Überregionaler Aktionstag am Samstag, dem 1. Dezember 2007: Opfer entschädigen – NS-Kriegsverbrecher zur Verantwortung ziehen!
Antifaschistische Initiativen aus dem gesamten Bundesgebiet rufen am 1. Dezember 2007 zu einem Aktionstag gegen verurteilte Kriegsverbrecher auf. Diese waren an Massakern an der italienischen Zivilbevölkerung in Marzabotto, Sant’ Anna di Stazzema und Civitella im Sommer und Herbst 1944 beteiligt.
In zwölf Städten, darunter auch in Saarbrücken, werden Kundgebungen, Demonstrationen und Aktionen an den Wohnorten der Täter stattfinden, die in Italien zu lebenslanger Haft und zum Teil zu hohen Entschädigungszahlungen rechtskräftig verurteilt wurden.
In Saarbrücken wohnt der 1919 geboren Paul Albers, der 2006 von dem Militärgericht in La Spezia wegen des Massakers in Marzabotto zu lebenslanger Haft verurteilt wurde.
Die Nazi-Karriere von Paul Albers begann 1937 mit dem Beitritt zur SS im Alter von 17 Jahren. Zuvor war er drei Jahre lang Mitglied der Hitlerjugend. Am 14.2.1943 kam er zur 16. Pg-Division. Einen Monat später stieg er in den Rang des Untersturmführers auf. Ihm wurde im Laufe des Krieges das Eiserne Kreuz 2. und 1. Klasse verliehen.
Die Massaker und die hierfür Verantwortlichen sind nicht vergessen. Wir fordern eine gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den Verbrechen und unterstützen die Überlebenden und die Angehörigen der Ermordeten in ihrem Kampf um Anerkennung des begangenen Unrechts.
Am Samstag, 1. Dezember 2007 wird es um 13 Uhr 30 auf dem Platz vor der Sparkasse (Rathausplatz) Saarbrücken eine Kundgebung geben. Für weitere Informationen steht Ihnen Ralph Klein, der Pressesprecher der Initiative, zur Verfügung: Tel.: 0178 / 8472211. Am Samstag stehen Ihnen vor Ort außerdem Ansprechpartner für Interviews zur Verfügung.
Hintergrundinformationen zum Aktionstag finden Sie unter www.keine-ruhe.org
Verantwortlich: Initiative gegen das Vergessen, Ludolf-Camphausen-Str. 36, 50672 Köln, Antifa Saar / Projekt AK