Solidarität mit Israel am 7. Oktober!

Unter dem Mot­to “Sol­i­dar­ität mit Israel am 7. Okto­ber!” ver­sam­melten sich mehrere hun­dert Men­schen, um ein deut­lich­es Zeichen gegen Juden­hass zu set­zen. Die Kundge­bung in Saar­brück­en am 7. Okto­ber 2024 war ein ein­drucksvolles Zeichen gegen Anti­semitismus und für Sol­i­dar­ität mit Israel. Im Mit­telpunkt der Kundge­bung standen Reden, die die aktuellen Her­aus­forderun­gen und die Notwendigkeit eines entsch­iede­nen Vorge­hens gegen Anti­semitismus the­ma­tisierten. Neben der Sit­u­a­tion in Israel wurde auch der Anti­semitismus in der deutschen Gesellschaft und in der deutschen Linken the­ma­tisiert und kritisiert.

Foto: Kai Schw­erdt. CC BY-NC 2.0

Für die Antifa Saar / Pro­jekt AK war die Kundge­bung ein wichtiges Sig­nal der Geschlossen­heit und Sol­i­dar­ität, nicht nur mit der jüdis­chen Gemeinde, son­dern mit allen, die sich gegen Anti­semitismus engagieren. Ziel war es, ein Bewusst­sein für die wach­sende Bedro­hung durch Anti­semitismus zu schaf­fen und Men­schen zu motivieren, sich zu organ­isieren und aktiv gegen Vorurteile und Hass einzutreten. Angesichts der jüng­sten Ereignisse, darunter anti­semi­tis­che Vor­fälle und Demon­stra­tio­nen in ganz Deutsch­land, die vielerorts von ver­meintlich linken Grup­pen organ­isiert oder zumin­d­est unter­stützt wur­den, war die Durch­führung der Kundge­bung für die Antifa Saar beson­ders dringlich.

Die Antifa Saar / Pro­jekt AK bedankt sich bei den Mitorganisator:innen und allen Teil­nehmenden, die ihre Unter­stützung für den Schutz jüdis­chen Lebens und des Staates Israel zum Aus­druck gebracht haben.

Foto: Kai Schw­erdt. CC BY-NC 2.0

Rede­beitrag der Antifa Saar / Pro­jekt AK:

Am 7. Okto­ber 2023 über­fall­en palästi­nen­sis­che Ter­ror­is­ten den Staat Israel. Der Angriff begin­nt mit dem Abschuss tausender Raketen von Gaza auf Israel. Dann durch­brechen Ter­ror­is­ten die Gren­ze und verüben bru­tale Mas­sak­er in Kib­buz­im, ermor­den in ihrer anti­semi­tis­chen Raserei 1.200 Men­schen, ver­schlep­pen 240 Geiseln und ver­let­zen tausende weit­ere. Sie schießen Zivilist:innen aus näch­ster Nähe in den Kopf, verge­walti­gen Frauen und set­zen Häuser in Brand, in deren Schutzräu­men auch Kinder ver­bren­nen oder erstick­en. Nahe der Gren­ze zum Gaza-Streifen über­fall­en die Hamas-Ter­ror­is­ten das inter­na­tionale Nova Musik­fes­ti­val. Sys­tem­a­tisch schnei­den sie die Fluchtwege der Besucher:innen ab und eröff­nen das Feuer. Allein auf dem Fes­ti­val wer­den 364 meist junge Besucher:innen ermordet. Bei vie­len ihrer bar­barischen Tat­en fil­men sich die Ter­ror­is­ten und stell­ten die Videos ins Netz, um ihre Opfer zu ver­höh­nen.1

