Am gestrigen Montag, den 19. September 2016, jährte sich der Todestag von Samuel Yeboah zum fünfundzwanzigsten Mal. Aus diesem Grund besuchte die Antifa Saar / Projekt AK gestern Morgen zunächst den Ort des Geschehens und legte am Tatort in der Saarlouiser Straße ein Blumengesteck nieder. Ein weiteres Blumengesteck wurde anschließend im Rahmen einer Gedenkveranstaltung am Grab von Samuel Yeboah abgelegt. Während der Gedenkveranstaltung provozierte der Kameradschafts- und NPD-Aktivist Markus Karl-Heinz Mang durch seine Anwesenheit. Außerdem wurde während der Gedenkveranstaltung auf dem Friedhofsparkplatz eine Autoscheibe eingeschlagen. Die Antifa Saar / Projekt AK fordert ein würdiges Gedenken und ruft für den kommenden Samstag zu einer Demonstration in Saarlouis auf.
Am 19. September 2016 jährte sich die Ermordung von Samuel Yeboah, Flüchtling aus Ghana, zum fünfundzwanzigsten Mal. Bis heute erinnert in Saarlouis nichts in an die Tat. Vielmehr scheint es, als ob es den politisch Verantwortlichen darum gehe, die damaligen Ereignisse weiterhin zu verdrängen. Dies will die Antifa Saar / Projekt AK nicht zulassen und versucht deshalb im Rahmen der Kampagne „Hass hat Konsequenzen“ die Erinnerung an Samuel Yeboah wachzuhalten.
Teil dieser Bemühungen war die Niederlegung von zwei Blumengestecken am Tatort in der Saarlouiser Straße in Fraulautern und, im Rahmen einer Gedenkaktion des Saarländischen Flüchtlingsrates und der Aktion 3.Welt Saar, am Grab von Samuel Yeboah. Direkt zu Beginn der Gedenkveranstaltung provozierte der längjährige Kameradschafts- und NPD-Aktivist Markus Karl-Heinz Mang durch seine Anwesenheit. Nachdem Antifaschist_Innen auf ihn aufmerksam wurden, entfernte er sich mit seinem PKW (grüner Opel Corsa, Kennzeichen: SLS H 1933) vom Friedhofsparkplatz. Während der Gedenkveranstaltung wurde dann unmittelbar vor dem Friedhof bei einem parkenden Auto die Scheibe der Beifahrertür eingeschlagen. Die Antifa Saar / Projekt AK bewertet dies als direkten Angriff auf das Gedenken an Samuel Yeboah.
Alexander Breser, stellvertretender Pressesprecher der Antifa Saar / Projekt AK dazu:
„Es ist bezeichnend, dass der Oberbürgermeister der Stadt Saarlouis, Roland Henz, davon schwadroniert, dass es in Saarlouis keine rechte Szene gäbe, während Nazis wie Markus Mang das Gedenken an den bei einem rassistischen Brandanschlag ermordeten Samuel Yeboah stören.“
Für den kommenden Samstag rufen antifaschistische Gruppen zu einer Demonstration in Erinnerung an Samuel Yeboah auf. Treffpunkt ist um 14.00 Uhr am Hauptbahnhof in Saarlouis.