Pünktlich zum Auftakt der Proteste gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm hat die Antifa Saar / Projekt AK gemeinsam mit weiteren Gruppen einen Reader veröffentlicht, in dem die inhaltliche Ausrichtung der Anti-Globalisierungsbewegung kritisiert wird. In der 38seitigen Broschüre mit dem Titel „Why your revolution is no liberation!“ sind neben einer einleitenden Stellungnahme der herausgebenden Gruppen sowohl Klassiker der Kritischen Theorie, beispielsweise von Adorno und Horkheimer, als auch in jüngster Zeit entstandene Texte wie beispielsweise von Politikwissenschaftler Stephan Grigat enthalten.
Die Herausgeber richten sich mit dem Reader gegen die aktuell vorherrschenden Analysen der Antiglobalisierungsbewegung, die sich im weitesten Sinne als links und antikapitalistisch artikulieren, und dabei immer wieder lauthals formulieren, eine andere Welt sei möglich.
Die Antifa Saar / Projekt AK formuliert ernsthafte Zweifel, dass diese andere Welt besser verfasst sein wird als die Gegenwärtige.
Die Antiglobalisierungsbewegung ist derzeit keineswegs marginalisiert sondern erfreut sich einer breiten Sympathie, die über die bürgerliche Linke bis in die so genannte bürgerliche Mitte reicht und auch von Neonazis geteilt wird.
Alexander Breser, stellvertretender Pressesprecher der Antifa Saar / Projekt AK meint dazu: „Es geht uns mit unserer Broschüre nicht um eine pauschale Diffamierung der globalisierungskritischen Bewegung. Vielmehr muss eine linke Politik, die diesen Namen auch verdient hat, neben einer Kritik der eigenen Fehler auch eine Auseinandersetzung mit den reaktionären „Befreiungsbewegungen“ leisten. Aber auch innerhalb einer sich selbst als emanzipatorisch darstellenden linken Bewegung verstummen kritische Stimmen meist schnell um die Mobilisierungsfähigkeit vor Events wie dem G8-Gipfel, der die ihm zugeschriebene Allmacht nur in der falschen Analyse besitzt, nicht zu gefährden.“
Der Reader ist auch in englischer Sprache erhältlich und eine französische Version ist aktuell in Vorbereitung.
Die Broschüre kann gegen eine Schutzgebühr von 3,50 € bei der Antifa Saar / Projekt AK bezogen werden. Postfach 103 207, 66032 Saarbrücken.
Eine online-Version wird in wenigen Wochen unter www.antifasaar.de.vu abrufbar sein.
ANTIFA SAAR / PROJEKT AK