Israel wird nicht nur vom Gaza-Streifen aus son­dern auch aus dem Nor­den ange­grif­f­en. Die erste Rakete der islamistis­chen Ter­ro­ror­gan­i­sa­tion His­bol­lah wird am Mor­gen des 8. Okto­ber 2023 auf Israel abgeschossen, tausende weit­ere fol­gen bis heute.2 Durch den andauern­den Raketenbeschuss von Hamas und His­bol­lah wer­den 200.000 Israelis aus ihren Dör­fern und Städten ver­trieben und zu Bin­nen­flüchtlin­gen.3

Die erzwun­gene Reak­tion des Staates Israel ist bekan­nt: Seit dem 7. Okto­ber 2023 führt Israel einen Krieg gegen den islamistis­chen Ter­ror durch die Hamas im Süden, die His­bol­lah im Nor­den und deren Hin­ter­män­ner aus dem Iran, um seine Exis­tenz und das Leben sein­er Bürger:innen zu vertei­di­gen. Es soll nicht uner­wäh­nt bleiben, dass dabei auch sehr viele Zivilist:innen ster­ben oder ver­let­zt wer­den. Gerne ver­schwiegen wird von soge­nan­nten Freund:innen Palästi­nas allerd­ings, dass genau dies das men­schen­ver­ach­t­ende Kalkül von Hamas und His­bol­lah ist, die ihre mil­itärische Infra­struk­tur auf, in und unter Kranken­häusern, Kindergärten oder Wohn­blocks betreiben.4

Doch wie reagiert die Linke auf den bar­barischen Angriff von reak­tionären, islamistis­chen Ter­ror­is­ten? Was ent­geg­net die sich selb­st gerne als pro­gres­siv insze­nierende Kun­st­szene auf die Ermor­dung von 364 Festivalbesucher:innen, die nichts anderes woll­ten, als in Frieden das schöne Leben zu feiern? Gibt es seit dem 7. Okto­ber weltweit Demon­stra­tio­nen an Uni­ver­sitäten gegen den islamistis­chen, anti­semi­tis­chen, antifem­i­nis­tis­chen, LGBTQ-feindlichen Terror?

Lei­der nein. Stattdessen besten­falls dröh­nen­des Schweigen. Von ein­er linken Sol­i­darisierung mit den Opfern des 7. Okto­bers und des Nova-Fes­ti­vals hört und liest man prak­tisch nichts. Stattdessen erfol­gen offene Angriffe auf die weni­gen, die sich anti­semi­tis­chen Boykot­tkam­pag­nen nicht anschließen und sich mit den Opfern des 7. Okto­ber sol­i­darisieren. Nicht nur in Berlin wer­den Uni­ver­sitäten von in der Selb­st­wahrnehmung linken Unterstützer:innen der Hamas beset­zt. Ver­anstal­tun­gen, die das Mas­sak­er an den Besucher:innen des Nova-Fes­ti­vals oder Anti­semitismus in der Kul­turszene the­ma­tisieren kön­nen nur unter erhöht­en Sicher­heits­be­din­gun­gen stat­tfind­en.5 Hamas-Sympathisant:innen kennze­ich­nen Gebäude mit roten Dreieck­en – eine Feind­markierung von jüdis­chen oder prois­raelis­chen Men­schen, Kneipen, Clubs oder Insti­tu­tio­nen. Die Markierung von poli­tis­chen Fein­den mit einem roten Dreieck gab es in Deutsch­land schon ein­mal. Die Nation­al­sozial­is­ten markierten so poli­tis­che Gefan­gene in den KZ. Die Vere­ini­gung der Ver­fol­gten des Naziregimes – Bund der Antifaschistin­nen und Antifaschis­ten (VVN-BdA) benutzt ein rotes Dreieck deshalb als Teil ihres Logos. Die am schlimm­sten Ver­fol­gten des Naziregimes waren Jüdin­nen und Juden. Nach der Shoa, dem schlimm­sten Ver­brechen der Men­schheit, wurde als Schutz vor zukün­ftiger Ver­fol­gung der Staat Israel gegrün­det. Es erscheint ger­adezu absurd, dass aus­gerech­net die VVN-BdA in Saar­brück­en sich daran beteiligt, Israel verächtlich zu machen. Nichts anderes ist es, wenn die Lan­desvor­sitzende der Vere­ini­gung der Ver­fol­gten des Naziregimes, Nicole Schuh, Israel einen Genozid an der palästi­nen­sis­chen Bevölkerung vor­wirft.6

