Am Mittwoch, dem 25. Januar 2017 kam es in mehreren Bundesländern zu Hausdurchsuchungen bei Mitgliedern einer vermeintlichen rechten Terrorgruppe, die der Reichsbürgerbewegung zugerechnet wird. Als Kopf gilt der in Schwetzingen, bei Heidelberg wohnhafte selbsternannte Druide Burghard Bangert. Bei Bangert wurden laut Saarbrücker Zeitung neben Munition auch scharfe Waffen gefunden, darunter eine geladene Pumpgun. Zwischen Bangert und der extrem rechten Szene im Saarland kann eine enge Zusammenarbeit nachgewiesen werden.
Insbesondere zwischen November 2014 und Mai 2015 hielt sich Burghard Bangert häufig im Saarland auf und unterstützte die von dem NPD-Aktivisten Sascha Wagner ins Leben gerufene Tarnorganisation „Saarländer gegen Salafisten“ (SageSa), die noch immer versucht mit Kleinstkundgebungen auf sich aufmerksam zu machen (zuletzt anlässlich des Besuchs von Angela Merkel am 17. November 2016).
Im März und im April 2015 trat er sogar als Redner auf deren Kundgebungen in Völklingen und Saarbrücken-Burbach auf. Am 31. Januar 2015 war er Gast beim NPD-Neujahrsempfang im Saarbrücker Schloss. Außerdem bestand enger Kontakt zu der Neonazi-Aktivistin Jacqueline Süßdorf. So hat er an einer von ihr organisierten Osterfeier am Burbacher Weiher teilgenommen, wo sich ein nicht unbedeutender Teil der saarländischen und rheinland-pfälzischen Neonazi-Szene zusammenfand. Zudem belieferte er die mittlerweile geschlossene, von Süßdorf betriebene Szene-Kneipe „Jackys“ in der Burbacher Hochstraße mit selbstgemachtem Met.
Die Antifa Saar / Projekt AK und andere Antifaschistinnen und Antifaschisten weisen seit Jahrzehnten darauf hin, dass das Saarland eine besondere Bedeutung im rechten Terror-Netzwerk hat. Erst vor wenigen Tagen ist der erste Band der Schriftenreihe „Heimatgeschichten – Schlaglichter auf die extreme Rechte an der Saar“ erschienen, in dem sich ein ganzes Kapitel mit Naziterror im Saarland beschäftigt (https://heimatgeschichten.antifa-saar.org/).
Sara Jost, Pressesprecherin der Antifa Saar / Projekt AK erklärt: „Immer wieder kommt es auch im Saarland zu Waffenfunden bei Neonazis. Die eigentlich zuständigen Behörden weigern sich allerdings, von organisierten rechten Terrorstrukturen zu sprechen. Dabei sind insbesondere die Verbindungen dieser terroristischen Strukturen zur NPD und anderen rechten Organisationen, gerade im aktuellen Fall der Gruppe um Burghard Bungart, mehr als offensichtlich.“
Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Antifa Saar / Projekt AK