Auf der ganzen Welt kämpfen Frauen gegen die Ausbeutung, Unterdrückung und Gewalt des Patriarchats. Argentinische Frauen erheben sich gegen Femizide, die kurdischen Frauenverteidi-gungseinheiten gegen den IS, in Polen finden Massendemonstrationen für das Recht auf Abtrei-bung statt, Frauen im Iran protestieren gegen den islamischen Kleidungszwang. Auch Kämpfe gegen geschlechtsspezifische Ausbeutung werden zunehmend sichtbarer. Ein Beispiel hierfür sind die knapp 6 Millionen Frauen, die am 8. März 2018 in Spanien ihre Arbeit bestreikten. Zudem kämpfen Frauen alltäglich damit, sexualisierter Gewalt zu entgehen, die doppelte Ausbeutung durch Lohn- & Hausarbeit zu überleben oder die männliche Logik des öffentlichen Raums zu über-listen. Wir wollen einen Feminismus, der in der Lage ist, die politischen Kämpfe zu führen und eine Gesellschaft zu errichten, in der die alltäglichen Kämpfe von Frauen überwunden sind. Dieser muss eine materialistische Kritik der Geschlechterverhältnisse ebenso leisten, wie die Formulierung von gemeinsamen politischen & sozialen Interessen von Frauen als Ausgangspunkt feministischer Praxis. Er muss sich den schon geführten Debatten und Kämpfen bewusst werden. Unsere Verans-taltungsreihe will die Diskussionen um einen solchen Feminismus auch in Saarbrücken führen und lädt alle interessierten Menschen ein, dies mit uns zu tun.
Veronika Kracher: It’s not just boys‘ fun.
Geschlechterbilder in der radikalen Linken
Dienstag, 07. Mai 2019 / 19 Uhr
Rosa Luxemburg Stiftung / Futterstr. 17–19 / Saarbrücken
Koschka Linkerhand: Die gelebten Realitäten von Frauen und Mädchen
Eine materialistische Kritik des Patriarchats
Mittwoch, 15. Mai 2019 / 18 Uhr
NN 19 / Nauwieserstr. 19 / Saarbrücken
Charlotte Mohs: „Marxismus & Feminismus. Eine gückliche Ehe?“
Überlegungen zum Verhältnis von Klasse und Geschlecht
Freitag, 17. Mai 2019 / 19 Uhr /
NN 19 / Nauwieserstr. 19 / Saarbrücken
Carolina Balderrama: „Ni una menos!“
Einblick in die feministische Bewegung in Lateinamerika
Freitag, 07. Juni 2019 / 19 Uhr
Kino 8 1/2 / Nauwieserstr. 19 / Saarbrücken
Der Eintritt ist frei, Veranstalter sind die Heinrich Böll Stiftung Saar und ConnAct Saar.
Revolution und Konterrevolution in Deutschland 1918-192
Eine Veranstaltungsreihe mit Klaus Gietinger
Im August 1914 brach die SPD im Reichstag mit ihrer antimilitaristischen Tradition und unterstützte durch Zustimmung zu den Kriegskrediten die imperialistische Gewaltpolitik des kaiserlichen Deutschen Reiches. Der Überfall auf das neutrale Belgien und das angrenzende Frankreich wurde als Verteidigungskrieg verkauft. Der Erste Weltkrieg war geboren. Zwei Jahre später flogen die Kriegsgegner in der Partei aus derselben und gründeten die USPD.
Vier Jahre später waren über 17 Million Menschen tot, der Krieg verloren. Die Matrosen in Kiel meuterten, über ganz Deutschland verbreitete sich die Revolution. Die Führung der SPD, die die Revolution verhindern wollte, setzte sich an deren Spitze, um sie zu stoppen. Dazu verbündete sie sich mit den alten Militärs, fürchtete sich vor den eigenen Massen und dem eigenen Parteiprogramm und schlug alle Versuche dieses umzusetzen mit präfaschistischen Freikorps nieder. Der junge irische Historiker Marc Jones bezeichnete dies als „Founding Weimar“. Die Weimarer Republik war auf Massaker gegründet. 100 Jahre später rückt diese vergessene Revolution wieder in den Fokus der Öffentlichkeit. Junge Historiker betonen ihren hohen Gebrauchswert und ältere Semester dieser Zunft beginnen – im Zuge des europäischen Rechtsruckes – sie erneut zu verleumden.
Grund genug zu vier Veranstaltungen zu diesem Thema, das an der Grenze zu Frankreich, dort wo sich Deutsche und Franzosen Jahrhunderte lang die Köpfe eingeschlagen haben, eine zusätzliche Brisanz erhält. Dabei werden auch Ausschnitte aus historischen Filmen gezeigt, an denen Klaus Gietinger als Autor beteiligt war.
Der Erste Weltkrieg und die Revolution
Donnerstag, 9. Mai 2019 / 19.00 Uhr / Kino 8 1/2 / Saaarbrücken
Die November- und die Konterrevolution 1918/19
Mittwoch, 15. Mai 2019 / 19.00 Uhr / Kino 8 1/2 / Saarbrücken
Letztes Aufbäumen – Die Bayerische Räterepublik 1919
und die Rote Ruhrarmee 1920
Donnerstag, 23. Mai 2019 / 19.00 Uhr / NN 19, Nauwieserstr. 19 / Saarbrücken
Neue Erkenntnisse versus Geschichtsklitterung
Mittwoch, 5. Juni 2019 / 19.00 Uhr / Kino 8 1/2 / Saarbrücken
Der Eintritt ist frei, Veranstalter ist die Heinrich Böll Stiftung Saar.