Am heutigen Samstag demonstrierten 150 AntifaschistInnen vom Saarbrücker Landwehrplatz vorbei am Rathaus zu dem Sitz des saarländischen Verfassungsschutzes im Neugrabenweg und dann weiter zu einer Abschlusskundgebung auf dem Max-Ophüls-Platz. Zu der Demonstration aufgerufen hatten neben der Antifa Saar / Projekt AK, die Gruppe ConnAct Saar, die Seebrücke Saar, FemUp und die neu gegründete SchülerInnen-Antifa. Anlass der Demonstration waren die jüngsten Entwicklungen im Fall Samuel Yeboah, der 1991 bei einem rassistischen Brandanschlag in Saarlouis ermordet wurde.
Anfang April wurde der bekannte Saarlouiser Neonazi Peter Werner Schröder (geb. Schlappal) wegen des dringenden Tatverdachts des Mordes an Samuel Yeboah verhaftet. Dabei wiesen Gruppen wie die Aktion 3. Welt Saar, der Saarländische Flüchtlingsrat und die Antifa Saar / Projekt AK bereits seit Jahrzehnten darauf hin, dass die Mörder im Umfeld der Saarlouiser Neonaziszene zu suchen sind. Die Hinweise wurden offenkundig von den zuständigen Behörden genauso lange nicht ernst genommen oder sogar bewusst ignoriert.
Vor dem Sitz des saarländischen Verfassungsschutzes wurde eine Rede der Antifa Saar / Projekt AK verlesen in der es u.a. hieß, dass die Behörde „einen Scheiß“ zur Aufklärung rechter Morde und Anschlagsserien beigetragen habe. Vielmehr würde es niemanden wundern, wenn die Täter sogar auf seiner Gehaltsliste gestanden hätten. Es sei an der Zeit diese Behörde schnellstmöglich zu zerschlagen und abzuwickeln. Die Akten müssten öffentlich gemacht werden. Wer glaube, dass der Verfassungsschutz die Verfassung schützte, der glaube auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten würden.
Neben weiteren Reden der SchülerInnen-Antifa und der Gruppe ConnAct Saar sendete auch die Bundestagsabgeordnete Martina Renner eine Audio-Grußbotschaft und forderte darin ebenfalls die Auflösung des Verfassungsschutzes.
Antifa Saar / Projekt AK
30. April 2022