Ange­bliche Antifaschist:innen und tat­säch­liche Feinde Israels: Wie geht das zusam­men? Kundge­bung der VVN-BdA am 20.07.2024 in Saar­brück­en. Foto: Kai Schw­erdt. CC BY-NC 2.0 https://www.flickr.com/photos/kaischwerdt/53872241120/

Das geschah auf ein­er Kundge­bung am 20.7.2024 in Saar­brück­en, die von der VVN-BdA Saar organ­isiert wurde, um sich mit der Kün­st­lerin Can­dice Bre­itz zu sol­i­darisieren,7 die wieder­holt durch antizion­is­tis­che Aus­sagen aufge­fall­en war8 und unter anderem den offe­nen Brief „The Ele­phant in the room“ unterze­ich­nete, in dem Israel als Aparthei­d­sregime beze­ich­net wird.9 Während ver­meintlich pro­gres­sive Künstler:innen, Akademiker:innen und Linke mit ihrer Kri­tik an Israel nicht sparen, offene Briefe ver­fassen und abstruse Vor­würfe kon­stru­ieren, ohne dass ihnen dies ent­ge­gen ihrer regelmäßi­gen Behaup­tung ein­er ange­blichen Can­cel Cul­ture verun­möglicht wird, hal­ten sie sich mit Kri­tik an Hamas und Co. vornehm zurück. Wo bleiben die offe­nen Briefe der Akademiker:innen an die Hamas? In der Erzäh­lung von Bre­itz und ihren Ver­bün­de­ten ist Palästi­na durch seinen vorge­blichen Opfer­sta­tus moralisch unan­tast­bar und über alle Zweifel erhaben. Dass die Hamas nicht nur eine islamistis­che Ter­ror­bande ist, die Israel von der Land­karte stre­ichen und alle Jüdin­nen und Juden töten will son­dern gle­icher­maßen die eigene Bevölkerung, für die sie vorgibt, zu kämpfen, ter­ror­isiert und hungern lässt, während die Führung der Hamas in Saus und Braus lebt, wird von diesen ange­blich linken Freund:innen Palästi­nas gerne aus­ge­blendet.10

Wer also behauptet, für Frei­heit oder das schöne Leben zu kämpfen, der kann nicht für die Hamas, die Fat­ach oder ein von ihnen beherrscht­es Palästi­na demonstrieren!

Wer für die Frei­heit von LGBTQ11 ste­ht kann nicht unter dem Ban­ner „Queers for Pales­tine“ seine Sol­i­dar­ität mit Ter­ror­is­ten erk­lären, die Queers am lieb­sten an die näch­ste Lat­er­ne hän­gen wür­den!12 13

Wer Antifaschist:in ist kann nur an der der Seite Israels ste­hen und die Exis­tenz des Lan­des vertei­di­gen, das der einzige sichere Zuflucht­sort von Mil­lio­nen Jüdin­nen und Juden nach der Shoa und nach Jahrtausende langer Ver­fol­gung ist!

Lasst uns über­all gegen Anti­semitismus und Islamis­mus kämpfen, der eine Bedro­hung nicht nur für die in Israel leben­den Men­schen darstellt! Und lasst uns dafür ein­treten, dass Israel der sichere Hafen für alle Jüdin­nen und Juden bleibt. Wir als Antifaschist:innen ste­hen an der Seite Israels und an der Seite alle Jüdin­nen und Juden, nicht nur am 7. Oktober.

Lang lebe Israel! Am Israel chai!