass den Boden schlug das diesjährige Vorge­hen der Stadt nun endgültig aus: Die von einem Poli­tik­er der Linkspartei angemeldete Gegenkundge­bung wurde mit aben­teuer­lichen Aufla­gen über­zo­gen, wie beispiel­sweise dass keine Kapuzen­pullover getra­gen wer­den dürften oder dass alle Red­ner dem Ord­nungsamt namentlich bekan­nt zu geben seien. Als ob dies nicht das Grun­drecht auf Ver­samm­lungs- und Mei­n­ungs­frei­heit zu Genüge ver­stüm­melte, wurde die Kundge­bung schließlich kurz­er­hand durch das Ord­nungsamt aufgelöst. Bemerkenswert ist, dass Jahr für Jahr Detlef Walk und sein Naz­i­haufen offen­bar von der Stadt Zweibrück­en vol­lkom­men unbe­hel­ligt mit Fack­eln und Naz­i­fah­nen durch Zweibrück­en marschieren kön­nen, ohne dass von irgendwelchen Ein­schränkun­gen etwas zu erah­nen wäre oder der Spuk auch nur ein­mal aufgelöst wor­den wäre. Dass jet­zt die CDU-Frak­tion sich bemüßigt fühlt, der unter Recht­fer­ti­gungszwang ste­hen­den Stadtver­wal­tung bei zus­prin­gen,2 zeigt, dass die Tra­di­tion der CDU als Auf­fang­beck­en für Nation­al­sozial­is­ten mit der Unter­stützung von eben­solchen in Zweibrück­en offen­bar bis heute fort zu leben scheint.

Es bleibt antifaschis­tis­che Auf­gabe, Nazis ihr Treiben zu verun­möglichen! Das näch­ste Mal wer­den wir gemein­sam dem spukhaften Treiben von Detlef Walk und sein­er Naz­ibande endgültig Ein­halt gebi­eten und die FaschistIn­nen aus der Stadt jagen! Aler­ta! Aler­ta antifacista!

1 http://nationaler-widerstand-zweibrücken.org