Die Antifa Saar / Projekt AK unterstützt den “Tag gegen den Rechtsruck” am 29. September 2018 im Garelly-Haus Saarbrücken.
Programm:
Einlass: 13 Uhr / Beginn: 14 Uhr
Vorträge + Diskussion:
15.00–16.00 Uhr: Was tun?! Gegen Nazis im Saarland
Nazidemos vor der Europagalerie, NPD-Veranstaltungen im Saarbrücker Schloss oder Nazikonzerte an der deutsch-französichen Grenze – Das Saarland gilt in vielerlei Hinsicht als rechte Homezone. Wichtige Parteifunktionäre der NPD wohnen nicht nur im Saarland, sondern leiten und organisieren von hier aus auch die Strukturen und Veranstaltungen für die Naziszene in ganz Deutschland. Und nicht nur in Parteien sind Nazis im Saarland organisiert, sondern auch in freien Kameradschaften, denen es immer wieder gelingt, beispielsweise mit der Organisation von Konzerten in die bundesweite Öffentlichkeit zu gelangen. Im Vortrag sollen aber nicht nur einige der wichtigsten Nazistrukturen vorgestellt, sondern auch die Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie ihrem Handeln Einhalt geboten werden kann. Referent*in: Antifa Saar / Projekt AK.
16.15 — 17.15 Uhr: Von wegen ‚für das Leben‘
Der Vortrag stellt die reaktionäre Agenda der vermeintlichen Lebenschützer vor und beleuchtet dabei die zahlreichen Schnittmengen zwischen christlichem Fundamentalismus und dem extrem-rechten Spektrum. Die organisierten Kampagnen der Rechtsklerikalen profitieren vom reaktionären Backclash — antifeministische und antidemokratische Positionen finden zunehmend Gehör. Umso wichtiger ist es, gezielt über die sexistischen, homophoben, antifeministischen und antifortschrittlichen Zielsetzungen aufzuklären, und sich regionalen Akteuren — im Saarland den Piusbrüdern — in den Weg zu stellen. Referent*in: Offenes Antifa Treffen (OAT).
16.15 — 17.15 Uhr: Extrem falsch? -
Kritische Einführung in die Extremismustheorie
Bei den aktuellen Protesten gegen den gesellschaftlichen Rechtsruck ist es wieder allgegenwärtig: Wer sich gegen Rechts positioniert, bemüht oft die Formel, sich gegen Extremismus jeder Art zu stellen. Dies ist keine zufällige Erscheinung, denn schon seit Jahrzehnten ist es eine weit verbreitete Auffassung, die sogenannte „demokratische Mitte“ müsse sich gegen alle Extremisten stellen. Diese Auffassung entstammt der sogenannten Extremismustheorie, welche seit ihrem Bestehen massiv in der Kritik steht. Gerade im Zuge eines Tages gegen den Rechtsruck ist es umso wichtiger, deutlich zu machen, was diese Theorie aussagt, was die Hauptkritikpunkte daran sind, warum sie einen wirksamen Kampf gegen menschenverachtende Positionen verhindert und wie sich ihre historische Perspektive darstellt. Refernt*in: ConnAct Saar
18.00 — 19.00 Uhr: Gegen das Sterben im Mittelmeer
Flüchtlinge sind keine Helden, brauchen aber Schutz. Das Sterbenlassen von Flüchtlingen im Mittelmeer sowie die Einrichtung von Ankerzentren sind Ausdruck einer außen- wie innenpolitischen Mobilmachung gegen Flüchtlinge, die auf Abschottung und Ausgrenzung setzt. Die Staaten der EU haben sich mit dem Schengener Vertrag, der seit 1985 verhandelt und 1995 in Kraft trat, das juristische Instrumentarium geschaffen, um sich Flüchtlinge „vom Leibe“ zu halten. Dass dies 2015 im kurzen „Sommer der Migration“ anders war, war dem zufälligen Zusammenfallen verschiedener Kämpfe von Flüchtlingen geschuldet und NGOs, die sich in Deutschland seit Jahren für Flüchtlinge einsetzen. Gleichzeitig gilt es, Flüchtlinge nicht zu idealisieren. Einerseits ist Islamismus einer der Hauptfluchtgründe, andererseits bringen manche Flüchtlinge antisemitische oder patriarchale Einstellungen mit, die sich zu den bereits Vorhandenen mancher Einheimischer gesellen.
Referent*in: Gertrud Selzer, Aktion 3.Welt Saar e.V.
19.15 — 20.15 Uhr: AFD im Saarland – ein Überblick
Der Vortrag wird einen kurzen Überblick über die Entwicklungen und die Akteur_innen der Alternative für Deutschland (AfD) im Saarland geben und dabei auch die inhaltlichen Überschneidungen zur sogenannten politischen „Mitte“ aufzeigen. Anhand eines ausgewählten Beispiels wird die Propaganda dieser Partei analysiert und in den Kontext zur Realität gestellt. Einen Schwerpunkt werden die Möglichkeiten zur Bekämpfung der AfD im Saarland darstellen und die Schritte hin zu einer notwendigen Organisierung gemeinsam erarbeitet und diskutiert. Referent*in: Antifa Saar / Projekt AK
Infotische von:
Antifa Saar / Projekt AK, Connact, FINIT Freirauminitiative, Mieter_inneninititative, Aktion 3. Welt Saar
Ausstellungen:
Sommer in Hamburg –
Ein subjektiver Blick auf die G20-Proteste
Die Fotoausstellung dokumentiert mit durchweg subjektiven Eindrücken zwei Tage im Juli 2017 in einer Stadt im Ausnahmezustand. Von „Welcome to Hell“ in der Hafenstraße bis zu „bürgerkriegsähnlichen Zuständen“ im Schanzenviertel. Von einem entfesselten Rechtsstaat, von der Rolle der Medien und von einem „Festival der Demokratie“. Fotoausstellung von Kai Schwerdt.
Samuel Yeboah
Vor 27 Jahren, am 19. Septmeber 1991 wurde der politischer Flüchtling aus Ghana durch einen rassistischen Brandanschlag auf die Flüchtlingsunterkunft in Saarlouis-Fraulautern ermordet. Die Täter wurden nie ermittelt, die Ermittlungen nach wenigen Wochen eingestellt. Die Ausstellungstafeln zeigen den Verlauf der Kampagne der Antifa Saar / Projekt AK gegen das Vergessen und Verdrängen.
Workshops: Schablonen/Stencils, Schilder
Chillout: Essen und Trinken, Kneipe danach